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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1878
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1878
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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2086 Amtlicher Theil. ^ 122, 27. Mai. Herrn Müller vorgetragenen Budgets 1878/79 zur Erledigung zu kommen hat. Herr Müller erläutert die Nothwendigkeit eines Reparatur- und Umbaues des Börsengebäudes, und begründet damit den Antrag, die dafür nothwendig werdenden Kosten bis zu 6000 Mark aus dem Stammvermögen des Vereins zu entnehmen. An der Debatte darüber betheiligen sich Herr Gerold, Herr Theodor Einhorn und Herr Müller, worauf das Budget auf 1878/79 genehmigt wird. Ebenso wird die Ermächtigung ertheilt, die baulichen Veränderungen am Börsengebäude vorzunehmen und die Kosten bis zum Betrage von 6000 Mark aus dem Vermögen des Vereins zu entnehmen. Der 4. Gegenstand der Tagesordnung, der Antrag des Vorstandes, das Rccensionenverzeichniß vom 1. Januar 1879 ab, beziehentlich vom 1. Juli 1878 ab in Fortfall zu bringen, veranlaßt keine Debatte und wird einstimmig angenommen. Endlich theilt Herr Vorsitzender das Ergebniß der Wahlen mit, wonach Herr Böhlau zum Schriftführer, Herr Adolph Kröner in Stuttgart zu dessen Stellvertreter gewählt worden. Herr Böhlau nimmt die auf ihn gefallene Wahl an. Nachdem hiermit die Gegenstände der Tagesordnung erledigt waren, stellt Herr vr. Schmitt den Antrag: Die Generalversammlung wolle den Wahlausschuß beauftragen, auch im nächsten Jahre den Theilnehmern an der Generalversammlung Vorschläge für die vorzunehmenden Wahlen zu unterbreiten, nachdem er sich darüber mit den verschiedenen Corporationen und Vereinen des deutschen Buchhandels ins Vernehmen gesetzt hat, welcher einstimmig genehmigt, und hierauf die Hauptversammlung geschlossen wird. Vorgelesen, genehmigt und mitunterschrieben A. W. Volkmann, Börsenarchivar. Adolph Enslin. H. Böhlau. Carl Müller-Grote. Hertz. Theodor Einhorn. Hermann A. Haefscl. Leonhard Simion. Albert Goldschmidt. Fricdr. Gerold. G Geschäftsbericht. Hochgeehrte Herren! Indem wir die geschäftlichen Verhandlungen der Mitglieder des Börsenvereins beginnen, können wir es mit Freude aussprechen, daß sich die Zahl unserer Mitglieder auch im vergangenen Jahre nicht unbedeutend vermehrt hat. Aber auch der Tod hat zahlreiche Opfer aus unseren Kreisen gefordert. Es starben, soweit dies zumnserer Kenntniß gelangt ist, von Nichtmitgliedern des Börsenvereins die Herren: F. Appun in Crossen, Emil Arnold in Dresden, G. Behrend in Berlin, L. Buchholz in Troppau, H. Franke in Freyburg, A. Harmann in Meschede, H. He ege in Schweidnitz, A. Hentze in Großenhain, H. Jacobiin Eisenach, O. Klerr in Laibach, I. C. A. Kreuschmer in Bunzlau, H. Müller in Stuttgart, R. Neumann in Frank furt a/M., C. Niese sen. iu Saatfeld, P. Schiffmann in Leobschütz, A. Stavenhagen in Lingen, L. Thomsen in Husum, Fr. Wagner in Freiburg, Frau Johanna Tascher in Kaisers lautern. Von Mitgliedern des Börsenvereins wurden uns durch den Tod entrissen die Herren: Fr. Brandstetter in Leipzig, G. Butz sen. in Hagen, Fr. Denkert in Coblenz, Fr. Hanke in Zürich, L. H. Kößling in Leipzig, F. A. Modes in Leipzig, Richard Nauck in Berlin, LH. Romen in Wesel, Leon Saunier in