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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1895
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1895
- Sprache
- Deutsch
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3662 Nichtamtlicher Teil. 166, 8. Juli 1895. Vorsitzender: Herr Jul. Schellbach. Schatzmeister: Herr C. Aua. Artaria. Schriftführer: Herr Will). Müller. Sekretär: Herr Anton Einsle. Anwesend ferner die Mitglieder: Herr Friedr Beck, Wien. „ Aug. Berger (Winiker's Hofb.), Brünn. „ Hugo Bode, Schünberg. „ 5r. M. Breitcnstcin, Wien. „ Th. Daberkow, Wien. „ Fr. Deuticke, Wien. „ vr. Dorn, Wien. „ Robert Friedländer, Wien. „ Otto Friese, Wien. „ Otto Fromme, Wien. „ L. Frommer, Krakau. „ Herm. Gilhofer, Wien. „ Th. Gruß, Prag. „ Ladislaus Gubrynowicz, Lemberg. Entschuldigt die Herren: Herr Bornemann, Znaim. „ Georg Freytag, Prag. „ A. v. Holder. „ Rud. Lechner. Herr V. A. Heck, Wien. „ Heinr. Heick, Wien. „ H. Jacobsen, Wien. „ H. Kirsch, Wien. „ A. Köhler, Wien. „ C. Konegen, Wien. „ Ludwig Mayer, Wien. „ Ad. Robitschek, Wien. „ F. Roerich, Wien. „ Heinrich Saar, Wien. „ A. Schneider. (Sallmayer L Cie.), Wien. „ Bruno Thiel, Wien. „ Carl Winkler, Brünn. Herr Herm. Manz. ., Ed. Millard. „ M. Stein. Um r^l l Uhr eröffnet» der Vorsitzende die Versammlung und gab den Anwesenden dadurch Gelegenheit einander kennen zu lernen, daß er durch den Schriftführer die Präsenzliste verlesen ließ, worauf sich die Aufgerufcncn von den Sitzen erhoben. Nun ergreift der Vorsitzende das Wort zu seinem Jahresbericht. -Sehr geehrte Herren Kollegen! Wenn wir einen Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr werfen, so finden wir, daß unsere Bestrebungen wohl zum Teile Erfolge aufzuweiscn hatten, daß aber auch mannigfache Wünsche unbefriedigt blieben oder noch der Berücksichtigung harren. »Vorbereitungen und Erledigungen verursachten Ihrem Vor stände viel intensive Arbeit; konnte das vorvergangene Jahr als ein Kampsjahr bezeichnet werden, so war das vergangene es noch in viel höherem Maße. «Unser Verein ist in erfreulichem Aufschwünge begriffen, indem sich die Mitgliederzahl wiederum erhöht hat und jetzt 418 beträgt. -Durch den Tod verloren wir die Herren: Ferd. Kutschera in Steyr, Josef Derslinger in Wien, Paul NeSnöra in Jungbunzlau, Josef Gschihay in Eger, Max Thiel in Freudenthal, Theodor Neu mann in Wien, CH. Sigmund Felkl in Roztok und das frühere Mitglied Emil Weiske in Wien. Lassen Sie uns das Andenken an die Tobten durch Aufstehen von den Sitzen ehren. »Von freudigen Anlässen erwähne ich die fünfzigjährigen Jubi läen der Firmen Ed. Hölzcl in Olmütz und Wien, B. StFblo in Prag und Carl Prochaska in Teschen (Buchdrucker-Jubiläum), ferner die Feier des fünfundzwanzigjährigen der Herren C. Daber kow und Heinrich Kirsch in Wien. -Herr Kollege Konegen wurde an Stelle des Herrn Wilhelm Müller, der nach sechsjähriger Funktionsdaucr nicht mehr wählbar war, in den Wahlausschuß des Börsenvereins gewählt. »Wichtige Angelegenheiten harren noch der Erledigung. »Das Gesetz zum Schutze des Urheberrechts, bezüglich dessen zwei Petitionen, die eine die Vorstellungen des Buch- und Kunst- Handels, die andere jene des Musikalienhandels enthaltend, von uns veranlaßt und von dem Berichterstatter Herrn Or. Leonard Pictak im hohen Abgeordnetenhaus«: überreicht, sowie einigen Herren Abgeordneten empfohlen wurden, befindet sich noch beim betreffen den Ausschuß in Beratung. -Das Ratengesctz, welches im hohen Herrenhausc die dritte Lesung passierte, ohne daß unsere Wünsche darin Berücksichtigung gefunden hätten, sieht ebenfalls ini Abgeordnetenhaus«: seinem end giltigen Schicksal entgegen. -Unsere Eingabe vom Oktober 1891 behufs Einschränkung der Verleihung von Teilkonzessionen ist leider ohne Erfolg geblieben, vielmehr uns notifiziert worden, daß das hohe Ministerium des Innern im Vereine mit dem hohen Handelsministerium sich nicht veranlaßt finde, hierüber eine Verfügung zu treffen. Unsere viel fachen berechtigten Klagen sind also ungehört verhallt. »Ein gleiches Schicksal wurde unserer Eingabe bezüglich der Herausgabe der -Führer auf den Staatsbahnen«, welche ivir in Audienz Sr. Exccllenz den: Herrn Handclsminister Grafen Wurm brand überreicht hatten, zuteil. -Die Preßgesetznovelle ist nun seit einem Jahre in Wirksamkeit getreten. Mehrfach sind uns Klagen über Beeinträchtigung des konzessionierten Buchhandels zugekommen und haben wir durch Aufforderung an die Herren Verleger, einen Unterschied durch die Rabattverhältnisse zwischen diesem und den Licenzinhabern zu machen, einzuwirkcn versucht, doch läßt sich hierin seitens des Vor standes vorläufig nichts weiter thun »Bezüglich eines Erlasses