Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19140703
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191407036
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19140703
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-03
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 151. MMM ^ »jährlich frei Geschäftsstelle od^ 3öMark ^^)os Überweisung ^ 2 ^r.'^ S. 17 Trr" statt ISM. 6t^/e'ng^esuche^>erdcNMinc>-Pf. pro zz S ^ M?rk" jährl^ch.^N«,^ ^ ^l^d ^ Niä)t- N RlMtüMÄMrstMerAMeMNWeW'WUMr'^^^^ Leipzig, Freitag den 3, Juli 1914. 81. Jahrgang. Redaktion Vom Antiquariatshandel. ix. lVIII stehe Nr. 127.) Resultate der Auktionen Pseisser und Lennartz. — Der vierte Teil der Huch-Auktion. Die Versteigerung der Bücher-Sammlung Alfred Ritter von Pfetfser bei C. G. Boerner in Leipzig (am 4. bis 6. Mai) Hai das hübsche Ergebnis von fast 130 OVO ^7 gezeitigt. Bei der Besprechung des Katalogs bot sich die Gelegenheit, seinen Inhalt in manchen Stücken mit einigen Antiquariatskatalogen, die damals gerade erschienen waren, in Parallele zu setzen. Es ergibt sich nun, wenn man das hier wie der aufnimmt, daß die erzielten Preise in mehreren Fällen so bedeutend unter den Ansätzen der damals zitierten Antiquare ge blieben sind, daß man fast meinen könnte, es spräche sich damit im allgemeinen ein beginnender Niedergang in der Bewertung der seltenen illustrierten Bücher des 15. und 16. Jahrhunderts aus. Doch man darf eine solche Ansicht nicht auf Einzelfällen aufbauen, »m so weniger, als dem an andern Stellen wieder Höherschätzun gen gegenüberstehen. So brachte der »S ch a tz b e h a l t e r« (Nürn berg : Koberger 1491) nur ^7 1020.—, während Lentner in Mün chen ihn mit ^7 2300.— ausbot; der »Theuerdank« (Nürn berg : Schönsperger 1517), dort mit ^7 4900.— angezeigt, gar nur .77 800.—; für ^7 820.— war die H r o s w i t h a (Nürnberg 1501) zu haben, die der Engländer Leighton mit ^7 1640.— angesetzt hatte. Im Gegensatz dazu wurde die »Neunte deutsche Bibel« (Nürnberg: Koberger 1483) mit ^7 2700.— bezahlt, während Lentner nur ^7 2000.— dafür forderte, und die Preise für Dürer- sche Werke gingen weit über die des Katalogs von Leighton hin aus. Doch das läßt sich eigentlich schon gar nicht mehr ver gleichen; denn ihre Zusammensetzung war nicht dieselbe; und dann mutz man solche reinen Kunstwerke in den rivalisierenden Exemplaren nebeneinander sehen, wenn man einen Preisunter schied überhaupt begreifen oder erklären will. Von den sonstigen Resultaten mögen im Anschluss an die frühere Besprechung des Katalogs (Bbl. Nr. 97 vom 29. 4. 1914) hier mit einigen wenigen Ergänzungen die folgenden wiedergegeben sein: Dürer: Die große Passion. — Die Apokalypse. — Das Marien leben. Nürnberg 1511. In einem Bande: .77 51ÜV.—. — Lassio Lvristi (Die kleine Holzschnittpassion). Nürnberg 1511. 4°: .77 345V.-. Co ton na. Fr.: Lppuervtomacbi» kotiplul!. Venedig: Aldus 1499. 2»: ^7 810—, 1538. 12°: ^7 110».—. ^ Trcchsel Oadinstckalivp. 23 vols. Paris 187S—1743. 2°: ^7 58»».—. Boccaccio: II veeamorono. 5 vols. Paris 1757. 8°: ,7t 520.—. Dionis de Sojour: Ortgtno ckos Orkess. Paris 1777. 8°: ^7 12»».—, ein ganz ungewöhnlich hoher Preis. Dorat: l.ss baissrs. L In Ilnvo 1770. 8°: .7/ 855.—. — Ladies. 2 vols. L la Sa^s 1773. 8°: ^7 25».—. Florian: OatstLs. Paris 1793. 4°: ^7 45».—. Lafontaine: Oontss et nonvelles 6N Vers. 2 vols. Parts 1762. 8°: ^7 96».-. — Ladies ckoisiss. 