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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1905
- Sprache
- Deutsch
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6242 Nichtamtlicher Teil. .V 157, 10. Juli 1905. Frei-Exemplar des Blattes. Kranzbühler wußte nichts von dieser Art der Versendung. Die Expedientin Janson nahm an, daß Maurer nur aus Gefälligkeit die Zeitungen mitnahm. Tatsächlich hat Maurer sich auch keine Vergütung ausbedungen. Das Schöffen gericht war deshalb schon zu der Überzeugung gekommen, daß eine Verletzung des Postgesetzes nicht vorliege. Dieselben Fest stellungen hat das Landgericht getroffen. Kloß hatte etwa gesehen. Die Hingabe ^ines Frei - Exemplars an Maurer war ebenfalls nicht als Bezahlung anzusehen. Jedenfalls ist nach Ansicht des Gerichts die bedeutende Leistung des Maurer mit je einer Zeitung im Wert von 1 H nicht vergütet. Während der IV2 Jahre, die Maurer die Zeitungen besorgte, hat Kloß ihm im ganzen 9 ^ und einige Glas Bier spendiert. Dies ist nach der Meinung des Gerichts ebenfalls keine Gegenleistung, da es sich ledig lich um Trinkgelder handelte. — Gegen dieses Urteil hatte derStaats- anwalt Revision eingelegt und die Entscheidung des Reichs gerichts beantragt. — In der Verhandlung am 6. Juli führte der Reichsanwalt aus: Es handelt sich hier um einen typischen Fall, der jeden Tag Vorkommen kann. Wie festgestellt, hat Maurer auch für andre Personen Botendienste geleistet. Die Zeitungen fallen unter den Postzwang. Maurer war nicht expresser Bote, sondern beförderte die Zeitungen lange Zeit nebenbei. Er hat ein Frei-Exemplar und eine nicht vorausbedungene Bezahlung von 6 jährlich erhalten. Nur die Beförderung durch expressen Boten oder ohne Entgelt ist zulässig. Das Frei- Exemplar ist allerdings nicht als Bezahlung anzusehen, aber die 9 ^ sind doch eine Bezahlung. Das läßt sich auch mit dem Worte Trinkgeld nicht beseitigen, das das Land gericht anwendet, obgleich es kein juristischer Begriff ist. Bezah- der Übernahme der Besorgung davon ausging, daß er dafür doch etwas bekommen werde. — Entgegen dem Antrag des Reichs anwalts erkannte das Reichsgericht mit Rücksicht auf die tatsäch- lichen Feststellungen auf Verwerfung der Revision. Aus dem Antiquariat. — Die wertvolle und namentlich an Zeitschriften sehr reichhaltige Bibliothek des unlängst zu München verstorbenen Obermedizinalrates Hofrat Professor vr. Hi lg er, Vorstands des pharmazeutischen Instituts und Labora toriums für angewandte Chemie, Direktors der Untersuchungs anstalt für Nahrungs- und Genußmittel, ist durch Ankauf in den Besitz des Antiquariats Ottmar Schönhuth in München, Schwanthalerstraße 2, übergegangen. Umfangreiche Kataloge über alle Gebiete der Chemie und Pharmazie sind in Vorbereitung. Vom Briefmarkenhandel. — Die Preissteigerung in Briefmarken, die seit 15 Jahren eingesetzt hat, ist eine sehr be deutende, wie ein Vergleich der heutigen Preise mit denen, die in einer Preisliste vom Jahre 1890 verzeichnet sind, zeigt. Ganz be sonders sind die Preise für Marken aus englischen Kolonien ge stiegen. Die »Leipziger Zeitung« führt folgende vergleichende Bei spiele an. Ein Satz Marken von fünf Stück von Antigua vom Jahre 1862 kosteten damals 2 ^ 90 -H, während sie heute zu 45 verkauft werden. Eine 1 Penny-Marke, die damals 20 ^ kostete, hat heute einen Wert von 15 Auch spätere Ausgaben, die 1890 zu 1 50 H käuflich waren, besitzen jetzt einen Wert von 30 Noch mehr sind die Preise für Marken der Bahama-Jnseln gestiegen. Eine 1 Penny-Marke von 1850 in Karminfarbe konnte man für 80 H erwerben, während sie heute 105 wert ist. Eine 1 Schilling-Marke, grün, die 1 ^ 10 ^ gekostet hat, ist jetzt für 60 ^ angeboten. Ein Satz von sechs verschiedenen Marken von Barbados aus dem Jahre 1862 war für 3 ^ 70 ungebraucht und für 1 60 gebraucht zu haben. Jetzt werden sie zu 65 ^ und 20 ^ verkauft. Von Britisch Guiana sind besonders die 4 Cent-Marken von 1856 gesucht. Sie kosteten 1890 15 sind aber jetzt nicht unter 300 ^ zu haben, während ein Satz von fünf Exemplaren von 1860 (1 Cent, bis 24 Cent.) von 5 auf 150 ^ gestiegen ist, und fünf Marken von Britisch Honduras, die 4 