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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Zeitungen
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Redaktioneller Teil. ^ 82, 15. März 1918. wir im Börsenblatt Stellung nahmen, erfolgte unterm 31. De zember die bekannte Erklärung der 48 Verleger. Selbstverständ lich ist auch der Verlag unter den derzeitigen Verhältnissen ge zwungen, der Steigerung seiner Herstellung?- und Betriebskosten durch einen Aufschlag oder durch höhere Preise zu begegnen, nie und nimmer kann aber das Sortiment damit einverstanden sein, daß ihm durch die Verleger der mühsam errungene drin gendst notwendige Tcncrungszuschlag von 10 Prozent wieder gekürzt wird. Das geschieht durch die oben erwähnte Verleger erklärung. Eine nochmalige ausführliche Schilderung können wir uns an dieser Stelle versagen, da wir uns darüber schon aus giebig in unseren Versammlungen unterhalten haben und die vielen Stimmen im Börsenblatt, darunter auch unsere Erklärung vom 28. Januar d. I., ein klares Mld über die dem Sortiment drohende Schädigung geben. Es sei an dieser Stelle nochmals ausdrücklich hcrvorgchoben, das; das Sortiment die Ausdehnung des lOprozenligen Teuerungszuschlages auch auf Zeitschriften, amtliche Publikationen und ähnliches vom Verlag unter Aus nahme Gestelltes aus leicht begreiflichen Gründen beanspruchen mutz. So droht nun leider wieder ein Kampf zwischen Sortiment und einem gcotzen Teil des Verlages zu entbrennen; möge es der zum 11./12. März nach Leipzig einberufcncn Kommission zur Behandlung des Teucrungszuschlages gelingen, die Gegen sätze auszuglcichcn und einen Weg zu finden, auf dem beiden Parteien ihr Recht wird. Genannter Kommission gehören die Herren Meitzner und Wcitbrecht an, sie werden für die Wünsche des Sortiments in unserem Sinne eintreten. Bei dieser Ge legenheit soll nicht unerwähnt bleiben der schmähliche Versuch, durch die Presse gegen den Tcuerungszuschlag der Sortimenter Stimmung zu machen. Der oder die unbekannten Urheber gin gen sogar soweit, dem Publikum Ablehnung des Zuschlages und die Anklage wegen Kriegswuchers zu empfehlen. Ihr Vorstand hat sofort in Hamburg und nach auswärts die nötigen Schritte getan, Börsenvercinsvorstand und Buchhändlergildc haben Be richtigungen an die betreffenden Zeitungen ergehen lassen, außer dem ist im Börsenblatt dem tendenziösen Machwerke die ge bührende Beleuchtung zuteil geworden. Nicht zu leugnen ist, daß allmählich eine Unsicherheit der Ladenpreise und ein Wirrwarr entstanden sind, wie sic schlimmer kaum gedacht werden können. Es steht fest, daß ihn die Vcrlegererklärung vom 31. Dezember nicht behoben, sondern nur noch vergrößert hat. Den einzelnen Geschäften ist es schon gar nicht mehr möglich, den unzähligen Preisänderungen sorgfältig nachzukommen, die besonders er schwert werden durch die Unklarheit der Verlegeranzeigen, durch wiederholte Erhöhungen ein und desselben Verlages und durch die Methode des prozentualen Zuschlages auf einen ganzen Ver lag oder auf Teile desselben ohne Nennung der einzelnen Titel. Wenn selbst solche vorzüglich organisierten Betriebe wie die Barsortimente erklären, den Teucrungszuschlägen nicht mehr folgen zu können, ivie kann das vom einzelnen Sortimenter ver langt werden, mit seinem ungenügenden Personal und seinem i» viele Abteilungen zerlegten und deshalb schwer übersichtlichen Lager I Ratlos stehen Sortiment und Publikum vor dem Chaos. Das darf im Interesse unseres Standes so nicht weilcrgchcn.! Gewisse Auswüchse, wie das Belegen der Freiexemplare mit dem ' Tcuerungszuschlag oder dessen rückwirkende Kraft ans geliefer tes Kommissionsgut, seien hier nur gestreift. Auch der Versuch, durch die Berechnung der Verpackung für gewöhnliche Bücher- pakstc einen Extraznschlag zu erheben, hat berechtigte Entrüstung hervorgerufen. Kräftig hat in obigen Angelegenheiten unser Verbandsvorstand durch seine beiden Erklärungen im Börsen blatt Nr. 25 und Nr. 31 im Interesse des Sortiments einge- grisfen. Verlassen wir jetzt dieses unerquickliche Gebiet und wenden wir uns den bemerkenswertesten Ereignissen in unserem Ver- einslebcn zu. Unsere ordentlichen Sitzungen haben in gewohn ter Weise stattgefunden, nur die Juni-Sitzung ist ausgefallen. Trotz der Kricgszeit ließen sich die Sitzungen in der bisherigen Weise mit anschliessendem Abendessen durchführen. Der Besuch war in Anbetracht der Verhältnisse ein befriedigender, des öfte- l reu durften wir feldgraue Mitglieder unter