4 vols. Paris 1755—59. Gr 2°: .4k 3V8V.—. Longus: vapdnis et Odios. (Paris) 1718. 8°: .77136».—. Marguerite de Navarre: keptsmeivn. 3 vols. Lerne 1780-81. 8°: .77 56».-. eller Teil. Mattere: Oeuvres. 6 vols. Paris 1734. 4": (Jllustr. »ach Boucher): .77 35».—. 6 vols. Paris 1773. 8°: (Jllustr. nach Moreau): .77 6»».—. Ovib: Les metainorpdoses. 4 vols. Paris 1767—71. 4°: .77 126».-. Rousseau: Oeuvres. 11 vols. Amsterd. 1769. 8": .77 102».—. Voltaire: I.a lienriade. sAehl) 1789. 4°: .77 4»».—. — Oeuvres. 7» vols. (Sehl) 1784—89. 8°: .77 5»».—. M oreau: dlonumeut «tu costume. Neuwied 1789. 2°: .77 235».—. Die 736 Nummem, die den ersten Teil der »deutschen Hausbibliothek« des Pfarrers Lennartz bildeten, »diese guten Bücher aus allen Wissensgebieten in schönen Aus gaben«, sind bet Martin Breslauer In Berlin am 25. und 26. Mai mit rund .77 40 000.— bezahlt worden. Wenn man bedenkt, datz es sich hier durchaus um Luxusausgaben han delte, die in den letztvergangenen Jahren erschienen sind, im großen und ganzen gewiß ein stolzes Ergebnis. Aber es hat sich dabei doch eine reinliche Scheidung vollzogen zwischen dem wah ren und dem falschen oder unangebrachten Luxus. Denn gerade auf diesem Gebiete laufen gute, schlechte und überflüssige Erzeug nisse des Buchgewerbes nebeneinander her, die sich für den Ken ner zwar deutlich voneinander abheben, von den Laien aber an fänglich und auch teilweise jetzt noch auf die gleiche Stufe ge- stellt worden sind, weil in den schlechten, besonders aber bei deren Ankündigung die Äußerlichkeiten der guten geflissentlich nachgeahmt wurden und weiter nachgeahmt werden. Auf der einen Seite stehen die Bücher, durch deren Veröffentlichung nach dem Vorgang von William Morris eine Hebung des ganzen Buchgewerbes bezweckt wird, und in deren Herstellung man sich von dem nivellierenden Einfluß der Maschine freimacht, um zu der alten, individuellen, künstlerischen Absichten leichter zugäng lichen Art des Druckes auf der Handpresse zurückzukehren. Damit verbindet sich die Verwendung besonders geschaffener Typen, handgeschöpften Papiers oder noch edleren Materials und hand gefertigten Einbands. Wenn man zu diesen Publikationen in erster Linie die anerkannten Meisterwerke der Literatur benutzt, so geschieht es in der Erkenntnis, daß diese eines so kostbaren Kleides vor anderen würdig sind, und man hat dabei bisher aus den wiederzugebenden Text gemeinhin genau dieselbe Sorgfalt verwendet, wie auf die äußerliche Herstellung, und damit Bücher von durchgehender Vollkommenheit geschaffen. Hier ist zu einer Massenproduktion keine Möglichkeit. Der Opferwtlligkeit der Herausgeber muß sich die Opferwilligkeit des kaufenden Publi kums gesellen. Die Preise sind nicht billig und können es nicht sein. Die kleinen Auflagen verkaufen sich gewöhnlich schnell aus, ohne daß alle Interessenten und Liebhaber befriedigt wer den könnten. Fretwerdende Exemplare finden darum zu höheren Preisen Käufer und werden dadurch auch zu einem Spekulations- objekte des Buchhandels. In Versteigerungen müssen demgemäß Kämpfe entstehen. Das hat sich bei der Auktion Lennartz be stätigt. Diese Abkehr von der Benutzung der Maschinen ist nun nicht etwa mit der Absicht geschehen, diese außer Kurs zu setzen — das wäre ein ebenso aussichtsloser wie törichter Versuch —, sondern um das etwas stumpf gewordene Gewissen derer zu schärfen, die 1069
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder