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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.03.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 01.03.1886
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- Deutsch
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1084 Nichtamtlicher Teil. 49, 1. März 1886. steht habe ich ihm als ehrlicher Mann mein Wort geben müssen, seinen Namen zu verschweigen — ich bin überzeugt, daß ich durch strenge Erfüllung dieser Pflicht selbst bey Ew. Wohlgeb. gewinne. Daß ich in den Kalender auf 1796. die Abbildungen der Fächer*) zu Ihrer Abhandlung gleich vorne an, nach den Modekupfern habe binden lassen, dazu habe ich einen nicht ganz unwichtigen Grund gehabt: Es giebt nämlich viele Kalenderkäufer, die entweder die Abhand lungen selbst sehr späte oder wohl gar nicht lesen und da sind denn die bey der Abhandlung selbst beygebundenen Kupfer für sie mit verlohren, dahingegen durchblättern sie gewis sehr sorgfältig die gleich vorne im Kalender befindlichen Kupfer, und überhüpfen gewis keines. Finden sie nun, daß eins auf eine Abhandlung hinweißt, so werden sie gereizt, doch wenigstens diese Abhandlung zu lesen, und legen dann weit zufriedener den Kalender aus der Hand, das doch Gewinn für den Kalender ist. Aus eben diesen und mehrern Grün den, wünsche ich auch die Kupfer zu der Damentoilette vorne hin binden zu lassen, und habe deshalb unter den Text eine Nota gesetzt, daß die Leser gleich wissen, wo sie die Kupfer zu suchen haben. Zwey Dinge: 1) daß nun die X. 0.2.**) von Ausländern biogra phische Nachrichten liefert, und daß 2.s) mir in der vorigen Ostermesse von den letztem Bänden des Nekrologs***) ziemlich viele Exemplare remittirt, und auch von den neuen Bande 794. Ir. weit weniger Fortsetzung genommen worden sind, machen mich wegen den Verlag des Nekrologs der Ausländer was bedencklich, und lassen mich fast an der Möglichkeit zweifeln, Ew. Wohlgeb. für die mit der Herausgabe verknüpfte große Mühe und den übrigen Aufwand, so wie ich wünschte, zureichend entschädigen zu können. Ich möchte daher fast lieber den Wunsch äusern das Unternehmen wenigstens so lange noch ruhen zu lassen bis der böse Krieg zu Ende ist, und den Bücherabsatz nicht mehr so sehr drückt. Bis dahin lasse ich nun auch die Ausführung des angekündigten anatomischen Werkes an stehn, da ich das dazu in einen großen Formate nöthige Schweizer papier fast um keinen Preis jetzo erhalten kann. Es wird ja doch einmal der goldene Frieden erfolgen, und nnt ihm für die armen Buchhändler bessere Zeiten eintreten! Verzeihen Sie übrigens gütigst, meine etwas späte Antwort, die durch meine ziehmlich lange Unpäßlichkeit, und mancherley andere häußlichen Unruhen ist veranlaßt worden, und glauben, daß ich mit ganz vorzüglicher Hochachtung mich nenne Ew. Wohlgeb. ganz gehorsamster Diener Justus Perthes. Gotha, den 10: Nov. 1796. Die Abhandlung, welche mir Ew. Wohlgeb. zum Kalender zu liefern die Gewogenheit hatten, hat im Druck 1 Bogen 1H Seite gegeben. Das schuldige Honorar dafür beträgt also 10. 