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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.11.1885
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- Erscheinungsdatum
- 25.11.1885
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- Deutsch
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5976 Nichtamtlicher Teil. ^ 272, 25. November 1885. die Werke G. Fr. Schmidts von dem ehemaligen Berliner Kunst händler Jacobi und an das Register zu Maltzahns Bücherschatz von Georg Völckcr, ein dankenswertes Merkchen, welches diesen Schatz erst erschlossen. Auch verschiedene ausländische Buchhändler dürfen wir nicht übergehen; so Trübner mit seinem »oatalogus ok ckietionariss Luc! ArawirmrL«, Franz Thimm mit seinen Lbaüegpearava, und den französischen Verleger Gay mit mehreren bibliographischen Arbeiten. Am Schlüsse unseres Themas müssen wir noch derjenigen Merkchen gedenken, an denen man im Buchhandel stets thätig ist, die aber, in oft unscheinbarstem Gewände erscheinend, die Arbeit gar nicht verraten, die in ihnen steckt, wir meinen die Verlags und antiquarischen Kataloge. Bei Verlagskatalogen müssen wir zuerst das schöne Unternehmen von Adolph Russell erwähnen, welches so überraschend schnell zur Ausführung gelangte, zum Trotze allen gegnerischen Stimmen, die es siegreich zum Schweigen brachte; für den Antiquar zumal ist der »Allgemeine Verlags katalog« ganz unschätzbar. Von hervorragenden Vcrlagskatalogen einzelner Firmen ist besonders der von F. A. Brockhaus zu nennen, der mit seinen zahllosen biographischen und litterarischen Erläuterungen fast eine Litteraturgeschichte der letzten fünfzig Jahre giebt. Die bedeutenden Antiquarkataloge aufzuführen ist natürlich unmöglich; denn selbst der guten, sorgfältig bearbeiteten Verzeich nisse, ganz abgesehen von aller Mittelwaare, ist Legion; machen doch manche und nicht mit Unrecht den Anspruch eigener litera rischer Leistungen, z. B. der von Kuczyüski redigierte Katalog der Weigelschen Lutherana; wenn wir auch gleich hinzufügen müssen, daß es in Deutschland noch keine Kataloge giebt, die sich an wissenschaftlichem Wert mit der »Bibliotbsva arnkriesva« des englischen Antiquars Steevens oder den von Charles Le- clerc bearbeiteten Amerika-Katalogen des Hauses Maisonneuve messen können. Indessen findet der Interessent auch in Katalogen deutscher Firmen genügendes, sorgfältig gesichtetes Material; und viele, wenn auch oft nicht umfängliche Kataloge wird man gern als literarische Wegweiser benützen, z. B. für evangelische Theologie die von Weigel oder Steinkopf, für katholische Theologie und Scholastik die von Ludwig Rosenthal, für Sprachwissenschaft die von Harrassowitz, für Naturwissenschaft die von Fried länder L Sohn, für Faustlitteratur die von Th. Ackermann, für Jurisprudenz die von Puttkammer L Mühlbrecht, Bahr, Prager, für klassische Philologie die von Simmel L Co.; Calvary L Co., u. s. w., u. s. w. Letztgenannte Firma ist auch unseres Wissens die einzige, die es unternahm eine Zeit schrist aus ihrem Lager herauszugeben; leider gingen diese Mit teilungen bald wieder ein. So hoffen wir denn, daß auch unsere kleine Darstellung wieder gezeigt hat, daß nicht nur der Buchhandel in seiner Ge samtheit die Stütze der Litteratur ist, sondern daß auch nicht wenige seiner Mitglieder eifrige Förderer derselben sind, indem sie an ihrem Teile ein Scherflein zu dem geisügen Kapital der Wissenschaft beisteuern. V7. iV Bücheranzeigcn des fünfzehnten Jahrhunderts. (Fortsetzung und Schluß aus Nr. 270 des Börsenbl.) 