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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1923
- Strukturtyp
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- 1923-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X: 2ll, 10. September 1923. Der Dollar setzte in der letzten August-Woche mit etwas über 4 Mil lionen ein und stieg bis Ende der Woche auf ca. >1 Millionen. Ter erste Tag der neuen Woche brachte, nachdem die Devisen vor- und nachbörslich Über den Sonnabendnotierungen lagen, eine Überraschung durch die amtliche Festsetzung des Dollars auf 9 724 250.— Mk. Am 4. September ließ sich dieser KnrS aber nicht mehr hatten und mußte wieder um ungefähr 35°/, herausgcsctzt werden. Der Dollarmittcl- lnrs betrug 8100 000 Mk/ das entspricht einer Steigerung von 64,0"/,. Ter Goldzollaufschlag, der in der letzten Woche um eine Kleinigkeit herabgesetzt wurde, ist jetzt wieder um 48,7»/, hcraufgesctzt worden und beträgt zurzeit 129 610 000 v. H. Zn den einzelnen Waren selbst ist folgendes zu bemerken: Papier: Die Paplerkonvcntion hat, trotzdem die Preise für Papier bereits bis zu 00«/, über Friedenspreis liegen, abermals eine Erhöhung der Grundpreise von 20°/, für'holzhaltiges Papier und 25'/, für holzfreies Papier eintreten lassen. Das geringste Papier muß demnach jetzt mit einem Kiloprcis von ca. 1 Million bezahlt werden. Das ist ein Preis, der kaum durch die wirtschaftlichen Verhältnisse gc- rcchtsertigt erscheint. Pappe: Die Pappenkonventlon hat noch nicht erhöht, jedoch schweben bei den Fabrikanten ebenfalls Verhandlungen. Die Be schäftigung in de» Pappen sabrik'en ist ganz schwach, sodaß vielleicht die geplante Erhöhung nicht zur Wirklichkeit wird. Pappe kostet heute per Kilo Mk. 450- bis 500 000. Ter A l t pa p I« r absatz stockt, die Papier- und Pappenfabrikcn können nur ganz geringe Mengen abnehmen, da angeblich die Mittel fehlen. Die Preise sind dadurch gedrückt. Briefumschläge: Ei» Briefumschlag kostet zurzeit 7000 bis 7500 Mark, das Tausend also 7—7 500 000 Mark. Ri. Frankierung der »ach Polen bestimmte» Briese, Drucksachen »sw. durch Postwertzeichen. — Durch den Übergang zu den wesentlich höheren Gebühren ist ein Mangel an hochwertigen Postfrcimarke» cingetreten. Zur Vermeidung vo» Schwierigkeiten und Verzögerungen hat die Post verwaltung die bare Verrechnung der Freigebühren vorübergehend für gewöhnliche und eingeschriebene Briesscndungen des Inland- und AuslandverlchrS zugelasscn. Auf die Sendung wird vo» dem Post beamten der Vermerk »Gebühr bezahlt- oder »laxs perxus» geschrie ben. Das Ausland scheint aber diesem Verfahren nicht überall znzustimmen, denn ans Polen wird uns mitgctcilt, daß die polnische Postbehörde alle ans diese Art freigemachten Sendungen als nicht freigemacht ansicht und sie mit Nachporto b e l a ste t. Als Grund hierfür gibt die polnische Postbchörde an, daß sic von -den deutschen Behörden nicht von der Einsührung der baren Verrechnung unterrichtet worden sei. Wir haben sofort das Neichspostmimisterium »m Aufklärung ge beten. Es dürfte sich empfehlen, um unnötige Kosten und Verzöge rungen zu vermeiden, vorerst die B r i e f fe n i>» » g e n nach dem Ausland, insbesondere nach Polen, durch Wertzei chen freizumachen. Das Notgeld der Leipziger Messe. — Das Mcßamt für die Muster messen, Leipzig, teilt uns mit: Es bestehen in Berlin immer noch Zweifel, ob das mit Genehmigung des Rcichssinanzministeriums vom Meßamt für die Mustermessen in Leipzig ausgegebcne Notgeld sin Scheinen von 500 000, 1, 2 und 5 Millionen'Mark) auch von den öffentlichen Kassen im sonstigen Zahlungsverkehr anzunehmen ist. Diese Zweifel sind unbegründet. Die Reichsbank hat ihre Zahlungsstellen in Berlin anweisen lassen, das Notgeld des Meßamtes einzulösen, da die in Umlauf befindlichen Werte in gleicher Höhe durch ein Depot bei der Reichsbank gedeckt sind. Zeituugs- und Zcitschristenocrbote im besetzten Gebiet. — Rach einer Nachricht aus Münster i. W. haben die Franzosen außer der »Leipziger Jllustrirten Zeitung» noch folgende Zeitungen verboten: »Frankfurter Zeitung» bis zum 25. Oktober, die »Bottroppcr Zeitung» und bi« »Rheintsch-Nassauische Landeszcitung» bis zum SO. September und in Dortmund den »Kunstwart» bis zum 1. März 1924. PersonlllnMrWeli. Gestorben: