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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1911-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1911
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- Deutsch
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175, SI. Juli ISI1. Nichtamtlicher Teil. MrsmitM s. d. Dtschn. Bi>chh»»d-I. 8735 im Verlage von Foulis erscheinen. Die Übersetzung an sich ist mustergültig und hat vor der deutschen Aus gabe den Vorzug, daß jedes Werk Nietzsches mit einer originellen, den Inhalt erläuternden Einleitung versehen ist und dem ganzen Werke ein Inhaltsverzeichnis bei gegeben wird. Der Preis der geschmackvoll ausgestatteten Bände ist so angesetzt, daß selbst Minderbemittelte sich die Werke des Propheten der »Umwertung aller Werte« an- schaffen können. Inwieweit Nietzsches Ansichten und Lehren Einfluß auf das englische Geistes- und Gemütsleben aus üben werden, ist ein interessantes Problem, dessen Lösung der Zukunft Vorbehalten bleibt. Die Idee, Sammlungen wissenschaftlicher Werke in billigen Einzelbänden in der Art und Weise der »Sammlung Göschen» herauszugeben, hat auch in England Anklang ge funden. Die rührige Verlagsfirma Williams L Norgate veröffentlichte ein dieser Bibliothek ähnliches Unternehmen unter dem Titel: »Home Dlliversit^ Dibrarx ok Ickoäsro lloorelsägs», von dem bis jetzt die ersten 20 Bände erschienen sind (Preis eines jeden einzeln verkäuflichen Bandes 1 sb. netto in Leinen gebunden, 2 sb. 6 <i. netto in Leder). Aus dem reichen Inhalt der »Universitätsbibliothek fürs Heim« dürften folgende Bände auch für deutsche Leser Interesse haben: dlsäiBval Luroxo, bx 8. tv. 0. Daris (eine ausge zeichnete charakteristische Schilderung des mittelalterlichen Europa, wie es sich in englischer Auffassung darstellt). HobaiomväLllisio, b/ Droksssor dlargoliontli. (Dieses Werk bringt ganz neue Gesichtspunkte für die Beurteilung des Islams und dessen Bedeutung für die Menschheit und ihre Kultur. Der gelehrte Verfasser gilt als der beste Kenner des Koran und der mohammedanischen religiösen Bestrebungen in England.) llbe Opsoioz Np vk Lkriea, 8ir 8. 8. llobvstou. (Dürfte gerade jetzt zeitgemäß sein, da die Vor gänge in Marokko wieder aller Augen nach Afrika lenken.) Aus diesen Angaben wird sich der Leser über die An lage und Ausgestaltung der 8omo Dlliversit^ Dibrarx, deren Erfolg gesichert scheint, ein Bild machen können. Die bekannte Verlagsfirma T. Fisher Unwin in London, die auch tm Ausland einen glänzenden Ruf genießt und schon seit Jahren mit dem gesamten über Leipzig ver kehrenden Buchhandel dadurch engste Fühlung hat, daß sie als eine der wenigen englischen Firmen fast ihren ganzen Verlag in Leipzig auslicfern läßt, hat vor einiger Zeit von der englischen Regierung den Alleinvertrieb aller General stabskarten und Veröffentlichungen der indischen Regie rung erhalten. ES wird für den deutschen Buchhandel von Interesse sein, zu erfahren, daß der Firma nun auch der Vertrieb für alle Länder außer Großbritannien der eng lischen Regierungsveröffentlichungen (Blau-Bücher) über tragen worden ist, von denen die wichtigeren Veröffenlichungen in Leipzig vorrätig gehalten werden sollen. Im allgemeinen erscheint jetzt nur wenig Neues auf dem Büchermarkt. Es ist eben die tote Saison. Die große Hitze, die vielen Festlichkeiten offizieller und privater Natur haben offenbar die Verleger bewogen, alle wichtigen Werke für die Herbstsaison aufzusparen. Eine allgemeine Gleich gültigkeit macht sich allem Gedruckten gegenüber bemerkbar, und selbst die temperamentvollsten Kritiker der Morgen- und Abendblätter, die alle Erscheinungen mit solch tödlicher Sicherheit zu beurteilen wissen, vermögen sich kaum zu einem vernichtenden Schlage oder einer himmelhoch jauchzenden Anerkennung aufzu schwingen. Das herrliche Sommerwetter lockt alle Welt ins Freie, an die See, in die schattigen Wälder und Berge. Unter diesen Umständen war es ein glücklicher Ge danke von seiten der Vereinigung