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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1932
- Sprache
- Deutsch
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.V 114, 19. Mai 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b.Dtschn Buchhandel. genannt, die zuin erstenmal in dein sonntäglichen Hoskonzert des 24. November 1776 sang. Ans dieser von Leonhard Schrickcl in seinem anregenden Plauderbuch »Weimar. Eine Wallfahrt aller Deutschen- (Verlag für Volks- und Heimatkunde, Weimar) aufs reizvollste geschilderten Begegnung erwuchs für Goethe eine tief be reichernde Freundschaft: »Von nun an hatte er eine angenehme Freundin, die Gesang und Musik als eine Kennerin liebte und vor trug — sie spielte auch Klavier, Flöte, Zither und Gitarre — die er und die ihn gern besuchte, mit der er schon durch das Einüben neuer Schauspiele oder die Vorbereitung von Maskcnzügen oder anderen Hofunterhaltungen oft zusammengeführt wurde. Sie hatten ein gar gutes kameradschaftliches Verhältnis zusammen (Bode). Neben Eugen Segnitz' aufschlußreicher Studie »Goethe und die Oper in Weima r« (Langensalza 1908, Hermann Beyer L Söhne) vergönnt uns der Band Erinnerungen der Karolinc Jage- mann nebst zahlreichen unveröffentlichten Dokumenten aus der Goethezeit« (Dresden, Sibyllen-Verlag) fesselnde Einblicke in das kul turgeschichtlich so bedeutsame Kunstleben Weimars zu Lebzeiten Goethes. In diesem Zusammenhang ist auch das von Wilhelm Bode herausgegebene Werk »Goethes Schauspieler und Sänger« (mit dem begrüßenswerten Neudruck der selbstbiographi schen Schilderungen des Geigers Ebcrwein und Flötisten Lobe) empfehlend zn nennen (E. S. Mittler L Sohn, Berlin 1913). Schließ lich sei noch auf die von Arth u r P rüsc r im Wundcrhorn-Verlag (München 1917) veröffentlichte kleine Schrift »Franz Liszt und das Schiller-Goethe-Dcnkmal in Weimar« hingewie sen. Sie enthält eine in diesem Gocthejahr leider nirgends beachtete, tiefschürfende Ausdeutung des Rietschelschen Denkmals vor dem Weimarer Nationaltheater, die Liszt anläßlich der Enthüllung jenes Denkmals im Jahre 1857 verfaßte. Unsere Lesebücher für Prima sollten an diefem herrlichen Aufsatz nicht vorübergehen! Nur in skizzenhaften Umrissen konnten wir Goethes hohe Meinung von der Kulturkraft der Musik eben in seinen Freundschaften und engen Beziehungen zu bedeutenden Tonkünstlern seiner Zeit schildern. Möge sich des greisen Dichters Ausspruch über die kultu relle Sendung der musikalischen Kunstübung in unserm Vaterlanöc über alle Not dieser Tage unentmutigt bewahrheiten: »Der Sinn für Musik und Gesang und ihre Ausübung ist in keinem Lande verbreitet wie in Deutschland«. Dies aber betrachten wir als Goethes Ver mächtnis an die Musikerschast der Gegenwart: die festbehauptete, innigst gehegte Liebe zur Kunst, die auch den Daseinspsad jenes Genius mit einem lichten Schimmer llbersonnte. Dafür dankt Goethe der Musik in seiner ihm wahrhaft aus .Herzenstiefcn strömen den Huldigung: »Da schwebt hervor Musik mit Engelsschwingen, Verflicht zu Millionen Tön' um Töne, Des Menschen Wesen durch und durch zu dringen, Zu überfüllen ihn mit ew'ger Schöne: Das Auge netzt sich, fühlt im höhern Sehnen Den Götterwert der Töne wie der Tränen«. Erfahrungen mit Vorlesungen und Büchern. Von Ludwin Finckh, Gaienhofen. Es kommt zu einem großen Teil aus die persönliche Rührig keit des Veranstalters an, ob eine Vorlesung gut oder wenig besucht wirb. Ich kenne eine ganze Reihe von Buchhändlern in Deutsch land, die ihre Leser- und Hörerschaft so erzogen, so in der Hand haben, das; sie ihnen solgt. Daß es kein Wagnis siir sie ist, unsercinen kommen zu lassen, wenn sie sich ins Zeug legen; es muß nur durch Werbung gut vorbereitet sein. Wenn ich in einer Stadt ankam, so empfing mich in letzter Zeit der Buchhändler meist mit einer verlegenen Miene: »Wir haben Pech. Es ist heute abend Volksbühne, oder Konzert, ober Wahl versammlung, - die Leute haben kein Geld, cs werden wenig z» uns kommen.- — Ich tröstete ihn dann. Dann hörte ich am Abend vom Fenster aus, wie die Menschen in die Volksbühne strömte», — sie hatten feste Plätze, — oder zur Wahlversammlung, und dachte: »in Gottes Namen!