Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1856
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1856
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18560908
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-185609089
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18560908
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1856
- Monat1856-09
- Tag1856-09-08
- Monat1856-09
- Jahr1856
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1672 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 112, 8. September. elfteren so selten, daß Tausend junge Männer es sich zur Pflicht machen, ja es sich zum Verdienst anrechnen, vorzugsweise für Jener Interesse thätig zu sein, da natürlich die beachtenswcrthesten Pco- ductioncn von den größeren Verlegern ausgehen, und Gott seiDank der Sinn für das Gute und Schöne bei unfern jungen Gehilfen noch so weit rege ist, daß sie lieber ihre Thätigkeic dem zuwenden, was die deutsche Literatur Edles bietet, als dem tausendfachen Allcr- weltskram. Was ist jedoch das Loos dieser Männer, wenn sie in den Jahren vorrücken und zuletzt Invaliden der Arbeit werden, wo ihre Prin- cipale aber nicht in der Lage sind, ihnen eine nokhdürftige Aushilfe für ihren Lebensabend zu gewähren? Hier ist auf eine edle Weise der Anfang gemacht, eine Anre gung gegeben, welche weiter führen kann. Möge dieses Geschenk eine Grundlage sein, um nach und nach ein Asyl zu schaffen, wo, sei cs auch Anfangs nur eine geringe Zahl verdienter und achtungswerther Gehilfen, die arbeitsunfähig gewor den , eine Zufluchtsstätte finden, in welcher sie nach wirklich schwerer Arbeit ohne drückende Noth ausruhcn können. Mögen andere, durch Intelligenz mir Glück verbunden gleich begünstigte Männer diesem Beispiele folgen, und sich nickt durch fal schen Stolz zurückkaltcn lassen, weil sie nicht den Anfang gemacht haben. Möge dieser Gedanke weiter verfolgt und ausgcbildet werden. Der deutsche Buchhändlervercin besitzt bereits ein eigenes Börsenge bäude, in dessen Nähe ein Institut wie das oben gedachte ihm zum Ruhme in spätesten Zeiten gereichen würde. Gottes Segen wird auf allen Denen ruhen, welche dazu beitra gen, ein solches Werk zu fördern, und Thränen des Dankes ihr Lohn sein, wenn es gelingt, eine solche Anstalt ins Leben zu rufen, kr. Zur Beachtung für die preußischen College«, namentlich für die Buchdruckereibesitzer und Zeitungsverlegcr. Entweder ist eine gemeinschaftliche Denkschrift über die miß lichen Zustände der Presse in Preußen im Gegensätze zu den anderen deutschen Staaten, als: Oesterreich, Baiern, Sachsen ic., von einem tüchtigen Literaten abzufassen und der Kammer, resp. den Deputaten zu überreichen, oderes muß durch Petitionen der Stan- dcsgenossen — etwa nach Provinzen getrennt — dem Mathi'schen Anträge der nothwcndige Nachdruck gegeben werden. — Wir glau- ! ben die Berliner Herren Collegen vorzugsweise berufen, diese l wichtige Angelegenheit zunächst in die Hand zu nehmen, und sehen darum den Vorschlägen derselben in diesem Blatte demnächst mit j Sicherheit entgegen. Mehrere preuß. Buchhändler. Misccllcn. Preußen. Auf Anordnung des Ministers des Innern wer- ! den jetzt in der Monarchie tabellarische Uebersichten sämmtlicher seit ! der Wirksamkeit des Preßgesetzes erfolgten Beschlagnahmen von Zei- > rungen und Druckschriften mit genauer Angabe der Resultate dieser Maßregeln und der eventuell durch dieselben herbeigeführten gcricht- ! lichen Proceduren aufgestellt. (D. A. Z.) Einer der Sterevtypisten in der Staatsdruckcrei zu Wien machte der Allg. Ztg. zufolge die Wahrnehmung, daß die Gyps- plaltc schon bei öfterem Auswaschen mit Wasser, noch mehr aber bei der Behandlung mit Weingeist, in gleichmäßigem Grade sich zusammenziche. Hierauf gründete er das Verfahren, durch Verklei nerung der Gypsfläche in beliebig zu bestimmendem