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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.08.1906
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.08.1906
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- Deutsch
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^ 199, 21. August 1906. MchLmntlicher LeL 7895 schehen. Wir beziehen uns deshalb auf unsre Mitteilungen im vorjährigen Geschäftsbericht. Die Abschreibungen haben wir in Höhe von 72 843 ^ 90 -ß vorgenommen. Bon den Restkaufgeldern aus dem Ankauf der Firma Baumbach L Co. in Leipzig wurden weitere 130 000 ab gezahlt, die aus Betriebsmitteln gedeckt sind. Die General versammlung hat über die Erhöhung des Grundkapitals um weitere 750 000 ^ zu beschließen, so daß mit der bereits im vorigen Jahr beschlossenen Kapitalserhöhung um 418 000 für insgesamt 1 168 000 neue Aktien geschaffen werden. Von dieser Summe sollen 850 000 ^ in 850 junge Aktien zu dem bereits gemeldeten Ankauf einer Buch- und Kunstdruckerei ver wandt werden, wodurch der Wirkungskreis der Gesellschaft eine erhebliche Ausdehnung erfahren wird, über den Erwerb der Buch- und Kunstdruckerei, deren Name auf besondern Wunsch der Besitzer einer aussührlichern Mitteilung in der Generalversammlung Vor behalten bleibt, liest man in dem Bericht des Vorstands: Die Buch binderei in ihrer eigenartigen Stellung als Sonderbetrieb kann den Erscheinungen der Neuzeit gegenüber nicht mehr die gleichen Ergeb nisse wie früher liefern, und es erweist sich der Übergang zu dem sogenannten gemischten Betrieb, wie er bekanntermaßen in vielen andern Branchen als zeitgemäß, notwendig und mit großem Nutzen durchgeführt worden ist, auch für uns als eine Not wendigkeit. Diese Erscheinung an sich ist uns nicht neu, sondern schon seit Jahren ist diese Frage in den Aussichtsratssitzungen erwogen worden, und sie ist nicht ergebnislos verlaufen, indem die Fabrikation von Postkarten-Albums, Amateur-Albums und in neuester Zeit von photographischen Kartons und Karten, die mit Erfolg gepflegt wird, ausgenommen wurde. Die Er fahrungen der letzten Jahre haben beim Vorstand die Über zeugung entstehen lassen, daß sich der Betrieb der Buchbinderei einer weitern aufsteigenden Entwicklung besser durch den Anschluß an andre verwandte beziehentlich ergänzende Gewerbe, namentlich an die Buchdruckerei und andre graphische Industrien, zuführen läßt. Bei seinen Bestrebungen, zunächst durch Schaffung einer Interessengemeinschaft dem Ziel näher zu kommen, haben die Ver handlungen zu dem Resultat geführt, daß die Gesellschaft in der Lage ist, eine der größten Buchdruckereien, deren umfangreiche maschinelle Einrichtungen neu sind und die in ihrer Leistungs fähigkeit in qualitativer und quantitativer Hinsicht erstklassig ist, zu günstigen Bedingungen zu erwerben. Die Vorbesitzer sind bereit, ihr Unternehmen für den Gesamtpreis von 900 000 ^ an uns zu verkaufen. Die Berichtigung des Kaufpreises geschieht unter Übernahme von 50 000 bis 1911 unkündbarer Hypotheken in 850 neuen Aktien der Gesellschaft. Der übernahmewert an Areal und Gebäude der betreffenden Druckerei beträgt ca. 250 000 während die Maschinen und die Druckerei-Einrichtungen mit 650 000 bewertet sind. Daß die Vorbesitzer der Buchdruckerei ihr Unternehmen ledig lich gegen Hergabe von jungen Aktien der Gesellschaft einbringen, beweist wohl zur Genüge, daß nicht nur auf Seiten der Verwal tung der Leipziger Buchbinderei-A.-G. die Überzeugung besteht, daß die dann vereinigten Unternehmungen einer guten Zukunft entgegengehen. Da die seitherige Firma der Gesellschaft nach An gliederung einer Buchdruckerei nicht mehr zutreffend ist, wird die Umänderung der Firma in Buchgewerbe-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Vorschlag gebracht. Aus den graphischen Gewerben. (Vgl. zuletzt Vbl. Nr. 188.) — Die Lichtdrucker Leipzigs hatten am 17. August im Volks haus eine Versammlung veranstaltet, in der zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur gegenwärtigen Lage des Lichtdruckgewerbes Stellung genommen wurde. Der Berichterstatter wies nach den »Leipziger Neuesten Nachrichten« darauf hin, daß durch das Auf blühen der Postkarten-Jndustrie das Lichtdruckversahren einen ungeahnten Aufschwung genommen, damit aber dem Gewerbe eine übermäßig große Zahl Lehrlinge und Überläufer aus andern Berufen zugeführt habe, so daß ein Mangel an Arbeitskräften nicht bestehe. Die Löhne hätten mit diesem Auf schwung