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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1884
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1884
- Sprache
- Deutsch
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^ 108, 7. Mai. Nichtamtlicher Theil. 2107 Der Band beginnt mit einer 154 Seiten zählenden, von Breitkops L Härtelin zwei Farben gedrucktenZusammenstellung der ausgestellten Gegenstände, und den Anfang hiervon bildet die Beschreibung eines wahren bibliographischen Schatzes: der „Neuen Erwerbungen zur Sammlung von Heinrich Klemm, König!. Sachs. Commissionsrath, von ihm ausgestellt". Der verdienstvolle Sammler hat wieder seine berühmten abermals aufs Reichste vermehrten Schätze geöffnet und bringt eine Zu sammenstellung von 66 niederländischen und 20 Mainzer Inku nabeln aus den frühesten Zeiten der Kunst, sowie von 14 bibliographischen Hilfsmitteln, insbesondere zur Bibliographie der Niederlande, im Ganzen 100 Nummern, welche außer dem allgemeinen Zweck, dem Auge des Fachmanns und Liebhabers Schätze vorzusühren, wie sie in solcher Fülle, Pracht und sorg fältigen Erhaltung zum großen Theile einzig in der Welt da stehen, noch den besonderen verfolgen, neue Waffen zur Zerstörung der Legende zu liefern, daß die größte Erfindung des mensch lichen Geistes nicht Deutschland, sondern den Niederlanden an gehöre. Es ist in diesem Vorläufer von späteren eingehenderen Artikeln nicht der Ort, weder auf dieses so oft erörterte Thema, noch auf die einzelnen ausgestellten prächtigen und interessanten Drucke einzugehen; Wohl aber darf die Freude ausgesprochen werden, daß der hochverdiente College an der diesmaligen Ausstellung ein so reges Interesse bethätigt und ihr durch seine Mitwirkung auch einen geschichtlichen Reiz verliehen hat, welcher die moderne Seite des Unternehmens in so glücklicher Weise vervollständigt und ergänzt. Die Freude, sich „in unserer Väter Werke" zu vertiefen und ihrer gern zu gedenken, der Stolz, sich an's Ende dieser schönen Reihe geschlossen zu sehen, deren An fang vor langen Jahrhunderten liegt, das Bewußtsein geschicht lichen Zusammenhanges, — sie sind ja in den letzten Zeiten wieder in uns lebendig geworden und geben unserem modernen Schaffen erst seinen höheren Werth. Die einzelnen Aussteller der modernen Abtheilungen sind alphabetisch geordnet. Die erste umfaßt den Buch- und Musi kalienverlag, in welchem den Anfang natürlich Deutschland macht, dem Italien, Frankreich, Holland, Rußland, England, Amerika folgen. Wie man sieht, ist die Einladung an das Ausland von allen Seiten freundlich ausgenommen worden, was nur mit leb hafter Freude begrüßt werden kann. Wenn die Betheiligung der einzelnen Länder der Natur der Sache nach im ersten Jahre noch keine sehr zahlreiche ist und sich zum Theil vorläufig auf solche Firmen beschränkt, welche auch schon früher ausgestellt haben, so können wir jedenfalls mit ruhiger Zuversicht darauf rechnen, daß diese Theilnahme in Zukunft eine immer stärkere werden wird. Und das ist ja auch für unsere heimische Pro duction im hohen Grade wichtig und wünschenswerth. Aus der Anschauung gediegener fremder Leistungen entwickelt sich so mancher eigene Gedanke zu neuen Hervorbringungen auf dem heimischen Boden, und die zuweilen recht überraschende Entdeckung, daß uns das Ausland hie und da in aller Stille aus Gebieten überholt hat, wo wir die unbestrittenen Meister zu sein glaubten, gibt dem aus seinen Lorbeern ausruhenden Selbstgefühl gar manchen heilsamen Stachel. Sehen wir z. B. die prächtigen Bände, mit denen die Firma Harpe r in New-Aork die Ausstellung beschickt hat, so wird ulis sogleich der Einfluß klar, den die vorzüglichen Leistungen dieser Firma auf große deutsche sich eines außeror dentlichen Erfolges erfreuende Unternehmungen gehabt haben. Die folgenden Abtheilungen enthalten: Buchdruckereien, Landkarten- und Lehrmittelverlag, Globen, graphische Künste, (Holzschneidekunst, Kupferstiche, Radirungen, Stahlstiche, Litho