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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 14, 19. Januar 1914. Die AntiquariatShaiidlungen, Eiseubahnbuchhandlimgen, Lehr- mittclhaiiölluigeii, Leihbibliotheken und Musikalien-Leihanstalten der gesamten Monarchie sind im Alphabet der Firmen in der III. Abtei lung gesondert anfgefiihrt. Ihnen schließen sich die »verwandten« Ge werbe an, bei deren Zusammenstellung gleichfalls möglichste Vollständig keil angestrebt ist. Ihr Verzeichnis umfaßt 2170 Buchdrnckereien, 484 lithographische Anstalten, 57 Schriftgießereien, 41 xylographische, 92 chc- migraphische Anstalten, 26 Kupferdruckcreien, 20 Kupferstecher und Radierer. Aus der IV. Abteilung, die, wie bemerkt, die Buchhändlergeogra phie enthält und von ihr ausgefüllt wird, ist zu bemerken, daß in Transleithanien, »um den Übergang zn erleichtern, vorläufig« die bisherige Schreibart der Ortsnamen beibehalten wurde. Der amtliche ungarische und auch der kroatisch-slavonische Ortsname ist dem alt gewohnten Ortsnamen in Klammer nachgesetzt. Das Alphabet be ginnt also mit »Agram (Zagreb)« und geht in dieser Weise auch in Ungarn nach bekanntem, gewohntem Klange weiter. Dagegen mußte der Herausgeber den vielen an ihn herangetretenen Aufforderungen nachgeben und in den Firmenvcrzeichnissen der I. und II. Abteilung, also im eigentlichen Adreßbuch, den fiir Ungarn gesetzlich vorgeschrie benen ungarischen Ortsnamen als geltenden in fetter Schrift einsctzen; der alte Stadtnamc erscheint hier nur nebenher zur Erläuterung. Hof fentlich schreitet diese Verdrängung alteingelebter deutscher Stäötenamen nicht noch weiter vor. Man darf cs begrüßen, daß der Herausgeber noch nicht genötigt war, auch für böhmische Städtenamen dem Slavisie- rungsdrange nachzugeben. Die V. Abteilung bringt das gewohnte umfassende Zeitungs-Adreß buch, dessen Nutzen für den gesamten Buchhandel vielseitig und weit reichend ist. Hier finden sich Nachweise über insgesamt 2386 Zeitungen. Nicht weniger als 16 Sprachen der vielsprachigen Monarchie kommen in dieser Gesamtmenge zum Ausdruck. Am meisten zum Glück noch die deutsche, die mit 1407 Zeitungen jede andre weit überwiegt, freilich gegen die Gesamtheit der 979 fremdsprachigen Blätter der Zahl nach nur mit 428 im Vorsprung ist, sicher aber bei weitem mehr nach Be deutung und Verbreitung. Von den nichtdeutschen Blättern kommen 383 auf die böhmische, 237 auf die ungarische, 91 auf die polnische, 72 auf die kroatische, 40 auf die italienische und 156 auf ver schiedene andere Sprachen. 318 Städte erscheinen als Ver lagsorte. Der bedeutendste ist Wien mit 836 Zeitungen; andere hier alphabetisch angereihte Verlagsorte sind: Agram (38 Blätter), Bre genz (12), Brünn (59), Budapest (168), Czernowib (22), Essegg (4), Görz (11), Graz (30), Innsbruck (33), Klagenfurt (20), Laibach (25), Lem berg (61), Linz (24), Prag (226), Salzburg (13), Sarajevo (17), Triest (23), Troppau (16), Zara (8). Als Titelbild schmückt den neuen Jahrgang das Bildnis des Kol legen Julius Benkö, Inhabers von Carl Grill'S k. u. k. Hofbuchhand lung in Budapest, früheren langjährigen Direktors des Verlags der dor tigen Franklin-Gesellschaft, um den er sich durch umfassendes und sehr erfolgreiches Wirken verdient gemacht hat. Das Bild ist ein Jntaglio- druck der Kunstanstalt I. Löwy in Wien, nach einer Photographie ge arbeitet und von überraschender Wirkung durch plastische Modellierung und sprechende Lebendigkeit des ausdrucksvollen Kopfes. Znm Schluß sei der zahlreichen Firmen gedacht, denen das Jahr 1914 die Ehren eines Gründungs-Gedenktages bringen wird. Drei von ihnen blicken ans 125, zwei auf 75, fünfzehn auf 50 und fünfunövierzig auf 25 gesegnete arbeitsvolle Jahre zurück. Ihnen allen sei auch hier freundlicher Glückwunsch geboten. Kleine Mitteilungen. Traucrscier für Generaldirektor Fritz Schwartz in München. — Eine illuftre Gesellschaft versammelte sich am Donnerstag, den IS. d. M., nachmittags auf dem Schwabinger Friedhof in München, um Abschied zu nehmen von de» sterblichen Überresten Fritz Schwartz', die zur Einäscherung nach Ulm verbracht werden sollten. Außer den nächsten Angehörigen aus Familie und Geschäft hatten sich noch zahlreiche hervorragende Vertreter der Münchener Gesellschaft und Abordnungen von vielen Vereinigungen eingesunden, denen der Verewigte angehört hatte; auch Philistertum und Aktivitas des Korps Transrhenanta und die Olgadragoner hatten Abordnungen entsandt. Aus dem Buchhandel waren u. a. erschienen: Herr Verlags- bnchhändler Robert Votgtländer-Leipzig für den Ausschuß sllr Urheber- und Verlagsrecht des Börsenvcreins, Kommerzienrat Schöpping siir den Münchener und de» Bayerische» Buchhändler-Verein und viele andere Buchhändler, die dem Verstorbenen im Leben nahe- gestanden hatten. Nachdem zu Beginn der Tranerseier