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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1924
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- 1924-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1924
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SK32«irs-»rl°tt I. d, Dtschn. Luchhandcl. Mitteilungen des Deutschen Berlegervereins. Nr. 2. ^ 164, 15. Juli 1924. Belieferung von Wirtschaftsverbänden. Neuerdings mache» sich wieder Bestrebungen von Beruss und Wirtschaftsverbänden bemerkbar, unter Umgehung des Sor timents Bücher von den Verlegern zum Nettopreis zu beziehen. Wir bitten unsere Mitglieder sowie den gesamten deutschen Verlag, solchen Verbänden nach Möglichkeit nicht zu liefern, da deren Erstarken nicht durch den Verlag gefördert werden sollte. Kreditliste. Auf mehrfache Anfragen teilen wir mit, daß die in diesem Jahre wieder erscheinende Kreditliste des Deutschen Verlegerver- eins, vermehrt um die des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins, nur Mitgliedern dieser beiden Vereine geliefert werden kann, und zwar nur solchen, welche die demnächst zum Versand kommende Frageliste rechtzeitig und sorgfältig ausfüllen. — Die Kreditliste ist von den Mitgliedern geheim zu halten; Nicht mitgliedern darf über den Inhalt keinerlei Auskunst erteilt werden. Der Vorstand des Deutschen Berlegervereins. vr. "G. Ktlpper, 1. Vorsteher. Die Lage des deutschen Buches in Rumänien. Einem Brief aus Rumänien entnehmen wir: »Inzwischen bin ich verschiedentlich unterwegs gewesen; zu letzt ca. 4 Wochen in Bukarest und in Siebenbürgen, wobei ich so ziemlich alles das wieder bestätigt fand, was ich schon des öfteren vorgetragen habe. Das Wichtigste, die G e I d k r i s e, ist überall die gleiche, und ich kann mir kaum denken, das; es in Deutschland schlimmer sein kann, als hier. Dort gibt es wenigstens noch Leute, die Geld einnehmen und sich daher auch mal etwas kaufen können. Hier ist dies aber nicht mehr der Fall. Es gibt, buch- 'stäblich genommen, überhaupt keine einzige Klasse mehr, die noch Geld hätte, da auch die Regierung keins mehr hat und nicht ein mal ihre inländischen Gläubiger befriedigen kann. Erst in voriger Woche ist ein Gesetz votier! worden, das ein Darlehn bei der Rationalbank Vorsicht, um die längst fälligen Schulden an inländische Gläubiger zu zählen. Es sind mir Fälle genannt worden, wo große inländische Firmen Aufträge der eigenen Mi nisterien nicht angenommen haben, da keine rechtzeitige Zahlung zu erwarten war. Das Durchschnittseinkommen der besser besoldeten Beamten beträgt 3000.— Lei monatlich, d. s. 60.— Mark. Höchstgehalt, bei spielsweise von Ingenieuren, ist 6000.— Lei, d. s. 120.— Mark. Dabei sind z. Zt. die Lcbensverhältnisse kaum billiger als in Deutschland. Ein Paar Schuhe kostdn 1000.— Lei — 20.— Mark. Ein Anzug 4—4000.— Lei. Lebensmittel dürften billiger sein. Immerhin ist es doch klar, daß ein Familienvater mit obigem Einkommen beim besten Willen nicht auskommen kann und ge zwungen ist, Schulden zu machen. Und dieses SystemdesSchuldenmachens beherrscht heute das ganze Land, eben weil's nicht anders geht. Darin be steht nun auch die große Gefahr für den ganzen Handel mit diesem Lande, die'aber auch in so und sovielen Fällen zu falschen Schlüssen führt, da von seiten der Lieferanten bei unpünktlicher Zahlung gewöhnlich der Eindruck entsteht, die betreffende Firma sei faul oder unreell. Ich habe mich an so ziemlich allen Plätzen, wo ich war, überzeugt, daß es fast allen Buchhandlungen genau so geht wie hier in Radautz, d. h. das Gros des Publikums will vom Kauf deutscher Bücher z. Zt. nichts wissen, da diese im Vergleich zu französischen und rumänischen Büchern zü teuer be funden werden. Für den Unterschied der Ausstattung haben die Leute kein Verständnis, oder es ist ihnen so ziemlich egal. Die jenigen, die deutsche Zeitungen lesen und darin täglich auf den Abbau von Preisen der verschiedenen Branchen hingewiesen wer-! den, rechnen bestimmt mit einem Preisrückgang auch für Bücher. > Der Inhaber der Firma Socec in Bukarest rechnete mir vor, daß er mit jetzt in Deutschland gekauftem Papier die Bücher um mehr ' als die Hälfte billiger Herstellen könnte, als zum dortigen Netto preis. Ich schicke