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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1915
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19150810
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Redakttoneller Teil. 163, 10. August 1915. muß, um die Beziehungen zwischen Verlag und Sortiment zu bessern. Nichts scheint mir geeigneter, als wenn gerade vom Börsenverein aus ein engerer Zusammenschluß der Sortimenter erstrebt würde.« »Das Sortiment sollte sich organisieren und den Verlag veran lassen, auch die guten Bücher, wissenschaftliche Werke besser zu ra- battieren, die Bezugsbedingungen durchgehends annehmbar zu gestalten und stets ein kollegiales Entgegenkommen zu zeigen, da der Sorti menter als der wirtschaftlich Schwächere mehr darauf angewiesen ist, als der Verleger; dann würde das Sortiment eben nur das Beste führen und vielleicht würde ein Teil der wirklichen Literaturfreunde und -Kenner dann in erhöhtem Maße und mit mehr Vertrauen Bücher kaufen. Die geistig minder Bemittelten zur Literatur zu führen, halte ich für aussichtslos. Der Verlag sollte vor allem die unglaubliche Überproduktion einschränken, dann würden die erscheinenden wirklich guten Bücher erhöhte Beachtung finden. Buchhändlerische Vereine könnten durch Plakate und Zeitungs-Inserate im allgemeinen und eventuell auch bei bestimmten Gelegenheiten das Publikum auf das Buch aufmerksam machen. Die betr. Zeitungen müßten sich dafür verpflichten, keine Prämien, Kalender, Fahrpläne, Karten usw. heraus zugeben, Inserate von Schundfirmen (»37 Bücher für 1.75 Mk. und 1 Füllfederhalter gratis«) und Buchinserate von Warenhäusern nicht aufzunehmcn (was sich allerdings wohl nicht ermöglichen lassen wird) und außerdem von Zeit zu Zeit im Nedaktionsteil zweckdienliche kleine Artikel zu bringen, die im Publikum die Freude am Buche wecken und erhalten. Im Grunde laufen diese Bestrebungen allerdings meistens nicht darauf hinaus, das Publikum in stärkerem Maße zur Literatur hin zuführen, als darauf, den Teil davon, der bisher seinen (meist recht zweifelhaften) Bedarf aus minderwertigen Quellen schöpfte, zum regel rechten Buchhandel zu leiten. Literarische Proletarier zu Bibliophilen zu machen, halte ich für unmöglich, es sei denn, daß die Kinder in der Schule zum Bücherkaufcu erzogen würden und Unterricht im guten Geschmack erhielten.« »Während des Dezember müßten meiner Ansicht nach die buch- händlerischen Organisationen, vielleicht unterstützt vom Börsenvercin und den Verlegern von Geschenkwerken, größeren Zeitungen des Ortes täglich eine halbe oder ganze Seite von Titclangaben, syste matisch geordnet, veröffentlichen und ein näherer Anschluß an die Lehrcrausschüsse für die Jugendlichen, vielleicht in Form von Ausstel lungen und, wenn angängig, Vorträgen mit Lichtbildern gesucht wer den unter Hinweis darauf, daß alle Buchhandlungen diese Bücher führen.« Ein Münchener Verleger schreibt: »Meines Erachtens sollte sich eine Reihe von Verlegern ungefähr § gleichartiger Richtung znsammentun zu einem in der Herstellung bil ligen gemeinsamen Katalog ihrer Bücher, die während des Krieges! erschienen sind. Dieser Katalog sollte von den Sortimentern den aus ^ dem Felde Heimkehrenden übersandt werden. Er würde auch ein schönes Dokument sein für die unerschütterte Tätigkeit des deutschen Verlags unmittelbar während des Weltkrieges.« (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Jubiläum. — Am heutigen 10. August kann die angesehene Buch handlung Heinrich Schön ingh in Münster (Wests.) auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Der Ursprung der Firma geht auf den bekannten Buchhändler Adolph Russell zurück, der am 10. August 1865 in Münster eine Buch- und Kunsthandlung errichtete, die sich bald eines großen Aufschwungs erfreute. Russell, ein überaus tüchtiger Mann, gründete in Mep pen, seiner Vaterstadt, eine Filiale und ging auch an die Schöpfung eines Verlages, der nachmals durch die Herausgabe des Gesammt- Verlags-Katalogs den Namen seines Gründers im Buchhandel zu Ehren brachte. Um sich ausschließlich seinem Verlage widmen zu können, verkaufte Russell am 1. September 1871 sein Sortiment an Hermann Hilgers, der es unter der alten Firma mit Hinzufügung seines Namens fortführte. Bald jedoch sollte das Geschäft in die Familie des Gründers zurückkehren, denn Hilgers verkaufte es am 1. Mai 1875 an Heinrich Schöningh, einen Vetter Nussells. Heinrich Schöningh, der bekannten Buchhändlcrfamilic entsprossen, hatte nach