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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1921
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- Deutsch
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Vörsenblatt f. d. Dtschn. vuchbandel. Redaktioneller Teil. 29, 4. Februar 1921. Beschlagnahmte Druckschriften. — Das Amtsgericht Berlin-Mitte hat unterm 21. 1. d. I. — 126 0 136/21 — die Beschlagnahme der Nummer 43 bis einschliesslich 50 der in Hamburg erschei nenden periodischen Druckschrift »Hummel« ungeordnet. In ihnen werden die als unzüchtig bcsck'laonvhmtcn bzw. einaczoaenen Bücher: -Der Kuß der Liebe« von Gustav Albert, »Die Regulierung der Kinder zahl« von Gustav Albert. »Meine Modelle« und »Frieda, die fünffache Jungfrau« und andere pikante Histörchen angepriesen. 38 I 100/21. Berlin, 24. 1. 1921. D i e S t a a t s a n w a l t s ch a f t beim Landgericht I. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 6591.) Ferner ist zu melden: die auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Leipzig durch die Polizei vorgenommenc Beschlagnahme der seit einiger Zeit in Leipzig erscheinenden Zeitschrift »Die Fackel«. Polizei beamte erschienen sowohl im Berlag als auch in den Verkaufsstellen und beschlagnahmten die Nummern 13 und 14. Die Beschlagnahme ist ans Grund des 8 184. Abs. 1, des Strafgesetzbuches, Verbreitung unzüch tiger Schriften, erfolgt. Personiilniichrichttn. Gestorben: am 20. Januar nach schwerem Leiden der frühere Buchhändler Herr Paul Ed m und Lindner in Naunhof bei Leipzig. Der Verstorbene gründete im März 1881 in Straßbnrg im Elsaß eine Buchhandlung und Antiguariat, die sich bald guten Fortgangs er freuten. Im Jahre 1892 übergab er das blühende Geschäft an Fritz Schlesier, behielt sich selbst aber da? Großantiguariat vor, das er unter seinem Namen weiter betrieb und 1897 nach Leipzig verlegte. Dieses Geschäft übergab er am 1. Januar 1911 an Herrn Friedrich Zahn, der es unter der alten Firma fort führt. Linöner erfreute sich großer Beliebtheit bei seinem Kunden kreise und hat ans seinen Geschäftsreisen manches persönliche Band ge knüpft. Seine vielen Freunde werden die Kunde von seinem Ableben mit aufrichtiger Trauer vernehmen. Earl Georg Schillings -f. — Der bekannte Zoologe und Afrika reisende Professor Earl Georg Schillings ist am 29. Januar plötzlich in seiner Berliner Wohnung im Alter von 55 Jahren einen, Herz schlag erlegen. Der erfolgreiche Naturforscher ist weiten Kreisen be kannt geworden hauptsächlich durch seine Bücher »Mit Blitzlicht und Büchse« und »Der Zauber des Elelösch'o«. Diele Bücher waren Früchte seiner jahrelangen Reisen in Aguatorialafrika (Aufenthalt dort 1896/97, 1899/1900. 1901/02, 1903/04). Schillings bat mit einer bernor ragenden Kenntnis der Tierwelt, mit einer kaltblütigen Geschicklichkeit und mit iäacrlichem Scharfblick die Blitzlichtaufnahme in den Dienst der Erforschung des Tierlebens gestellt. So hat er Löwen, Elefanten Panther und andere Tiere der afrikanischen Wildnis in natürlicher Bewegung im Bilde festgebalten. Seine Liebe zur Tierwelt gab sich knnd in seiner großen, eifrigen Tätigkeit für Naturschutz, namentlich auch in den deutschen Kolonien, insbesondere war er ein beredter För derer der Voaelschutzbewegung. Professor Schillings war längere Zeit hindurch wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Reichskolonialamt. Seine umfangreichen Sammlungen and dem Gebiet der Zoologie schenkte ei- größt cn teils an deutsche Museen. Ehristian Friedrich Scybold ch — In Tübingen ist der Ordi narius der semitischen Philologie Professor l)r. Ehristian Fr. Scpbold im Alter von 62 Jahren gestorben. Außer Arbeiten über arabische Lexikographie und Literaturgeschichte verdankt man ihm wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Gnaranisprachc in Südamerika. Sprechfaul. Preiserhöhung und Nettopreis. Zn der unter der obigen Überschrift in Nr. 21 veröffentlichten Ein sendung der Firma Carl Reißner in Dresden haben auch wir Material zu bringen, ans dem hervorgeht, daß es sich nicht, wie es ans der Ent gegnung scheinen möchte, in dem Vorgehen der Firma Sachse K Heinzelm ann in Hannover um einen Einzelfall handelt, son dern um eine bewußt ansgcttbte Gcschäftsvraris. Diese Praxis geht dahin: Die Firma beruft sich ans den Kaufvertrag, der zwischen beiden Kontrahenten bei Annahme der Bestellung durch den Reisenden ge schlossen sei. Sie zahlt nur, auch wenn ein Buch eine nachträgliche Preiserhöhung erfahren muß, den dort vereinbarten