der Buchhändler Groß britanniens und Irlands: »lös Lssooiataä Dooksollors ok krsat Dritain snä Irslauä«, ihre jährlichen Zusammenkünfte, Versammlungen und Festlichkeiten in die geschäftsstille Zeit zu verlegen. Dieses Jahr hatte der Kreisverein für den Osten Englands das Arrangement übernommen und die altehrwürdige Universitätsstadt Cambridge als Versammlungsort und Mittelpunkt der Festlichkeiten gewählt. Der Liebenswürdigkeit der Schriftführer, der Herren Sidney Johnson und G. Brimley Bowes, verdankte der Schreiber dieses seine Einladung zu dem am 15. Juli in dem wundervollen grünen und schattigen Garten des Lnuvannsl Oollvxs abgehaltenen Gartenfeste, auf dem sich eine fröhliche Gesellschaft eingefunden hatte. Damen in Hellen, duftigen Toiletten, Herren in eleganten Gesellschaftsanzügen promenierten lachend und scherzend auf und ab; — alte Bekannte begrüßten sich, neue Bekanntschaften wurden angeknüpft. Sorge und Geschäft waren verbannt, und eine gute Militärkapelle spielte populäre Weisen, während leichte Erfrischungen herumgereicht wurden. Schließlich führte lös Ditsrar/ Drama Lssooiation aus Spensers Uaer^ tznvov unter großem Beifall »L. Nasgns ok 8t. Dsvrgs« auf. Nach Schluß der Gartengesellschaft warfen sich die Herren in den Frack, um dem offiziellen Diner im Lion-Hotel beizuwohnen, zu dem die Spitzen der Universität Cambridge, die Vorstände der Lnblislisrs' 8ooiot^, die Herren Murrap, Macmillan, Longman, Fisher Unwin usw. erschienen waren, die von dem Präsidenten des Festkomitees, Herrn Robert Bowes, in liebenswürdiger Weise empfangen und begrüßt wurden. Die Stimmung bei dem vorzüglichen Festmahl war eine vergnügte und kameradschaftliche, wie die vielen Toaste und Reden bewiesen. Während aber die Reden der Verleger alle etwas optimistisch gefärbt waren, klangen die der Sortimenter nicht ganz so rosig. Ein ausgezeichnetes Quartett trug gut ausgewählte Lieder während des in un gestörter Heiterkeit verlaufenden Mahles vor, das erst zu vor gerückter Stunde ein fröhliches Ende fand. »laut eomms ober vovs« wird der Leser denken, und so ganz unrecht hat er nicht. Die heitere Geselligkeit hatte aber auch eine ernste Seite. Am Sonnabend, den 15. Juli, morgens, hatte die jährliche Generalversammlung des Vereins stattgefunden, auf die eine Menge Resolutionen gesetzt waren, von denen einige nicht nur Verleger und Sortimenter angehen, sondern auch die großen Leihbibliotheken, wohl die besten Kunden der Verleger. Eine dieser Resolutionen lautet: »Die gegenwärtige Praxis, Leihbibliothekdoubletten 6 Monate nach ihrer Veröffentlichung zu reduziertem Preise zu verkaufen, muß geändert werden, und lös Dublisbsrs' Lssooiatiov wird ersucht, folgende Punkte in Erwägung zu ziehen: Die Abgabe von Leihbibliotheksdubletten nach sechs Monaten zu einem billigen Preise soll sich nur auf Roman literatur usw. beziehen: Bücher ernsteren Inhalts, wie Bio graphien, Reisebeschreibungen und ähnliche Werke, dürfen erst zwölf Monate nach Ausgabe von den Leihbibliotheken zu einem ermäßigten Preise angeboten werden. Diese Reso lution betrifft Subjekt-Bücher und Nctto-Werke.« Selbst wenn die Roolissllörs' ^.ssooiatiov kurzsichtig genug sein sollte, diese Resolution anzunehmen, dürfte Ibo Dublisbers' Lssvoiatioo doch wenig geneigt sein, sich in einen langwierigen Kamps mit den leitenden Bibliotheken einzu lassen, der schließlich nur alle Zweige des Buchgewerbes schädigen kann. Das werden die erfahrenen Vorstände der verschiedenen Kreisvereine der »Lssooistsä Dooüssliors« ohne weiteres erkennen und ihre Mitglieder demgemäß aufklären. Ein zur Debatte gestellter Vorschlag wird auch unter den deutschen Sortimentsbuchhändlern Anerkennung finden. »Es ist«, lautet er, »die Meinung dieser Versammlung, daß es gegen die Abmachungen verstößt, daß gewisse religiöse Vereine Nettobllcher an ihre Mitglieder zu ermäßigten Preisen ab geben, und daß es im Interesse aller Buchhändler liegt, diese IlZt«
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