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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1868
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1868
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
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HL 155, 8. Juli. Nichtamtlicher Theil. 1803 Miscellen. Die neueste Nummer von Weber's Jllustrirter Zeitung, womit dieselbe in das zweite Vierteljahrhundert ihres Bestehens ein- gctreten ist, bringt an ihrer Spitze einen sehr verständnißvoll ge schriebenen Artikel über „die Illustration als Hebel der Volksbildung". Derselbe bildet gewissermaßen eine Entgegnung auf den Tadel gegen „die illustrirten Zeitungen", welcher vor ein paar Jahren aus dem „Bremer Sonntagsblatt" in die Spalten des Börsenblattes übergegangen ist. Wir werden darum nicht unter lassen, auch diese Replik unfern Lesern nächstens mitzulheilen, wollen dieselben aber gleichwohl einstweilen besonders darauf aufmerksam gemacht haben. Aus Hamburg, 27. Juni berichtet die in Lübeck erscheinende „Eisenbahn-Zeitung": „Der Verlag des in Altona wohnenden Buch händler Prinz (Verlags-Bureau) ist aus gewissen Gründen in St. Pauli, wo noch sonst obscöne Institute sind. Die Altonaer Staatsanwaltschaft hat bei der Behörde St. Pauli's (wie es heißt, auf Erfurter Requisition wegen Verbreitung unsittlicher Schriften) die Beschlagnahme dieses Lagers beantragt und ist ihrem Antrag entsprochen worden. Schade für die Literatur, für die Sittlichkeit und.die Aufklärung wäre es gerade nicht, wenn das Lager des Hrir- Prinz ganz außer Curs gesetzt würde. Speculanten der Art schaden auch der Presse sehr viel." Aus Stuttgart vom 27. Juni schreibt der Staats-Anzeiger für Württemberg: „Es dürfte auch für weitere Kreise von Interesse sein, zu erfahren, daß in diesen Tagen ein im Privatbesttze befind liches druckfertiges Manuscript von Schiller's «Wallcn- stein» (Lager und Piccolomini), welches zwar nicht von Schiller selbst geschrieben ist, aber eine große Anzahl Eorrecturen und Beisätze von Schiller's Hand enthält, für die öffentliche Bibliothek dahier erworben und so gegenüber von zahlreichen Anerbietungen aus dem Auslande der Heimalh des Dichters erhalten worden ist. Der Werth des Manuscripts ist ein dreifacher: einmal für die Textkritik des ge nannten Schiller'schcn Werkes, in welcher Beziehung es übrigens schon früher benutzt worden sein soll, sodann als Autograph von Schiller und endlich wegen des höchst interessanten Einblicks, den es in die geistige Werkstättc des großen Dichters gewährt, sofern an dem bereits zum Druck bestimmten Manuscripte mit der äußersten Sorgfalt noch eine Reihe von Aenderungen und Beisätzen vorge- nommcn und damit dem Werke die letzte Feile gegeben wurde. Wir machen die Freunde der Schiller'schcn Muse auf diese interessante Erwerbung der Staatsbibliothek aufmerksam." Wie bayerische Blätter melden, soll Preußen die Absicht haben, bei der nächsten Postconfcrenz das Aufgeben des Zeitungs debits von Seite der Postverwaltungen zu beantragen, und ebenso weiter: an Stelle des Zeilungsstempels, wie solcher bekanntlich in Preußen besteht, im ganzen Vereinsgebict den Inseratenftempel treten zu lassen. „Gibt die Post", so schreibt die „Augsburger Postzcitung" darüber, „den Zeitungsdcbit auf, so bleibt nur noch die Sendung unter Kreuzband (wie in Frankreich, Italien, England) übrig, wobei die Post, wenn das Porto für Zcilungssendung auch selbst bis auf die Hälfte ermäßigt würde, immerhin bedeutend ge winnen muß. Hinsichtlich des Jnseratenstempels ist es selbstver ständlich, daß derselbe nicht ein für alle Inserate gleicher, sondern ein Gradationsstempel sein würde, und dabei ein sehr einträglicher. Mit diesen Maßregeln würde man also nicht bloß eine neue Geld quelle für die