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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1907
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- Deutsch
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Das wirkliche Mitglied Professor G. Goldschmiedt übersendet eine im chemischen Laboratorium der k. k. deutschen Universität in Prag von vr. von Haßlinger ausgeführte Arbeit, betitelt: »Über das Wesen metallischer und elektrolytischer Leitung». Das wirkliche Milglied Professor H- Pfaundler in Graz über sendet eine im dortigen physikalischen Institut ausgeführte Arbeit von vr. Justus Kotir, Assistent, mit dem Titel: »Beitrag zur Theorie der Lindeschen Luftverflüssigungs-Maschine». Das korrespondierende Mitglied Ernst Lecher überreicht eine Arbeit unter dem Titel: »über das Ohmsche Gesetz und die Elektronen-Theorie». Das wirkliche Mitglied Professor Franz Exner legt eine Ab- handlungvon vr. V. F. Heß vor: »über das Uran X und die Ab sorption seiner «-Strahlung-. Das korrespondierende Mitglied Professor R. Wegscheider über reicht zwei Abhandlungen aus seinem Laboratorium: 1. -über die Veresterung der Monooxybenzoesäuren durch alkoholische Salzsäure», von Anton Kailan; 2. »über abnorme Reaktionen, insbesondere bei der Einwirkung von Halogenalkylen auf Salze- von Rud. Wegscheider und Erich Frankl. DaS wirkliche Mitglied Hofrat C. Weiß überreicht eine Ab handlung: »über die Bahn des Kometen 1905 IV». Das korrespondierende Mitglied Hofrat I. M. Pernter über reicht eine Abhandlung, betitelt: »Zur Theorie der schönsten der Halo-Erscheinungen». vr. Franz Werner legt die -Ergebnisse der mit Subvention aus der Erbschaft Treitl unternommenen zoologischen Forschungs reise vr. F. Werners in den ägyptischen Sudan und nach Nord- Uganda: Vlll. »Ortbvptsrs. biattuekormis.« vor. Das wirkliche Mitglied Hofrat Zd. H. Skraup in Wien legt zwei Abhandlungen von vr. Emil Ritter von Hardt-Stremayer aus dem chemischen Institut der Universität Graz vor: 1. »über Acetylderivate der Cellobiose.« 2. »über die Acetylierung einiger Oxycellusen.« vr. Rudolf Wagner legt eine Abhandlung vor mit dem Titel: »Zur Morphologie der Lanobemo, nobilis vioolc. Ll.« Das wirkliche Mitglied Hosrat I. Wiesner legt eine Abhand lung: »Die Kohleschicht im Pcrikarp der Kompositen« von vr. T. F. Hanausek, k. k. Gymnasial-Dicektor in KremS, vor. Das wirkliche Mitglied Hosrat E. Zuckerkandl legt eine Ab handlung von M. Holl vor, die den Titel führt: .Zur vergleichen den Anatomie des Hinterhauptlappens-. vr. Bertold König übersendet eine Abhandlung mit dem Titel: »Die Funktion der Netzhaut beim Sehakte.« Ingenieur Maximilian Hafen in Wien übersendet eine Ab handlung mit dem Titel: »Über einige Potential-Funktionen.« Privatdozent vr. Ernst Deussen in Leipzig übersendet eine Arbeit aus dem Laboratorium für angewandte Chemie mit dem Titel: 1. »Eine neue quantitative Bestimmung des Fluors.- 2. -über die Zusammensetzung des Eisenfluorids l?6z?g9Lq.- Folgende versiegelte Schreiben zur Wahrung der Priorität wurden übersendet: 1. von Professor vr. Richard von Zeyvek, vr. von Bernd und vr. von Preyß mit der Aufschrift: -Ein neues Heilverfahren«; 2. von I. Lanz-Liebenfels in Rodaun (Nieder-Lssterreich) mit der Aufschrift: -Die chemische und elektrische Methode, Menschen rassen und Tierarten in exakt und rein mechanischer Weise zu be stimmen«; 3. von Alois Poetzl in Röhrsdorf bei Haida mit der Auf schrift: -Zwillings-Kinematograph. Kinematograph, bei welchem das lästige Flimmern des Lichtes vollständig wegfällt.» (Wiener Zeitung.) Wissenschaftlicher Nachlaß Oskar von GebhardtS. — Den wissenschaftlichen Nachlaß des im Mai vorigen Jahres ver storbenen Direktors der Leipziger Universitätsbibliothek Herrn Professors vr. Oskar von Gebhardt hat die Königliche Biblio thek zu Berlin von der Witwe des Gelehrten, Frau Jenny von Gebhardt, erworben, mit Ausnahme der Vorarbeiten zu einer neuen Ausgabe der griechischen Apologeten die v. Gebhardt ge meinsam mit Adolf Harnack gemacht hat, und die deshalb in den Händen Harnacks geblieben sind. Die Ordnung und Aufnahme des Nachlaßbestandes hat v. Dobschütz besorgt. (Nationalztg.) (Sprechsaal.) »Sortimenters Leiden.