Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380609
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193806093
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380609
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-06
- Tag1938-06-09
- Monat1938-06
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Rr. 131 (R. 64) Leipzig, Donnerstag den 9, Juni 1938 185.Jahrgang Das wissenschaftliche Bibliothekswesen im nationalsozialistischen Deutschland Von Ministerialrat Dr. Rudolf Kummer Bei der in dieser Woche inPassau stattfindenden Biblio thekartagung, über die wir noch berichten werden, hielt Ober bibliothekar Ministerialrat vr. Rudolf Kummer (Reichs erziehungsministerium) eine richtungweisende Rede über das »wissenschaftliche Bibliothekswesen im nationalsozialistischen Deutschland«, aus der wir im folgenden einige größere Ab schnitte veröffentlichen, da die darin gemachten Ausführungen auch den deutschen Buchhandel interessieren dürften. Dr. Jummer befaßte sich im ersten Teil seiner Rede mit der Lage der wissenschaftlichen Bibliotheken, wie der National sozialismus sie 1933 vorfand, um dann die vom neuen Deutsch land zur Besserung dieser Lage getroffenen Maßnahmen hcrvorzuheben. In weiteren wichtigen Ausführungen ging vr.Kummcr eingehend auf den Anteil Deutschlands amintcr- nationalen Leihverkehr ein. — Aus Raumgründen beschränken wir uns auf die Wiedergabe jener Teile der Rede vr. Kummers, in denen er sich mit dem Verhältnis des wissen schaftlichen Bibliothekars zum deutschen Schrifttum und mit seiner Aufgabe als dessen Mittler befaßte. Der wissenschaftliche Bibliothekar als Mittler deutschen Schrifttums Die vornehmste Sorge des deutschen Bibliothekars gilt dem deutschen Schrifttum. Im nationalsozialistischen Deutschland gibt es keinen Bibliothekar mehr, der deutsche Kultur und deut sches Schrifttum geringschätzt. Dem deutschen Buch als dem ewigen Quell deutschen Geistes und deutscher Seelenkräste dient der deutsche Bibliothekar in verantwortungsvoller Volksverbun denheit. Er dankt es der nationalsozialistischen Revolution, daß der weiteren Erzeugung des zersetzenden jüdisch-marxistischen Schrifttums ein Ende bereitet ist. Der deutsche Bibliothekar von heute ist nicht mehr gezwungen, wahllos dieses, die Grundlagen von Volk und Staat gefährdende Schrifttum dem lesenden Volks genossen auszuleihen; nach den hierzu ergangenen Anordnungen ist dieses staatsfeindliche Schrifttum aus der allgemeinen Be nutzung ausgeschieden worden. Doch hat er — ich sage dies, um eine ständig wiederkehrende Greuelhetze endgültig aus der Welt zu schaffen — dies zersetzende Schrifttum nicht verbrannt oder sonstwie vernichtet, ist auch nicht gesonnen, es an auslän dische Bibliotheken oder an jüdische Antiquariate zu veräußern, sondern er hat es nur der allgemeinen Benützung entzogen. Zur Bekämpfung des Weltjudentums, der Weltfreimaurerei und des Weltbolschewismus benötigt aber der Politiker, der Forscher und der Historiker gerade dieses Schrifttum zu seiner Unterrichtung und Forschung. Aus diesem Grunde sammeln auch heute noch die wissenschaftlichen Bibliotheken dieses Schrifttum und bewah ren es sorgfältig auf für heute und für kommende Geschlechter. Liebe zu unserem Volke und Liebe zur Wahrheit bedingt diese nationalsozialistische Bibliothekspolitik. In nähere Berührung mit der Öffentlichkeit kommen die wissenschaftlichen Bibliotheken in den letzten Jahren in steigen dem Maße durch die groß angelegten Ausstellungen, die ent weder unmittelbar durch die Bibliotheken