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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1875
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1875
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- Deutsch
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172, 28. Juli. Nichtamtlicher Theil. 2657 Lesematerial für die Bildung und geistige Erhebung seiner Mit glieder durch unmittelbaren Bezug von seinem Bureau, oder durch Vermittelung einer Buchhandlung, zu erwerben, hat kürzlich seinen ersten Jahresbericht (vom Jahre 1874) veröffentlicht. Obgleich dieser Verein seiner Zeit, wo er sein Jnslebcntrcten bekannt machte, gerade nicht mit sehr günstigen Augen seitens sehr vieler Buch händler angesehen wurde, denen der auf die Publikationen dieses Vereins zu gewährende Rabatt von 20 hh von vornherein ein zu geringer erschien und nicht besonders geeignet, sich sonderlich für die Werke des Vereins zu verwenden, so hat dieser Verein doch Anklang und eine Theilnahmc gesunden, die wir gar nicht erwartet hät ten. Wir finden, nach Ausweis des Jahresberichtes, unter den 23KO Teilnehmern, die der Verein zählt, 283 Buchhändler, unter denen sich die Hr». Jaevbsen L Söderstcdt in Buenos-Ayres, die 110 Exemplare entnommen haben, ganz besonders auszeichnen; dann folgen die Hrn. Th. Ackermann in München mit 16, Thiene mann in Gotha mit 7, Kießling in Berlin mit 60, die Her- mann'schc Buchh. in Frankfurt a/M. mit 61, Hoffmann L Campe in Hamburg mit 32, Steiger in New-Uork mit 107, Franck in Paris mit 15, Ricker in Petersburg mit 25, Wunderling in Regensburg mit 9, Lechner in Wien mit 22, Manz'sche Buchh. in Wien mit 12, Schwcrs'sche Buchh. in Kiel mit 10 Exem plaren, während alle die übrigen meist nur 1 Expl. gebraucht haben. — Im Ganzen sind etwa 2831 Exemplare der Publikationen der ersten Serie (1874) abgesetzt, was man ein überraschend günstiges Resultat für das erste Jahr Wohl nennen kann. Wenn man den er wähnten geringen Rabatt abrcchnet, den die Buchhändler erhielten, so mag der Verein Wohl eine Einnahme von etwa 27,000 Thlr. er zielt haben, wovon sich schon 7 einbändige Werke, soviel als den Mitgliedern per Jahr gegeben werden, Herstellen lassen. Es bleibt immer noch ei» sehr schöner Gewinn übrig (sagen wir annäherungs weise vielleicht 12 bis 13,000 Thlr.), auch wenn jedes Werk wirklich mit 1000 Thlr. Schriftstellerhonorar bezahlt sein sollte, was wir aber nicht wissen können, denn darüber ist in dem Jahresberichte nichts gesagt, wie auch nichts darüber, was mit dem Ueberschusse ge schieht. Wird letzterer etwa an das Kuratorium des Vereins ver theilt? Und sollen sich die Vereinsmitglieder bloß, wie es im Jah resbericht heißt, durch das Gesühl erhoben sehen, daß ihre Namen in dem auszugebenden Mitgliederverzeichnisse stehen und daß außerdem eine große Anzahl Gebildete durch das Lesen der jährlich veröffent lichten sieben Werke immer durch dieselben Ideen, dieselben Schöpfungen des Geistes zu gleicher Zeit angeregt werden und durch ihren Bund eine neue Bürgschaft für die geistigen Grundlagen der endlich errungenen vaterländischen Einheit bilden? Man sollte übrigens glauben, daß wenn Jemand l O THlr. jährlich auf Bücher ver wenden will, er dasür Wohl manches ihn mehr interessirende andere Werk finden würde und sich auswählen könnte, als gerade in den sieben Publicationen des Vereins, die er nun nehmen muß, enthal ten ist. „Der Kampf um Paderborn" von F. v. Löher und „Die moderne Oper" von vr. Hanslick zum Beispiel, welche im Jahre 1874 mit zur Vertheilung an die Mitglieder gelangt sind, mögen zwar in ihrer Art recht schätzenswerthe Werke sein, doch glauben wir, daß dieselben von den 2360 Theilnehmern doch gewiß für sehr viele nicht von besonderem Interesse gewesen sein möge». — Da der Verein prosperirt hat, so möchten wir endlich noch zur Erwägung anheimgeben, ob es nicht angemessen erscheinen möchte, den Buch händlerrabatt von jetzt an auf 25U festzustellen. Anfrage an die Herren Wiegandt, Hempel L Parey in Berlin, als Verleger der Preßler'schen sorstmathematischen Schriften: Wie verträgt es sich mit den Usancen des deutschen Buchhandels, daß ein Hr. Wilh. Selle, Registrator der königl. sächs. Forstakademie in Tharand, Circulare verschicken kann, in welchen die Preßler'schen „Cubirungstafeln" und der „Compendiöse Holz- cubirer" wie nachstehend offerirt werden: „Der Unterzeichnete ist in der Lage, gegen Postnachnahme oder gegen Einsendung des Betrages auf je 2 Exemplare franco hier 1 Freiexemplar zu liefern"?