Mlalt surdeBmtsHMmhhlmdel unst- Umschlag zu Nr. 207. Leipzig, Dienstag den 7. September 1915. 82. Jahrgang. Zünsprozentige Deutsche Reichsanleihe von 1 Hl 5. Dritte Kriegsanleihe. Länger als Jahresfrist steht Deutschland einer Welt von Feinden gegenüber in schwerem Kampfe, wie ^ er in der Geschichte nicht seinesgleichen findet. Ungeheuer find die Opfer an Gut und Glut, die der gewaltige Krieg fordert. Gilt es doch, die Feinde niederzuringen, die der Aahl nach überlegen sind und sich die Vernichtung Deutschlands zum Ziel gesetzt haben. Diese Absicht wird an den glänzenden Waffen taten von Heer und Flotte, an den großartigen wirtschastlichen Leistungen des von einem einheitlichen nationalen willen beseelten Deutschen Volkes zerschellen, wir sehen, fest vertrauend auf unsere Kraft und die Reinheit des Gewissens, in dem von uns nicht gewollten Kriege zuversichtlich der völligen Niederwerfung der Feinde und einem Frieden entgegen, der nach den Morten unseres Kaisers »uns die notwendigen militärischen, politischen und wirtschastlichen Sicherheiten für die Zukunft bietet und die Sedingungen erfüllt zur ungehemmten Entfaltung unserer schaffenden Kräfte in der Heimat und aus Sem freien Meere". Dieses Ziel erfordert nicht nur den ganzen Helden- und Opfermut unserer vor dem Feinde stehenden Vrüder, sondern auch die stärkste slnspannung unserer finanziellen Kraft. Vas Deutsche Volk hat bereits bei zwei Kriegsanleihen seine Gpfersceudigkeit und seinen Siegeswillen bekundet, Jetzt ist eine dritte Kriegsanleihe aufgelegt worden. Ihr Erfolg wird hinter dem bisher vollbrachten nicht zurück stehen, wenn jeder ln Erfüllung seiner vaterländischen Pflicht seine verfügbaren Mittel Ser neuen Kriegs anleihe zuwenüet. Msgegeben werden fünfprozentige Schuldverschreibungen der Relchsanleihe. Der Zeichnungspreis beträgt 99"/°, bei Schuldbuchzeichnungen 98,80"/°. Die Schuldverschreibungen find wie bei der ersten und zweiten Kriegsanleihe bis zum 1. Oktober 1924 unkündbar, gewähren also 9 Jahre lang einen fünfprozentigen Zinsgenuß. Da aber die Ausgabe ein volles Prozent unter dem Nennwert erfolgt und außerdem eine Rückzahlung zum Nennwert nach einer Reihe von Jahren in stussicht steht, so ist die wirkliche Verzinsung noch etwa» höher als S vom hundert. Die Unkündbarkeit bildet für den Zeichner kein Hindernis, über die Schuldverschreibungen auch vor dem 1. Oktober 1924 zu verfügen. Die neue Kriegsanleihe kann somit als eine ebenso sichere wie gewinnbringende Kapitalanlage allen Volks kreisen aufs wärmste empfohlen werden. Für die Zeichnungen ist in umfassendster Weise Sorge getragen. Sie werden bei dem Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere in Verlin (Postscheckkonto Berlin Nr. 99) und bei allen Zweiganstalten der Reichsbank mit kaffeneinrichtung entgegengenommen. Die Zeichnungen können aber auch durch Vermittlung der königlichen Seehandlung ^preußische Staatsbank) und der preußischen Zentral-Genossenschastskasse in Verlin, der königlichen Hauptbank in Nürnberg und ihrer Zweiganstaltcn sowie sämtlicher deutschen Danken, Vankiers und ihrer Filialen, sämtlicher deutschen öffentlichen Sparkassen und ihrer Verbände, bei jeder deutschen Lebensverstcherungsgesellschast und jeder deutschen Kreditgenossenschaft, endlich bei allen Postanstalten am Schalter erfolgen. Bei solcher Ausdehnung der Vermittlungsstellen ist den weitesten Volkskreisen in allen Teilen des Reichs die bequemste Gelegenheit zur Beteiligung geboten. wer zeichnen will, hat sich zunächst einen Aeichnungsscheln zu beschaffen, der bei den vorgenannten Stellen, für die Zeichnungen bei der Post bei der betreffenden Postanstalt, erhältlich ist und nur der Ausfüllung bedarf. Auch ohne Verwendung von Zeichnungsscheinen sind briefliche Zeichnungen statthaft. Die Scheine für die Zeichnungen bei der Post haben, da es sich bei ihnen nur um eine Einzahlung handelt, eine vereinfachte Form.