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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1915
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- 1915-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1915
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil.' 86, 16. April 1915. schen Lehranstalt mit größter Sorgfalt hergestellter Luxusdruck eines Werkes der Ebner-Eschenbach sowie die von Professor v. Weilen be sorgte Herausgabe des ersten deutschen Bühnen-Hamlet, haben allge mein eine sehr günstige Aufnahme gefunden. Für Heuer sei zunächst die Herausgabe der Gedichte des Wiener vormärzlichen Dichters Fer dinand Sauter in Aussicht genommen. Auf Antrag des Vizepräsi denten des österreichischen Abgeordnetenhauses Engelbert Pernerstorfer wurden einstimmig zum ersten Vorsitzenden Hugo Thimig, zum zweiten Vorsitzenden Schriftsteller Hans Feig! gewählt. In den Vorstand wurden ferner gleichfalls einstimmig nachfolgende Herren gewählt: Universitätsprofcssor Or. Alexander Ritter v. Weilen, vr. Hans Freiherr v. Jaden, vr. Ottokar Mascha, Bibliothekar der Fiöeikommiß- bibliothck Or. Payer v. Thurn, Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Engelbert Pernerstorfer, Professor Or. Michael Maria Naben- lechner, Professor Or. Karl Schüddekopf (Weimar), Leopold Susanka. Über die Freigabe der Erörterung der Fricdensziele. — Eine Reihe deutscher Wirtschaftsverbände hatte vor einiger Zeit in einer Eingabe an den Reichskanzler angeregt, die Erörterung der Frie- öensziele freizugeben. Jetzt ist dem »Deutschen Kurier« zufolge an den engeren Vorstand des Bundes der Landwirte folgende Antwort abgegangen: Großes Hauptquartier, 24. März 1915. Die Eingabe, die der Bund der Landwirte gemeinsam mit dem Zentralvcrband der deutschen Industriellen, dem Deutschen Bauern bund, dem Bund der Industriellen und dem Reichsdeutschen Mittel- standsverbande unterm 10. d. M. an mich gerichtet hat, ist mir zu gegangen. In voller Anerkennung der in ihr zum Ausdruck ge kommenen heißen Wünsche für das Wohl und Gedeihen des Vater landes muß ich mir ein Eingehen auf ihren sachlichen Inhalt zurzeit aus Gründen eines gebieterischen Staatsinteresses versagen, die den Unterzeichneten Verbänden aus meinen, die Frage einer Erörterung der Friedcnsziele betreffenden Verlautbarungen in der Presse bekannt sein dürften. Ich darf bitten, den Mitunterzeichnern der Eingabe von vor stehendem Bescheide Kenntnis zu geben. gez. Beth mann-Hollweg. Aus dieser Antwort des Reichskanzlers ist zu schließen, daß über das Kriegsziel so bald noch nicht gesprochen werden darf. Man muß sich also dem »gebieterischen Staatsinteresse« fügen. Studicngang für Statistik. — An der Hochschule für kommunale und soziale Verwaltung in Köln ist nunmehr auch ein besonderer Stu diengang für Statistik eingerichtet. Neben Vorlesungen werden Seminar-Übungen abgehalten, nicht nur zwecks Heranbildung zu künftiger Statistiker, sondern auch zur Ausbildung der künftigen Kom munal- und Sozialbeamten auf den für sie außerordentlich wichtigen Gebieten der Wirtschafts-, Sozial-, Finanzstatistik usw. Beteiligt sind an diesem Unterricht die Herren Or. Neuhaus, Direktor des Stati stischen Amtes der Stadt Köln, vr. Mendelson, Direktor des Stati stischen Amtes der Stadt Aachen, und Or. Witzel, Bibliothekar der Kölner Hochschulen. Eine Einschränkung im Fernsprechverkehr. — In den Leipz. Neuesten Nachr. lesen wir: Im Oberpostöirektionsbezirk Dresden, der die Krcishauptmannschaften Dresden und Bautzen umfaßt, ist seit dem 1. April eine Verschlechterung des Telephonverkehrs eingetreten. Bis her konnte man mit allen bedeutenderen Postorten des Bezirks und von diesen mit Dresden und dem Reiche bis >611 Uhr abends sprechen, da nach 9 Uhr eine sogenannte Dienstbereitschaft bestand. Seit dem ge nannten Tage ist diese vielfach beseitigt. Es ist also in Zukunft nicht möglich, nach 9 Uhr abends mit Orten wie Bautzen, Zittau, Löbau, Scbnitz, Meißen usw. zu sprechen. Fast die ganze industrielle Lausitz, die Sächsische Schweiz mit ihrem starken Fremdenverkehr sind nach jener Stunde vom Fernsprechverkehr mit Dresden und dem Reich, und um gekehrt die Landeshauptstadt und das Reich von ihnen abgeschnitten. Auch die zahllosen kleinen Jndustrieorte des ausgedehnten Bezirkes können telephonisch nicht mehr erreicht werden. Das bedeutet eine Erschwerung der wirtschaftlichen Verhältnisse dieser industriell hochentwickelten und mit Dresden und dem Reich in engster Verkehrsverbindung stehenden Bezirke. Allerdings werden die Fabriken und kaufmännischen Geschäfte meist abends 8 Uhr und früher geschlossen, aber gerade jetzt wird auch in zahlreichen dortigen Be trieben mit ausgedehnten Überstunden für die Verwaltung des Heeres gearbeitet. Auch sonst ist der Fernsprechverkehr noch in späteren Abend stunden notwendig. Wenn es sich bei dieser Verschlechterung des Ver kehrs nur um eine notgedrungene Kriegsmaßregcl handeln würde, würde man sie gewiß, wie so manche andere, ruhig tragen; aber leider V^antworNicher Redakteur: Emil T^ o m^8.