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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1886
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- Deutsch
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1628 Nichtamtlicher Teil. .V- 72, 29. März 1886. schiedene in zwanzigster und gar fünfzigster Auflage erschienen und in den meisten Schulen der deutschen Schweiz eingeführt sind. Eine der bedeutendsten Buchhandlungen Basels und der ganzen Schweiz ist diejenige von H. Georg, welche 1848 von Flick gegründet, später von dessen Schwiegersohn I. G. Neu- kirch übernommen und unter seinem Namen weiter geführt wurde. Im Jahre 1854 übergab Neukirch das Sortiment seinerseits wieder seinem Schwiegersöhne Heinrich Georg aus Hof, während er den Verlag behielt, um auch diesen nach Verlauf circa eines Jahres abzutreten. Das jetzige Schulz'sche Adreßbuch führt vier Firmen an: Sortiments-, Verlags- und Kommissionsgeschäft in Basel, die Filialen Inbrairis «ts I'Univsrsitä in Genf, gegründet 1857, und Inbrairis äs 1a Uaoults äs insäsoino in Lyon, gegründet 1872. Durch Gründung der letzteren hat Georg dem deutschen Buchhandel ein neues Absatzfeld eröffnet. Trotz erheblicher Schwierigkeiten, welche anfangs zu überwinden waren, hat sich das Geschäft sehr ge deihlich entwickelt. Die verlegerische Thätigkeit des rührigen und thätigen Hauses beschränkte sich fast ausschließlich aus Herausgabe von Werken in französischer Sprache, darunter namentlich auch von Übersetzungen hervorragender deutscher Werke, so z. B. Berlepsch, die Alpen, Tschudi, Tierleben, Heer, Urwelt der Schweiz sowie mehrerer lokaler Kunstwerke rc. Neben diesen fallen noch besonders Namen, wie Carl Vogt, Favre, Rambert, Rütimeyer rc., die Jahrbücher und Mitteilungen verschiedener gelehrter Gesellschaften auf. Durchblättert man den Verlagskatalog, so findet man noch manch anderes wichtige Werk. Russells Katalog führt den Verlag, welcher allerdings viele Kommissionsartikel enthält, nach den ver schiedenen Zweigen der Wissenschaft an. Als verdienstvolles Unter nehmen ist noch zu erwähnen: Bibliographie und literarische Chronik der Schweiz, welche ein ziemlich erschöpfendes Bild der in der Schweiz und über sie erscheinenden Neuigkeiten giebt und zu gleich Nachweise über in Zeitschriften zerstreute diesbezügliche Artikel liefert. Schließlich sei noch des Antiquariats Erwähnung gethan. Bis jetzt sind circa sechzig Kataloge erschienen. Als Associss sind eingetreten der einzige Sohn William Georg, sowie Herr W. Kündig, von denen der erstere das Basler, und der letztere das Genfer Sortimentsgeschäst leitet. Das älteste der jetzigen Sortimente Basels, Louis Jenke's Buchhandlung, ist 1755 als Schweighauserifche Sortiments-Buch handlung gegründet. Der jetzige Besitzer übernahm das Geschäft 1878 von G. L F. Festersen. Näheres folgt später. Die Firma Chr. Krüsi, Verlagshandlung, Buch- und Kupfer druckerei, ist rühmlichst bekannt wegen ihrer Pracht- und Bilder werke über die Schweiz, welche in neuester Zeit leider mehr oder weniger durch die photographischen Souvenirs in den Hintergrund gedrängt werden. Genannt sei auch die 1816 gegründete Missionsbuchhand lung, welche sich hauptsächlich mit der Herausgabe und Verbreitung von Traktaten und die Heidenmission behandelnden Werken befaßt. Die vor 35 Jahren errichtete Chr. Me yri'sche Buchhand lung wurde bekanntlich 1883 aufgelöst; die Kontinuationen rc. erwarb Benno Schwabe und gründete damit ein neues Sortiments geschäft. Bon Ludwigslust siedelte 1862 Ferd. Riehm mit seiner Verlagsbuchhandlung