Nettopreis, nimmt aber selbst den erhöhten Verkaufspreis und hält somit selbst den angeblichen Kaufvertrag nicht ein. Wir sind schon mehrfach deshalb bei der Firma ziemlich energisch vorstellig geworden mit dem Erfolg, daß die so merkwürdig rechnende Firma ans unsere Briefe überhaupt nicht zeichnet. Ans das von uns gemachte Angebot, daß wir die Bücher znrücknehmcn wollen, wenn die Firma mit dem er höhten Kaufpreise nicht einverstanden ist, erfolgte natürlich gleichfalls keine Antwort. Nachdem die Sache einmal im Börsenblatt angeschnitten ist. erschien cs uns wichtig, das öffentlich hier sestzustcllen, obwohl wir sonst mit unseren eigenen Geschästsangelegenheiten nicht gern die Öffentlichkeit behelligen. Vor allem rechnet die Firma wohl damit, daß diese Rcch- nungssachen bei vielen Firmen von untergeordnetem Personal erledigt werden, das die Konsequenzen gar nicht Übersicht. Leipzig, den 29. Januar 1921. Klinkhardt L Biermann. Die Not des Verlages. (Siehe Börsenblatt Nr. 19 vom 24. Januar 1921.) Es wird nicht so leicht jemand glauben, daß, wie Herr Schnitze in seinem Artikel wörtlich sagt, dem Verleger nach seiner Berechnung nur 50 Pfg., dem Sortimenter jedoch 3.50 Gewinn verbleiben. Wer jetzt noch seinen Betrieb nach den Grundsätzen der Vorkriegsjahre leitet, tut dies zu seinem Privatvergnügen. Es wird keinem Sortimenter cin- fallen, dies von ihm zu fordern. Herr Schultze hat mit der Preis erhöhung seiner Verlagswerke durchaus Schritt gehalten. Ilm die gegen wärtigen Geschäftsunkosten beider Parteien genau festzustellen, empfehle ich Herrn Schultze, sich vertraulich von je 10 Verlags- und Sortimcnts- betricbcn einen Auszug der laufenden Geschäftsunkosten zu erbitten und an Hand dieser eine Bilanz zu ziehen. Er wird, wenn er sich Mühe gibt, dabei objektiv zu sein, bald von der Idee, daß ein möglicher Preis abbau uur bei den Teueruugszuschlägen des Sortiments zu beginnen hat, befreit sein. Warum muß ein gutes Buch mit guter Ausstat tung unbedingt billig sein? Sind denn Bücher gegenüber allen anderen Artikeln überhaupt teuer? Die Ideen des Herrn Schultze dürften die Lage wenig bessern, in erster Linie jedoch dem Kitsch und der Massen ware zu Hilfe kommen, denen ein möglichst frühes Verschwinden von der Bildfläche nur zu wünschen ist, wozu minderwertiges Papier ja gute Dienste leistet. Was den unumgänglich notwendigen Preisabbau anbe- trisst, möchte*ich an dieser Stelle besonders ans die im »Gildeblatt« lJahrgang 4, Nr. 12 von Herrn Hans Speyer, Frciburg i. Br., gemach ten »Neformvorschläge« Hinweisen, die den Interessen beider Parteien in zeitgemäßer Form weitestgehend gerecht werden. Heilsberg, Ostpr. Paul Köhler. Abwälzung der Leipziger Inkassospesen. Die Preußische V e r l a g s a n st a l t in Berlin schickt mir ans eine direkte Bestellung: 1 Laudert, Polcnpolitik, ./( 25.— ord., .// 16.65 netto, und berechnet für Porto 60 Pfg., für Verpackung 30 Pfg. und für Nachnahmegebühren (sie zieht den Betrag der Sendung in Leipzig ein) 35 Pfg. Von der schönen Einrichtung des Postschecks scheint sie noch nie etwas gehört zu haben, obwohl ihre Fakturen den Ans druck »Postscheckkonto Berlin 22 503« tragen. Wenn es sich hier auch nur um eine Lappalie handelt, so ist es doch entschieden zurückznweiscn, wenn sich die Preußische Verlagsanstalt für ihre nnkaufmännischc Hand lungsweise die Leipziger Gebühren vom Sortiment besonders bezahlen läßt. Breslau. E. M o r g c n st e r n s B u ch h a n d l u n g. Verkaufspreise deutscher Zeitschriften in Ober-Österreich. In der Deutschen Verlcgerzeitnng 1921, Nr. 1 brachte ich eine Mit teilung, daß das Postzeitnngsamt Wien für die Zeitschrift Deutsche Politik, Vicrteljahrspreis 15 ^//, sich 232 Kronen bezahlen läßt! Vor mir liegt eine Quittung der Postzcitnngsstellc Linz (Oberöster reich) vom 11. Januar 1921 über »Beton und Eisen« 1921, 1. Viertel jahr, im Betrage von 1 9 6.50 Kronen. Der Bezugspreis beträgt 15 Der Umrechnungskurs des betreffenden Tages war 100 ./( — 964X- Kronen, mithin wären also für 15 .>// an dem Tage 144.60 Kronen in Linz zu bezahlen gewesen. Es ist ohne weiteres ein Zuschlag für Kursschwankungen znznbilligen — aber doch sicher nicht ein solcher in Höhe von rund 36"/»! Im Interesse der Verbrcitnngsmöglichkcit deutscher Zeitschriften im Auslande ist es dringend erwünscht, wenn die verschiedenen gemachten Erfahrungen gesammelt würden, um sie zu gegebener Zeit bei Verhand lungen mit dem Postzeitnngsamt verwenden zu können. G. E. 136
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