« (Vgl. Börsenblatt 190« Nr. 256, 261, 275, 279, 284, 286, 288, 289, 292, 293, 294, 296, 297, 298; 1907 Nr. 3.) Am 3. November v.J. wurde hier mein Artikel »Sortimenters Leiden- zum Abdruck gebracht. Hierauf erfolgten in demselben Blatt bis heute 14 Beantwortungen und an mich persönlich mehr als 50 Briefe. So gern ich auf diese Schreiben einzeln geant wortet hätte, fehlte es mir während des Weihnachtsgeschäfts an genügender Zeit dazu, und ich will es deshalb jetzt versuchen, meine unter ihrer Berücksichtigung gewonnene und gefestigte An- icht über Sortimenters Notlage und ihre Abwehr nochmals öffent lich klarzulegen, indem ich gleichzeitig allen Herren, die zu meiner Abhandlung Stellung genommen haben, meinen Dank ausspreche. Wie in den meisten Fällen beruflicher Erörterungen übersah man fast immer die Hauptsache: hier meinen Vorschlag, den Laden preis zugunsten des Buchhändlerrabatts zu erhöhen; und es wurde nur Nebensächliches, persönlich am wichtigsten Erscheinendes er örtert. So klagten die Herren Verleger beständig über die Saum seligkeit der Sortimenter beim Bezug ihrer Artikel, die selbst bet Angeboten mit dem höchsten Ausnahmerabatt nur schwachen Ab satz fänden. Bedenkt man, mit welcher Mühe, Sorgfalt und auch Opfern die einzelnen Bücher, die durch die oft persönlich hinein gelegte Eigenart ihrer Verleger diesen selbst mehr als Ware wur den, so sind diese Klagen wohl sehr selbstverständlich; aber die Eigenliebe hat hier den wahren Grund übersehen, der bei der er drückenden Masse von jährlich fast 30 000 Neuerscheinungen in der Menge des Angebots liegt. Der Sortimenter muß und möchte gern verdienen. Auch ist er es in den meisten Fällen von seiner Lehrzeit her gewohnt, seinen dort erhaltenen Vorbildern nach eifernd, ein fleißiger, unverdrossener Mann, der für seinen Beruf große Opfer an Zeit bringt. Ihm Bequemlichkeit oder gar Trägheit vorzuwerfen, ist daher meistens ungerecht. Auch wurde mir mehrfach von den Herren Verlegern geant wortet, daß sie bei tätiger Verwendung den einzelnen Sorti mentern besondere Vergünstigungen einräumen, jedoch ohne eine solche nur eine -Vermittlungsgebühr- gewähren und es auch so in Zukunft beibehalten wollen. Aus dieser Vergünstigung können aber nur die größern Geschäfte Vorteile erzielen, und deshalb würde ihre allgemeine Einsührung für unfern Beruf nur ver derblich und zerstörend wirken. Sie würde bewirken: 1. das Eingehen der kleinern Sortimentsbuchhandlungen, 2. ein ungesundes Heranwachsen der übrigen Geschäfte. 1. Schon jetzt macht sich die Auflösung verschiedener kleinerer Buchhandlungen aus Mangel an genügendem Gewinn bemerkbar, und diese Erscheinung ist zum Nachteil besonders des Ver lagsbuchhandels stark im Wachsen begriffen. Wie es jeder Ver leger, am empfindlichsten der mit dem Publikum direkt arbeitende, heraussindet, ist gerade der Buchhändler in der kleinen Provinzial stadt wegen der persönlichen Beziehung zu seiner Kundschaft für die Bekanntmachung und Verbreitung buchhändlerischer Neuerschei nungen weder zu entbehren noch zu ersetzen. Mit ihren mannig fachen Ansorderungen an die Leistungen eines jeden Einzelnen sind wiederum auch diese Geschäfte die besten Bildungsstätten tüchtiger Berufsgenossen gewesen, und aus ihnen erwuchsen dem größeren Sortimenter brauchbare Mitarbeiter. Sie würde bewirken: 2) ein ungesundes Heranwachsen der übrigen Geschäfte. Je größer das Geschäft, um so schwieriger wird es für den Leiter, alle Vorteile auch voll und ganz auszunutzen; es bleibt deshalb dort aus Arbeitsüberhäufung oder Gleichgiltig keit einiger Angestellten so manches unversucht und wird zum Verlust für den Verlagsbuchhandel. Bei einer durch des Verlegers Verlockung erweckten Verwendung für nur hoch rabattierte oder in Masse absetzbare Artikel fällt dagegen das persönliche Eintreten für gute in diesen Rahmen nicht fallende Bücher fort. Infolge dessen wird dem Sortimenter immer mehr und mehr der Vertrieb wissenschaftlicher Werke entfremdet, er wird schrittweise zum Verkauf auch minderwertiger, oft verderblicher Literatur wegen ihres höheren Gewinnes erzogen, und dadurch muß sein Ansehen und das seines Berufs zum Sinken gebracht werden.
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