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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1927
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- Deutsch
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x° 297. 22. Dezember 1927. Redaktioneller Teil. — Sprechfaul. Börsenblatt b. Dlschn. Buchhandel. Drucksacheubcstimmunaen. — Vom Neichspostministerium ist ein Sonderdruck der Druckfachenbestlmmunaen fllr -den innerdeutschen Postverkehr herausaegeben morden, der in Übersichtlicher Form über alle Kragen des Drucksachenverkehrs Auskunst gibt. Das Hest, das an den Postschaltern zum Preise von 1v Ps. erhältlich ist, bietet allen Drucksachenversendern ein wertvolles Hilssmittel sür die Frage, was als Drucksache mit der Post verschickt werden kan». ?ersonalnackrlckten. Gestorben: am 19. Dezember im 77. Lebensjahre Herr Buchhändler Theo dor Christiansen in Altona-Ottensen. Der nach kurzer schwerer Krankheit Dahingeschiedene war seit 1881 in Altona etabliert und hat sein Geschäft mit vorbildlichem Fleiße und unermüdlicher Schaffenskraft zu bestem Ansehen ent wickelt. Sein Andenken wird bei Allen, die ihn näher kannten, ein ehrendes und herzliches sein. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — Professor vr. Hirsch Perez C h a j e s, der Oberrakbiner von Wien, ist im Alter von 51 Jahren gestorben; in Hermannstadt Pro fessor Michael C s a k i, der Direktor des Baron Brukenkhalschen Museums, im 70. Lebensjahre; am 19. Dezember der Zoologe Pro fessor vr. Valentin H a e ck e r, Prorektor der Halleschen Uni versität, im Alter von 6Z Jahren; im Alter von 04 Jahren in Stuttgart vr. Eduard von der Hellen, literarischer Beirat des Cottaschen Verlages. Sein Name ist besonders mit der Jubi- läums-AuSgabc von Goethes Werken und der Säkular-Aus gabe von Schillers Werken verknüpft; in Berlin die Schriftstellerin Franziska Mann, die sich auch in der Wohl fahrtspflege große Verdienste erworben hat; in Leiden im Alter von beinahe 99 Jahren Professor Dort, einer der bekanntesten hol ländischen Theologen; am 12. Dezember im 67. Lebensjahre der bedeutende Musikwissenschaftler Professor vr. Heinrich Nietsch, Rektor der Prager deutschen Universität; am 15. Dezember Pro fessor vr. Richard Stettiner, Leiter des Hamburger Kunst gewerbemuseums. Sprecksaal. Derlegerbriefe zum Kapitel: Dilcherbettel. Sehr geehrter Herr Professor! Auf Ihr Schreiben wegen Überweisung von Geschenken an das ncugegründete erwidere ich, daß der wissenschaftlich: Buch handel dermaßen von ähnlich begründeten Gesuchen in Anspruch ge nommen wird, daß ich mich entschlossen habe, grundsätzlich solches ab zulehnen. Es ist ja keineswegs so, daß der wissenschaftliche Verlag sich in befriedigenden oder auch nur erträglichen Verhältnissen be findet. Es genügt, sich den Kulturetat der Länder und Städte an zusehen, um zu der Erkenntnis zu kommen, daß es ihm garnicht gut gehen kann. Wenn ein Berliner Realgymnasium mit zwanzig stän digen Lehrkräften sür Lehrer- und Schüler-Bibliothek zusammen M. 450— hat, während es vor dem Kriege M. 500.— und M. 600.— waren — was auch damals kaum genügte —, wenn ein anderes Ber liner Gymnasium für die Lehrerbibliothck mit der horrenden Summe von M. 135.— jährlich rechnen kann, so ist dies eine Aufstellung der Etats, die ihresgleichen im ganzen übrigen Etat wohl kaum zu finden vermag. Es wird höchste Zeit, daß die Herren Finanzminister und die Parlamente daran erinnert werden, daß es noch andere Kultur aufgaben gibt als Erdarbeitern Eine veränderte Einstellung dieser Instanzen ist dringend notwendig, soll die Kulturentwicklung Deutsch lands nicht dauernden Schaden erleiden. Es hieße die notwendige Entwicklung nur verzögern, wollte der Verlagsbuchhandcl das schen ken, was er zu verkaufen genötigt ist, um seine Tätigkeit fortsetzen zu können. Ich kann Sie also nur bitten, recht hohe Forderungen zum Zweck von BUcherbeschasfungen für den nächsten Etat anzumelden und nach Kräften dafür einzutreten, daß auch Ihre Kollegen und Alle, die am Gedeihen des wissenschaftlichen Verlags irgendwelches Interesse haben, aushörcn, die systematische Benachteiligung der Kulturaufgaben als eine gottgewollte Entwicklung hinzunehmcn. Leipzig. Felix Meiner. Auf Ihre Bitte um kostenlose Überlassung von Büchern möchte ich Ihnen erwidern: Ein Verlag ist ein kaufmännisches Unternehmen, dessen Existenz mit dem Verkauf seiner Produktion steht und fällt. Wollte er bei den täglich einlaufenden Gesuchen um Schenkung seiner Werke auch nur einem Teil davon entsprechen, so würde