Absolvierung des Gymnasiums seine Lehre bei Albrecht Ziegler in Soest bestanden und war dann bei Mayer L Comp, in Wien und Friedrich Pustet in Negensburg tätig gewesen. Wohlvvrbereitet und von einer warmen Empfehlung seines Onkels, Ferdinand Schöningh in Paderborn, begleitet, trat er seine Selbständigkeit an. Es bedarf hier wohl keiner Darlegung, wie erfolgreich sein Wirken war, haben wir uns doch damit eingehend anläßlich seines am 22. Mai erfolgten Ab lebens beschäftigt. Heute erfaßt alle seine Freunde ein tiefes Be dauern, daß es ihm nicht vergönnt sein sollte, den Jubel- und Ehren tag seines Hauses zu erleben. Was er jedoch geschaffen, wird bleiben und sein Name noch lange im Buchhandel mit Ehren genannt werden. Seinem Sohne und Nachfolger aber, Herrn Dr. püil. Heinrich Schö ningh, wünschen wir an diesem Ehrentage, daß es ihm vergönnt sein möge, das Erbe seines Vaters im Geiste des Verstorbenen zu verwalten und weiter auszubauen. Billige Lektüre. — Im Weißenfelser Tageblatt vom 3. August befindet sich nachstehende Anzeige: Achtung, Lesefreundc! Ich verschenke ca. 2000 bis 3000 Stück verschiedene Nomanhefte. Also Lesefreunde holet euch kostenlos Bücher zum Lesen. H. Walther, Buchhandlung, Wcißenfels, Friedrichstraße 1,1. Wie uns aus dem Leserkreise mitgeteilt wird, bestehen die »Ge schenke« aus Probeheften einiger Zeitschriften und aus ersten Heften von 10 Psg.-Nomanen. In dem vom Börsenverein herausgegebenen Buchhändler-Adreßbuch ist die Firma nicht aufgeführt. Personalimchrichten. Guido Goldschmiedt -f. — Der ordentliche öffentliche Professor der Chemie an der Wiener Universität vr. Guido Goldschmiedt ist am 6. August in Vöslan-Galinfarn im Alter von 64 Jahren einem langwierigen Leiden erlegen. Zahlreiche Abhandlungen in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie der Wissenschaften, deren wirkliches Mitglied Professor Goldschmiedt war, und in wissen schaftlichen Zeitschriften geben Zeugnis von der ausgebreiteten Arbeits- tätigkcit des Gelehrten, dessen Spezialfach die organische Chemie war. Wilhelm Barthel -f. — Vor einigen Tagen kam aus Frankfurt a. M. die Trauerkunde, daß Professor vr. Wilhelm Barthel, Ertra- ordinarius für alte Geschichte an der Frankfurter Universität und Leiter der römisch-germanischen Kommission des Deutschen Archäo logischen Instituts, im Kampfe für das Vaterland gefallen ist. Prof. Barthel wirkte zuerst als Assistent in der unter Leitung von Prof. Fobricius (Freiburg) stehenden Kommission zur Erforschung des obcrgermanisch-rhätifchen Limes, später als Assistent von Prof. Rit terling am Deutschen Archäologischen Institut in Frankfurt a. M. Der Gelehrte hat auch, wie die »N. Zür. Ztg.« erinnert, der Erfor schung des Nömerlagers Vindonissa seit Jahren durch Rat und Tat wertvolle Dienste geleistet. S-reWal. Billige Inserate! Zu den Einsendungen der Firma Seemann L Co., Leipzig, in Nr. 164 und der Firma Heusers Verlag, Neuwied, in Nr. 178 müssen wir leider bemerken, daß durch die Firma C. O. Schmidt L Co., Militär-Effekten-Fabrik, Berlin VV. 57, nicht nur zahl reiche Verleger (zu denen auch wir gehören), sondern, wie es scheint, auch unsere Leser geschädigt worden sind. Am 4. August erhielten wir nämlich eine Zuschrift einer Leserin, die auf Grund der bei uns erschienenen Anzeige am 25. Juni 10 an Schmidt L Co. eingesandt und trotz wiederholter Reklamation die bestellten und bezahlten fünf Geldtaschen nicht erhalten hat. Wir haben diese Zuschrift dem Gencralverband Deutscher Galan terie-, Luxus- und Lederwarengeschäfte e. V., Frankfurt a. M., Weiß frauenstraße 11, zur Kenntnis gebracht. München und Leipzig. Süd deutsche Monatshefte G. m. b. H. Wie uns von anderer Seite mitgeteilt wird, ist die Firma C. O. Schmidt L Co. in Berlin wegen einer Forderung für unbezahlte Inserate fruchtlos gepfändet worden. Bei der Beantragung des Offenbarungseides stellte es sich heraus, daß die Firma nicht handels gerichtlich eingetragen ist und der Inhaber Karl Schmidt bereits im Mai 1915 den Offenbarungseid geleistet hat. Unter diesen Ver hältnissen wird von der »Militär-Effekten-Fabrik« nichts zu holen sein und nur ein gemeinsamer Antrag bei der Königl. Staatsanwalt schaft in Frage kommen können. Red. Verantwortlicher Redakteur: Lmtl T ^o m a l. — Verlag: Der^v - r f e n v^e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deuts^S Buch^änblerhauS. 1132 Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, GcrtchtSwea Lfi tB
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