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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-08-06
- Erscheinungsdatum
- 06.08.1935
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- Deutsch
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- Saxonica
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X: ISO, 6. August 1S3S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dlschn Buchhandel. nicht begreifen, warum als Vermittler des volkspolitisch rechten Buches nur ein seiner Verantwortung bewußter Volksgenosse in Frage kommen kann. Sie übersehen die ungeheure Größe der buchhändlc- rischen Aufgabe nicht, weil sich ihnen der Wert des Buches aus schließlich in der Spanne zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis und in der rechnerisch erfaßbaren Verkäuflichkeit des Buches ausdriickt. Sie haben keine Gedanken für das Problem, wertvolle Bücher gang bar zu machen. Volkspolitisch gesehen ist solches buchhändlerisches Mittlertum wertlos. Es ist gefährlich, weil es zu Auseinandersetzungen zwingt, in denen der seiner Aufgabe bewußte deutsche Buchhändler und Ver mittler dem Staatsvolke gegenüber verdächtig gemacht und dadurch seine ganze, auch im Interesse des Staates liegende Arbeit in Frage gestellt wird. Mit ganz wenigen Ausnahmen sind als Träger einer volks politisch gerichteten buchhändlerischen Arbeit junge Kräfte in Er scheinung getreten. Sie haben erkannt, daß der Buchhandel allein nicht imstande ist, das notwendige Schrifttum volkstümlich zu-machen, b. h. es unter die Volksgenossen zu bringen, und haben versucht, die kulturellen Stellen der Volksgemeinschaft für diese Arbeit zu ge winnen. Tie unverbindlichen Bücher der Nachkriegszeit hatten den ge sunden Leser- und Käuferkreis gründlich verdorben und die lockeren Beziehungen des Volkes zum Buch gänzlich zerstört. Schon darum, weil dieses unverbindliche, in seiner Zerfaserung und Zerspaltung vom Volke (günstiges Zeichen!) unverstandene Schrifttum vom ^ch- händler mit der damals üblichen groß ausgemachten Reklame ver breitet worden war, mußte die Werbung für das volkhafte Buch von weniger Belasteten erfolgen, also von Stellen, denen man glauben konnte. Solche Werbung durfte und darf das Hauptgewicht nicht auf einen sofortigen Verkaufserfolg legen, weil sie vor allem erzieherische Aufgaben zu lösen hat. Sie hat das volkhafte Buch in seine Rechte einzusetzen, das Buch zum Volk und das Volk zum Buch zu führen. Diese Werbung ist eine große Aufklärungsarbeit, die heute bei den Auslanddeutschen noch ganz zufällig und zusammenhanglos geschieht und die bis zum letzten Volksgenossen erst durchbrechen wird, wenn die vereinzelt wirkenden Kräfte zu zielstrebiger Arbeit zusammen gefaßt worden sind. Wichtig ist, daß solche Arbeit — vielfach unter Opfern — eingesetzt hat. Volkspolitisch gesehen ist dieses Mittlertum zu bejahen, sowohl der seine Aufgabe erkennende Buchhandel als auch die geforderte verantwortliche Mitarbeit aller Stellen, die beim Volke etwas gelten und mit denen das Volk in Berührung kommt, soweit natürlicher Zusammenhang gegeben ist und respektiert wird, in der bewußten gleichen Hinneigung zur Volksgemeinschaft. Es bleibt noch übrig, im Zusammenhang mit der Bücherver breitung die Presse zu nennen. Sie müsste einen hervorragenden Anteil haben an der volkspolitisch verpflichtenden Aufgabe, das Buch volkstümlich zu machen. Wenn auf der einen Seite erkannt worden ist, welche lebenswichtige Bedeutung das volkhafte Schrifttum für den Bestand eines Volkes hat, dann kann und muß auch ans der anderen Seite von der Presse erwartet werden, daß sie die Erzeug nisse auf dem deutschen Büchermarkt anderen lebenswichtigen volks politischen Ereignissen gleichsetzt und sie in derselben Aufmachung bringt. Es ist nicht schwer zu beurteilen, wie die einzelnen Zeitungen dieser Verpflichtung Nachkommen. Wer einmal selber zu ahnen be ginnt, was an Werten im volkhaften deutschen Buche ruht, der wird auch bald beurteilen können, ob seine Zeitung aus denselben inneren Beziehungen zu dem Buche urteilt, oder ob sie in oberflächlicher Weise und in Verkennung ihrer Aufgabe unbesehen einfach den Text des Vcrlagsprospektes abdruckt. Im Verlaufe der bisherigen Ausführungen erwähnte ich mehr mals die Büchereien. Die Büchereien, einstmals Einrichtungen zum billigen Bücherlesen eines beschränkten Kreises oder Pflegestättcn sogenannter kultureller Betreuung, erwachen zu neuem Leben und zu neuer Bedeutung. Sie sind nicht, wie oft ausgesprochen wird, Schädlinge fiir den Buchhandel. