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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-04-14
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1917
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- Deutsch
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- Saxonica
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.4? 86, 14. April ,917. Redaktioneller Teil. kott des Deutschtums nach dem Kriege unmöglich machen, nimmti das Buch eine hervorragende Stellung ein. Auch ein Stück Deutschtum im Auslande bedeutet das Prachtwerk über »La Tour, den Pastellmaler Ludwigs XV.«, bei dem Württemberg hauptsächlich beteiligt ist. Ein deutscher Re- serveosfizier aus Schwab. Gmünd, vr. H. Erhard, hat es ver faßt, das deutsche Reserbekorps in Bapaume firmiert als Korpsverlagsbuchhandlung Bapaume, Gustav Dreher in Stutt gart lieferte die Klischees, und Stähle L Friede! in Stuttgart haben es gedruckt, im Buchhandel liefern es R. Piper L Co. in München aus. Gustav Pazaurek schreibt am Schlüsse einer an erkennenden Besprechung im Neuen Tagblatt, in der er auch die Erkundung der Fauna und Flora in den Sümpfen des Bialpstocker Urwaldes und die Denkmäler - Inventarisation des Aisne-Departements durch feldgraue Barbaren erwähnt: »Wirklich, wir Deutschen und besonders wir Württemberger kön nen auf dieses, unter solchen Umständen entstandene Buch, dessen Widmung unser König entgegengenommen hat, stolz sein«. Auch Helen Kellers Stiftung für die erblindeten deutschen Krieger, womit sie in einem sust am Weihnachtstage bei ihrem Stuttgarter Verleger Robert Lutz eingetroffenen Briefe alle ihre Einkünfte aus den deutschen Ausgaben ihrer Bücher zur Unter stützung deutscher, im Kriege erblindeter Soldaten bis zum Ende des Jahres bestimmt, in dem der Friede wieder hergestellt wird, gehört zum Kapitel vom Deutschtum im Ausland. Dieser Brief der hochherzigen Amerikanerin, mit seinem ergreifenden Inhalt, stellt gleichzeitig dem tatkräftigen Wirken ihres deutschen Ver legers ein sprechendes Zeugnis aus. Das Prachtwerk über Stuttgarter Bühnenkunst, das Wil helm Meper-Jlschen verlegt hat und vr. Hans Hildebrandt und Emil Gerhäuser, der unlängst verstorbene Oberregisseur unserer Hoftheater, verfaßt haben, hätte schon in Friedenszeiten eine buchhändlerische Tat bedeutet, wieviel mehr ist dies jetzt im Kriege der Fall! Bernhard Pankoks, des Vorstandes unserer Kunstgewerbeschule, Neu-Jnszenierungen Mozartschcr Opern am Stuttgarter Hoftheater bilden den Vorwurf für den künstleri schen Teil: die Bilder sind teils in Farbendruck, teils in Helio gravüre wiedergegcben. Von den letzteren abgesehen, die Bruck mann in München geliefert hat, ist das Werk ein hervorragendes Denkmal Stuttgarter buchgewerblichcr Leistungsfähigkeit. Karl und August Illshöfcr lieferten den Druck, August Schüler die Klischees und Heinrich Koch den Einband. 418 Seiten in Groß- solio umfaßt das in 300 numerierten Exemplaren (je ,F 20V.—) hergeftellle Prachtwerk. Der Generalintendant unserer Königlichen Hofthcater Baron Gans Edler zu Putlitz durfte Anfang Januar das fünfundzwanzigjährige Dtenstjubiläum feiern. Ein Sohn des früheren Karlsruher Generalintendanten Gustav zu Putlitz, dessen zahlreiche erzählenden und dramatischen Werke der Verlagskatalog von Gebrüder Paetel in Berlin verzeichnet — der Märchenstranß »Was sich der Wald erzählt« hat über 50 Auflagen, die Arabeske »Vergißmeinnicht« über 20 erlebt —, hat unser Intendant dessen Sinn für Theater und Literatur geerbt und in erfolgreicher Weise betätigt. Die Stutt garter Bühne gilt in bezug auf den Charakter der aufzuführen den Stücke als die liberalste in Deutschland: als Leiter des Württembergischen Goethebundes hat Baron Putlitz durch wohl feile Volksvorstellungen auch den breiten Volksschichten den Theaterbesuch ermöglicht. Der 50. Geburtstag Auguste Suppers sgeb. am 22. Januar 1867 in Pforzheim) ist der Gepflogenheit der heutigen Zeit ent sprechend nicht unvermerkt vorübergegangen. Theodor Klalber stellt die Dichterin, die in Korntal, in nächster Nähe unserer