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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.09.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-09-06
- Erscheinungsdatum
- 06.09.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Mrsendlatt f- d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller TeU. 208, 6. September 1917. Lehrnieimmgen behauptet worden ist. Sondern die gefühls mäßige Einheit von Inhalt und Form, die jeweilige ideale Gestaltung des jeweiligen Stoffes, — die gewährt künstlerische Wahrnehmnug, die Möglichkeit eines zweiten und öfteren Er lebens des Schöpfungsvorganges, der immer wiederholten Er- fühlung. Die Wahrnehmung selbst, die ästhetische Rezeption be zeichnet das geringste Matz künstlerischen Kraftaufwands. Aber auch sie ist noch Tätigkeit; bewusste Willensäußerung, künstlerisches Spiel; verstehendes Lesen von Büchern und Roten, Betrachten von Bildern, Filmen, Pantomimen, seeli sches Hören von rezitatorischcn und musikalischen Vorträgen'); mitunter, wie namentlich bei der Wahrnehmung von Musik dramatik, gespannteste Vorftcllungs- und Verantwortungs gefühle. Dazwischen stehen die mannigfaltigen Arten künstlerischer Reproduktion, des Nachschaffens. Dieses vollzieht sich am vorhandenen Kunstwerk, ebenso wie die Wahrnehmung, deren mit Vollendung der Schöpfung noch nicht gegebene Be dingungen es erfüllt. Über den Kreis reproduktiver Leistungen hinaus reicht die Verarbeitung von Bestandteilen einer vor handenen Schöpfung zu einem neuen Kunstwerk, die »freie Be nutzung«; sie ist als Produktion zu bewerten (»Fausts-Dich tungen, -Tonwerke, -Bilder). Die nur reproduktive Tätigkeit ändert weder an der Substanz noch an der Form des gegebenen Kunstwerks etwas ab, sie b e arbeitet es nur. Sie wird unter Umständen etwas hinzusetzen — »Aussetzen bezifferter Bässe« und Hinzufügung von »Verzierungen« bei Werken der Tonkunst, Wiederherstellung alter Gemälde oder verfallener Kunstbauten (»Restauration«) —, niemals aber den substantiellen Bestand ver mindern. Musterbeispiele für Bearbeitungen find die klangliche Verwirklichung eines Buchstaben- oder Notenbildes durch Vor trag und Aufführung, sowie die Nachbidung (Kopie) von Werken bildender Kunst. Ferner auch — außer den schon angeführten Zusätzen — wirkliche Veränderungen einer Schöpfung zu Zwecken der Wiedergabe oder Vervielfältigung, soweit sie Substanz und Form unangetastet lassen: Instrumentation, Klavierauszug. Übersetzung, Abbildung von Gemälden, Skulpturen, Bauten. Die Dramatisierung von Erzählungen indessen wie auch umge kehrt die erzählende Wiedergabe von Bühncnwerken, welche das LMUG ") gleichfalls zu den Bearbeitungen rechnet, stellen eine so weitgehende Veränderung der Form des Originalwerkes dar, daß sie unbedinA als produktive Leistungen (Verarbeitung) an gesehen werden müssen"). (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Papicrnot und Leipziger Vcrlagsbttchhandcl. Unter dieser Überschrift lesen wir im »Leipziger Tageblatt«: Ter Papiermangel macht sich nicht nnr für die Zeitungen, sondern auch für die Verlags- firmen bemerkbar. Dies tritt ganz besonders in Leipzig, dem Mittel punkt des deutschen Buchhandels, in die Erscheinung. Ta zu befürch ten steht, daß die Schulbücher dieserhalb nicht neu gedruckt werden können, hat die konservative Fraktion in der Zweiten sächsischen Kam mer eine Interpellation über den Papiermangel im Leipziger Ber- lagsbuchhandel eingebracht. Zur Papicrnot. — Der Vorstand des Kreisvereins Ost- und Westprenßischer Buchhändler hat ein Plakat folgenden Inhalts Her stellen lassen: An die Gesamtheit der deutschen Industrie, des deutschen Han dels und der deutschen Gewerbe, an die Bürger aller Stände ergeht von der »Neichskommission zur Sicherstellung des Papierbedarfs« der dringendste Mahnruf: Spart bei der Verwendung von Pa pier im geschäftlichen und privaten Briefverkehr! Spart in For mat und Gewicht der verwendeten Papiere! Ein kleiner Zettel aus dünnem Papier ist ein ebenso zuverlässiger Träger wichtiger Mit- Auch dieses letztere in bewußter Aktivität: das bloße Erleiden des akustischen Sinnesreizes kommt als Kunstausübung nicht in Frage. 