graphie, Chromolithographie, Photographie, Photogravüre, Licht druck, Zinkographie, Autographie rc.), Papierfabriken, Buchbin dereien, Graviranstalten, Schriftgießereien, Buch- und Steindruck farben. An diese von dem Ausstellungsausschuß selbst in's Leben gerufene Uebersicht schließen sich nun, den bei Weitem größeren Theil des Bandes einnehmend, die von den einzelnen Ausstellern selbst hergestellten und gelieferten Beilagen, 572 Seiten füllend. Der leitende Gedanke des Ausschusses hierbei war, wie oben schon kurz angedeutet, daß diese Sammlung ein Bild des Standes unserer Industrie geben, daß alle die mannigfachen Richtungen und Bestrebungen, welche sich auf diesem Gebiete durchkreuzen und wohl auch bekämpfen, daß jeder individuelle Geschmack un gehindert zur Geltung kommen sollte. Es ist daher den einzel nen Beitragenden lediglich das Format des Papiers und der Columnen vorgeschrieben, alles Andere: Wahl des Papiers und typographische Ausstattung ihrem Ermessen überlassen worden. Der Gesammteindruck, den diese Ausstellung in der Aus stellung, dieses bleibende Erinnerungszeichen an die Ostermesse 1884 macht, ist — wie Jeder auch bei flüchtigem Durchblättern des Bandes ohne Zögern gestehen wird — ein äußerst erfreu licher. Wir haben hier eine Probe der Leistungsfähigkeit unsrer Druckereien, sowohl was Satz als Druck betrifft, unserer Papier fabrikation, unserer Holzschneider und der Ausüber der sonstigen graphischen Künste, die uns mit gerechtem Stolze erfüllen darf. Daß man freilich bei einer derartigen Zusammenstellung von Mustern, welche von den eben erwähnten Gesichtspunkten aus gemacht ist, auf die Einheitlichkeit bis zu einem gewissen Grade verzichten muß, ist selbstverständlich. In bunter Reihe wandern die Seiten an uns vorüber, auf Papier in allen Färbungen und von der verschiedensten Schwere, in Fractur und Antiqua, theils ohne alle Einfassung, theils mit den verschiedensten Umrahmungen von den leichtesten und zierlichsten bis zu den schwersten und geschlossensten, mit Illustrationen aller Art in Farbendruck, in Holzschnitt, in Lichtdruck, in Photographie, in Zinkätzung, der Druck in allen Farben und Farbenhäufungen, von dem einfachen Schwarz durch die Zusammenstellungen von zwei, drei, vier und, wenn man die Bronze mitrechnet, selbst von fünf Farben hindurch. Wer Vieles bringt, wird Manchem etwas bringen. Da jede Beilage zugleich die Angabe enthält, welche Firmen zu ihrer Herstellung mit gewirkthaben, wer Papier, Schriften, Satzund Druck, Druckfarbe, Holzschnitte oder sonstige Illustrationen, Galvanos rc. geliefert hat, so ist der Katalog zugleich ein höchst wichtiges Empfehlungsinittel für alle diese Firmen, und wird sicherlich gar mancher derselben eine Reihe neuer Aufträge einbringen und zur Belebung des Geschäfts beitragen. Auch Probeseiten von ein zelnen nicht selbst aus der Ausstellung befindlichen Werken sind hie und da gegeben; doch kommt dies nur vereinzelt vor, und es muß der Zukunst überlassen bleiben, ob dieser Vorschlag des leitenden Ausschusses sich mehr Geltung verschafft als bisher. Die Beilagen sind hier zunächst nach dem Alphabet der Städte und erst innerhalb derselben nach den einzelnen Firmen geordnet, um die Thätigkeit der Städte des großen deutschen Druckerreichs einheitlich zur Anschauung zu bringen. Die Reihe beginnt demgemäß mit Berlin und endigt mit Wolfenbüttel, Wien mit einschließend; denn im Reiche Gutenbergs lassen wir die Brüder in Oesterreich nicht von uns, und sie wollen nicht von uns lassen. Außer einigen deutschen Nachzüglern finden sich auch in dieser Abtheilung mehrere fremde Firmen aus Paris und Lon don, und es ist beim Ordnen das Menschliche passirt, daß eine Londoner Firma zwischen Leipzig und München gerathen ist. Den Schluß bildet ein sehr dankenswerthes (von Drugulin gedrucktes) Register, welches zunächst in einem großen Alphabet 2SS»
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