Stettin, I. C. A. Schaumburg in Wien, Karl Voigt in Weimar, PH. Welle in Siegen, C. Winiker in Brünn. Auf der Reise zur Ostermesse des vorigen Jahres begriffen starb am 29. April 1877 in Frankfurt a/M. Hermann Siebeck, Besitzer der Laupp'schen Buchhandlung in Tübingen, deren ausge dehnter Verlag vorzugsweise der wissenschaftlichen Literatur gewid met ist und den der Verstorbene zu hohem und wohlverdientem An sehen förderte. Am 29. August 1877 starb in seinem 62. Lebensjahre Friedrich Wilhelm Grunow in Leipzig, gleich geschätzt als Commissionär wie als Verleger. Es lag nicht in der Charakter- eigenthümlichkeitGrunow's, oftmals in das öffentlicheLeben hinaus zu treten; er fand seine Befriedigung in strenger und gewissenhafter Arbeit, in treuer Pflichterfüllung und in stets gleich bleibender Fürsorge für seine Familie und seine Freunde, Am 28. Mai 1877 erlag einem Herzleiden Carl Adolf Bonz in Stuttgart. Er war am 22. März 1824 geboren und hatte sich die Jurisprudenz zur Lebensaufgabe gewählt. Als er aber in der Tochter Carl Erhard's in Stuttgart die geliebte Le bensgefährtin gefunden hatte, trat er als Theilhaber in die Metzler'- sche Buchhandlung in Stuttgart ein und widmete sich dem neuen Berufe mit ebenso großem Eifer als Erfolg. In naher freund schaftlicher Beziehung zu Victor v. Scheffel stehend war er dessen Verleger und die von Bonz herausgegebenen Prachtausgaben Scheffel'scher Dichtungen, welche der gemeinschaftliche Freund An ton v. Werner illustrirt hat, gehören zu den schönsten literarischen Erscheinungen der Neuzeit. In den Kreisen seiner Mitbürger war Bonz hochgeachtet; weit über den engerenKreis der Familie hinaus war er bemüht für das Wohl Anderer zu sorgen und sie glücklich zu machen. Mit unsäglicher Mühe gründete er im Verein mit gleich- gesinnten Freunden eine Herberge für Fabrik-Arbeiterinnen, die hundert Arbeiterinnen Schutz und Unterkunft gewährt, und rief gleichzeitig eine Volksküche ins Leben. Ein seit langen Jahren be stehendes Herzleiden zwang zu öfterer Unterbrechung jeder Thätig- keit, und der Börsenvorstand hat es schmerzlich empfunden, daß es Bonz in den letzten Jahren nicht vergönnt war, an den gemeinschaft lichen Arbeiten theilzunehmen. Wir werden ihm Alle ein ehrendes Andenken bewahren. Am 29. October 1877 starb im 70. Lebensjahre Caspar Braun in München, Mitbegründer der Firma Braun L Schneider. Er war ursprünglich Maler und Radirer und hatte in künstlerischen Kreisen bereits einen wohlbegründeten Ruf erworben, als er den Plan zur Herausgabe einer illustrirten humoristischen Zeitung faßte. Im Verein mit Friedrich Schneider, dem ihm vorangegangenen Freunde, wurden 1845 die „Fliegenden Blätter" ins Leben gerufen, die sich in kurzer Zeit eine ungewöhnliche Verbreitung und allsei tige Anerkennung erwarben. Die Fliegenden Blätter hatten sich nicht nur das Ziel gesteckt, eine erheiternde Unterhaltung zu ge währen; es spiegelt sich in ihnen ein Theil unserer politischen, so cialen und culturhistorischen Zustände. Beide Herausgeber wid meten sich der Redaction mit vollster Energie und bekundeten stets einen seinen und sichern Tact. In Caspar Braun vereinte sich der nie versiegende frische Humor mit echt deutschem Gemüth; jene Fi guren in den Fliegenden Blättern, die zu typischen Charakteren ge-
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