Verhältniß so wohl Drucksachen in mannichfaltiger Größe des Formats und der Lettern, als auch kylographien verschiedentlich reducirt darzustellcn. Dabei behält Bild und Druck auch bei der äußersten Verkleinerung ganz die frühere Schärfe und Vollständigkeit. Die mißlichen Zustände der Presse in Preußen haben am Schlüsse der letzten Kammer-Session einen Antrag des Abgeordneten Math! hervorgcrufen, wodurch die Preßfreiheit in ihrem gesetzlichen Rechte geschirmt werden soll. Bekanntlich geht die preußische Preß- gesetzgebung sogar weiter als dieBundespreßgcsctzgcbung, und es ist in Preußen das Preßgesctz von 1851 dadurch theilweise verkümmert, daß man daneben die Gewerbeordnung als zu Recht bestehend erklärt hat. Nach letzterer können sogar von den einzelnen Bezirks-Regierungen die auf das Buchdrucker und Buchhändlergewerbe bezüglichen Eoncessionen im Admini- strativwegc entzogen werden; Buchhändler, Buchdrucker und Zeitungsverleger werden dadurch ganz abhängig von der Regierung gemacht, und die genannten Geschäfte sind, soweit sic nur noch auf leicht entziehbarcn Eoncessionen beruhen, gleichsam entwcrthet. Der aus 13 Punkten bestehende Mathi'schc Antrag stellt die Forderung auf Beseitigung dieses in moralischer Beziehung so großen Uebel- standes an die Spitze, — leider! hat aber der Antrag, weil zu spät eingebracht, nicht mehr zur Bcrathung kommen können, wird aber hoffentlich gleich bei Eröffnung der neuen — November d. I. — wieder ausgenommen werden. Wenn irgend Jemand In teresse für die Annahme jenes Antrags hat, so sind wir Buchhändler es, und errängt-sich die unabweisbare Nothwendigkeir auf, densel ben unsererSeits soviel als möglich zu unterstützen, damit die Gegner nicht in der bevorstehenden Kammer den Antrag unter dem Vor wände beseitigen, es sei keine Beschwerde oder Stimme zur Unter stützung desselben von unserer Seite laut geworden. — Was ist aber nun zu thun? Wir haben diese wichtige Angelegenheit, gleichsam eine Lebensfrage für unser Geschäft, hier nur zur weitern Bespre chung anregen wollen und erlauben uns folgende Vorschläge: In der Maschinen-Fabrik von Stoll L Pfälzer in Cannstatt ist eine Schnellpresse gebaut worden, welche die eigenthümliche Ein richtung hat, daß je nach Bedarf 2 oder 3 Farbauftragwalzen ein gesetzt werden können, und daß mit drei die schönsten Holzschnitt- und andere feine Drucke geliefert werden können, wie auf einer Handpresse. Pcrsonalnachrichtcn. Herr Ad olf Roft, Besitzer der Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig, ist in Folge einer Lungenlähmung zu Dresden am 3. Sept., wenige Tage vor seinem 66. Geburtstage, entschlafen. Briefwechsel. Herrn Alr. in A. — Auf Ihre „Bitte um Belehrung. Aus wel chem Rechte werden die sich so oft wiederholenden Anzeigen des Leip ziger Verleger-Vereins in den amtlichen Theil unseres Börsenblattes ausgenommen?" geben wir Ihnen die Auskunft, daß die Statuten des Börsenblattes für „Bekanntmachungen buchhändlerischer Corpo- rationen und Vereine, ihrer Vorstände und Ausschüsse" den Amtlichen Theil vorschreiben, und der Bdrsenvorstand zur Zeit keinen Anstand genommen hat, mit den Bekanntmachungen der bestehenden Verleger- Vereine in diesem Sinne verfahren zu sehen. Herrn F. I. in W. — Beachten Sie gefälligst, daß wir nur über Aus zeichnungen, welche den Geschäftskreisen des Buchhandels angehörc», berichten, die der Wissenschaft und Kunst aber nicht in unsere Spal ten gehören. Wir können daher Ihrem Wunsche nicht willfahren. Herrn S. G. in L. — In die Rubrik des Börsenbl. „Geschäftliche Ein richtungen, Veränderungen u. s. w." sind statutengemäß u, A. nur Ausgebote und Kaufgesuche ganzer Handlungen aufzunehmen, während bezügliche Annoncen von anderweitigen einzelnen Ge genständen immer unter den „Vermischten Anzeigen" zu suchen sind.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder