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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1897
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1897
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- Deutsch
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6556 Nichtamtlicher Teil. 215, 16. September 1897. Nichtamtlicher Teil. Drin üiieluli'ueliLieivei'he am ^us- <le8 cknliiilluu<l6rl8. Osnlisebritt äsr I»Ergl UeftirrA«,- Lttc/nirr<c/cer«i5e«tt2er. 2ur Lriiwerulig av äis Züobsiseii - Hiürio8i8ok8 loäustrie- uvä Osvsrbe- ^usstellllvA. Im ^.uktraAg äsr Innung benrbsitst von Linst IVIsner, Lsäalctsur äsr Xsitssbritt lür vsutsob- lanäs llusbäruelcsr. LI. 4". 102 8. Kslbstverlng äsr Innung Lsipriger L uobäruelcsrsibssitesr. 1897. (Uit 1 Lai bsnäruolitsilsl: Lortrait äss Lönigs ^.lbsrt v. Laobesn. Notiv aus s. Olasksnstsr von N. llonsggsr.) Als ein erfreuliches Zeichen der Gemeinsamkeit des Leipziger Buchdruckereigewerbes, insbesondere soweit es die Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer umfaßt, darf diese zu sammenfassende Schilderung angesehen werden, die statt einer zersplitternden Einzeldarstellung der 44 an der Kollektiv-Aus stellung beteiligten Firmen ein anschauliches Gesamtbild der allmählichen Entwicklung, vor allem aber des dermaligen Standes des Leipziger Buchdruckergewerbes liefert, und zwar nicht nur hinsichtlich der praktischen Resultate der Buchdruckerei und ihrer Nebenbetriebe, sondern auch hinsichtlich der Ein richtungen im Leipziger Buchdruckereigewerbe, der Unterrichts anstalten, Vereine u. s. w. Als der erste Leipziger Buchdrucker gilt Andreas Friesner, der 1479 als Professor der Theologie nach Leipzig berufen wurde, mit einem 1481 gedruckten Buche. Ob jedoch eine schon 1479 bestehende Buchdruckerei ihm oder einem fahrenden Drucker gehörte, ist zweifelhaft. Auch Konrad Kachelofen, der von 1485 ab genannt wird, kann der erste Drucker gewesen sein. Der erste gewerbsmäßige Drucker war Marcus Brandt oder Brandts. Es folgten dann u. a. Wolfgang Stöckel (1495 —1523), Valentin Schumann und aus der Reformationszeit besonders Melchior Lotter (1498 bis um 1542). Die erste Säkularfcicr 1540 wies jedoch nur wenige Leipziger Buch drucker auf, so daß sie sich nur an der Sükularfeier der Buchdrucker von Wittenberg beteiligten. — Eine Innung der Buchdrucker wurde 1595 gebildet. Der erste Leipziger Mcßkatalog war schon 1594 erschienen. Frankfurt hatte 1595 mit 117 Ar tikeln gegen Leipzig mit 68 noch ein starkes Uebergewicht, 1600 aber war das Verhältnis schon 148 gegen 125, und nach 30 Jahren hatte Frankfurt kaum noch den dritten Teil der in Leipzig erschienenen Werke aufzuweisen. — An der zweiten Säkularfeier, 1640, beteiligten sich nur 5 Buch druckereien mit 24 Gehilfen, an der dritten, 1740, konnten aber bereits 17 Buchdruckereien mit 137 Gehilfen teilnehmen. — Von hervorragenden Buchdruckern dieser Zeit werden die Ahnherren des Hauses Brcitkopf L Härtel, Bernhard Christoph Breilkvpf (1695- 1777) und dessen Sohn Johann Gottlob Immanuel Breitkopf (1719—94) mit kurzer Schilderung ihrer typo graphischen Verdienste angeführt. — Ihnen folgien Männer wie Karl Tauchnitz (1761—1836), der die Stereotypie in Deutschland einführte, Friedrich Arnold Brockhaus (1772—1823), dessen Niederlassung in Leipzig 1815 erfolgte und dessen Sohn Friedrich Brockhaus 1826 die erste Schnellpresse in Leipzig einführte, und Friedrich Nies (jetzt W. Drugulin), dessen Druckerei besonders reich an orientalischen Schriften war und der in 300 Sprachen drucken konnte. Die Gründung des Börsenvereins der Deutschen Buch händler im Jahre 1825 trug zum weiteren Emporblühen des Druckereiwesens mit bei. — Man zählte 1840 24 Buch druckereien