2) Literarisch-Musikalisches Urheber-Gesetz. ^ Der Nechtsbegriff der Bearbeitung ist noch völlig ungeklärt: einen ersten Versuch vgl. im »Tonwerk im Rcchtssinnc«. teilungen wie der große Doppelbogen aus schwerem Stoff, den Ihr früher benutzt habt. — Spart in der Propaganda! Beschränkt Euch ans die kürzeste unumgänglich notwendige Reklame! Spart an P a ck m a t e r i a U! Gebraucht Schachteln und Kartons so oft sie benutzbar sind! — Wer Papier verschwendet, versündigt sich am Vaterland! Das kleinste Opfer, das fiirs Vaterland gefordert wird, ist Sparsamkeit im Papiervcrbranch! Wer wollte dieses Opfer weigern - Mit Rücksicht auf die sich bereits schwer fühl bar machende Papicrnot bitten wir, kleine Ein käufe unverpackt mitznnehmen! Als Packmaterial wird in Buchhandlungen im vaterländischen In teresse fortan nur noch Makulatur zur Verwendung k o m m e n. Der Kreisverein Ost- u. Westprenßischer Buchhändler. Leihbüchereien im Felde. — Von der Westfront wird einem Ham burger Kollegen geschrieben: In der Gegend, die die Etappe Front nennt, meist aber noch weiter zurück, befinden sich allerlei fahrbare oder bodenständige Leihbüchereien. Ich habe sogar schon einmal eine gesehen, aber nicht benutzt, denn sie taugte nichts. Immerhin ist das bei weitem nicht der Hauptgrund, warum die Bücherei vollzählig in ihrem Heim versammelt war, statt überallhin Besuche zu machen. Die Leihbibliothek ist durchaus ungeeignet, das Lesebedürfnis der Front soldaten zu befriedigen, für ihn ist in diesem Falle die ökonomisch wohlgedachte Ordnung nicht am Platze. Ein Buch, das eines Mannes Eigentum ist, kommt in viel, viel mehr Hände. Wenn es dann auch rasch zerlesen oder ganz abhanden gekommen ist — die Verschwendung lohnt sich. Also nichts für die Errichtung von Büchereien an der Front (in Lazaretten der Etappe ist das was anderes) tun, sondern nnr Einzcllenten Bücher schicken oder schenken! PerWaluaAWen Auszeichnungen. — Herr Willy Heidinger, Direktor der Aktiengesellschaft Carl Klemmmg in Berlin und Glogau, ist vom König Ludwig III. von Bayern anläßlich dessen Namenssestes mit dem König Ludwig-Kreuz fiir Heimatverdienste während der KriegS- zcit ausgezeichnet worden. Herr» Alfred Dultz, in Firma Dultz Sc Co. in Mün chen, ist von der König!. Akademie der Wissenschaften in München die Große Verdienst-Medaille in Bronze verliehen worden. Gestorben. an, 1. September Herr Hermann Hayn, Inhaber der Firma Hermann Hayn (vormals I. Priebatsch's Buchhandlung) in Ostrowo (Bez. Posen). Der Verstorbene trat 1877 in die von I. Pricbatsch 1855 gegründete Buchhandlung als Teilhaber ein und übernahm sie nach des elfteren Austritt im Jahre 1895 für alleinige Rechnung, später gab er der Firma obigen Wort laut; ferner: am 31. August nach längerem Leiden im vollendeten 32. Lebens jahre Herr Paul Kober, Inhaber der Singener Buch- und Papierhandlung Kober L Losch in Singen (Amt Konstanz). Sprechfaul. Ohne Verantwortung der Redaktion,' jedoch unterliegen alle Einsendungen dea Bestimmungen über die Verwaltung Börsenblatts ! Strafporto. Obwohl immer und immer wieder darum ersucht wird, Post sachen nach der Schweiz genügend zu frankieren, so kommt es doch oft vor, daß sie mangels richtiger Frankatur mit Strafporto be legt werden müssen. So ärgerlich nun jede derartige Auslage ist, so läßt sie sich für den Empfänger noch verschmerzen, sofern er schadlos gehalten wird. Wenn letzterer aber noch die Unachtsamkeit des Ab senders büßen muß, weil dieser sich weigert, eine dem Tageskurs ent- ! sprechende Vergütung zu gewähren, so wird es schon ungemütlicher. Mehren sich diese Fälle, so kann gegen die Herren Kollegen im neu tralen Ausland kein Vorwurf erhoben werden, wenn sie die Annahme von mit Strafporto belegten Briefschaften verweigern, um sich vor Schaden zu bewahren. A. B. Preiserhöhungen. Es ist unbedingt notwendig, daß Preiserhöhungen in allen Fäl len, in denen der Preis aufgedruckt ist, vom Verlag auch äußerlich sichtbar gemacht werden, damit das Publikum sich davon überzeugen kann. Mit einer bloßen Anzeige im Börsenblatt ist es nicht getan. Zwickau i. Sa. Max Hochmuth. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Bucbhänblerhauv. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlerhauSj. 1060
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