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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.05.1885
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- Deutsch
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SS, 1 Mai. Ferüge Bücher. 2077 ^22097^ Zum Beginn der Reisesaison lenke lch Ihre Aufmerksamkeit aus: Oskar Welten's Auch der Anschuld. 16 Bogen. Format und Ausstattung ähnlich wie „Nicht für Kinder!" Ausgabe für Sortimenter, welche den Vermerk tragen: Das gewerbsmäßige Verleihen dieses Exemplars ist bei Ver meidung einer Conventionalstrafe von Einhundert Mark untersagt! 3 ord., 2 25 no., 2 10 ^ bar und 7/6. Ausgabe für Leihbibliotheken, Lese zirkel rc. mit dem Vermerk: Der Besch dieses Eremplars berechtigt Min ge werbsmäßigen Verleihen desselben. 5 netto bar. Die „Bohemia" schreibt unterm 9. April 188S: Dieses Buch der Unschuld eignet sich gleich des Autors erstem Novellenbuch „Nicht für Kinder" keineswegs für die lesende Unschuld am häuslichen Herde. Der Titel ist insofern gerechtfertigt, als der Versager in den vier Erzählungen des Buches den Übergang von Unschuld zur Schuld (im biblischen Sinne des Wortes), das geschlechtliche Sichbewußt- werden an novellistischen Exempeln darzu- legcn versucht. Während „die Stubengenossen" sich nicht über das Niveau von öfters da- gcwesenen Sludentcngcschichten erheben, weiß Welten in den drei anderen Geschichten den Knoten ebenso sein zu schürzen als anmutig zu lösen und mit der Vorführung dreier Mädchen- charakiere von liebenswürdiger Frische und Un mittelbarkeit das volle Interesse des Lesers zu gewinnen. Berliner Börsenzeitung v. 19. April 1885: Oskar Welten, der bekannte Vorkämpfer zur Wahrung der Autorenrechte gegenüber den Besitzern von Leihbibliotheken, hat abermals in Wilhelm Jßleib's Verlag ein Buch erscheinen lassen, das sich „Buch der Unschuld" betitelt. Das Buch enthält vier Novelle» im Stile von Daudets „bettrss cis mou moulin", jedoch mit starker Anlehnung an Zola. Wir lernen eine Reihe wirklich naiver, unschuldsvoller Menschen kennen, die durch Berührung mit der Außen welt teils in ihren phantastischen, idealistischen Anschauungen schmerzliche Enttäuschungen er leben und teils durch dasselbe Medium zum Bewußtsein ihrer selbst, zur Entfaltung der in ihnen schlummernden edlen Eigenschaften ge langen. Einige Figuren sind ein wenig gewagt gezeichnet, einzelne Situationen streifen haar scharf die Grenze des Wahrscheinlichen; nichts destowcniger durchweht alle Skizzen der Hauch positiven Zielbewußtseins, das bei Abfassung derselben dem Versasser vor Augen schwebte. Wir können dem Buch das günstige Prognostikon stelle», daß es gleich seinem Vorgänger, dem vielgenannten „Nicht für Kinder", zahlreiche Leser und Käufer finde» werde. „Hamburger Korrespondent" vom 26. April 1885: Von den vier kleinen Novellen, welche unS Oskar Welten in seinem „Buch der Unschuld" darbietct, ist nur eine, die schalkhafte „Apselsinenprobe", von origineller Erfindung; den übrigen liegen schon vielfach behandelte Motive unter: die unbeholsene Liebe eines schüch ternen, jungen Studenten zu einer durchtriebe nen Soubrette, die großstädtische Versuchung, d-e an eine Naive vom Lande herantritt, und das Erwachen der Liebe in zwei geschwisterlich aus gewachsenen Jugendgenofsen. Aber es will nicht allzuviel sagen, daß der Verfasser auf Grund der vorliegenden Erzählungen nur wenig An spruch auf eigene Erfindungsgabe machen kann, denn der Schwerpunkt seines Talentes scheint uns mehr in der Form als dem Inhalt, mehr in dem Wie als in dem Was zu liegen. Und in der Form der Erzählung, in der Art und Weise, wie er durch eine gefällige Anordnung und seine psychologische Züge einen alten Stoff neu zu gestalten weiß, darin ist Welten von meisterlicher Geschicklichkeit. Der Preis unter den vier Novellctten gebührt nach unserem Ge schmack der letzten, einem Waldidyll von be strickendem Zauber. Hier giebt sich die Un schuld in dem unangetasteten Reiz des