22 -s welche ich anbey mit gehorsamsten Dancke für Ihre Güte über mache. Auser den zwey Kalendern die ich für Dieselben und dero verehrungswürdige Frau Gemahlin beyschlüße, lege ich noch einen dritten bey, und ersuche gehorsamst, diesen etwan zum Behufe einer Anzeige in der allg. Jenaischen Litteraturzeitung gütigst zu ver wenden, wodurch Sie mich recht sehr verpflichten würden. *) Der Aufsatz war betitelt: »Das Fächerschränkchen, worinnen die Fächer aller Zeilen und Völker zu schauen« und eine Doppeltasel voll Miniaturabbildungen war beigegeben. **) Allgemeine Litteratur-Zeitung. ***) »Necrolog, enthaltend Nachrichten aus dem Leben merkwürdiger verstorbener Deutschen«, von 1791 bis 1806 in 28 Bänden erschienen, und zwar unter Redaktion Friedrich Schlichlcgrolls. Perthes setzte das allein ins Werk, was jetzt die »Allgemeine deutsche Biographie« besorgt. Ich empfehle mich Dero fernem Gewogenheit und bin mit der größten Hochachtung Ew. Wohlgeb. ganz gehorsamster Diener Justus Perthes. Gotha, d. 10. X'°" 1806. Die von Ew. Wohlgeb. Wohlbefinden, durch Herrn Rath Schlichtegroll hieher gekommenen guten Nachrichten, haben auch mich innigst erfreut. Ich wünsche von Herzen, daß Sie immer fort die dauerhaffteste Gesundheit genießen mögen. Ich bin so srey Ihnen einen neuen Hefft von Lossius Bilder bibel zu übersenden, und Dieselben um Ihre fernere gütige Für sprache für dieses Unternehmen gehorsamst zu bitten. Ich bin ent schlossen es fortzusetzen, so sehr schlecht auch die Zeiten für solche Unternehmungen jetzt sind. Von der Noth, die uns die Militärstraße zugeführt hat, werden wir nun binnen wenigen Tagen befreiet, da sie eine andere Richtung bekommen hat, und künfftig von Frankfurt über Cassel, Goettingen und Magdeburg gehn soll. Ich empfehle mich Ihren femern Wohlwollen und beharre mit der vollkommensten Hochachtung Ew. Wohlgeb. gehorsamster Dr. I. Perthes. Gotha den 4. X"" 8. An Ew. Wohlgeb. sollte eben der durch Auffenthalt einiger Künstler erst vor wenigen Tagen fertig gewordene neue Hefft der Bilderbibel, der 2" des 3'°" Bandes, durch Einschluß abgehen und lag schon eingepackt da, als ich noch Dero geehrte Zuschrifft vom 22. v. M. erhielt. Ich erfülle nun Ihre Wünsche mit Vergnügen und lege noch die Biographie des Ministers von Gutsschmids und die Schrifft von Riel über Pestalozzi bey. Es wird mich ungemein erfreuen, wenn Sie in der Meßübersicht die allg. moral. Bilderbl. wieder anzuführen die Güte haben wollen, und es wird Ihren scharfen Blicke auch gewis nicht entgehen, daß in der Fortsetzung des Wercks die Kupfer immer ie besser ausfallen, und daß ich wenigstens alles gebe, was nur für einen so äusserst niedrigen Preiß zu einer Zeit, wo alles theuerer als sonst bezahlt werden muß, ohne be deutenden eigenen Schaden gegeben werden kann. Unter den jetzigen besonders für den Buchhandel so traurigen Zeitumständen leide ich allerdings auch recht sehr mit, komme aber doch in Vergleich mit größern Handlungen weniger in Noth und Verlegenheit, da ich schon vor mehrern Jahren den kommenden Zeiten nicht viel Gutes zutraute, und — zum Vieldrucken nicht meine letzten Kräfte aufbot, wie's so viele gethan haben. Ist nun noch Sortimentshandel und die jetzige schlechte Bezahlung der Kunden dabey, so muß freilich selbst bey mehrern ansehnl. Buch handlungen große Noth eintreten. — Wenn nur erst einmal der allgem. Friede da wäre, das Geschäfte ins Ausland wieder seinen Fortgang und Teutschland nur ein Paar Jahre Ruhe hätte, dann würde es wohl bald wieder besser werden, aber leider! scheint das alles so nahe noch nicht zu liegen. — Heusinger*) hat in der That was gethan, und mir zum 5.""Theil Werthheim nach und nach bis zu 37 gedr. Bogen Manu- script geliefert. Das Ende erwarte ich aber noch und hoffe, daß er mich nicht wieder sitzen lassen wird. Ich freue mich übrigens ungemein Ihren wackern, lieben *) Johann Heinrich Gottlieb Heusinger, Prosessor an der Kgl. Ritterakademie und Lehrer am Kgl. Pageninstitute zu Dresden.
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