er lediglich zur Deckung seiner Unkosten auf jedes verkaufte Exemplar ein geschenktes einrech- nen müssen, mit anderen Worten: Jeder Käufer eines Buches müßte ein zweites Exemplar, das einem ihm völlig Fernstehenden ohne sein Zutun geschenkt wird, mit bezahlen; abgesehen von dem die Produk tion verteuernden wirtschaftlichen Unsinn, einer, wie Sic selbst zu geben werden, nicht zu rechtfertigenden Ungerechtigkeit dem Käufer gegenüber. Sorge eines jeden sollte es vielmehr sein, das Buch als eins der wertvollsten Kulturgüter so billig als möglich zu halten und dem stets mit großen» Risiko arbeitenden Verleger dieses durch einiger maßen gesicherten regulären Absatz herabzumiudern und dadurch die Preisfestsetzung des Buches so niedrig als möglich zu gestalten zu suchen. Zum Schluß sei noch darauf hingewiesen, daß vom Verkauf der Bücher nicht nur der Verleger, sondern auch als berufener Vermitt ler die ganze aus dem Geistesleben eines Volkes nicht wegzudenkende Bcrufsschicht der meist mit hohen Idealen und niedrigen Gewinnen arbeitenden Sortiments-Buchhändler leben muß. Ich darf hoffen, daß Sie aus vorstehendem die Überzeugung ge wonnen haben werden, daß ein nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitendes Unternehmen, zu dem naturgemäß auch eine Verlags buchhandlung gerechnet werden muß, nicht in der Lage sein kann, seine Produktion zu verschenken. Leipzig. G e o r g T h i e m e. Jin Besitze Ihrer Bestellung auf 10/11 Simon Spitzers Tabellen für die Zinseszins- und Rentenrechnung, bedauern wir außerordent lich, Ihnen Mitteilen zu müssen, daß wir als Mitglieder des Börsen vereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig nicht in der Lage sind, Ihnen den Buchhändlerrabatt für Ihre Bestellung zu geivähren. Der Sortimentsbuchhandel hat sich gerade für die Einführung dieses Werkes so weitgehend eingesetzt, daß es ein schlechter Dank unserer seits wäre, wenn wir nunmehr, da sich das Werk durchgesetzt hat, au Private überhaupt und noch dazu mit Preisnachlaß liefern würden. Die in dein Ihrem Schreiben beigclegenen Prospekte Ihres In stituts angeführten Honorare sind nebenbei bemerkt so ansehnlich, daß wir auch von diesem Standpunkte aus nicht einsehcn, warum wiederum gerade der Sortimentsbuchhandel um den gewiß nicht übermäßigen Gewinn beim Verkaufe des Buches gebracht iverden soll. Wien. Carl Gerolds Sohn. Hochgeehrter Herr Professor! So gern ich bereit wäre, der dortigen Klinik zu helfen, ist es mir doch nicht möglich. Ihnen die gewünschten beiden Bände von Krae- pelin, Lehrbuch der Psychiatrie, 9. Auflage, zu einem andern als dem Ladenpreis zu liefern, denn ich würde mich damit nicht nur mit den Bestilninungcn und Gepflogenheiten des Schweizerischen Buchhändler vereins und des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler in Wider spruch setzen, sondern ich würde auch gegen meine eigene Überzeugung handeln, wenn ich ein Buch, und noch dazu ein erst kürzlich erschie nenes, anders als zu dem von mir selbst festgesetzten Ladenpreis ab geben wollte sBuchkarten anbei). Ich weiß, daß jetzt zwischen den Bücherpreisen und den Etats der Bibliotheken ein Mißverhältnis be steht. Dieses Mißverhältnis liegt aber nicht au den Preisen der Bücher, denn diese Preise richten sich nach den Herstellungskosten, und es liegt leider in den wirtschaftlichen Verhältnissen, daß diese Her stellungskosten gestiegen sind. Das Mißverhältnis liegt vielinehr darin, daß die Etats der Bibliotheken nicht dem gesunkenen Geldwert entsprechend erhöht worden sind, und es muß daher ein Bestreben der Verwaltung sein, diese Etats zu erhöhen. Leipzig. JohannAmbrosiusBarth. Auf Ihr w. Schreiben müssen mir Ihnen leider erwidern, daß wir nicht in der Lage sind, noch Freiexemplare der von Ihnen ge wünschten Bücher für Ausstellungen abzugeben, da wir in dieser Hin sicht keine guten Erfahrungen gemacht haben. Der Absatz deckt ge wöhnlich nicht einmal die Kosten der Freiexemplare. Wir würden Ihnen aber empfehlen, sich mit einer dortigen Sor- timentsbuchhandlung in Verbindung zu setzen und die Ausstellung durch diese Firma machen zu lassen, der wir dann gern Bücher in Kommission zur Verfügung stellen werden. Hamburg. Richard Hermes Verlag. Verantwort!. Schriftleiter: ^ranz Wagner. Druck: E. HedrichNachs. Sämtl. in Leipzig. - 1484 Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlcrhauS. Anschrift d. Schriftlettung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 iBuchhändlcrhauS), Postschließfach 274/76.
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