selbst veranstaltet wer den oder auch in Verbindung mit Dienststellen der NSDAP, wie z. B. der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums oder mit dem Amt Schrifttumspflege beim Beauftragten für die gesamte geistige und weltanschauliche Er ziehung der NSDAP. Diese Ausstellungen gehören zu den schön sten und dankbarsten Aufgaben der wissenschaftlichen Bibliothe ken. Gelingt es doch bei dieser Gelegenheit, weiteste Kreise unse res Volkes mit den ältesten ehrwürdigen Schriftdenkmälern der deutschen Vergangenheit wie auch mit dem Geistesgut der Gegen wart bekannt zu machen und sie auf diese Weise auf die Auf gaben und die Tätigkeit der wissenschaftlichen Bibliotheken hin zuweisen. Ausstellungen wie die Deutsch-schwedische Buchaus stellung in der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin dienen neben der Unterrichtung der deutschen wissenschaftlichen Kreise über das schwedische Schrifttum der Vertiefung der kulturellen Beziehungen und der Achtung vor den wissenschaftlichen Leistun gen außcrdeutscher Völker. Großer Anteilnahme erfreuen sich Ausstellungen über deutsche Geschichte, Vorgeschichte, Auslands deutschtum und nationalsozialistisches Gedankengut. Einen besonderen Aufschwung hat in den wissenschaftlichen Bibliotheken die Sammlung, Auswertung und Benützung des Schrifttums zur Familienforschung genommen. Angeregt durch die Gesetzgebung des nationalsozialistischen Staates ist in wei teste Kreise des Volkes die Erkenntnis des Sippen- und damit des Volksaufbaues der Vergangenheit gedrungen als mahnen der Wegweiser für die Zukunft unseres Volkes. Hier ist es Auf- gabe- der Bibliotheken, dahin zu wirken, daß die Familienfor schung in das lebendige Bewußtsein unseres Volkes eingeht. Der Einführung in das Gedankengut des Dritten Reiches dienen die in den Lesesälen der Bibliotheken errichteten national sozialistischen Mustersammlungen, die in Zusammenarbeit mit der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.- Schrifttums aufgestellt und durch ständige Benützung der Natio nalsozialistischen Bibliographie ergänzt werden. Zahlreiche wis senschaftliche Bibliotheken haben ferner das Schrifttum der Be wegung seit Gründung der NSDAP, sowie das artverwandte Schrifttum bereits katalogmäßig erfaßt. Andere Bibliotheken Bekanntmachung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Anwendung der Verordnung über das Verbot von Preis erhöhungen vom 26. November 1936 In Absatz 2 Satz 1 der Bekanntmachung des Börsenver eins vom 19. Juli 1937 (Börsenblatt Nr. 166 vom 22. Juli 1937) ist darauf hingewicsen worden, daß das Verbot der Preiserhöhung im Verlagsbuchhandel für die Erhöhung der Laden- und Anzeigenpreise gilt. Obwohl im Satz 3 aus drücklich hinzugefügt ist, daß eine Preiserhöhung aber auch vor liegt, wenn die Zahlungs- und Lieferungsbedingungen des Ver legers, des Grossisten und des Händlers zum Nachteil ihrer Ab nehmer verändert werden, ist es vorgekommen, daß unter Be rufung auf Satz 1 die vor dem Stichtag (17. Oktober 1936) ein geräumten Preise für Rohexemplare nachträglich ohne Geneh migung erhöht worden sind. Es wird nochmals darauf hinge wiesen, daß jede Erhöhung der Preise gegenüber den am Stichtag gültigen Preisen, also auch die Erhöhung der Nettopreise und der Preise für rohe Bogen, sowie jede Ver änderung der Lieferungs- und Zahlungsbe dingungen zum Nachteil der Abnehmer geneh migungspflichtig ist. Leipzig, den 4. Juni 1938 Di. Heß Nr. 131 Donnerstag, den 9. Juni 1988 461
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder