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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1896
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1896
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- Deutsch
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192, 19. August 1896. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 4991 dann, wenn Warenbestellungen durch im Dienste eines Gewerbe treibenden stehende Reisende für die Zwecke des Betriebs des Dienstherrn im Sinne der Entscheidungen des Ober-Verwaltungs gerichts vom 13. November 1890 (Band XX Seite 338) gesucht werden. Der Kläger, der kein Reisender ist und nicht im Dienste der Handelshäuser steht, sondern selbständiger Gewerbetreibender ist, kann daher aus diesem Grunde eine Legitimationskarte nicht erhalten. Wäre er Kommissionär (Art. 380 H.-G.-B.), so würde er, wie hier bemerkt sein mag, die Ausstellung einer Legitimations karte sür sich oder für seinen Reisenden beantragen können. Schenkung. — Herr Vcrlagsbuchhändler Arnold Hirt in Leipzig hat den Abguß der Kolossalstatuc -David» von Michel Angelo dem Leipziger städtischen Museum überwiesen, wo sie im Michel-Angelosaale ausgestellt werden wird. Der Rat hat dieses herrliche Bildwerk, das eine Höhe von 5 Metern hat, mit Dank angenommen. Deutscher Schriftsteller-Verband. — Der -Deutsche Schriststellerverband» wird seinen diesjährigen Verbandstag in den Tagen vom 5. bis 7. September d. I. in Berlin begehen. Er wird von der Vertretung der Stadt im Festsaal des Rathauses durch eine feierliche Begrüßung mit nachfolgender Bewirtung am Sonntag den 6. September empfangen werden. Fest lichen Empfang bereitet auch der Arbeitsausschuß der -Ber liner Gewerbe-Ausstellung» für Montag den 7. September vor. Den Verbandstagen wird ein allgemein litterarischcr Charakter durch Veranstaltung einer Vortragssitzung im Nathaussaal über urheber rechtliche und andere zeitgemäße Fachfragen gegeben werden, wozu Einladungen an die Berliner schriftstellerischen Vereinigungen er gangen sind. Dem Festausschuß sind bereits folgende Herren bei- getretcn: Julius Wolfs, Robert Schweichel, Gerhard v. Amyntor, Ernst v. Wildcnbruch, Theodor Fontane, Gerhart Hauptmann, Ernst Wichert, vr. Julius Lohmeyer, vr. W. Wendlandt, Richard Schmidt-Cabanis, Heinrich Vollrath-Schuhmachcr, Or. Molkowsky, Johannes Trojan, Geh. Sanilätsrat Prof. De. Tobold, vr. Otto Franz Gensichcn, Direktor Otto Wenzel u. a. Die Fest- und Tagesordnung gelangt in den nächsten Tagen zum Versand. Es wird eine einmütige Kundgebung zur Förderung der Standes interessen angestrcbt, die eine zahlreiche Beteiligung der deutschen Schriftstellerwelt wünschenswert erscheinen läßt. Nähere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle des -Deutschen Schriftsteller-Verbandes-, Berlin IV., Potsdamer Straße 122 o. (Allg. Ztg.) Wie eine Anklage entstehen kann. — Der Schriftsteller- Herr HansvonJanuszkiewicz-Reinfels schreibt der Vossischen Zeitung unterm 8. August: «In der heutigen Morgenausgabe der -Vossischcn Zeitung« teilen Sie unter -Gerichtliches-JhrenLesern u.a. mit, daß gegen den Begründer und früheren Herausgeber der -Kritik» Karl Schncidt ein Strafverfahren wegen Sittlichkeitsver- gehcns geschwebt habe auf Grund einer von ihm s. Z. in der -Kritik« zum Abdruck gebrachten Artikelserie -Ein Unbekannter» von Stanislaw Przybyszewski. Veranlassung zum Ein schreiten habe der kgl. Staatsanwaltschaft eine anonyme Denun ziation gegeben. Gegen anonyme Denunzianten kann sich niemand schützen, und Aufgabe der Staatsanwaltschaft wird es in den aller- seltensten Fällen sein, die Urheber solcher Anzeigen zu er mitteln. Aber ihre Verpflichtung zur Prüfung des Delikts vor Eröffnung irgend eines Verfahrens scheint mir um so größer, wenn sie es mit einem unbekannten, nicht vernehmungsfähigen Denunzianten zu thun hat. In dem gu. Verfahren gegen Schneidt ist das Vorgehen der Staatsanwaltschaft zunächst be greiflich, schon aus der Thatsache, daß er als verantwortlicher Redakteur sür die gu. Nummern der »Kritik» gezeichnet hatte. Etwas merkwürdiger dürfte allerdings die Thatsache sein, daß auch ich in dieses Strafverfahren verwickelt wurde, und zwar noch vor einer Vernehmung Schneidts, dessen Aussage allein hin gereicht haben würde, mich vor irgend einer Behelligung in dieser Angelegenheit zu bewahren. Die anonyme Denunziation hatte nämlich die Kühnheit und zugleich die Dummheit, auszusprechen, daß der Verfasser von -Ein Unbekannter- ich sei und daß ich, ob wohl sonst nur unter dem Pseudonym -Rcinfels« schreibend, in diesem Falle einen anderen Namen, nämlich einen noch polnischeren als meinen Familiennamen, gewählt hätte. Der Denunziant