Ihnen in der Anlage einen kleinen Katalog, den Herr Natanson herausgegeben hat, der vor zwei Jahren doch die deutsche Buchausstellung in Bukarest machen wollte und der sich fenster fast ausschließlich französische Bücher ausstellt. Die Preise für französische Bücher betragen durchschnittlich 50— 80 Lei, rumänische Bücher kosten durchweg 20—40 Lei, wäh rend ein einigermaßen gangbares deutsches Buch kaum unter 150 Lei, d. s. 3 Mark, ohne Porto gerechnet, kostet. Die Leute, die Bücher benötigen, sei es nun zum Studium oder zur Lektüre, sind nun infolge ihres geringen Einkommens gezwungen, ent weder anderssprachige Werke zu kaufen oder auf Pump zu neh men. Der Buchhändler wiederum mutz erstens mit dem z. Zt. möglichen Bar-Konsum rechnen, der eben nur die oben erwähnten billigen Bücher oder Schreibwaren sind, oder er muß auch wieder selbst suchen, vom Verleger langsristige Lieferungs- und Zah lungsbedingungen zu erhalten. Es ist trotz dieser unglücklichen Verhältnisse doch immer noch erfreulich, zu sehen, daß die Vorliebe für das deutsche Buch weiter besteht und daß in den weitaus meisten Fällen nur die wirkliche Not sowohl Publikum als auch Buchhändler vom Kauf deutscher Bücher abhält. Die erforderliche Kapitalsanlage für eine nur bescheidene Assortierung ist zu gewaltig für die heutigen inländischen Verhältnisse. Es muß bedacht werden, daß 1 Mark heute über 50 Lei kostet, sodaß auch bei kleinsten Bestellungen gleich Summen Zusammenkommen, die in die Tausende gehen, und wir sind hier trotz der so schlechten Valuta doch immer noch nicht so weit wie beispielsweise Österreich oder Polen, wo ein Tau sender nicht mehr geachtet wird. Es dürfte aus dem oben Gesagten Wohl klar hervorgehen, das; die Situation z. Zt. eine für den deutschen Buchhandel sehr kri tische ist. Denn wenn sich die Leute einmal mehr und mehr daran gewöhnen, fremdsprachige Bücher zu kaufen, dann ist es hinterher zu spät, sie wieder zurückzugewinnen, jedenfalls nicht mehr in dem Umfange, wie es bisher der Fall war. Der Rückgang im Z e i t s ch r i f t en b e z u g ist enorm. Es sind mir mehrere Fälle nachgewicsen worden, wo Kontinuationen von 100 auf 2 zurückgegangen sind, darunter solche auf Fach« zeitschriften.» koarck vk Vcscks kor liermsn-American llvmmeree, Xevv Vorst. 60 UronärrnA Luits 507. Das Loarcl ol g'rrxts ist eine private Gesellschaft ohne amt lichen Charakter, die im April d. I. gegründet wurde zum Zwecke der Wiederherstellung und Förderung des Wirtschaftsverkehrs zwischen Deutschland und Amerika. Der deutsche Botschafter in Washington und der deutsche Generalkonsul in New Jork sind Ehrenmitglieder. Das Uoorck ol ri-uis gibt amerikanischen Interessenten über Bezugsquellen und Absatzmöglichkeiten in Deutschland und über andere Angelegenheiten des Wirtschaftsverkehrs zwischen de» bei den Ländern Auskunft. Es bittet die für den Handel mit den Vereinigten Staaten in Frage kommenden Häuser, ihm Material für solche Auskunftserteilung, besonders Kataloge, Pro spekte und Ausfuhrpreislisten baldmöglichst zur Ver fügung zu stellen. Die genannte Gesellschaft erteilt, obwohl die Mitgliedschaft nur Personen und Firmen, die in den Vereinigten Staaten an sässig sind, erwerben können, nach Deutschland bereitwillig und unentgeltlich Auskunft. — Auch will es den die Vereinigten Staaten besuchenden Vertretern deutscher Geschäftsinteressen mit Rat und Tat an die Hand gehen, soweit dies zum Zwecke der Förderung freundschaftlicher wirtschaftlicher Beziehungen nötig und wünschenswert erscheint. Weiterhin bezeichnet dies Institut als seine Aufgabe, zur Erweiterung vorhandener Märkte beizu tragen und neue Märkte zu eröffnen, sowie Anregungen zur Ver einfachung und Verbesserung des Geschäftsverkehrs der beiden Länder zu geben, endlich auch einen schiedsgerichtlichen Ausgleich geschäftlicher Mißverständnisse zur Vermeidung kostspieliger Ge richtsverfahren anzustreben und zu fördern. Wir bitten, sich die Anschrift dieser Vereinigung vorznmcrkcn und gegebenenfalls Kataloge dorthin zu senden, sowie die ange- botenen Auskünfte dort einzuholen. Verantwortlich für diese Mitteilungen: Detlef Hndcmann, Geschäftsführer des Deutschen Berlegervereins, Leipzig.
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