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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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MrsenblaN s, d. Dtschir Buch»-mdel. Redaktioneller Teil. X: 49, 15. März 1919. Auch eine Klage hat uns diese Frage eingebracht. Herr Pahl wurde wegen Prcisllberschreitung belangt mit dem Erfolge, daß beide Instanzen den Jnkulpaten freisprachen, und zwar in einer Weise, die die Staatsanwaltschaft beranlatzte, auf die weitere Verfolgung der Klage zu verzichten. Eine^ schwere Gefahr drohte dem Teuerungsznschlag da durch, daß trotz Annahme der Notstandsordnung in der O.-M.- Hauptversammlung die Leipziger Sortimenter den Zuschlag nicht erhoben. Infolgedessen sahen sich die in der Nähe Leipzigs sitzenden Sortimenter veranlaßt, gleichfalls aus den Zuschlag zu verzichten, so in Chemnitz, Oschitz und anderen Orten. Durch das tatkräftige Einschreiten des Börsenbereins-Vorstandes ge lang es, das Leipziger Sortiment von der Unhallbarkeit dieser Zustände zu überzeugen. Die Frage der Preiserhöhung alter Lagerbestände hat den Buchhandel lebhaft beschäftigt. Nach den gesetzlichen Bestim mungen ist eine derartige Preiserhöhung nicht zulässig, hin gegen ist an dem Rechte des Verlegers, den Ladenpreis seiner Verlagswerke zu bestimmen, nicht zu rütteln. Wir mußten in dieser Beziehung unliebsame Erfahrungen mit einem hiesigen Warenhause machen, konnten jedoch nicht einschrellen, da eine gesetzliche Handhabe nicht vorhanden war. Mit der Preisprllfungsstelle Dresden hatten wir mehrfache Auseinandersetzungen wegen der Teuerungszuschläge mit dem Ergebnis, daß weitere Maßnahmen bis zur endgültigen Ent scheidung seitens der zuständigen Reichsbehörden unterblieben. Die neuerdings im Bbl. Nr. 19 veröffentlichte Erklärung des Reichsernährungsamtes ändert an unserer bisherigen Stel lungnahme zur Frage der Teuerungszuschläge nicht das ge ringste. Ist auch in den Richtlinien ein gewisses Verständnis für die Notwendigkeit der Teuerungszuschläge erkennbar, so sind sie doch zu einschränkend. Es handelt sich hier lediglich um die Ansicht einer Behörde, nicht um das Urteil eines ordent lichen Gerichts. Sämtliche Dresdner öffentlichen Bibliotheken verwahrten sich in einer Eingabe vom 16. März 19l8 gegen die Erhebung des Teuerungszuschlags, dessen Berechnung von einzelnen Fir men versucht worden sei. Wir konnten feststellen, daß es sich nur um Fehler nicht fachmännisch geschulter Hilfskräfte handelte. In den hiesigen Zeitungen wurde der Buchhandel berschte- deutlich scharf wegen des Teuerungszuschlages angegriffen. Trotz der Zusage der Schriftleiter, derartige Artikel bis zur endgül tigen Entscheidung nicht zu bringen, dauerten die Angriffe fort, die nur dadurch ihr unrühmliches Ende fanden, daß wir nicht darauf erwiderten. Die seitens des Börsenbereins-Vorstandes veranlaßte Rund frage betreffend Ausnahmen von der Notstandsordnung konn ten wir dahin beantworten, daß wir laut Beschluß der Mit gliederversammlung keine solchen wünschten. Im Interesse einer gleichmäßigen Regelung im Gebiete des Börsenvereins stimmten wir dem Vorschläge zu, auf Zeitschrif ten einen 10"/»igen Zuschlag ist Form einer Bezugsgebühr zu erheben. Ein Zusammengehen mit dem Verein der Buch- und Zeitschriften-Händler in Dresden konnte nicht erzielt werden. Die letzte Ausnahme vom Teuerungszuschlag ist mit Schluß des Berichtsjahres gefallen. Der Zuschlag wird nunmehr auch bei allen Lieferungen an Behörden und Bibliotheken erhoben. Nach den letzten Berichten hat der Börsenvereins-Vor- stand mit den preußischen Staatsbibliotheken das Abkommen getroffen, auf den Teuerungszuschlag zu verzichten, da die Bibliotheken auf den bisher gewährten Rabatt von 7^°/» Ver zicht leisten. Eine Regelung mit den sächsischen Ministerien ist in diesem Punkte noch nicht erfolgt. Wir wiesen unsere Sorti- menlermitglieder sowie einige in Frage kommende, unserem Verein nicht angehörende Firmen darauf hin, daß der Teue rungszuschlag nunmehr allen Behörden zu berechnen ist. Die Notstandsordnung haben wir seinerzeit außer unseren Mitglie dern einer ganzen Reihe von Auchbuchhändlern mit einem Rund schreiben zugesandt. Die Gesuche um Aufnahme in unseren Verein bzw. in das Adreßbuch waren sehr