nach Basel über. Das Geschäft wurde 1804 gegründet von C. F. Nast, von dem es 1856 der jetzige Besitzer erwarb und unter seinem Namen fortführte. Seit 1857 wurde der Verlag folgender Firmen erworben, die dadurch erloschen sind; Paulus in Kornthal, I. T. Löschte in Leipzig, Ernst Fleischers Verlag in Leipzig, letzterer mit Ausnahme weniger Schulbücher. In der Hauptsache tragen die edierten Werke einen religiösen Charakter; so sind die Namen: I. A. Bengel, I. C. Bier- natzki, H. W. Rinck, G. H. Rosenmüller rc. vertreten. Des ferneren umfaßt der Verlag vortreffliche Jugendschriften (I. A. C. Löhrs Erzählungen, L. Richter und Sturm, Kinderleben), Schulbücher und namentlich auch die Werke des Philosophen F. H. Jacobi, des Romanschriftstellers Ernst Wagner (geb. 1769 zu Roßdorf, gest. 1812 in Meiningen) sämtliche Schriften und schließlich die M. Retzsch'schen Umrisse zur Shakespeares-Gallerie rc. »Russell« führt ca. 280 Titel an. Zu den ersten Firmen der Schweiz und des ganzen deutschen Buchhandels zählt Felix Schneider. Das bedeutende Geschäft, Sortiment, Verlag, Buchdruckerei und Antiquariat, wurde 1800 ge gründet und ging 1833 an dessen Schwiegersohn Leonhard Gerring über. Seine Nachfolger wurden im Jahre 1860 seine zwei ältesten Söhne, bis der jüngste, Adolf, 1864 in die Handlung eintrat und schließlich sechzehn Jahre später das ganze Geschäft übernahm. Der Verlag ist besonders bekannt durch Erzählungen und Romane ernster Richtung, zum Teil aus dem Englischen übersetzt. Ich erinnere nur an die »Familie Schönberg-Cotta« und die Schriften der gleichen Verfasserin, an die Namen Montgomery, Prentiß, Spörlin, und von den neueren Autoren seien die historischen Romane von I. A. von Sprecher genannt. Außerdem enthält der Verlag hauptsächlich theologische Werke und Erbauungsbücher, so z. B. Schriften von H. W. I. Thiersch, A. Wildenhahn u. a. Russell führt ca. 220 Titel an ; es sind dabei die vergriffenen Werke nicht berücksichtigt; seither ist der Verlag um wertvolle Neuheiten bereichert. (Fortsetzung folgt.) Pertheß-Brirfe. IV. (Vgl. Börsenblatt 1886. Nr. 49. 63. 67.) Friedrich Perthes an Hofrat Böttiger. 3. Gotha 1823. 17ten Mey Hochwohlgeborener Herr Hofrath! Ihr gütiger Brief traf mich in den letzten Stunden meines Aufenthaltes in Leipzig — deshalb erst die Antwort von hier. Nach Ihrem Wunsch erfolgt hierbey ein Exemplar der Stolbergschen Reisen, die den 6—9len Theil der Werke*) aus machen. Mir schienen diese Reisen, außer dem geistreichen und schönen Vortrag, dadurch einen besondern Werth zu haben und zu behallen, daß sie die letzte Darstellung Italiens vor der französischen Umwälzung enthalten, wo noch alle Kunst-Gegen stände auf der Stelle standen und in der Art sich zeigten, wie seit vielen Jahrhunderten. Auch ist mir kein Werk bekannt, wo bey jedem Schritt auf elastischem Boden, so die historischen Nach weisungen gegeben würden. Der Irrungen mögen sonst darinn wohl mehrere sehn, die dem eigentlichen Alterthums - Gelehrten auffallen. Ich wünsche daß die äußere Gestaltung des Werkes Ihren Beyfall gewinnen möge. Es ist sehr schwer in Deutschland, wo man nichts beysammen hat und alle Anfertigungen von ent fernten Orten herbeysuchen muß, etwas anständiges, zusammen passendes u hübsches zu liefern — vom Schönen will ich gar nicht sprechen. Ich meine in den verkleinerten Umrissen der Raphaelschen Logen dem Publikum etwas gefälliges gegeben zu *) Gesammelte Werke der Brüder Stolberg. Bd. 1 — 22. 8". Hamburg 1820-26. Perthes L Bester.
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