17) Augsburg. Anton Sorg 1483. H In der Stadt bibliothek zu Augsburg findet sich die Bücheranzeige, welche Mezger, Augsburgs älteste Druckdenkmale 1840 S. 7 und da nach Kelchner S. 573 abgedruckt hat. Dieselbe beginnt: Wäre yemants hie der da gute teutsche bücher mit dieser geschrift ge druckt lausten wölte der mag sich fügen in die herberg als vnden an diser zetel verzaichnet ist. Item der heiligen leben sumerteyl vnd wintterteyl mit allen seinen figuren das gancz iar. Es werden 35 Werke genannt, mit deren letztem »Item ein gut betbüchlcin von den siben tagzeiten vnsers lieben Herren, auch die siben tagzcit von unser frawe auch von vil heiligen vnd andere gute gepete« das Verzeichnis schließt. Kelchner über schreibt das Verzeichnis mit »A. Sorg in Augsburg 1480 — 1490« und führt für die einzelnen Nummern beliebige Aus gaben zwischen 1471 — 1491 an. Doch läßt sich dieses wert volle Dokument genau bestimmen. Bücher, wie Nr. 14 das Konzil zu Konstanz, zeigen, daß das Verzeichnis nicht vor 1483 gedruckt sein kann. Da nun von Sorgs Drucken nach 1483 keiner hier aufgczählt ist, dagegen die aufgezählten fast alle als Drucke Sorgs aus den Jahren 1480 — 1483 sich Nachweisen lassen, so ergiebt sich, daß unsere Anzeige im Jahre 1483 ge druckt ist.*) Wenn ich nun auch zu fünf Nummern (10. 19. 22. 30. 34) keine Passenden Drucke Sorgs fand, so ist das bei dem großen Umfang der Liste und den noch mangelhaften Hilfsmitteln zur Kenntnis der deutschen Inkunabeln kein Wunder. 18) Venedig. Ratdolt und Andere. 1484. 19) Venedig. Verschiedene um dieselbe Zeit. Die beiden letzten Anzeigen zeigten schon merkliche Fortschritte. Er reicht die Anzahl der von Sorg aufgezählten Drucke seiner Offizin schon eine stattliche Zahl, so hatte Koburgers Anzeige schon einen tüchtigen Schritt im Betrieb des Buchhandels gezeigt. Auf diesem Wege sind ein Stück weiter gekommen die beiden fol genden Anzeigen aus Venedig. Die Verhältnisse gerade dieser Stadt trieben ja zum Handel mit Büchern. Der dortigen Drucker waren so viele und ihre Erzeugnisse so zahlreich, daß sie ohne tüchtigen Absatz, wie Schweinheim und Pannartz in Rom, in Bergen von Exemplaren verhungert wären. Doch nach allen Seiten zu Wasser und zu Land zogen ja die Händler; die deutschen Drucker hatten schon durch die deutschen Kaufleute die beste Gelegenheit zum Verkehr mit der Heimat. So war es selbstverständlich, daß sich oft einige zusammenthaten und Teile ihres Verlages bald dahin bald dorthin gemeinsam zum Verkauf schickten. Für die Bücher der ersten Anzeige (Nr. 18) läßt sich ein Drucker nicht Nachweisen; allein sie sind alle kurz vor 1484 in Venedig mehr oder weniger oft gedruckt. Ein Termin ergiebt sich durch folgende Erwägung. Die Typen sind die Ratdoltschen, welche sich bei ihm schon früher oft in Titeln finden und in denen z. B. noch im Miffale Augsb. 1491 Seite 102 — 116 gedruckt sind. Nun war Ratdolt 1486 schon nach Augsburg zurück gezogen und eröffnete dort seine Thätigkeit mit dem Druck seiner Schriftproben (Incksx vbaraotsrurn ckivsrsarurri mansrisrnnr iraprsssioni xaratarum Einbl. VIII 6), worin nicht weniger als vierzehn Arten von Buchstaben aufgeführt sind. Dieses vom 1. April 1486 datierte, prächtige und für die Geschichte des Buchdruckes höchst denkwürdige Blatt (in Folio) besitzt unsere Bibliothek.**) Nun können natürlich die Artikel seines eigenen Verlages, welche in diesem Verzeichnis Vorkommen, zur Richt schnur dienen. Unter den vorkommenden Drucken ist keiner von denen, welche er 1485 gedruckt hat. Von den 1464 bei ihm gedruckten finden sich zwei (39 und 41), drei aber nicht (Basat- aulas temporum. Borgst ^ritbrastioa. Orosius). Jene zwei *) Im Jahre 1483 sind gedruckt: Nr. 2. 6. 7. 14. 15. 24. 27. 28. 31. 32 (35); im Jahre 1482: Nr. 3. 8. 9. 11. 16. 17. 21. 26; im Jahre 1481: Nr. 1. 5. 12. 18. 20; im Jahre 1480: Nr. 4. 13. 25. 29; ohne Ort und Jahr: Nr. 23. 33. **) G. Hirth in München hat davon photographische Abdrücke her gestellt.
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