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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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102KK Bör<-nbI»U I. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 212. 12. September 1911 Geschichte des Deutschen Buchhandels und für mittel- ^ alterliche Geschichtsforschung, besonders aber sür die Frank furter Lokalgeschichte von Wert. Vielleicht sieht ein unter nehmender deutscher Verleger sich diese amerikanische Aus grabung einmal an und beschenkt den deutschen Buchhandel und das deutsche Volk mit einer guten, nicht allzu teuren Übersetzung. Ein von mir gemachter Versuch, die ameri kanische Ausgabe im Britischen Museum einzusehen, war leider erfolglos. Doch befindet sich meines Wissens ein Exemplar des lateinischen Originals in der Bibliothek des Börsenvereins. London, 2. September 1911. W. von Knoblauch. Kontor- und Fabrik-Neubauten der graphischen Industrie Leipzigs. Von Vf. Heinrich Pudor. 2. Oscar Brandstetter. Unter den graphischen Kontor- und Fabrikneubauten Leipzigs nimmt derjenige der Firma Oscar Brandstetter einen hervor ragenden Platz ein, nicht nur der Größe und dem Umfange nach — das Gesamtgrundstück der Firma umfaßt eine Grundfläche von 8620 Quadratmetern —, sondern auch der neuzeitlichen, die Errungenschaften der Technik nutznießenden Anlage nach. Ist doch das ganze Gebäude einschließlich des Dachstuhles in Eisen beton unter Ausschluß irgendwelcher Holzteile gebaut, wird doch der Antrieb aller Maschinen elektrisch bewirkt, teils durch Einzelmotoren, teils durch Gruppenantrieb mit Hilfe einer Dampfturbine von 300 ?. 8. und zweier Kolbendampf maschinen von ebenfalls 300 ?. 8., und war doch diese Firma die erste, die die Wichtigkeit arbeitsfähiger Setzmaschinen für den Werkdruck erkannte und auf derer Veranlassung und Mit wirkung die Typograph-Setzmaschinenfabrik ihre Maschine wesent lich verbesserte, und war sie es endlich doch auch, die von der neuen Buchstabenguß-Setzmaschine sofort sechs Gieß maschinen und neun Tastapparate einstellte. Entsprechend dem großen Umfang des Betriebes macht das Gebäude, das an der Hauptfront Dresdener Straße eine Längenausdehnung von 30 m, an der Blumengasse von 80 ru und nach der Jnselstraße 108 IN hat, auch architektonisch einen monumentalen Eindruck. In den unteren Stockwerken ist die Fassade ganz »glatt« behandelt, im obersten und in den Dachgeschossen sind die Fenster durch dazwischengestellte Säulchen mehrfach geteilt, in Rundbogen abschließend, so daß man an romanische Formen erinnert wird. Vorzüglich ist die Straßenecke behandelt dadurch, daß die Ecke des Gebäudes abgeschrägt ist und zwei Kanten bildet, also gewissermaßen repetiert; die drei Eck flächen laufen im Dachgeschoß zu Giebeln aus, ein halbes Sechseck bildend und turmartig abschließend: hierdurch ist in glücklicher Weise die Ecke, die stets eine besondere Schwierigkeit für den Architekten bildet, gewissermaßen überwunden. Treten wir nunmehr in das Innere des imposanten Ge bäudes, das im Dresdnerstraßenflügel 9 Stockwerke hat, so finden wir in der doppelten «Unterkellerung das Material lager, Steinplattenlager, Papierlager, den stehenden Satz, dann die Kesselanlage, das Maschinenhaus, die Schlosserei und Tischlerei. Im Erdgeschoß stehen die Rotationsmaschinen, die den Druck in allen Formaten ermöglichen und Zweitourenmaschinen; ferner befindet sich hier die Buchbinderei und Expedition mit der Telephonzentrale für 70 Sprechstellen. Im ersten Stockwerk liegen außer dem Hauptkontor die Buchdruckmaschinensäle. Im zweiten Stockwerk stehen 24 Typograph.Zeilenguß-Setz- maschinen — dieser Saal macht einen ganz eigentümlichen Ein- druck, denn die Bauart dieser Typograph-Maschinen bringt es mit sich, daß man sich eher in einer Textilfabrik, als in einer Druckerei zu finden glaubt. Auch an ein gewisses System von Schreibmaschinen würden diese Maschinen mit ihren giebel artig angeordneten Bündeln von Ausschaltungsdrähten noch eher erinnern als an Druckereimaschinen. Ferner befinden