unersättlichen Militärbudgets erschließen, sondern zu gleich das Hallen von Zeitungen zu einer ziemlich kostspieligen Sache machen; zwei Fliegen mit einer Klappe. Wie verlautet, soll man zwar bayerischerseits jenen Vorschlägen zuzustimmen durchaus nicht geneigt sein; cs fragt sich aber eben nur, ob die unter preußischem Einflüsse stehende Mehrheit sich denselben nicht dennoch zuncigt. Nun sind es freilich noch ziemlich zwei volle Jahre bis zur nächsten Postconfcrenz, bei der jetzigen Lage ein Zeitraum, nach dessen Grenze hin die Berechnungen immer unsicherer werden dürften." Zu dieser Nachricht bemerkt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung: „Wir können versichern, daß an den competenten Stellen von einer solchen Absicht , nichts bekannt ist. Steuerangelcgenheiten gehören nicht vor das Forum einer Postconfcrenz. Auch ist zu bemerken, daß ein Deutsch- Ocsterreichischer Postverein, von dem die Augsburger Postzeitung bei dieser Gelegenheit spricht, nicht mehr eristirt." Die alle drei Jahre in Wien stattfindende Generalver sammlung der oesterreichischen Buch- und Kunsthändler soll Heuer am Mittwoch den 22. Juli abgehalten werden. Das von der ersten Versammlung des Vereins deutscher dramatischer Schriftsteller und Tonsetzcr in Wien ge wählte Comitö (Börsenblatt Nr. 125) hat die Redaction der Vereins- statuten vollendet, und thnt jetzt die nöthigcn Schritte, auf Grund dieser Statuten die behördliche Genehmigung für die Bildung des Vereins zu erlangen. Der ursprünglich ganz allgemein aufgestellte Grundsatz, daß der Verein von den Bühnenleitungen niemals ein einmaliges fires Honorar, sondern jederzeit eine Tantieme zu bean spruchen habe, ist nachträglich dahin modificirt worden, baß von den stabilen Bühnen nur ein einmaliges, aber pränumerando zu entrich tendes Honorar zu verlangen sei. Dieser Tage ist die aus etwa 12000 Bänden bestehende Bibliothek des mericanischen Bibliophilen, Bibliographen und Bibliopolen I. M. Andrade, welche bekanntlich von weiland dem Kaiser Mar von Mexico angekauft und vor kurzem als Privateigen thum des unglücklichen Monarchen von den Mericanern ausgcucfert wurde, an zwei Antiquarhandlungen, die Hrn. F. Butsch Sohn in Augsburg und List LFrancke in Leipzig veräußert worden. Dieselbe sucht, was alte wie neuere amerikanische und speciell mexi kanische Literatur und alte mericanische Drucke anlangt, ihres gleichen; es ist daher sehr zu bedauern, daß sie nicht von einer öffent lichen Bibliothek erworben wurde. (Allg. Ztg.) Seit April erscheint in Dresden ein Organ für das Colportage- wesen unter dem Titel: „Der Col Porteur". Dasselbe hat sich ! zur Aufgabe gestellt, neben der Ankündigung aller zur Colportage sich eignenden Erzeugnisse der Literatur und Kunst die faulen Zu stände in diesem so wichtigen Zweig des heutigen Buchhandels in einem dazu eingerichteten „Sprechsaal" zur Sprache zu bringen und deren Beseitigung durch bezügliche Vorschläge, Wünsche, Winke, Be schwerden, Rügen rc. anzubahnen, sowie auch ganz besonders durch Aufstellung einer „Schwarzen Liste", worin die schwindelhaften Ex porteure namentlich aufgeführt werden, diesen Krebsschaden desCol- portagewesens auszumerzen und so den Colporteurstand auch in den Augen des Publicums wieder zu Ehren zu bringen. Das Blatt ver folgt sonach unbestritten einen sehr löblichen Zweck und verdient der Theilnahmc und Unterstützung der bctheiligten Kreise empfohlen zu werden. Vorläufig erscheint jede fünfte Woche Eine Nummer und ist der Preis für 3 Nummern auf nur 5 Ngr. gestellt. Die vorliegende zweite Nummer enthält manches Beherzigenswerthe und scheint der „Sprechsaal" vielseitige Beachtung zu finden. Als Redacteur und Verleger nennt sich G. Billig in Dresden. 271"
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