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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- Zeitungen
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- SLUB Dresden
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Leit. X- 147, 6, Ju!t 1920. Borsibcndcr vr. Georg Paetel (Berlin): Demgegenüber möchle ich doch gleich bemerken, daß Ihr Vorstand auf dem Standpunkt steht, datz die Berichte über unsere Hauptversamm lungen möglichst rasch der Allgemeinheit zugänglich gemacht iverden. Es hat sich früher hier im Deutschen Verlegervereiu oft das Bestreben bemerkbar gemacht, die Berichte über die Haupt versammlungen überhaupt nicht zu veröffentlichen, weil die Mit glieder der Meinung waren, daß sie dann freier sprechen könnten und sich mehr unter sich fühlten. Dadurch hat sich aber bei den Sortimentern und bei Fcrnerslehenden die Meinung herausge- bildet, als verhandelten wir hier über Dinge, die kein anderer hören dürfte, als schmiedeten wir hier die finstersten Komplotte und Anschläge gegen das Sortiment. Wir haben ja unsere Deutsche Verlegcrzeitung gerade deshalb gegründet, damit der Standpunkt des Verlags immer wieder in die weiteste Öffent lichkeit kommt, und haben unsere »Mitteilungen« nur beibehalten, um Sachen, die ganz vertraulich behandelt werden müssen, wie Kreditwesen usw., darin zu erörtern. Es wird uns, da wir jetzt über die Deutsch« Verlegerzeitung verfügen, jedenfalls möglich sein, den Bericht über die Hauptversammlung viel rascher her- auszubringcn, als wenn wir ihn im Börsenblatt veröffentlichten. In unserer Verlegerzeitung wird er jedenfalls sehr rasch erschei nen können, —allerdings nicht eher, als bis das stenographische Protokoll ausgearbeitet ist, was immerhin eine erhebliche Zeit in Anspruch nimmt, namentlich da die einzelnen Redner Korrek tur bekommen müssen?) Or. Fritz Springer (Berlin): Meine Herren, ich hoffe inner halb der ö Minuten das sagen zu können, was ich sagen möchte. Jeder meiner Kollegen vom wissenschaftlichen Verlag wird mir wohl darin beistimmcn, datz uns die Frage, die Herr Braun vorhin angeschnitten hat, in den letzten Monaten wiederholt be schäftigt hat, und wir können, glaube ich, feststcllen, daß die An forderungen von seiten unserer wissenschaftlichen Autoren, ihre Bücher zu den ermäßigten Preisen für ihre Studenten zu be ziehen, zugcnommcn haben, seitdem die Sortimenter zu dem 20- Prozentigen Zuschläge übergegangen sind, sperr Kollege I)r. Fischer aus Jena wird Ihnen bestätigen können, daß diese Er fahrung zutrifft; denn dortige Professoren haben ihm das direkt erklärt. Jedem von uns ist cs unangenehm, datz dieser A 26 des Verlagsgescyes die in Kraft befindliche Fassung erhalten hat. Sie ist seinerzeit gegen die Stimmen des Verlags beschlossen wor den. Die Autoren haben sie damals in der Kommission durch- gcsetzt. Es liegt nun bekanntlich eine reichsgerichtliche Entschei dung vor, die seinerzeit die Firma Engelmann herbeigeführt hat. Die Firma ist verurteilt worden, und seitdem besteht kein Zweifel mehr an der Auslegung des Z 26 des Gesetzes. Wie ja schon berichtet worden ist, ist die vom Vorstand des Börsen vereins zitierte Meinung des Herrn Prof. Köhler «ine rein per sönliche, sie verdient sicherlich Beachtung, man kann ihr aber keinen Gesetzeswert zusprechen. Meine Herren, wir Verleger befinden uns hier in einer Zwangslage unseren Autoren gegenüber. Die Herren sind über ihre Rechte genau unterrichtet. Sie bestehen auf ihrem Recht und verlangen die Lieferung. Selbstverständlich haben wir uns ja jetzt Wohl alle schon insofern vorgesehen, als wir in unseren Ver trägen ausdrücklich vorschreiben, datz die Verfasser die Bücher nur zu ihrem persönlichen Bedarf zum Nettopreis erhalten können. Verlangen die Verfasser aber auf Grund der gefallenen Entschei dung des Reichsgerichts für ihre Zuhörer diese Vergünstigung, so köimen wir, ohne uns mit ihnen zu Überwerfen, dagegen kaum ') Bon einer Veröffentlichung in der »Deutschen Berlegcrzeitung« wurde nachträglich Abstand genommen, da das »Börsenblatt» sich be reit erklärt hatte, den Bericht in diesem Jahre wesentlich früher zu bringen. Es war zunächst beabsichtigt gewesen, die stenographischen Berichte der Hauptversammlungen des Deutschen Berlegervcreins, des Verbands der Kreis- und Ortsverein« und des Börsenverci» in der hier angegebenen Reihenfolge — der chronologischen — im Börsen blatt zu