Natür lichen wie ein mit Waldduft und Sonnenlicht verwachsenes Wesen, — und auch die Art, wie die von den tiefsten Geheimnissen des Lebens noch nichts ahnende Alice von ihrem Spielkameraden zur Liebe wachgeküßt wird und selbst noch in der Ehe und als Mutter ihre volle Unbefangen heit bewahrt, verwischt nichts von dem Blüten staub, der auf dieser Waldblume in so entzücken den Farben ruht. Anders ist es mit den drei anderen Novellen, über welchen für unser Ge fühl der sinnliche Hauch schwül und drückend gelagert ist, daß man mehr von dem glühenden Hauch der Schuld, als von dem erquickenden Duft der Unschuld umarmet wird. Jedenfalls aber stehen diese neuesten Erzählungen des talent vollen Autors ihrem künstlerischen Werte nach über seinen letzten „Nicht für Kinder" betitelten Novellen, welche die Absicht, stark sinnliche Far ben aufzutragen, viel zu deutlich verrieten, als daß man nicht hätte verstimmt werden müssen. Das Waldidyll „Sonuenausgang" ge hört sogar zu dem Beste», was die Feuilleton-Novellistik in letzter Zeit hervorgebracht hat. Erwähnen wollen wir noch, daß der Ver fasser den mit seinem letzten Werke ausgenom menen Kampf gegen die Leihbibliotheken mit dem vorliegenden Buche fortgesetzt hat. Das uns eingesandte Exemplar trägt die Aufschrift: „Das gewerbsmäßige Verleihen dieses Exem plars ist bei Vermeidung einer Konventional strafe von Einhundert Mark untersagt," und kostet im Buchhandel 3 eine andere im Preise um 2 erhöhte Ausgabe ist mit dem Vermerk versehen: „Der Besitz dieses Exem plars berechtigt zum gewerbsmäßigen Verleihen desselben." Der Versasser zwingt somit dte Leihbibliotheken, ihm für jedes Exemplar eine Tantieme von 2 zu zahlen, ein Procentsatz, der uns übrigens im Vergleich zu der Bühnen- tantisme unverhältnismäßig hoch erscheint. Im Vorwort bemerkt der Versasser, daß er mit dem bisherigen Resultat seines Kampfes sehr zu frieden sei; es seien von seinem „Nicht für Kinder" betitelten Buche innerhalb 8 Monaten 2000 Exemplare verkauft worden und hiervon nur 8 an Leihbibliotheken. Der Autor schließt daraus, daß er durch die Preiserhöhung für die Leihinstitule das Publikum gezwungen habe, sein Buch zu kaufen. Und will es hin gegen scheinen, als ob die Leihbibliotheken eine Liga gegen den feindseligen Autor geschlossen hätten; ein Buch, das so viel Staub aufge wirbelt hat, wie „Nicht für Kinder", hätte sich anderenfalls doch kaum eine Leihbibliothek entgehe» lassen. Und es liegt somit, obschon auch wir im Interesse des geistigen Eigentums die Bestrebungen des Herrn Welten im Prinzip auf das wärmste unterstützen, die Frage nahe, ob nicht im andern Falle die Leihbiblio theken allein für sich die 2000 Exemplare aus gekauft haben würden, — werden doch bekannt lich die ersten Auflagen der Romane von Ebers, Wolfs u. s. w fast ausschließlich an die Leihbibliotheken abgegeben. Berlin. Wilhelm Jßleib (Gustav Schuhr). ^Vmbtl^o ituliou. bloui-rkolbou! s22098) 8u1Ia 68pl0810N6 6666ütl'i6L ätzll LtlM avvoruita il 22 Nurno 1883, 6 Stil eout-mporuuoo ?Lr088i8lll0 Akoäiug-mieo-tzrlittivo. 8uZgio äi miovi stuäi äi 0. Lilvestri. 8". 195 ka§., mit 7 Takeln. kreis 20 kr. (ükIUMttz IvUslj, ^uovi 8tuäi 8UÜ6 avtielltz I61M6 ki8LI16. 8". 192 ka^;., mit 4 litkoZr. Teckeln, kreis 6 kr. k. 6. UolmMtj, II 0LI-M66iO 6 11 IltzpOlO 8tuäi ä'urto volle^iuiiu. 8°. kreis 4 kr. Dieses ^Vsrlc scklisllt sied an ckis 8toria cki Vsnsria nsila vita privat«, ässsslbsu Vsrkrrsssrs au, sin IVerlc, äas im 4uslancle grolle Verbreitung gekuväen Kat uuä soeben in 3. ^.uüags erscheint. Turin, cksn 27. ^pril 1885. Hermann lmeseker. k'ür ctoutsobo lirlivorsitütssküäto! s22099^ Lei öeginn ckss Lornmsr-Seinsstsrs sm- pkskle ick: kür UMemtzi' nebst, äou Q6U6U ZosotLlieboQ Vor- sebrittorl kür äis moäi-ümsoboii krükuugou im lloutsobou Roieb. 3. ^.nkia^s. kreis 60 ^ orä. Ick lisksre von kents an mit 33 U U Rabatt nnä 7/6. ckeua, 20. ^pril 1885. 0. Dvlstiinx'» Luokk.
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