der hohen k. k. Statthalterei für Ober-Oesterreich, welcher unverlangte Ansichtssendungen verbietet, mußten wir die Linzer Firmen ersuchen, vorläufig Schritte im eigenen Wirkungskreise zu veranlassen, um die Aufhebung dieser ganz einzig dastehenden Maßregel durchzusetzen. -Die Konfiskation einer Anzahl Ballen-Sendungen von Provinz- an Wiener Firmen wegen nicht gestempelter Fakturen, resp. schrift licher Bemerkungen auf denselben, gab uns Veranlassung zu einer motivierten Eingabe, deren Erledigung noch ausständig ist. -Bekanntlich hatten wir am 17. April 1894 eine Eingabe an die Ccntraldirektion der k. k. Schulbücher-Verläge dem damaligen Direktor, Herrn Hofrat Or. von Jireöck, persönlich überreicht, in welcher wir um Gewährung eines einheitlichen Rabattes von 25"/o an die Buchhändler sämtlicher Provinzen und eines Minderrabattcs an die sonstigen Verschleißer gebeten hatten. Der hierauf erfolgte Bescheid vom 15. Juli setzte uns in nicht geringe Verwunderung, indem auf unsere Vorstellungen gar nicht eingegangen, dagegen den Wiener Buchhändlern und Verschleißern, dann sämtlichen Verschlei ßern in Niederösterreich eine Erhöhung der Provision auf 20"/„, resp. 18 o/o gewährt wurde. Wir finden die Verstimmung der Herren Kollegen außerhalb Niederösterreichs hierüber nur zu sehr gerechtfertigt und werden in einiger Zeit eine neuerliche Vorstellung bei der Direktion einbringen. »Am 11. Mai 1894 ist der Staatsvertrag mit Großbritannien und Irland betreffs des gegenseitigen Schutzes der Urheber von Werken der Litteratur oder Kunst in Wirksamkeit getreten. -In der Hauptversammlung 1894 hatte das Komitee zur Schaffung einer Altersversorgung aus den damals bekanntge- gebencn Gründen seine Mandate nicdergelegt. Der Umstand, daß der Gehilfen-Ausschuß der Wiener Korporation später ohne jedes Einvernehmen mit den Chefs Statuten, welche die Genehmigung der hohen Statthalterei bereits erhalten hatten versandte, bewog ihren Ausschuß, das Komitee wieder zu aktivieren. Dieses fand das Statut als vollkommen unannehmbar, was zur Folge hatte, daß sich nur einige Firmen dafür erklärten, so daß sich die Ange legenheit als nicht realisierbarerwies. Im Verlause der Beratungen stellte es sich heraus, daß es geboten sei, das Komitee vom Vereine loszulösen und als ein freies zu konstituieren. Dies ist geschehen, und das Komitee hat nunmehr ein Statut für die Hilfskassen des österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhandcls fertiggcstellt, das die Genehmigung der hohen Statthalterei erhielt. Nachdem eine hinreichende Anzahl Mitglieder beigetreten und die Lebens fähigkeit des Unternehmens konstatiert war, hat bereits die konsti tuierende Versammlung stattgefunden, die den Vorstand gewählt hat. Letzterer wird sich demnächst an die geehrten Firmen in der Provinz wenden, da sich die Statuten auf alle im Reichsrate ver tretenen Königreiche und Länder erstrecken. Obgleich diese Ange legenheit jetzt nicht mehr Sache des Vereines ist, sondern eine freie Vereinigung innerhalb des österreichischen Buch , Kunst- und Musi- kalicnhandels bildet, so erlaube ich mir dennoch die Beteiligung an der Humanitären Sache allen Kollegen dringend ans Herz zu legen und die Bitte an die Hauptversammlung zu richten, dem An träge des Vorstandes auf Genehmigung einer Subvention (Punkt 6 der Tagesordnung) Ihre gütige Zustimmung zu erteilen. -Unsere Kasse befindet sich trotz vieler Ausgaben in günstigem Stande, worüber Herr Kassierer Artaria laut Punkt 2 der Tages ordnung berichten wird. Leider muß ich Mitteilen, daß Herr Carl August Artaria, der so viele Jahre hindurch die Kasseverwaltung in ausgezeichneter Weise geführt hat, wofür ihm der wärmste Dank gebührt, eine Wiederwahl durchaus nicht annehmen will. -Die heutigen Wahlen erstrecken sich auf sämtliche Funktionäre. »Der laut Beschluß der Hauptversammlung 1894 gewordene Auftrag, den Herrn k. k. Unterrichtsminister Ur. Ritter von Madcysky durch eine Deputation zu begrüßen, wurde am 24. Juni durch Ihren Vorsitzenden, den Herren Gubrynowicz aus Lemberg, Gruß aus Prag und Winkler aus Brünn in Audienz zur Ausführung gebracht, lieber den freundlichen Empfang und die erteilte Zu sicherung, die Förderung der Interessen des Buchhandels sich an gelegen sein zu lassen, haben wir in der Buchhändler-Korrespondenz berichtet *) »Dieser Förderung sehen wir hoffnungsfreudig entgegen, da noch nicht alle Punkte, die wir in unserer bekannten Denkschrift be tont haben, zur strikten Ausführung gelangt sind. »Die Verhinderung der Konzessionscrteilung an den Lehrer- hausvercin ist uns im Vereine mit der Wiener Korporation zwar *) Vgl. Börsenblatt 1894, Nr. 159.
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