- — und dann war auch mein Saal gestillt, Kops an Kops, über alles Erwarten, und der Veranstalter strahlte. Und dann wurden Bücher gekauft, daß der Vorrat nicht reichte, — oft mußte der Sortimenter mir noch ein Pack nachschickcn, um den Namen einzeichnen zn lassen. Ich habe, selbst ln dieser jüngsten Zeit, gefunden, daß der Sortimenter viel zu mutlos, zu zaghast geworden ist. Er brauchte nur wieder an sich zn glauben, nicht an die »Mode«, sondern an das »gute Buch«, — so war er wieder Herr der Lage, einge schaltet in die Hör- und Kauflust der Kundschast. Leuchttransparente. Der Artikel des Herrn Werner Hoffmann i. Hse. Hans Paul Scharrer, Hamburg, über Leuchttransparente im Buchhandel (s. Nr. 31) hat sicher die allgemeine Aufmerksamkeit des Sortiments gefunden, zeigt er doch in anschaulicher Weise, welche neuen Wege der Buchhandel auf dem Gebiete der Propaganda gehen muß. Ein Gang durch die Haupt- und auch durch die Nebenstraßen einer Stadt zeigt, daß das Anßentransparent heute tatsächlich ein sehr beliebtes Werbe mittel im Geschäftsleben geworden ist. An großen Kontorhäusern drängt sich Anßentransparent an Anßentransparent und selbst in den entlegensten Straßen suchen Firmen auf sich aufmerksam zu machen, indem sie in einer oft schlecht erleuchteten Gegend durch ein auf fallendes Anßentransparent die Blicke der Vorübergehenden fesseln. Selbstverständlich erfüllt ein Anßentransparent seinen Zweck nur, wenn es in gefälliger vornehmer, nicht marktschreierischer Form hergestellt ist. Die Firma Georg Westermann, Braunschweig, hat in sehr glücklicher Weise das Anßentransparent ihren Wcstermanns Monatsheften dienstbar gemacht. Auf leuchtendem gelben Grunde hebt sich der von Lucian Bernhard gezeichnete Titel der Zeit schrift im besonders schöner Weise ab. Auf dem Trans parent ist genügend Raum, um die Firma hcrvorzuheben. Manche Firmen bringen auf dem Transparent noch ihre Spezialitäten wie: Schulbücher, Zeitschriften usw. an. In ganz geschickter Weise hat es die Firma Georg Westermann verstanden, einen Ausweg für die Firmen zn schaffen, deren Hausbesitzer sich mit diesem moderneu Werbemittel nicht befreunden können und ihre Genehmigung zur An bringung an ihrem Hause versagen. Sie liefert eine beleuchtbarc Scheibe, die oberhalb der Eingangstür zum Laden angebracht werden kann und die, wenn auch nicht den gleichen, so doch immerhin einen beachtlichen Erfolg sichert. Selbst bei Tageslicht erzielt diese Scheibe eine gute Wirkung, die durch die Beleuchtung in den Abend- und Nachtstunden natürlich noch gesteigert wird. Die Kosten sind nicht hoch, so daß jedes Sortiment in der Lage ist, ein wirksames beleucht bares Transparent anzubringcn. Fritz C n d a. N1S886N. vr. I.uän.: Der I»eben8fgum iiir den xel8lixen ^fbeiler. Lin keitrag rur akudemiseden keruksnot unck rur studen- tiseden >V6lt80lidari1üt. 45. Hekt der Heike »Veut8ektum und Ausland«. Nüu8ter (VVeskk.) 1931: ^sedendorlkseds Verla^buekk. XIV, 72 8. Oeb. I^I 3.55. Die durch eine tiefschürfende Einführung des Prälaten Schrei ber eingeleitete Arbeit Rießens verdient die allerintensivste Be achtung und wird hoffentlich eine recht weite Verbreitung finden. Schon in früheren Bänden der Reihe ist wertvolles Material für die Beurteilung der Verhältnisse veröffentlicht worden, die auch die Grundlage für die Verbreitung des deutschen Buches im In land und nicht minder im Auslande darstellen. Wenn hier nun mehr insbesondere von der Lebensraumnot des geistigen Arbeiters gesprochen wird, so bezieht sich das, vom Standpunkt des Buch handels aus gesehen, nicht nur auf die Verkümmerung des Ab satzmarktes, insbesondere für wissenschaftliche Literatur, sondern auch auf die Gefahr des Versiegens der Quellen, ans der künftige wissenschaftliche literarische Produktion zu speisen wäre, von deren Wert und Umfang wiederum die Weltgeltung des deutschen Buches nicht zum wenigsten entscheidend abhängt. Schreiber und Nießen weisen dabei, auf mittelalterliche Vorbilder zurückgreifend, nament lich auch auf die internationalen Wanderungen der geistigen Arbeiter hin, d. h. auf die Zahlenverhältnisse beim Besuch der Hochschulen durch Ausländer, auf Anstauschprofcssuren, und in weiterem Zu sammenhang überhaupt auf internationale Organisationen, die sich diesen Dingen widmen und die zum Teil immer noch zu wenig be kannt sind. Der deutsche Buchhändler, der für den internationalen Markt arbeitet, wird gut tun, sich damit einmal eingehend zn ve- schäftigen, wie nicht minder der Buchhandel sich für die Entwick lung des Akademikertums unter dem Einfluß der gegenwärtigen Krise und seiner Zlussichten für die nächste Zukunft wird inter essieren müssen, schon um gegebenenfalls den Versuch machen zu können, die künftige Gestaltung der Dinge nach Möglichkeit in einem Sinne zu beeinflussen, der den Belangen des Buchhandels entspricht. Dafür vermag die vorliegende Veröffentlichung man cherlei Anregung zu geben. Sie ist überdies für den Buchhändler, der sich für die hier angeschnittenen Fragen interessiert und auch buchhändlerisch dafür wirken will, um deswillen noch besonders wertvoll, weil ihr eine ziemlich umfangreiche Bibliographie beigc- geben ist, die die wichtigste Literatur auch periodischer Art für das Gebiet zusammengestellt hat. Sie wird für Auskunftserteilnng »de Werbemaßnahmen dem Buchhändler gute praktische Dienste leisten können. gm 409
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