sich in diesem zweiten Stockwerk die Hand setzerei, die Stereotypie und Galvanoplastik. Im dritten Stock werk sehen wir die Buchstaben-Setz- und -Gießmaschinen (Lanston-Monotype) in Verbindung mit den Tastapparaten oder Loch-Schreibmaschinen; dieses System würde es dem Schriftsteller ermöglichen, seine Gedanken binnen kürzester Frist zu setzen und zu drucken — und, da es heute auch Maschinen gibt, aus denen die Druckbogen fertig gebunden herauskommen, zu binden: nur die Maschinen, die das Denken ersetzen, werden gottlob immer fehlen. Ferner beherbergt das dritte Stockwerk die umfangreiche Notendruckerei und Stecherei. Im vierten Stockwerk befinden sich die Steindruckerei, die Lithographie und der Titeldruck und im fünften und sechsten Geschoß das Druck- und Papierlager. Der Hof ist vollständig unterkellert, so daß auch in dieser Beziehung der verfügbare Raum vollständig ausgenutzt ist. Die Ausnutzung des von der Natur Gegebenen geht aber noch weiter: unter dem Grundstück fließt in 20 Meter Tiefe ein starker Grundwasserstrom, der einen schon vor fünfundzwanzig Jahren angelegten großen Brunnen speist, der seinerseits nicht nur ein vorzügliches Trinkwasser, sondern bis heute den gesamten Wasser bedarf für die Kessel- und Maschinenanlage und für sonstige Zwecke liefert, indem zwei elektrisch betriebene Pumpen das Wasser 28 Meter hoch in zwei große, 30 Kubikmeter fassende Zementbehälter heben, aus denen es der Wasserleitung zu geführt wird. In statistischer Beziehung wäre noch zu erwähnen, daß ins gesamt 51 Säle von zusammen etwa 13000 Quadratmeter Boden flächt: in Benutzung sind. 6 Aufzüge dienen zur Personen- und Güterbeförderung zwischen den Stockwerken. Schnellpressen (Buch druck und Steindruck) laufen zurzeit 67, Rotationsmaschinen 6 (2 Buchdruck-, 4 Zinkdruck-), und eine große Zahl von Hilfs maschinen sind in der Buchbinderei, der Buch- und Steindruckerei und den übrigen Abteilungen tätig. Die Gesamtzahl der Ange- stellten beträgt 660. Die Königliche und Universitäts-Bibliothek zu Breslau. Eine Skizze von Franz Milkau. Breslau 1911, Ferdinand Hirt, Königliche Universität?- und Verlagsbuchhandlung. 119 S. (Nicht im Handel.) (Sonderabdruck aus dem zweiten Teile der Festschrift zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Universität Breslau, vermehrt um Inhaltsverzeichnis und Register.) Der schöne Brauch unserer verschiedensten Körperschaften, bei ihren Jubiläen, an denen sie mit Festgaben aller Art geehrt werden, ihrerseits durch umfängliche Festschriften von ihrer Entwicklung, ihren Leistungen und ihren Zielen Zeugnis ab zulegen, wird von unseren Hochschulen sonderlich gepflegt, und die Jubiläen der letzten Jahre — Jena 1908, Leipzig 1909, Berlin 1910 — haben uns eine stattliche Reihe gediegenster Arbeiten beschert. Jetzt liegt die Festschrift zur Feier des hundert, jährigen Bestehens der Universität Breslau vor. Aus ihrem reichen Inhalt wird den deutschen Buchhandel besonders der Bericht über die Königliche und Universitätsbibliothek interessieren, den ihr derzeitiger Leiter erstattet hat. Wie die Jubeluniversität Breslau aus der Vereinigung der Universitäten Frankfurt a. O. und Breslau hervorgegangen ist, so bilden auch die Bibliotheken beider Institute den Grundstock der jetzigen Sammlung. Die Frankfurter Sammlung war die erste und lange Zeit die einzige Bibliothek im Hohenzollern- land gewesen. Bald nach der Eröffnung der Viuäriuu (1506) durch Vermächtnisse und Schenkungen gegründet, hätte sie mit den 50 Talern, die 1686—1810 ihre einzige feste jährliche Einnahme bildeten, ihre Bestände nur un wesentlich vermehren können, wären ihr nicht, außer kleineren Sammlungen, zwei bedeutende Bibliotheken durch Stiftung zugcsallen: die Steinwehrsche <1771) und die Oelrichsche (1798). Beide wurden getrennt von den älteren Beständen verwaltet und durch stattliche Legats erweitert. Unter gebracht waren diese Bibliotheken im Oberstock des altehrwür digen Großen Kollegiengebäudes am Leubuser Tor, zum
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