Stadt, ihren Wohnsitz hat, an die Spitze der schwäbischen Dich terinnen der neuesten Zeit, und wenn die Auflageziffern ihrer meistens bei Eugen Salzer in Heilbronn erschienenen Bücher ein solche? Urteil begründen, so scheint er recht zu haben. Genau einen Monat später tam 22. Februar) fiel der 100. Geburtstag Ottilie Wildermutbs. der beliebtesten Jugendschriftstellertn des Schwabenlandes, deren Schriften auch heute noch im ganzen großen deutschen Vaterlande sich weitester Verbreitung erfreuen. Indessen weisen die »Gesammelten Werke«, die die Union in einer würdig ausgestatteten zehnbändigen, illustrierten Ausgabe neben zahlreichen Einzelausgaben erscheinen ließ, auch vielgele sene Bücher für Erwachsene auf. Ihre Töchter Agnes Willms und Adelheid Wildermuth haben das Leben der Mutter biogra phisch festgehalten und deren literarisches Erbe durch eine Reihe eigener Werke weiter gepflegt. Ein liebevoller Gedenkartikel im Schwäbischen Merkur verzeichnet ein Urteil des Dresdner Hof rats Klemm über Ottilie Wildermuths Buch »Aus dem Frauen leben« : »Diese Geschichten werden noch in 300 Jahren manches Herz erfreuen und dem Kulturhistoriker von unschätzbarem Wert sein, da sie Zustände schildern, für die öffentliche Denkmale nicht vorhanden sind«. Des Schweizer Dichters Ernst Zahn 50. Geburtstag ist hier in seiner literarischen Heimat mit großer Wärine gefeiert wor den: die Stuttgarter »Freie Bühne« ernannte den Dichter, der sich ja das Bürgerrecht aus dem deutschen Büchermarkt längst er worben hat, gelegentlich einer Festvorstcllung zum Ehrenmit glied, in besonderer Würdigung seines Eintretens für Deutsch lands gerechte Sache im Weltkriege. Noch bedeutsamer nach die ser Richtung ist Hermann Stegemanns großes Werk über den Weltkrieg geworden, das der Stuttgarter Verlag mit besonderer Befriedigung unter den Erzeugnissen seiner Tätigkeit während des Weltkrieges verzeichnen darf. Hermann Stegemann, der Nachfolger des um die Buchkritik hochverdienten I. V. Widmann in der Redaktion des Berner Bund, ist schon in früheren Jahren durch zwei im Cottaschen Verlage erschienene Romane in Stutt gart literarisch heimisch geworden. Geboren am 30. Mai 1870 in Koblenz, hat Stegemann vielleicht aus jenem Kriegsjahre die große Veranlagung zum geschichtlich-politischen Schriftsteller mitgcbracht, die schon seinen Tagesaufsätzen im Berner Bund über die Kriegslage im Weltkrieg auf beiden Fronten Beachtung verschaffte und die nun sein großes Werk darüber so glänzend gelingen ließ. Da dieser Brief wieder beim Weltkrieg angelangt ist, so möge noch eine scherzhafte Wethnachtserinnerung hier Platz finden, die zugleich der Dichtkunst eines Berufsgenossen gedenkt. In der »Württemberger Zeitung« vom 7. Dezember v. I. fand sich ein Gedicht in prächtigen Knittelversen, mit der Überschrift »Wcihnachtsbackwerk. In Schartenmavers Ton.« Mancher Spießer in unserer »Beckenstadt« und noch mehr sein für Weih nachtsgebäck begeisterter weiblicher Anhang mag es mit lebhaf testem Interesse zur Hand genommen haben, bis er gewahr wurde, daß es sich um eine verschmitzte Reklame für den Ankauf von Bü chern handelte. Das Gedicht des ungenannten Verfassers, der die Muße seiner Zurückgezogenheit vom Gcschästsleben in diesem Falle besonders glücklich ausgenutzt hat, verdient auch einen Platz in der Kriegssammlung der Deutschen Bücherei, als Schulbei spiel, daß auch der Weg der Buchreklame durch den Magen gang bar ist, wenn man ihn zu finden weiß. Der Dichter beklagt das Backverbot, fragt dann aber: Aber tut uns der Besitz not Bon dem Kuchen und dem Schnttzbrot? Mache man doch den Versuch lind bescher' ein schönes Buch. Mit der Krage, was zu wählen, Braucht sich keiner lang zu guälcn: Es empfiehlt fllr alt und hing Sich die Lebensschilberung. Manche Leute lieben sichtlich Gute Bücher, die geschichtlich, Andre richten thron Geist Gern aus das, was klassisch heißt. Im ganzen sind es 2V Strovhon. Hoffentlich haben auch ste zu dom guton Wolhnachtsgokchäft mitgeholfen. N e s e n b i ch l e r.
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