am 26. August, wie erst jetzt bekauut wird, nach langem Leiden der Buchhändler nn-d Staötrat a. D. Carl Schräder in Stolp i. Pommern im gesegneten Alter von 90 Jahren. Die Zeitung für Hiitterpommern schreibt: »Mit ihm ist eine d-cr bedeutungsvollsten Persönlichkeiten unserer Stadt aus dem Leben ge schieden. Der Verstorbene, der sich insonderheit um die Schaffung städtischer Anlagen große Verdienste erworben hat, trat bereits im Jahre 1871 in den Dienst der Stadtverwaltung. Hier war er länger als 45 Jahre ununterbrochen tätig. Erst im Jahre 1919 schied er an? der Verwaltung aus. Anläßlich der 600-Jahrscicr der Stadt im Jahre 1910 wurde ihm damals der Ehrenbürgerbricf überreicht. Noch nach seinem Ausscheiden ans der Stadtverwaltung war der Heimgegangene eifrig bemüht, -die städtischen Anlagen, insonderheit die Anlagen des Waldkatcrs zu einer Erholungsstätte für jung und alt werden zu lassen. Aber nicht die Anlagen allein verdanken dem Verstorbenen ihre Entstehung, auch die Freiwillige Feuerwehr kann das Recht für sich in Anspruch nehmen, den Verstorbenen als ihren eigentlichen Gründer anznschen. Die Stadt selbst ehrte bereits -den langjährigen Förderer der Anlagen, indem sie den Schraöerplatz nach ihm benannte und ihm schon zu seinen Lebzeiten einen Gedenkstein im Waldkater errichten ließ«. Es ist wohl selten, daß eme Stadt einem Ehrenbürger schon zu Lebzeiten einen Gedenkstein in den Park-Anlagen setzt und dem schönsten Platz der Stadt den Namen eines derart verdienstvollen Kollegen gibt. Stolp ist durch die aufopferungsvolle Arbeit unseres Kollegen zu einem Cchmnckstädtchen geworden und dabei ist auch das Ansehen des CortimentLduchhäiidlers in Stolp gewachsen. Möge nnserm Kollegen die Erde leicht sein. O. E. SvreWal. Die brasilianische Münze „Reis". Im letzter Zelt bekommen wir deutschen AuslanbbuchhLndler immer wieder Kataloge und Preisverzeichnisse, in denen unsere brasilianische LandeSmünze »Reis» bei der Umrechnung des Schweizer Franken falsch und daher »lißvcrstän'diich bezeichnet ist. Wenn ich mir erlaube, nochmals ans diesen Irrtum hinzuweijcn und ihn richiigzu- stellen, so geschieht das in dem Bestreben, die deutschen Buchhändler in den Angen unserer einheimischen Känser vor dem Fluch der Lächer lichkeit zu bewahren. Denn immer noch wirkt das Gift des Hasses und der Verleumdung unserer Todfeinde bei vielen »Neutralen» in nngeschwächter Stärke fori. Darum sollte», wenn Irgend möglich, auch scheinbar unwichtige Kehler und Ungeiiauigkeiten vermieden werden. Ein für allemal innß gesagt werde», daß die brasilianisch« Münze »Reis» heißt. Ein Schweizer Franken kann daher nur mit Reis uni- gercchnet werden. Also ist ein Schweizer Franken gleich Reis 1299, aber niemals 1.20 Mitreis. Ein MUreis entsteht erst, wenn 1900 Reis voll sind; daher ist es vollkommen unoerständlich, wenn z. B. 0,90 Milreis geschrieben wird. Man kann nur 900 Reis sage» und schreiben: auf kernen Fall darf eine Rull ausgelassen werden. Ist der Milreis oder 1000 Reis nicht voll, so kann nur 900, 800 usw. Reis geschrieben werden. Falsch und mißverständlich ist immer auch fol gende Schreibweise: Milreis 0,40 oder Milreis 3,20. Kein Brasilianer würde dies verstehen oder als 0 Mil und 40 Reis ober 3 Mil und 20 Reis lesen. Zwischen dieser falschen und der richtigen Bezeichnung von Reis 8.400 und Reis 3.200 besteht aber ein Unterschied von 380 Reis, bzw. 180 Reis, woraus zu ersehen ist, daß die Fortlassung der letzten Null eine falsche Preisbezcichnung ergibt. In Geschäftsbüchern und Rcchnungsformiilaren sind«: sich bei der Rechnung mit Reis stets drei Kolonnen, etwa so: s s Die erste Kolonne ist für Eontos, d. h. für ein oder mehrere tausend MUreis, die zweite für MUreis und die dritte für Reis. Hat man z. B. 34 Lontos, 112 Mil und 400 Reis einzutragen, so würde fol gendes BUd entstehen: Reis: H iU2st00s Ich hoffe und wünsche sehr, daß meine Darlegungen zur Beseiti gung des immer wieder begangenen Fehlers beitragen werden, daß also fortan nicht mehr mit MUreis, sondern nur noch mit Reis ge rechnet wird. Rio Grande (Rio Grande do Sul), den 7. Jul! 1923. R. Strauch. 1284 m » »°, Leimig, Adr-Oe der v >d k ,u,d tz .vedit °n. Leimig. >-e, i S i, g c, ,gdierdg,iS,
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