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Denn die im volkspolitischen Geiste geleiteten Büchereien wenden sich vor allem an ein Publikum, das als Biicherkäufer vorerst gar nicht in Frage kommt und dem die Welt des guten volkhaften deutschen Buches erst erschlossen werden soll. Mein kann daher guten Gewissens sagen, Büchereien bereiten der Arbeit des Buchhändlers den Weg. Zusammenfassend: Volksbüchereien braucht das Auslanddeutsch tum heute. Sie gehören mit zu den wesentlichen Mittlern des deut schen Buches. Neben ihnen haben nur noch Fachbüchereien und wissen schaftliche Büchereien ihre besondere Daseinsberechtigung. Obwohl die Biicherarbeit verschieden ist der Arbeit des Buchhändlers, so sind doch genügend Berührungspunkte gegeben, das Wirken beider in Zu sammenhang zu bringen. 636 Die Probleme um das deutsche Buch werden in den ausland deutschen Siedlungsgebieten gelöst werden können, wenn ihre Be deutung allgemein erkannt wird. Uns soll der Vorwurf nicht treffen, daß wir wie gewisse Leute der Nachkriegszeit uns mit Gesten über Forderungen der Zeit hinwegsetzen. Wir wollen die Forderungen sehen und dafür Sorge tragen, daß sie im Nahmen der Volksgemein schaft ihre Befriedung finden. Das können wir aber nicht mit Schlag worten, sondern nur, wenn die erkannten Pflichten Anlaß zur Tat werden. Das volkhafte deutsche Buch ist lang genug verkannt und unbe kannt unter uns gewesen. Alles Schreiben bliebe eitles Gewäsch, wenn dahinter nicht der Wille stünde, die Dinge zu sehen, wie sie sind, damit das deutsche Buch seiner Bestimmung, zum Herzen des Volkes zu kommen, zugeführt werden kann. Auflösung der Fachverbände des Kunsthandels Wie wir bereits kürzlich (Nr. 152) mitteilten, sind im Zuge des unmittelbaren Zusammenschlusses aller auf dem Gebiet der bildenden Kunst Tätigen in der Neichskammer der bildenden Künste die Fach verbände des Kunsthandels aufgelöst worden. Tie soeben im Völki schen Beobachter vom 3. August 1935 veröffentlichte Bekanntmachung der Neichskammer der bildenden Künste betr. Auflösung des Bundes Deutscher K u n st - u n d A n t i q u i t ä t e n h ä n d I c r e. V., München, und des Bundes D e u t s ch e r K u n st v e r l e g e r u n 5 K u n st b l a t t h ä n d l e r i. V., Berlin hat folgenden Wortlaut: Den Bund Deutscher Kunst- und Antiquitätenhändler e. V., München, und den Bund Deutscher Kunstverleger und Kunstblatt händler e. V., Berlin, habe ich auf Grund des 8 7 ihrer Satzungen aufgelöst. Tie Mitgliedsbücher der Mitglieder dieser Fachverbände sind da mit ungültig und unverzüglich an die Neichskammer der bildenden Künste, Berlin W 35, Blumeshof 6, unter Beifügung eines neuen Lichtbildes einzureichen. Die bisherigen Mitglieder dieser Fachverbände werden von Fall zu Fall als unmittelbare Mitglieder in die Neichskammer der bil denden Künste überführt werden. Die Berufsausübung der Mitglieder des Bundes Deutscher Kunst- und Antiquitätenhändler e. V. München und des Bundes Deutscher Kunstverleger und Kunstblatthändler e. V. Berlin wird durch die Auflösung der Fachverbänöe nicht berührt. Des weiteren erleiden auch die wirtschaftlichen und berufsstänöi- schen Angelegenheiten der Mitglieder durch die Auflösung der Fach verbände keinerlei Beeinträchtigung, da diese Belange von den hierzu angewiesenen Landesleitern der Neichskammer der bildenden Künste wahrgenommen werden. Goethepreis 1935 der Stadt Frankfurt/Main Der Verwaltungsrat des Goethepreises der Stadt Frankfurt am Main, dem auch die Neichsminister vr. Goebbels und Nust ange hören, hat mit einstimmigem Beschluß den Goetheprcis 1935 Professor vr. Hermann St ege mann in Bern zuerkannt, weil er als Dichter und als Geschichtsschreiber der jüngsten Vergangenheit sich als eine vielseitige Persönlichkeit Goethischer Prägung erwiesen hat. In herkömmlicher Weise wird der Preis an Goethes Geburtstag, dem 28. August, in den Staatsräumen von Goethes Elternhaus am großen Hirschgraben dem neuen Preisträger übergeben. Verkehrsnachrichten Postnachnahmeverkehr nach Danzig Die Postverwaltung der Freien Stadt Danzig hat von sogleich an Nachnahmen und Postaufträge aus Deutschland nach ihrem Gebiet wieder zugelasscn. Der Empfänger der Nachnahme oder des Post- auftrags muß jedoch eine Genehmigung zur Leistung von Zahlungen nach dem Ausland besitzen, die von der durch die Negierung der Freien Stadt Danzig eingesetzten »llberwachnngsstelle für Zahlungs verkehr mit dem Ausland« erteilt wird. Andernfalls werden die Sendungen als unzustellbar behandelt. Personalnachrichten In Warschau starb am 26. Juli der Verlagsbuchhändler Siegismund Arct im Alter von 64 Jahren. Arct, der in Lublin geboren wurde, kam früh nach Warschau. Er war lange Zeit Vizepräsident des Polnischen Buchhändlerverbandes und hat sich besonders bekanntgemacht durch seine großen Stiftungen für öffentliche Bibliotheken. Er mar Leiter der Aktiengesellschaft »Ruch«, die in ganz Polen Bahnhofsbuchhandlungen unterhält. W. C h r.
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