die Weisen eines aus der Empore ausgestellten Harmoniums verklungen waren, trat der protestantische Stadtpfarrer Sperl an den in einer Nische ausgebahrten, in Blumen und Kränzen eingebetteten Sarg, um die Einsegnung vorzuuehmen, an die er eine warm empfundene Gedächtnis rede knüpfte, in der er u. a. aussühlte: »Der Mensch weiß seine Zeit nicht, so redet die Weisheit aus alter Zeit zu uns. Kein noch so hochstrcbender Gedanke erreicht sic, kein noch so scharfes Auge erspäht sie . . . Heute sind es acht Tage, da brach dem Manne, der jetzt still vor uns in dem Sarge liegt, wieder ein Tag an voll Arbeitskraft und Arbeitslust. Und ehe der Tag zu Ende ging, da war das Tagewerk zu seinem Ende gekommen für ihn, und wenige Tage später, da senkte sich aus das Leben bas letzte Dunkel herab, auf das kein Sonnenlicht mehr folgen sollte. . Es kann nicht meine Aufgabe sein, in dieser Stunde das Leben des Heimgegangenen in seinen ein zelnen Zitgen noch einmal vor uns lebendig werden zu lassen; den» ein Mensch wie der Entschlafene, der so recht mitten im Leben stand und seine Tätigkeit so nach allen Seiten hin entfaltete, war in seiner Gestalt und seinem Wesen allen, die mit ihm in Berüh rung kamen, wohl bekannt. Fritz Schwartz war ein Sohn der Mark Brandenburg. Dort, in Altenplathow, war er am 23. August 185k geboren. Aber seit mehr als einem Menschenalter, seit über 33 Jahre», wirkte er hier in MUnchen und hatte ii» schaffenden Leben unserer Stadt einen festen, einen ehrenvollen Platz eingenommen. Nachdem er die Universitäten in Berlin und Leipzig besucht, trat er bald in den Bruckmannschen Verlag ein, in dem er durch seine persönlichen und geschäftlichen Eigenschaften sich immer höher emporarbeitete, bis er 1999 als Ge neraldirektor an die Spitze des ganzen Unternehmens trat. So trauern nicht nur seine Angehörigen um ihn, sondern ein weiter Kreis von Menschen, die im persönlichen srcundschastlichen Verkehr oder in geschäftlichen Beziehungen ihm näher traten oder die ihn kannten aus seiner künstlerisch - literarischen Tätigkeit. Nur 57 Jahre hat dieses Leben umfaßt. Aber das Leben eines Menschen beurteilen wir nicht nach der Zahl der Jahre, sondern nach dem Inhalte, den er ihm gab durch seine Arbeit, den er ihm aufprägte durch seinen Geist. In diesem Sinne ist ein reiches Leben zu seinem Ende gekommen « Nach dieser Rede trat Herr vr. Schacusselen, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Aktiengesellschaft F. Bruckmann, an den Sarg, um im Namen des Aufsichtsrats einen Kranz »icderzulegen. Er führte dabei aus, daß das schnelle Hinscheibcn von Fritz Schwartz der schwerste Verlust sei, der die Aktionäre treffen konnte, da der Verstorbene sein ganzes Sinnen und Sorgen der Gesellschaft gewidmet und mit zäher Energie und weitem, sicherem Blick für das Emporblühen der Firma Bruckmann gewirkt habe. Fritz Schwartz sei eine außergewöhnliche Erscheinung, eine geniale Natur und vor allem eine Persönlichkeit gewesen, wie sie unser größter Dichter als höchstes Glück der Erdcn- kinder preise. Seine Spur sei nicht verloren, da sein Wirken seinen Nachfolgern zur Richtschnur diene» muffe. Ein treues und dankbares Andenken bleibe ihm bewahrt. Nach dem Redner sprachen noch Angestellte der Firma, denen sich die Vertreter der vielen er schienenen Deputationen anschlossen. Wieder ertönte die ernste Weise des Harmoniums, dann wurde der Sarg aus der Halle unter dem Gefolge der zahlreichen Traucr- gesellschaft zu dem an der Westseite des Friedhofes bercitftehenden Wagen gebracht. Der Grillparzerpreis. — Der mit der Vergebung des Grillparzer- pretscs beauftragte Ausschuß hat einstimmig beschlossen, den Preis, der für das relativ beste dramatische Werk bestimmt ist, das im Laufe der letzten drei Jahre an namhaften deutschen Bühnen aufgeführt worden ist, für das Triennium 1911—14 nicht zu vergeben. Veranlagung zum Wchrbeitragsgcsctz. — Der Reichstag hat am 16. Januar einstimmig den Antrag angenommen, der den Reichskanzler ersucht, dieKrist zur Abgabe der Vermöge nserklärung beim Wehrbeitrag bisEndeFebruar hinauszuschieben und recht zeitig vor Ablauf der Frist zu den in der Lssentlichkcit geltend ge machten Zweifelsfragen über den Inhalt des Gesetzes und der Aus- führungsbesttmmungen durch Mitteilung an den Reichstag Stellung zu nehmen. Sprechfaul. Hochzeitsalbum. Ich bitte die Herren Berufsgenossen um freund!. Auskunft über ihre Erfahrungen mit dem »Hochzeitsalbum« (Börsenbl. 1913, Nr. 58, Vi-r.,„t,vortltcker Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Vdrsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerh««». Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse »er Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« sBuchhändlerhau»). 104 61 u. 63). Zwickau i. Sa. Karl Grönland.
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