zahlreich und haben dem Vorstande viel Schreibereien verursacht. Zeitschriften-, Papier-, Schokoladen- und andere Händler reichten Gesuche ein, die zum weitaus größten Teile zurückgewtesen werden mutzten, da die Inhaber die einfachsten Vorbedingungen nicht erfüllten. Erfreulicher weise deckten sich unsere Ansichten stets mit denen des Vorstandes des Börsenvereins. Im Berichtsjahre wurden 9 Mitglieder neu bzw. wieder ausgenommen. Mit besonderer Freude können wir feststellen, daß zurzeit alle massgebenden Firmeninhaber Mitglieder un seres Vereins sind. Ein bereits ausgenommenes Mitglied muß ten wir in unserer Liste wieder streichen, da seine Ausnahme in den Börsenverein nicht erfolgen konnte. Die Zahl unserer Mitglieder beträgt gegenwärtig 74. Nach einem 4stljährigen Interregnum geht nunmehr die Leitung des Vereins wieder in die Hände unseres bewährten 1. Vorsitzenden, des Herrn Th. Steinkopfs, über, der sich erfreu licherweise bereit erklärt hat, den Vorsitz weiter zu führen, ob wohl infolge der langjährigen Kriegsdienste die Leitung seines Geschäfts stark beeinträchtigt wurde. Gleich ihm begrüßen wir die aus dem Felde heimgekehrten Mitglieder, die Herren Holze, Köhler, Pietsch, Schumann, Wille und Wohand aufs herzlichste. Wir danken ihnen allen aus vollem Herzen, daß sie geholfen haben, unsere teure Heimat zu schützen. Möge ihnen nach all den schweren Kämpfen und harten Entbehrungen eine gedeih liche Entwicklung ihrer Geschäfte blühen! Schwere Verluste erlitt unser Verein durch den Tod zweier Vorstandsmitglieder. Am 17. Juli erlag seinen schweren Ver letzungen fern in Feindesland unser froh-freudiger Adolph Be scheren, am 26. Oktober verstarb nach kurzem Krankenlager unser arbeilsfreudiger Arthur Weber. Zwei unserer Besten haben wir mit ihnen verloren, ihr Heimgang hat in unseren Verein eine schmerzlich fühlbare Lücke gerissen, die schwer auszufüllen ist. Wir wollen ihnen die letzte Ehrung durch Er heben von den Sitzen erweisen. Die von Ihnen bestimmten Herren haben den Verhand lungen zur O.-M. in Leipzig bzw. der Vorsitzenden-Versammlung der Kreis- und Ortsvereine in Goslar beigewohnt. Beide Ver sammlungen waren trotz der Schwierigkeiten der Verkehrsver hältnisse stark besucht, übten doch die so wichtigen zur Be sprechung stehenden Punkte eine starke Anziehungskraft aus. Über beide Versammlungen wurde Ihnen bereits mündlich eingehend Bericht erstattet, sodaß ich nicht nochmals darüber sprechen möchte. Die ungleichmäßigen Verkaufspreise verschiedener Samm lungen veranlaßten den Vorstand, im September ein Ver zeichnis mit festgesetzten Verkaufspreisen auszustell^n und an Mitglieder und Mitläufer zu versenden. Dieses Verzeichnis wurde als nachahmenswert seitens des Börsenvereins-Vor- standes hingestellt. Wir haben damit über den Kreis.unserer Mitglieder hinaus gleichmäßige Verkaufspreise erzielt. Die Kohlenknappheil hat zu verschiedenen Vorstellungen beim Kohlenamle Anlaß gegeben, die allerdings ohne Erfolg bleiben mutzten, weil das Kohlenamt nicht in der Lage ist, die nötigen Vorräte zu schaffen. Sieht es schon schlimm mit der Beheizung aus, so steht es noch schlimmer mit der Beleuchtung. Die Abrechnungsarbeiten werden sich unter diesen Umständen unter erschwerten Verhältnissen vollziehen müssen. Die Dresdner Mitglieder der Deutschen Buchhändlergilde ließen während der Weihnachtszeit ein Plakat anschlagen, auf dem das Buch schlechthin als Geschenkartikel empfohlen wurde. Der von den Herren Focken und Schäder verfaßte Text dürfte seine Wirkung nicht verfehlt haben. Trotz der ungünstigen Verkehrsverhältnisse und der Waren knappheit war die Geschäftslage während der Kriegsmonate zufriedenstellend mit Ausnahme der Spezialzweige einzelner Firmen, die auch jetzt noch unter der Ungunst der Zeit schwer leiden. Infolge des Umsturzes am 9. November geriet der ge schäftliche Verkehr stark ins Stocken. Jeder hielt sein Geld zurück, um für noch schwerere Zetten die nötigen Barmittel zur Verfügung zu haben. Durch die Einstellung der Rüstungs industrie wurde weiten Kreisen von Arbeitgebern und Arbeit nehmern ihr Einkommen, das während des Krieges erheblich höher war, beträchtlich geschmälert. In Anbetracht der ganz
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