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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1874
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1874
- Sprache
- Deutsch
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Nichtamtlicher Theil. H 173, 29. Juli. 2726 delt, wobei er allerdings bei der eigenartigen Einrichtung unseres Geschäftes in der Schnelligkeit der Post nicht glcichkoinmen kann. Aber auch in letzterem Punkte sucht er das Möglichste zu leisten, und jeder unseres Standes weiß, mit welcher Pünktlichkeit Bücher bestellt und expedirt werden, sobald sie zum Weihnachtsfcst oder bei anderer Gelegenheit zu einem bestimmten Tage gebraucht werden. Das Bedürfniß liegt also, wie gesagt, nicht vor, und wir bezweifeln, daß es auch im richtigen Interesse des Verlegers gehandelt hieße, die mühsame Existenz der Provinzial-Sortimenter zu gefährden. Es möge bei dieser Gelegenheit von neuem die Frage angeregt werden, ob es nicht geratheuer wäre, die Lieferung der Journale (selbstverständlich mit Ausschluß der politischen Zeitungen) dem Postdebit zu entziehen. Wir halten cs für ausgemacht, daß das riesige Emporblühen einiger Zeitschriften wahrlich nicht dem Be züge durch die Post, sondern der immer wieder von neuem begonne nen Thätigkeit der Sortimcntsbuchhaudlungen znzuschiebcn ist. Freilich bietet wohl der geschäftliche Verkehr mit der Post dem Ver leger manche Vortheile: geringerer Rabatt und pünktliche Zahlung in erster Linie. Welcher mächtige Aufschwung würde aber unserem Geschäfte gegeben, wenn demselben die Tausende und Hnndcrttau- sende von Abonnenten auf die „Gartenlaube", den „Bazar" und an dere gelesene Journale zugeführt würden, die jetzt einer Concurrenz, welche wir nicht anders als unberechtigt nennen können, über geben sind. Weitere Erörterungen in dieser Frage müssen der Zeit über lassen bleiben; wir möchten nur die Anregung geben, daß immer von neuem aus der Mitte unseres Standes sich Stimmen erheben gegen ein Unternehmen, welches der in vielen Beziehungen so hochverdiente Ches der deutschen Reichspost in nicht zu billigender Weise gegen die Interessen des Buchhandels ins Leben zu rufen gedenkt. U. 6. U. „Baarfactur über Leipzig." H.*) Ein Hr. Ll —r. bemüht sich in Nr. 165 d. Bl., den Sortimen tern weis zu machen, die von einigen rücksichts- und einsichtslosen Verlegern eingeführte Mode, keine Sendung von Baarartikeln direct zu machen, außer sie haben dafür das Geld schon in der Tasche, sei ein wundervoller Fortschritt der Zeit. Dem ist jedoch nicht so! Wer halbwegs eine Idee vom Sorti mentsbuchhandel hat, wird zugeben müssen, daß diese Mode eine höchst traurige, aller kaufmännischen Bildung mangelnde Einrichtung ist. Einsender dieses ist Süddeutscher und ziemlich weit von Leipzig entfernt. Wie soll er z. B. es machen, wenn er ein Buch zu 1 Thlr. 10 Gr. baar zu bestellen hat? Per Posteinzahlung? Dies wird jedenfalls ein vernünftiger Mensch nicht rathen. Einen Thnler kann er wohl erhalten; wie aber die 10 Groschen? Sendet er nach Nord deutschland süddeutsche Briefmarken, so erhält er sie zurück mit dem Bemerken: „können wir nicht brauchen"! Vielleicht istHr. Ll —r. so freundlich, aus dieser Calamität zu helfen. Daß übrigens noch nicht alle Verleger und namentlich auch größere so uncoulant sind, wie sie Hr. >l — r. wünscht, wollen wir nicht übergehen. Daß es leider öf ters vorkommt, daß direct gesandte Baarpackete nicht eingelöst wer den, ist ebenfalls richtig; seltsam, ja lächerlich müßte es aber zugehen, wenn man nicht solide Handlungen von unsoliden trennen könnte. Zunächst empfehlen wir Hrn. N —r. und ähnlichen Collcgen, sich die Leipziger und Berliner Verlegerliste, sowie die Liste des Freien Verlegervereins