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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1900
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- Erscheinungsdatum
- 17.08.1900
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- Deutsch
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190, 17 August 1900. Nichtamtlicher Teil. 6093 auf Grund fälliger, ausnahmsweise auch nicht fälliger (H.G.B. 8 370) Forderungen aus beiderseitigen Handelsgeschäften an Sachen des Schuldners zu, die mit dessen Willen auf Grund von Handelsgeschäften in seinen Besitz gelangt sind und sich noch darin befinden (H.G.B. 8 369 Abs. 1); ein Beispiel wurde schon früher gegeben (S. 5524). Es unterscheidet sich vom Pfandrecht einmal darin, daß es nur an Sachen des Schuldners besteht und auch vom gutgläubigen Erwerber nicht an solchen eines Dritten geltend gemacht werden kann (H.G.B. § 369 Abs. 1); — weiter darin, daß es ausgeschlossen ist, wem« die Zurückhaltung einer Anweisung des Schuldners oder einer vom Gläubiger über nommenen Verpflichtung widerspricht (H G.B 8 369 Abs. 3); z. B. darf ein Sortimenter, bei dem ein Kunde ein in Kon dition gegebenes Buch kaufen will, die Veräußerung nicht mit Berufung darauf verweigern, daß er wegen einer Forde rung an den Verleger zur Zurückbehaltung des Konditions gutes berechtigt sei. Das Zurückbehaltungsrecht gleicht hingegen einem Pfand recht darin, daß es auch gegen Dritte, die erst später ein Recht an der Sache erworben haben, geltend gemacht werden kann (H.GB. 8 369 Abs. 2), und weiter darin, daß es den Gläubiger berechtigt, sich aus der zurückbehaltenen Sache be zahlt zu machen. Doch bedarf er hierzu stets eines vollstreck baren Schuldtitels (H.G.B. 8 371 Abs. 3). vr. 8. Kleine Mitteilungen. Liebesgaben für unsere Soldaten in China. — Von nachstehenden Firmen gingen reichhaltige Bücherspenden ein, die ich dem -Komitee für Liebesgaben- im Namen der Betreffenden überreichte. Amelang'schc Sort.-Vuchh. (H. Benccke) in Berlin, Appelhans L Co. in Brannschweig, Babenzien, Max, in Rathenow, Carl Meyer (Gustav) Prior) in Hannover, Nauck, Georg, (Fritz Rühe) in Berlin, Neufeld L Henius in Berlin, Quandt L Händel in Leipzig. Nieger'sche, M., Univ.-Buchh. (G. Himnier) in München, Ruhfus'sche Buchh. in Dortmund, Scheller, Carl, in Frankfurt a)M., Siemens, Georg, in Berlin, Verlagsanstalt u. Druckerei A.-G. (vormals I. F. Richter) in Hamburg. Den gütigen Gebern herzlichen Dank. Etwaige weitere Zu wendungen bitte ich an den Unterzeichneten (franko, inkl. Bestell geld) zu senden. Conrad Kiehne in Bremen. Behandlung von Postpaketen im Postbctricbe. — Das Reichspostamt hat folgenden Erlaß veröffentlicht: Den Post anstalten wird erneut zur Pflicht gemacht, mit Nachdruck darauf zu halten, daß die Unterbeamten mit den Paketen behutsam um gehen, dieselben insbesondere nicht werfen, gegeneinander stoßen oder zu Boden fallen lassen, sondern von Hand zu Hand geben und vorsichtig niedcrlegen. Im Eisenbahnpostbetriebe ist zur Ab kürzung der Uebergabe in möglichstem Umfange von Paketkörben oder Paketsäcken Gebrauch zu machen, damit auch bei kurzem Aufenthalte der Eisenbahnzüge genügende Zeit bleibt, um die Pakete ordnungsmäßig aus- und einladen zu können. Von den Vorstehern der Postanstalten und Bahnpostämter wird erwartet, daß sie durch persönliche Einwirkung und dauernde Aufsicht für eine schonende Behandlung der Pakete sorgen. Erhöhung der Bibelpreise in Schweden. — Die Stock holmer Verlagsbuchhändler, welche die am meisten in Schweden ge bräuchlichen Bibeln und Neuen Testamente verlegen, haben sich über eine Preiserhöhung für diese Bücher geeinigt. Sie verweisen zur Begründung auf die bedeutende Erhöhung der Kosten für Druck, Papier und Einband. Außerdem haben sie beschlossen, diese Bücher nur gebunden oder geheftet zu verkaufen. Nach loser Berechnung handelt es sich bei der vorgcnommcnen Preiserhöhung um über 100000 Kronen jährlich. Falsches Papiergeld. — Nachdem wir gestern Mitteilung über das Vorkommen von Fälschungen der neuen 50 ^-Scheine machen mußten, lesen wir heute in Berliner Blättern die Nach- Siebemmdsechzinster Jahrgang. richt über das Auftauchen gefälschter Hundertmarkscheine. Man schreibt: In der letzten Zeit sind nachgemachte 100 ^-Scheine an gehalten worden, die auf photographischem Wege, jedenfalls durch photographischen Druck, hergestellt und so genau gearbeitet sind, daß die Fälschung selbst von Beamten der Reichsbank, die darin ein sehr feines Erkennungsvermögen besitzen, nicht wahrgenommen wurde. — Ferner sind nachgemachte 5 ^-Scheine in den Ver kehr gckominen. Die in der letzten Zeit öfter