— Das Cir cular ist in den Kreisen der oesterreichischen Forstbeamten in um fassender Weise versandt worden, und stehen die oesterreichischen Buchhandlungen einem solchen Vorgehen eines königl. sächsischen Staatsbeamten machtlos gegenüber. Die einzige Abhilfe gegen eine solche Schleuderei dürste wohl von den Hrn. Verlegern zu erwarten sein, denen der Mißbrauch gewiß unbekannt ist, der mit ihren Ver- lagsartikeln getrieben wird. Antwort. Diese Preßler'schen Artikel sind nicht unser Ver lag, sondern werden nur commissionsweise von uns debitirt. Daß der Autor mit Exemplaren, welche er sich reservirt hat, in oben er wähnter Weise durch einen Beamten seiner Akademie auf eigene Hand manipulirt, ist, wie der Fragesteller richtig annimmt, ohne unser Wissen geschehen. Berlin, 16. Juli 1875. Wiegandt, Hempel L Parey. Im württemberger Lande, so schreibt man der Leipziger Zeitung aus Stuttgart, war vor kurzem zwischen der Lokalpresse und den Annoncen-Bureaux, insbesondere der Firma HaasensteinL Vog ler, einStreit entstanden. Einvon53 württembergischen Localblättern niedergesetztes Landescomitö hatte erklärt, daß durch Annoncen- Bureaux bei ihnen zur Insertion eingehende Inserate nur zu 33 hh Proc. höhern Preisen als ihnen direct zugehende Aufnahme finden könnten (Börsenbl. Nr. 152). Indessen so schroff sich die Sache an zulassen schien, ist doch der baldige Ausgleich nicht ausgeblieben, und das erwähnte Landescomitö hat inzwischen erklärt, daß jene Maß regel durch das Gebaren einiger von ihm benannten Annoncen- Bureaux allein hervorgerufenworden sei, und daßJnsertionsaufträge, welche durch Haasenstein L Vogler bei den württembergischen Localblättern eingehen, auch in der Folge zu gleichen Preisen wie direct eingehende prompt ausgenommen werden. Die originellste allerOriginal-Liederausgaben ist neulich zum eidgenössischen Sängerfest in Basel erschienen. Man hat die Lieder nämlich nicht vom Blatte, sondern vom Hag weg gesungen. Der ganze Festplatz war mit zwei Liedern eingezäunt. Latten bil deten die Notenlinien, auf denen hölzerne Noten mit Violinschlüssel, Borzeichnung, Taktstrichen und Pausen rc. aufgenagelt waren. Der jüngst gestorbene schweizer General Dufour hat, wie der „Bund" berichtet, werthvolle Manuscripte hinterlassen, von denen eins demnächst im Berlage der Buchhandlung Sandoz in Neufchatel erscheinen wird. Es ist die Geschichte des Sonderbundskrieges, ein geleitet durch eine Biographie des Generals, zu welcher dessen eigen händige Memoiren benutzt werden sollen. Berichtigung. In der vorletzten Nummer lese man Se. 2S31 i» dem Artikel über die Literarconvention zwischen Preußen und Frankreich in der 11. Zeile von oben, wie wohl schon jeder Leser selbst den Lapsus ergänzt haben wird: „daß -.. die angestrebte Vereinbarung der beiden Staaten darüber aber bis jetzt noch nicht persect geworden ist." isc Abgesehen von den gewöhnlichen Mittheilnngen aus den Kreisen des Buchhandels, finden auch anderweitige Einsendungen, wie: Beiträge zur Geschichte des Buchhandels und der Buchdruckerknnst — Aussätze aus dem Gebiete der Preßgesetzgebung, des Urheberrechts und der Lehre vom Berlagsvertrag — Mittheilnngen zur Bücherknnde — Schilderungen ans dem Verkehr zwischen Schriftsteller und Ver leger — sowie statistische Berichte aus dem Felde der Literatur und des Buchhandels willkommene Ausnahme und angemessene Honorirnng.
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