anzuschaffen. Vielleicht merkt Hr. !K—r., was cr damit machen soll. — Rücksichtslos aber und ohne jegliche kaufmän nische Bildung ist es, solide Handlungen mit den faulen in einen Topf zu werfen. R. *) I. S. Nr. I6b. Misccllcn. Die Verlagshandlung H. HartungLSohn in Leipzig kün digt für den 1. October den ersten Band eines in zwangloser Reihen folge erscheinenden periodischen Unternehmens an, welches sich die Pflege der literarischen Wechselbeziehungen zwischen Deutschland und Italien zur Aufgabe gesetzt hat. „Jtalia" heißt der Titel dieser Revue, welcher bereits die hervorragendsten und berufensten Schrift steller beider Nationen ihre Thcilnahme zugcsagt haben; dieselbe er scheint in deutscher Sprache und es sollen demnach die Beiträge italienischer Schriftsteller in mustergültigen Uebcrsctzungen gebracht werden. Herausgeber ist Karl Hillebrand, der gründliche For scher und Dolmetsch französischen wie italienischen Wesens, der, wie früher in Paris, so jetzt in Florenz der deutschen Literatur durch seine Vorträge Anerkennung verschafft und der in gehaltvollen Essays die wissenschaftliche, kunstgcschichtlichc und literarische Entwicklung in den deutschen und romanischen Landen verfolgt. Das schöne Unternehmen verdient gewiß der Beachtung des Buchhandels aufs wärmste empfohlen zu werden. Nach der Magdeburgischen Zeitung hat Fritz Reuter ein Werk hinterlassen, das erst nach seinem Tode zu erscheinen bestimmt war, nämlich die „Geschichte von Mecklenburg von Erschaffung der Welt bis auf unsere Zeit". Es soll dies Werk allen andern Schöpfungen des Dichters an Humor und Witz gleichkommen. In den Hundstagen. Während die Münchener Gehilfen so gescheit» waren, ihrem jungen Verein den schönen Namen „Palm" zu geben, und damit das Andenken eines edlen Berufsgenossen dauernd und aus sinnige Weise ehrten, bringt uns das Börsenblatt bei dieser Hitze die erschütternde Kunde, daß die Jünger der Zunft in Jena unter dem bedeutungsvollen Namen „Defect" soeben eine neue Gründung vollzogen haben. Wird der kleine Wengler so weiter geplündert, so erleben wir cs gewiß nächstens, daß auch die noch va- canten Packenden Devisen „Manco"und „Maculatur" von unter nehmenden Gründern aunectirt werden. Die bis jetzt bekannten klas sischen Vcreinsnamen ließen sich, um das Memoriren zu erleichtern, vielleicht in folgendem Satze passend vereinigen: „Robinson", der „Vagabund", der sich bekanntlich eine „Eule" und einen „Buch finken" hielt, sandte eines schönen Tages aus „Ulk" seiner etwas „defccten" Freundin „Sphinx" (warum nicht Salome?) statt des „conformen" „Saldo" „sieben/sechs" „complete" „Krebse" mit erhöhtem „Rabatt". Ein College in Hannover. Zur Förderung collegialischen Gemeinsinns hat sich am 3. April d. I. zu Düsseldorf ein Verein jüngerer Buchhändler constituirt; „Ungebunden" hat derselbe zu seinem Losungswort auserwählt. Der Vorstand besteht aus den Herren A. Mewes (bei F. A. Schön feld), Präses; P. Sehr ing (Spiclmeyer L Olbertz), Schriftführer; und A. de Groussilier (W. de Haen), Cassirer. — Außerdem hat sich neulich auch in Erlangen ein Buchhandlungs-Gehilfenverein unter dem Namen „Ballen" gebildet. Personalnachrichtrn. Herrn Consul Einhorn, in Firma E. F. Steinacker hier, ist vom König von Sachsen „in Anerkennung seiner langjährigen Ver dienste sowohl um den deutschen Commissions-Buchhandel im Allge meinen, als speciell um die hervorragende Stellung, welche die Stadt Leipzig in dieser Beziehung einnimmt", das Ritterkreuz des Albrechts- ordens verliehen worden. Herr Oscar Ackermann, Besitzer von E. Barth's Hof-Buch handlung in Ballenstedt, hat von dem Herzog von Anhalt das Prä dikat Hof-Buchhändler bekommen.
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