mit 232 Hand- und 11 Schnellpressen und einem Personal von 672 Gehilfen. Die bedeutendsten Firmen waren Brockhaus, B. G. Teubner und Breitkopf L Härtel. — Mit der Entwicklung der Maschinenindustrie, besonders auch mit der am 1. Januar 1862 erfolgten Einführung der Gewerbc- sreiheit nahm das Druckereiwesen einen weiteren raschen Auf schwung. Die einfachen Schnellpressen genügten vielfach nicht mehr, man bediente sich der Doppel- und vierfachen Maschinen, der Zweifarb- und endlich der von endlosem Papier druckenden Rotationsmaschinen. Besonders zur Be wältigung der immer mehr anwachsenden Zeitungsauflagen wurden bald auch doppelte und dreifache Rotationsmaschinen angewandt. — Eine bedeutende Vermehrung der Buch druckereien wurde wesentlich durch die wohlfeilen und leicht in Betrieb zu setzenden Tiegeldruckmaschinen herbeigeführt. — Wenn in den dermalen 149 Buchdruckereien Leipzigs zur Zeit etwa 5600 Personen beschäftigt sind, so hat man von den bisher erst wenig cingeführtcn Setzmaschinen bei deren vor aussichtlich bald wachsender Zahl doch vermutlich eine ziem liche Umwälzung im Buchdruckgewerbe und eine entsprechende Ersparnis an Personal zu erwarten. Es folgen nun nähere auf Umfrage in den Druckereien gegründete statistische Angaben über den dermaligen Bestand des Personals u. s. w., von denen hier wenigstens einiges mitgeteilt sei. Von den 149 Buchdruckereibetrieben gehören 94 der Innung Leipziger Buchdruckereibesitzer an, 55 stehen außerhalb der Innung. Hier alle Einzelangaben bezüglich der Jnnungs- und Nichtinnungsbetriebe wicderzugeben, würde zu weit führen; auch bezüglich der Angaben über Ncbenbetriebe, Personal, Maschinen u. s. w. müssen wir uns kurz fassen. Es sei hier also nur bemerkt, daß an Nebenbetrieben besonders 58 mit Buchbinderei und Bücherstube, 27 mit Stereotypie und Galvano plastik, 10 mit Schriftgießerei, 24 mit Lithographie und Stcin- druckerei vertreten sind. Andere Betriebszweige kommen nur in den Zahlen 1 bis 5 vor. In allen 149 Betrieben sind 8588 Personen beschäftigt, davon 6263 männlichen, 2325 weiblichen Geschlechts. Auf Buchdruckerei kommen 5563, auf Buchbinderei und Bücher stube 1144, auf Lithographie und Steindruckerei 802, auf Schriftgießerei 182 Personen. Inden übrigen Betriebszweigen sind von 16 bis zu 91 Personen beschäftigt. Das gesamte Kontorpersonal beläuft sich auf 494 Personen. Von 2948 in allen Betrieben und Nebenbetrieben be nutzten Maschinen kommen auf Buchdruckerei 1618, auf Buch binderei und Bücherstube 550, auf Lithographie und Stein druckerei 323, auf Schriftgießerei 117, auf Stereotypie und Galvanoplastik 205, auf Kupferdruckerei 67 Maschinen. Die Zahl der sonst gebrauchten Maschinen ist unbedeutend. — Es wird ferner unterschieden zwischen den in Buchdruckerei, Lithographie und Kupferdruckerei beschäftigten Druckmaschinen und Pressen, die 1269 betragen, und den Hilfs- und sonstigen Maschinen, von denen 1679 gebraucht werden. An Kraftmaschinen sind in Thätigkeit: 73 Dampf maschinen mit 2l42 Pferdekräften, 42 Gasmotoren mit 202 Pferdekrüften, 124 Elektromotoren mit 640 Pferdckräften, 9 Dynamomaschinen mit 100 Pferdekräften. — Von allen 248 Kraftmaschinen mit 3084 Pferdekrüften gehören 165 mit 2651 der Innung an. Von 9 Millionen Mark Jahreslöhnen zahlen die Jnnungs- mitglieder über 7'^ Millionen Mark Sehr interessant sind die Aufstellungen über die Unter schiede zwischen den Klein- und Großbetrieben. 5 Be triebe haben je eine Maschine, die von dem Besitzer selbst in Thätigkeit gesetzt wird. 70 Kleinbetriebe mit bis 20 Arbeitern und zusammen 291 Druckmaschinen und l 10 Hilfsmaschinen beschäftigen 552 Personen und zahlen rund Uz Million Mark
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