gekostet haben, beanspruchen jetzt 80 ^ von dem Käufer. Der Ehrgeiz jedes Markensammlers ist das Erlangen einer drei eckigen Kapmarke. Von diesen ist wieder die Ausgabe von 1861, die mit Holzschnitt hergestellt ist, am meisten gesucht. Beim Druck wurden einzelne Blätter verwechselt, infolgedessen hatten einige Marken falsche Farben, z. B. war die 1 Penny-Marke, die rot sein muß, blau gedruckt und die blaue 4 Pence-Marke rot. Derartige Marken waren sehr selten, waren aber noch 1890 für 60 das Stück käuflich, während sie jetzt bei einer Auktion mit 2000 bezahlt worden sind. Die richtigen Marken dieser Art hielt man 1890 mit 5 ^ für gut bezahlt, heutzutage aber ist das Paar unter 160 kaum zu erlangen. Eine der schönsten jemals ausgegebenen Marken, vom Standpunkt des Sammlers aus betrachtet, war die Pennymarke von Ceylon, bevor die neue Wäh rung (Dollars und Cents) eingeführt war. Ein vollständiger Satz dieser Marken kostete ungebraucht noch vor wenigen Jahren 20 jetzt sind sie aber unter 400 nicht zu bekommen. Die dunkelgraue 4 Pence-Marke der Falklandinseln von 1878 kostete früher 80 H, jetzt 35 In ähnlicher Weise, wie in diesen Bei spielen festgestellt ist, sind die Preise fast aller Marken der eng lischen Kolonien gestiegen. Wer sollte nicht von den Mauritius- marken gehört haben, die ebenfalls zu den Glanzpunkten jeder Sammlung gehören? Diese Marken wurden 1847 ausgegeben und zwar zu 1 Penny in Rot und 2 Penny in Blau. Vor 15 Jahren kostete das Exemplar noch 2000 1894 wurde ein Paar für 13 600 verkauft. Wenn aber heute ein Paar solcher Marken an den Markt kommen würden, so würde ein Preis von 40 000 1890 noch für 30 ^ das Stück käuflich, während jetzt 600—1000 dafür anzulegen sind. Auch die Natalmarken von 1856 gelten als Seltenheit. Sie erhöhten in den verflossenen 15 Jahren ihren Preis für einen Satz von sechs Stück von 120 ^ auf 3000 Es geht aus diesen Ziffern hervor, daß die Anlage von Geld in Briefmarken unter Umständen eine außerordentlich rentable sein kann. Bibliothekzeichen von Buchhändlern. (Vergl. zuletzt Nr. 141 u. 150.) — Die Eingänge solcher mehren sich, so daß wir auf eine genauere Beschreibung jedes einzelnen verzichten müssen. Für Exlibris-Sammler seien hier die Herren genannt, die uns ihr Bibliothekzeichen einsandten: Bandholdt, Heinrich, im Hause Alfred Janssen in Hamburg. (Gezeichnet von Heinrich Schmidt in Berlin.) Czihatzky, P., Prokurist der Firma E. S. Mittler L Sohn in Berlin. (Ein Stilleben mit Alpenstock, Bergsteigerhut, Buch und Karlen, gezeichnet von H. Laudahn, Januar 1905.) Elsner, Georg, in Firma Otto Elsner in Berlin. (In der Mitte ein Segelboot als Hauptbild, ringsum in Eichenlaub. Embleme des Buchdrucks und Buchhandels, des Ruder-, Reit-, Radfahr- und Lawn-Tennis-Sports, gezeichnet von F. Scherz). Feddersen, Friedrich, in Firma Clauß L Feddersen, Verlags buchhandlung in Hanau. (Gezeichnet 1904 von Bernhard Wenig. Als Nordfriese hat sich der Besitzer das Lebensmotto »Rüm Hart, Klar Kimming (deutsch: Weit Herz, klarer Horizont) gewählt. Diese Worte und das weite Meer weisen auf sein Heimatland hin). Schmitt, Peter Paul, im Hause S. Fischer, Verlag, in Berlins. (Von dem aus den »Fliegenden Blättern« allgemein bekannten E. Reinicke 1893 gezeichnet; humoristischer Art). Seidel, Karl, Geschäftsführer der Allgemeinen Verlagsgesellschaft m. b. H. in München (Ein Jsarflößer mit Büchern auf dem Floß). Zimmermann, Arthur, in Leipzig, Schletterstr. 12. (Zeichner. Fr. Kubern in Leipzig.) Druckfehler im Dienste der Reklame. — Der »Zeitungs- Verlag« berichtet über ein neues Reklame-Verfahren, das er als »Reklame-Auswuchs« bezeichnet. Um die Geschäftsleute zum An zeigen zu bewegen, stellte kürzlich der »Verlag moderner Publi kation in Barmen« im »General-Anzeiger für Barmen-Elberfeld folgende Preisfrage. Cr ließ zwei Seiten absichtlich mit Druck fehlern setzen und sagte dazu: -Der als der heimtückischste unter allen bekannten Teufeln, mit dem alles, was Buchdrucker heißt, in einem beständigen, hartnäckigen und aussichtslosen Kampf liegt, und den man deshalb auch den Druckfehlerteufel nennt, ist in der
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