angehaltencn Scheine dieser Art sind durch Zeichnung hergestellt und sehr sein gearbeitet. Der Zeichner ist bisher ebensowenig ermittelt, wie der photo graphische Verfertiger der 100 ^-Scheine. Uebcrschiisse im Reichshaushalt. — Der -Reichsanzeiger» veröffentlicht in seiner neuesten Nummer die Ergebnisse des Reichs haushalts für das Rechnungsjahr 1899 im Vergleich zum Etat. Danach haben die Betriebsverwaltungen sämtlich größere Ucber- schüsse geliefert, als veranschlagt war, und zwar (in runden Summen angegeben): die Post- und Telegraphen-Vcrwal- tung 8595000 .F, die Rcichsdruckerei 51000 die Verwal tung der Reichs-Eisenbahnen 2524000 'Warum nicht deutsch? — In dem offiziellen Organ des Deutschen Sport-Vereins, der vortrefflich ausgestatteten illustrierten Zeitschrift für Sport und Gesellschaft -Sankt Georg- (Nr. 19, vom 9. August 1900, Berlin, Verlag Sankt Georg) finden wir unter obiger Ueberschrift einen längeren Artikel (von Asmus), der sich gegen die englischen Ausdrücke, über haupt gegen die Anwendung der englischen Sprache im Sport, besonders beim Lawn-Tcnnis-Spiel wendet. Für Verleger von Sportlitteratur ist derselbe sehr lesenswert. Folgende Stelle über ein Lawn-Tennis-Turnier geben wir daraus wieder: -Betritt man den Spielplatz, da schallt es einem entgegen -türss Aamss to ovo, Otto von dlüllsr lssäs-, -aclvautaxs to strilrsr-, »tlktssu all-, tbirt^ lovs-, -kort^ orvs liktssv«, -olmn^s ovsr- u. s. w. Aha, denkt man, die Leute auf den Stühlen sind Engländer, die können nicht deutsch, und als nicht Eingeweihter erkundigt man sich, wer der Mann auf dem Stuhle ist, und erhält zur Antwort der -umxiro». Also doch ein Engländer! Später belauscht man zufällig einen dieser Herren, nachdem er seinen Stuhl verlassen hat, und, siehe da, er spricht deutsch, ganz geläufig und ohne fremde Aussprache. Bei näherer Erkundigung erfährt man dann weiter, daß diese -uwpirss- junge Herren von Hamburg sind, die aus Liebenswürdigkeit das Amt eines Unparteiischen über nommen haben. Ja aber, meine Herren, warum sprechen Sie denn als Deutsche, auf deutschem Grund und Boden, bei einem deutschen Turnier immerfort englisch?! Ich dächte doch »drei Partieen gegen eine für Otto von Müller-, -Vorteil für Nachhand-, -fünfzehn beide-, -dreißig zu nichts-, -vierzig zu minus fünfzehn-, «Plätze wechseln-, wäre nicht schwieriger aus zusprechen und nicht weniger verständlich als die vorher an geführten englischen Bezeichnungen. Für einen großen, wenn nicht den größeren Teil der einheimischen Zuschauer wäre das wahr scheinlich verständlicher. Spielen Engländer unter sich, so mögen sie meinetwegen botokudisch zählen; spielen sie in Deutsch land mit Deutschen, so sollen sie sich auch der deutschen Bezeichnungen bedienen. Jedenfalls sollten es die beteiligten Deutschen thun und besonders der Unparteiische, auch bei einem internationalen Turnier. Es wird in England keinem Menschen einfallen bei ähnlichen Veranlassungen, weil Ausländer dabei beteiligt sind, sich deren Sprache zu bedienen, und der Grund, weil das Spiel einen englischen Namen hat, müsse man auch englisch zählen, ist auch nicht stichhaltig. Wer zählt denn beim Whist englisch, oder beim Billardspiel französisch? Ich kann in diesem Zugeständnis an die fremde Sprache nur einen Mangel an Sebstbewußtsein sehen, denn es läßt sich alles, ohne Ungeheuer lichkeiten, sehr gut deutsch wiedergeben. Warum sagt man nicht für sst Spiel, für xaws Partie? Dieses ist zwar kein urdcutsches Wort, man findet es aber in jedem deutschen Wörterbuch und im Konversations-Lexikon. Die Erklärung dafür lautet -Teil, in sich als Ganzes abgeschlossen-, also genau, was der Engländer mit seinem AUWS im sst bezeichnet. Weiter sollte man jeder oder beide für all, gestellt für cksues, Vorteil für aävavtaxs, nichts für lovs, geschnitten für lovs-Aaws und lovs-sst, minus für ovs, Vor hand für esrvsr, Nachhand für strilrsr, Fehler für kault, außerhalb oder außen für out, gut für in, Unparteiischer für umpirs, Schläge für raolrst, Netz für nst verdeutschen. Bei letzterem Ausspruch eines Unparteiischen glaubte einst ein Zuschauer, daß jener sein Wohlgefallen an dem Ball habe ausdrücken wollen, und bekräftigte dieses seinerseits durch -ja, sehr nett-. Man sieht also, was dabei herauskommt. Die Zahlen brauche ich wohl nicht erst zu über setzen. Die unglückliche Sucht nach dem Fremden läßt aber den deutschen Tennis-Spieler nicht ruhen, bis er die paar englischen Brocken nachsprechen kann, wenn er sonst auch keinen Schimmer von der englischen Sprache hat. Lieber zerbricht er sich aber die 819
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