nicht gleichen Schritt gehalten, es habe sich ein Prämien- und Prozentsystem herausgebildet, durch das die Gehilfen geschädigt würden, und die langen Kontrakte und Kündigungs fristen hinderten die Gehilfenschaft in ihrer Aktionsfähigkeit. Zum Teil sei die Gehilfenvertretung gegen diese Mihstände mit gutem Erfolg vorgegangen, die Zahl der gewerkschaftlich organisierten Lichtdrucker Leipzigs sei auf 85 Prozent aller hier beschäftigten Lichtdrucker gestiegen, und durch'eine rege Agitation wird der An schluß aller Lichtdrucker am hiesigen Platz an die Organisation bis zum Schluß des Jahres erwartet, damit die Einführung eines neuen Tarifs mit Beginn des Jahres 1907 ohne Schwierigkeit vor sich gehen könne. Da verschiedene für die bevorstehende Tarifrevision eingegangene Anträge vom Tarif ausschuß noch nicht beraten worden waren, so beauf tragten die Versammelten in einer Resolution die Organi sationsverwaltung, beim Hauptvorstand und dem Zentral agitationskomitee noch vor Festsetzung des neuen Tarifs die Ein berufung einer Konferenz zu beantragen, in der die neuen Ge sichtspunkte für den Tarif beraten werden könnten. Nachdem noch eine Reihe Tartfoerstöße und die vielfache Nichtbeachtung des Gehilfenarbeitsnachweises bemängelt worden war, be schlossen die Versammelten, die aus Anlaß des nunmehr offiziell beendeten Ausstands der Lithographen und Stein drucker eingeführte Extrasteuer noch zwei Wochen beizu behalten und sie dann auf die Dauer von 10 Wochen nur noch zur Hälfte zu erheben, damit die entstandenen Schulden gedeckt und der Kampffonds wieder gestärkt werden könne. — Der Deutsche Senefelder-Bund zählte nach dem soeben ver öffentlichten Jahresbericht am Ende des Berichtsjahres 15000 Mit glieder: Lithographen, Steindrucker und verwandte Berufe. In Leipzig zählt der Bund etwas über 2000 Mitglieder, von denen im letzten Vierteljahr 1905 239 zusammen 1216 Wochen arbeitslos und 98 zusammen 342 Worden krank waren. — Der Streik der Lithographen und Steindrucker ist nunmehr auch in Chemnitz be endet. Die Unternehmer haben sich bereit erklärt, bei Neueinstel lungen die Streikenden in erster Linie zu berücksichtigen und keine Maßregelungen vorzunehmen. Neulich hatten die Chemnitzer Firmen auf Befragen erklärt, 50 Prozent der Streikenden nicht wieder einstellen zu wollen. Verurteilung. — Der neunzehnjährige Buchhandlungs- gehtlfe Walter Wolfgang aus Altenburg wurde, wie uns Herr Max Negelein in Anklam mitteilt, wegen Diebstählen, die er bei ihm begangen hatte, vom Anklamer Schöffengericht zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Dabei kam zutage, daß er schon früher eine Gefängnisstrafe von drei Wochen auch wegen Dieb stahls verbüßt hat. Zeitungsjubiläum. — Am Sonntag den 26. d. M. feiert die -Frankfurter Zeitung« das Fest ihres 50jährigen Bestehens. Die Redaktion gibt aus diesem Anlasse neben einer reichhaltigen Festnummer eine umfangreiche »Geschichte der Frankfurter Zeitung- heraus, die Streiflichter auf die Entwick lung auch der gesamten deutschen Presse im letzten halben Jahr hundert werfen wird. Ausstellungspreis. — Der Firma Friedrich Andreas Perthes, Aktiengesellschaft in Gotha, wurde auf der gegenwärtig zu Reichenberg i. B. stattfindenden deutsch-böhmischen Ausstellung der goldne Ausstellungspreis verliehen. Rem brandtbilder. — Die Gesellschaft für Verbrei tung klassischer Kunst in Berlin, hat bei Gelegenheit der Feier des dreihundertjährigen Geburtstagsjubiläums des unver gleichlichen Meisters Rembrandt van Rijn zu ihren schon früher herausgegebenen Reproduktionen Rembrandtscher Meister werke eine neue hinzugefügt: die der »Staalmeesters» (der Vor steher der Tuchmacherzunft), eines der berühmtesten Bilder des Rijksmuseums zu Amsterdam. Dasselbe ist als Gesamtbild im Formatj von 40'/g : 60 om Plattengröße, sowie in Einzelbildern, Plattengröße 46:58 om erschienen. Auf den letzteren ist nur je eine Figur der dargestellten Personen wiedergegeben. Die Aus führung erfolgte nach photographischen Originalaufnahmen in Heliogravüre durch die Kunstanstalt von Meisenbach Riffarth L Co. in Berlin, und sie gehört unstreitig zu dem Besten, was je mit Hilfe von Photographie und Tiesätzung geschaffen worden ist. Die Gesichter der Staalmeesters sind von packender Lebendigkeit, sie leuchten echt rembrandtisch aus dem dunklen Grunde heraus i ganz besonders ist dies bei den Einzelbildern der Fall, die bei 1037*
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