suchte dann seine Behauptung dadurch glaubhaft zu machen, daß ich stets solche -Nuditäton- schriebe, wie -Im Negligee«, -Sitte«, -Ehe, Liebe, Sinnlichkeit- rc. Das genügte, und ich wurde in Anklage zustand wegen -Sittlichkeitsocrgehens« versetzt, das Verfahren allerdings nach 6 Wochen wieder eingestellt. Man kann sich diesem Vorgehen gegenüber nur fragen, ob die königl. Staatsanwaltschaft denn nicht in der Lage gewesen wäre, solche Behauptungen, wie in jener Denunziation aufgestellt worden sind, sofort auf ihren Wert prüfen zu können? Ich verlange nicht einmal, von ihr als Schriftsteller gekannt zu werden. Sind denn aber keine Bücher da, die derartige Dinge klarstellen können, wie Kürschners Litteratur- kalender u. s. w.? Zudem ist Przybyszewski längere Zeit in Berlin ansässig gewesen und polizeilich gemeldet, ebenso gut, wie ich es bin. Kurz und gut, der Polizeiapparat hätte spielend alles er mitteln können, bevor man einen absolut Unbeteiligten vor Gericht citiert und ihm mitteilt, daß er in »Unsittlichkeit- gemacht, habe. Wem ich diese Denunziation verdanke, weiß ich nicht. Die Thatsache, eine Zeit lang als Verfasser jener Artikelserie -Ein Un schuldiger« gegolten zu haben, hatte jedenfalls nichts Beleidigendes sür mich. Aber interessant dürste dieses Vorkommnis in jedem Fall sein, schon in Bezug auf die Frage: -Wie entstehen Anklagen?» Ein Riesenglobus. — Für die Pariser Weltausstellung 1900 wird als Haupt-Anziohungsmittel die Erbauung eines Riesenglobus geplant, wozu der bekannte Geograph Neclus die Entwürfe ge macht hat. Der Durchmesser der Erdkugel soll ungefähr 33 Meter, der Umfang 100 Meter betragen. Die Zeichnungen Reclus' sind längst fertig und dienen den Ingenieuren und Architekten für die Ausarbeitung des Konstruklionsentwurfcs, der an Originalität nichts zu wünschen lassen soll. Auf der Oberfläche des Globus, der nur ein Vierhunderttausendstel unseres Planeten darstcllt, werden Gebirge und Thäler, Hoch- und Tiefebenen mit der grüßten Genauigkeit in Relief wiedergegeben werden, so daß man sich eine genaue Vorstellung von dein Gesamtcindrucke machen kann, den die Erde aus einer Höhe, in die noch kein menschliches Wesen gedrungen ist, Hervorrufen muß. Durch geschickte Schattie rung sollen auch die kleinen Erhöhungen von etwa 600—800 Meter angedeutet werden. Da das wissenschaftliche Interesse leider nicht genügt, um die Massen anzuziehen, so mußte der Schöpfer des Riesenglobus darauf bedacht sein, diesen auch für die Nichtgeo graphen interessant zu gestalten, und er hatte da den Einfall, im Innern des großen Globus einen kleineren zu erbauen, auf dem die verschiedenen Himmelsstriche in Form eines Dioramas mit Typen der Bewohner dargestellt werden sollen. Das Innere des kleinen Globus wird noch immer groß genug sein, um exotische Schaustellungen, die irgend einen ethnographischen Beigeschmack haben, aufzunehmen. Dafür, daß das wissenschaftliche Interesse nicht der Schaulust der Gaffer geopfert werde, bürgt übrigens der Name des Gelehrten, der die Anregung zu der Schaffung des Riesenglobus gegeben hat. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Rbsolo^is. r4ntüguarisobsr ^nrsiKsr blr. 18 von Xnrl Krsbs in dissssn. 8". 4 8. 120 blrn. krscÜStsn und VortrüAS. ^.ntig.-XntuloA blr. 4 von U. ?o ppslauor (Inb. 6. 8usngsr) in Lsrlin. 8". 16 8. 405 blrn. Xutnlog über 8cbsri:- und Voxisr-^rtiksl, sovis übsr 2nndsr- Llsesn und modorno IVnndsr. 8". 38 8. mit ^.bbilduvgsn. Usip^iA, 8eb1ök1sl. SprechsaaL. Unfallversicherung. Die Redaktion d. Bl. empfing aus Halle a/S. die folgende Aufforderung, der sie durch Veröffentlichung gern nachkommt mit der Bitte an die Leser, ihre Erfahrungen gefällig hier Mitteilen zu wollen: -Halle a/S., 15. August 1896. «Der hiesige Vertrauensmann der Speditions-, Speicheret- und Kellereiberussgcnossenschaft zu Berlin hat an jeden der hiesigen Verleger folgendes Schreiben gerichtet: --Nach einer neuerdings ergangenen Entscheidung des Reichs- Dreümdsechzigster Jahrgang. Versicherungsamts sind die Betriebe der Buchhändler, sofern die selben Kommissions- und Verlagsgcschüstc besorgen, versicherungs pflichtig. Unter Hinweis auf Z II, Absatz 2 und K 10,1 des Iln- fallversicherungsgesctzes bitte ich Sic im Namen der Speditions-, Speicherei- und Kcllerciberufsgenossenschaft zu Berlin ergebenst, Ihren Betrieb bei der genannten Gesellschaft baldigst anmelden zu wollen.«« -Im Interesse der Sache wäre cs wohl wünschenswert, wenn Sie im Börsenblatte etwas Näheres darüber mitteilcn würden, ob die reinen Verlagsgcschäfte oder nur die, welche zugleich Kom missionäre sind, der obigen Verpflichtung unterliegen.» 679
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