idl: 255, 2. November 1935. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. VSrI-nbtaU >. ». Dttchn vllchhand-l. 5283 Vas Urteil -es völkischen Seobachters vom,z.<vkt. zs Viele romanhaft aufgeschwemmte, mit phantastischem Beiwerk umkleiöcte und mit aktuellem Hochdruck auf den Büchermarkt geworfene Kriegsbüchcr sind rasch wieder außer Kurs geraten, was man heute bevorzugt, sind sachliche Augenblicksaufzcichnungen und Tagebuchauszüge, die das Kriegsgeschehen an der Krönt so fest- zuhaltcn vermochten, wie cs im Herzen des Mitkämpfers unverlöschbar eingegraben lebt. Mas solchen Schilde rungen dabei an literarischem und poetischem wert vielleicht abgcht, ersetzen sie reichlich durch ihren greifbareren Gehalt, durch die Wahrheit und Wucht einer unverdorbenen Soldatensprachc und durch die Größe und Reinheit der ethischen Zdce. Karl Wingenbach hat in seinem spannungsvoll geschriebenen Buche diesen letzteren Weg beschritten. Ocn Meldegängern im großen Kriege ist hierin ein würdiges Denkmal gesetzt. Wenn an den Wctterwinkeln der endlosen Materialschlachten die Reste einer zum Weißbluten hingeopfertcn Kompanie in den Granattrichtern auf wenige Stunden einen fragwürdigen Unterschlupf gefunden hatten, dann begann der selbstlose Opfergang der Ordonnanzen und Meldegänger Lurch das vom Trommelfeuer zugedccktc, kaum mehr zu erkennende, nächt liche Gelände. Trägertrupps mit Essen, Munition und Material wollten an die Krönt gebracht sein. Sehnlichst erwartete Ablösungen mußten rechtzeitig nach vorne geführt werden. Wichtige Meldungen sollten an den Be fehlsstellen eintreffen, Verbindungen mit den Anschlußformativncn hergestcllt werden. Sein und Nichtsein der kämpfenden Truppe hing oft am Lebensfaden eines sich still und zäh aufopfernden Meldegängers. Taktische Erfolge hingen oft mehr vom Glück eines Befehlsempfängers als vom Rechcnstifte des Generalstäblers ab. viele Meldegänger haben ihr Ziel nicht mehr erreicht- in einem Trichter zwischen den Linien krampfte sich gar oft die Hand eines Gefallenen um ein Stückchen Papier, das die Hilferufe Verzweifelter nach rückwärts melden sollte. was uns Wingenbach in seinem Buche zu erzählen hat, ist ein ergreifendes Kapitel letzter Pflicht erfüllung und selbstlosester Kameradschaft. Oie Westfront mit ihren dämonischen Rätseln von Materialverschwen dung wahnwitzigster Art und seelischer Behauptung des Einzelkämpfers ersteht vor dem Leser mit packender Gewalt. Krontauf, frontab, von Verdun bis Klandcrn wandern wir all die Kricgsjahrc. Einsatz um Einsatz läßt die alten Mannschaften zusammenschmelzen auf ein Häuflein Kugelsicherer, das dann im Massensturm der letzten Großkämpfe auseinander bricht. „Mach's gut, Kamerad!" Den Abschicdsauftrag eines Todgeweihten hat ein Meldegänger aus dem Kriege, von dem im Buche nicht die Rede ist, an den wir aber auf jeder seiner Seiten denken, ausgeführt: Lin Meldegänger ist Führer in die neue Zeit geworden. Karl Wingenbach Ms Melöegänger im großen Kriege Zronterlebnisse von veröun bis Zlanöern Nach 6 Wochen das S.—10. Tausend Oie Niederschrift bildet eine fortlaufende Erzählung in Romanform 240 Seiten / Zweifarbiger Umschlag sowie 10 Kopfleisten nach Skizzen aus dem Felde Preis: Schon kartoniert RM 2.80, in Leinen gebunden RM Z.80 Nicht nur als Kriegsbuch, sondern auch als Zugendschrift wird die Verwendung für dieses anerkannt wertvolle wie leichtverkäuflichc Buch eine dankbare Aufgabe sein. Vas gegebene weihnachtsbuch für unsere reifere Jugenö (A Vorzugsbedingungen auf Zettel <I