^—^Verlag: Der^B ö r s^e u ! besteht die Absicht, sie zu einer dauernden Einrichtung zu machen. Es ist jedoch kein ausreichender Grund zu einer solchen einschneidenden Beschränkung der Verkehrsmöglichkciten bekannt. Wie verlautet, wird man aus Geschäftskreisen des Bezirks sich gegen diese Erschwerung von Handel und Wandel wehren. Auch die Vertreter von Industrie und Handel nehmen voraussichtlich dagegen Stellung. Sollte die Maß nahme der Oberpostdirektion Dresden selbst nach dem Kriege aufrecht erhalten werden, so wird von nationalliberalen Abgeordneten bei der Beratung des Postetats im Reichstag die Aufmerksamkeit des Staats sekretärs des Neichspostamtes auf diese Erschwerung des Wirtschafts lebens und des Verkehrs gelenkt werden. Das Schweizerische Tonkünstlerfest, das 1915 in Basel abgehalten werden sollte, fällt aus. Gilt das von unfern Truppen besetzte Feindesland als Ausland? — Mit dieser für alle versicherten Kriegsteilnehmer wichtigen Frage hatte sich das Versicherungsamt Schwerin zu befassen. Ein Landsturm mann, der Mitglied der Ortskrankenkasse war, fiel am 6. August v. I. in einem Gefecht in Belgien. Der Vater des Gefallenen erhob gegen die Krankenkasse den ihm bei der Dauer der Mitgliedschaft seines Soh nes zustehenden Anspruch auf Sterbegeld, der jedoch von der Kranken kasse nicht anerkannt wurde. Die Kasse stützte sich dabei auf § 214 der Neichsversicherungsordnung, der den Anspruch auf Sterbegeld als er loschen ansieht, wenn das Mitglied sich im Ausland aufhält. Das Ver sicherungsamt schloß sich diesem Entscheide leider an. Es könne, so heißt es in der Begründung, nicht angenommen werden, daß das besetzte Feindesland während der Kriegszeit als »Inland« anzusehen sei. Dieser Entscheidung steht eine andere des Berliner Versicherungs amtes vom 20. Oktober 1914 gegenüber; das Berliner Amt hat die Frage, ob das Feindesland Inland oder Ausland ist, gar nicht als zweifelhaft erwogen, sondern den Grundsatz aufgestellt, daß jeder Ver sicherte, der im Heeresdienst stirbt, als im Jnlande gestorben anzusehen sei; denn selbst wenn er im Feindesland stirbt, gilt dieses, da es von uns besetzt ist, als Inland. In Frage kommt nur, ob die Erkran kung des betreffenden Kriegsteilnehmers binnen drei Wochen nach sei nem Ausscheiden ans der Kasse erfolgt ist, da § 214 RVO. dem Er werbslosen nur während dieser Frist einen Anspruch auf die Regel leistung der Kasse gewährt. Es ist also zu hoffen, daß das Neichsversicherungsamt die oben er wähnte Entscheidung des Versicherungsamts Schwerin aufheben wird. Preisausschreiben des Vereins deutscher Freimaurer. — Der Verein deutscher Freimaurer hatte einen Wettbewerb ausgeschrieben für die beste Bearbeitung der Frage: »Die soziale Bedeutung der Käufer- sitten«. Von den fünf eingegangenen Arbeiten ist keine des Preises von 3000 für würdig befunden worden. Einen Trostpreis von 200 ^ erhielt Frau Henriette Fürth (Frankfurt a. M.). Zur Förderung des Kleingewerbes und Kleinhandels. — Das sächsische Ministerium des Innern hat auch in diesem Jahre den säch sischen Gewerbekammern je 4000 zur Förderung des Kleingewerbes und Kleinhandels überwiesen. Aus dieser Summe können die Ge werbekammern nach ihrem pflichtmäßigen Ermessen Beihilfen an Fach ausstellungen, an Ausstellungen von Hanöwerksmaschinen und von Gesellen- und Lehrlingsarbeiten, weiter für belehrende gewerbliche Fachvorträge und zum Besuche von Meisterkursen und Fachschulen, sowie für sonstige, das Kleingewerbe und den Kleinhandel fördernde Zwecke bewilligen. Personalnachrichten. Domenico Gnoli f. — In Nom ist kürzlich Professor Domenico Gnoli, bekannter unter dem Namen Giulio Orsini, im Alter von 79 Jahren gestorben. Mit ihm verliert Deutschland einen Irenen Freund seiner Bildung, Literatur und Kultur und einen der letzten Vertreter der alten guten Geistesfreunöschaft zwischen Italien und Deutschland. Gnoli hat bis in die letzten Tage als Mitarbeiter des »Olornale 6'llalla« und der neugegrünöeten Wochenschrift »Italia uostra« Deutschland die Treue gehalten, und noch vor einem Jahre stand er an der Spitze der Bestrebungen, die alten Traditionen der deutsch-italienischen Beziehungen wieder zu beleben. Alois Schantl f. — In Graz ist am 10. April der weit über seine steirische Heimat hinaus bekannte Hornist und Musiklehrer Alois Schantl im 71. Lebensjahre gestorben. Erwähnt sei sein »Defilier- Fanfarenmarsch« für vollständige Militärmusik. herein der^D^ntschen Buchhändler Leipzig, Deutsches MrchhändlerhauS. 536
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