uns sehen oder Grüße von solchen aus der Ferne empfangen. Ihr Vorstand . hatte sich in ordentlichen und außerordentlichen Vorstands- ! sitzungen des öfteren im Laufe des Jahres zusammengefunden, j Besonders die Angelegenheit des Teucrungszuschlages hat ! manche Arbeit und rasches Handeln erfordert. In der heutigen ^ Hauptversammlung werden Sie zwei Vorstandsämter neu zu . besetzen haben. Ihr 1. Vorsitzender legt sein seit April 1913 inne- ^ gehabtes, ihm liebgewordenes Amt in Ihre Hände zurück, mit Dank für ihre Mitarbeit und Ihr Vertrauen, das Sie ihm wäh rend dieser Zeit so reichlich haben zuteil werden lassen. Sodann , muß für Herrn Pape Ersatz gefunden werden. Von unseren Kommissionen haben die Wiederverkäuferkom mission und die Lehrlingskommission ihre Tätigkeit ausgeübt. > Dis elftere war dem Vorstand eine wertvolle Hilfe bei der Er- ^ ledigung der Leipziger Anfragen bezüglich Anerkennung von Buchhandlungen und ihrer Aufnahme in das Adreßbuch. Die Lehrlingskommission hat sich ün besonderen mit den Grund- ^ lagen zur Behandlung der Lehrlingsfrage in Hamburg-Altona ! zu beschäftigen gehabt. Mit Interesse hat unser Verein von jeher die Lehrlingsfrage versolgt, sie wird nach Beendigung des Krieges uns noch ausgiebiger beschäftigen, zumal wenn die Einrichtung von staatlichen Fortbildungskursen für buchhändle rische Angestellte Gestalt gewonnen hat. Am 9. September v. I. tagte die Hauptversammlung des »Kreises Norden« in Altona, stark besucht von den Hamburger Kollegen. Ihre wichtigsten Ergebnisse waren die Neuwahl des Vorstandes, die Änderung der Verkaufsbestimmungcn und die Frage des Exportrabatts nach dem Kriege. Eine im Anschluß daran gegründete Export kommission ließ durch »Kreis Norden« eine Eingabe an den Börsenvereinsvorstand bezüglich Abschaffung des bisherigen Exportrabatts nach dem Kriege machen. Der Börsenvereins vorstand erklärte leider, daß er sich mit dieser Angelegenheit vor Friedensschluß nicht befassen könne, sie mußte deshalb zu- ^ rückgestellt werden. Wir sind der Meinung, das; die wirtschaft lichen Verhältnisse es nicht mehr erlauben werden, von Ans- nahmefüllen natürlich abgesehen, sich den Verdienst durch Ab gabe eines Exportrabatts schmälern zu lassen. Jedenfalls wird die Sache von Hamburg aus sorgfältig im Auge behalten wer den. Unsere schon im Jahre 1916 geänderten Vcrkchrsbestim- mungen sind endlich laut Börsenblatt vom 7. Juni 1917 geneh migt worden, ein Neudruck derselben wird in tunlichster Bälde erfolgen. Im Juni v. I. erlies; der Hamburgische Landesvcrein vom Noten Kreuz einen Aufruf zu Geldspenden für Lescstosf für Heer und Flotte. Au der Werbearbeit beteiligten sich unsere Mitglieder in intensiver Weise. Leider blieb der Erfolg in Ham- bnrg weit unter den gehegten Erwartungen, trotzdem war aber das Note Kreuz durch weitere größere Spenden imstande, den hiesigen Buchhandlungen namhafte Büchcrbestcllungen zu überweisen. Herrn Alfred Janssen, dem Vertreter des Buch handels beim Roten Kreuz, gebührt noch besonderer Dank für seine Bemühungen. — Wertvoll für den Hamburger Buchhandel war cs, daß er in der Detaillistenkammer nicht nur im ständi gen Fachausschuß, sondern auch im Vorstand selbst durch ein Mitglied »nscrcs Vereins (Herrn Heinrich Voyscn) vertreten ist. Wir schließen unfern Bericht mit einem Blick auf die ge schäftlichen Verhältnisse des hamburgischen Buchhandels im ver flossenen Vercinsjahr. Erfreulicherweise können sie als gute bezeichnet werden. Seit Weihnachten 1916 hat sich eine steigende Besserung des Geschäftsganges bemerkbar gemacht, war doch das Buch schließlich einer der wenigen Artikel geblieben, die ohne Bezugsschein erhältlich Ware». Weiterhin lockten die verhält nismäßig billigen Preise und die gute Ausstattung, Vorzüge, die leider schon recht geschwunden sind. Jedenfalls kann der hamburgische Buchhandel auf ein recht gutes und sehr lebhaftes Weihnachtsgeschäft zurttckblicken, ein Abflauen des Geschäftes ist auch bis heute kaum bemerkbar. Dem stehen gegenüber die riesig gestiegenen Unkosten aller Art. Wenn seinerzeit die vielen für den Lebensunterhalt notwendigen, jetzt fehlenden Artikel wieder zu haben sein werden und der derzeitige Gcldüberfluß der sicher kommenden Geldknappheit weichen wird, dürfte der Bücherabsatz sicherlich zurückgehen. Auch die Folgen der stei genden Papierknappheit können sich bald in bedenklicher Weise geltend machen. So ist dafür gesorgt, daß die Sortimenter-
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