vcröfsentlichcn. Auf Wunsch des Vorstandes des Börsenver- eins wurde jedoch schliesslich dem Bericht des Börsenvercins, der in Nr. IW und 13k zum Abdruck kam, der Vorrang gegeben. Geschäftsstelle des Deutschen Berlegervcreins. etwas machen. Bedenklich wird die Sache freilich dadurch, datz bereits von Professoren verflicht wird, einen Austausch der Bü cher mit ihren Kollegen herbeizuführeu. Das müßte auf alle Fälle verhindert werden, und ich glaub«, da wird auch von seiten der wissenschaftlichen Verleger Wohl ein Riegel vorgescho ben werden können. Wenn Herr Braun, der ja auch Verleger ist, es einmal versuchen sollte, eine neue Entscheidung des Reichs gerichts herbeizuführeu, so würde der ganze wissenschaftliche Ver lag ihm sicherlich sehr dankbar sein. Herr Kommerzialrat Müller hat sein Erstaunen ausgedrückt über die Gesichtspunkte, die Herr Hofrat vr. Ehlermann borge- tragen hat. Herr Kommerzialrat Müller, der ein alter Vertreter des Satzes ist, datz der Grundstein des Börsenvcreins der La denpreis ist, ist selbstverständlich durch die Äußerungen de» Herrn vr. Ehlermann ungemein betroffen. Ich bin umgekehrt doch erfreut, datz einmal von anderer Seite eine Frage angeregt worden ist, die viele von uns und auch mich in letzter Zeit sehr stark beschäftigt hat, und die sich mit dem von Herrn Hofrat vr. Ehlermann hier genannten Punkt 2 deckt. Was zunächst den Punkt 3 des Herrn Hofrats vr. Ehler- mann anlangt, ob es möglich ist, eine Vereinbarung herbeizu führen, die Rabattsätze innerhalb gewisser Gruppen des Verlags abzustufen, so glaube ich diese Frage verneinen zu müssen. Ich halte das nicht für durchführbar. Ich sehe eine Lösung auf einem ganz anderen Gebiete, und ich glaube, daß es auch inner halb des wissenschaftlichen Verlags dazu kommen wird. Wir werden mehr und mehr die Zahl der Sortimentsfirmen beschrän ken, denen wir unsere Bücher mit einem normalen Rabatt tiefer», und der großen Zahl der andere», die tatsächlich nur Gelegen- heitsbcsorger unseres wissenschaftlichen Verlags sind, den Ra batt verkürzen. Ich sehe hierin die einzige Lösung der schwierigen Aufgabe, die Erhaltung des Sortiments zu sichern, das sich mit dem Vertriebe wissenschaftlicher Bücher in besonderer Weise be- schäftigt. Wenn Herr Hofrat vr. Ehlermann an erster Stelle die Frage aufwarf, ob man es so weitergehen lassen sollte wie bisher, so bin ich auch der Meinung: es gibt kein Mittel, eine Ände rung herbeizujühren. Wir können momentan nichts anderes machen; es muß so wcitergehen wie bisher. Aber was wird sich daraus entwickeln? Der zweite Punkt, den er berührte, war die Aufhebung des Ladenpreises. Wenn wir ganz offen sein wollen, werden Sie mir darin zustimmen: es gibt überhaupt keine» Ladenpreis mehr. (Sehr richtig! — Widerspruch.) Wir sind doch soweit gekom men, daß bereits im Börsenblatt Verleger bekannt machen: Meine Preise sind freibleibend. Was heißt denn das? Das heißt: es glbt für den betreffenden Verleger keinen Ladenpreis und dem entsprechend auch keinen festen Nettopreis mehr; er liefert heute seine Verlagsartikel so, und morgen so. Die Folge davon ist doch, daß dasselbe Buch in derselben Stadt von dem einen Sorti menter zu diesem Preise verkauft werden kann, von dem andern zu einem andern Preise. (Zuruf: Kataloge!> Tatsächlich haben wir keinen festen Ladenpreis. Ich bin ein eifriger Vertreter der Ansicht gewesen und bin es noch, daß wir ohne Ladenpreis nicht auskommen werden. Wir brauchen unserer Bibliographie wegen einen Ladenpreis. (Zustimmung.) Aber der Ladenpreis ist nicht mehr der heutige Verkaufspreis. Was aus den Verhält nissen im Sortiment werden wird, wenn wir anfangen, zu er klären: der bibliographische Ladenpreis ist soundso, wir liefern zu dem und dem Nettopreise; wir überlassen es euch Sortimen tern, zu verkaufen, wie ihr wollt, — ist mir rätselhaft. Meine Herren, das ist ein Zustand, der von gewissen Seiten begrüßt werden mag. Dann werden wir Zustände erleben, wie wir sie in früheren Jahren bis Ende der siebziger Jahre gehabt haben: es wird ein allseitiges Unterbieten eintreten. Es wäre dann allerdings Sache des Sortiments, dafür zu sorgen, daß die Sortimenter in den einzelnen Städten Vereinbarungen treffen, wonach sie zu dem Nettopreise, zu dem der Verleger liefert, einen bestimmten Zuschlag machen, um die Verkaufspreise für ihren Bezirk festzulegcn. 73 s
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