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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 257 <N. 117) Leipzig. Sonnabend den 4. November 1939 106, Jahrgang Die Frontbuchhandlung Von Wilhelm Baur Als kürzlich an dieser Stelle in dem Artikel »Was sollen wir tun?« von vr. Adolf Spemann die durch den Krieg geschaf fene Lage festgestellt und in ihrer Entwicklung untersucht wurde, mußte selbstverständlich auch die Frage der Errichtung von Frontbuchhandlungen angeschnitten werden. Die Erfahrungen des Weltkrieges haben bewiesen, daß daran nicht vorbeigegangen werden darf. Inzwischen sind auch bereits die Richtlinien festgelegt worden, die für die Gründung von Frontbuchhandlungen zu gelten haben. Daß die Versorgung der Truppe mit dem notwendigen Lesestoff als eine Gesamt ausgabe des deutschen Buchhandels anzusehen ist, wird bei allen Berufskameraden freudige Zustimmung finden. Die vorbereitenden Arbeiten sind jetzt soweit abgeschlossen, daß der Einsatz in naher Zukunft erfolgen kann. Voraussetzung für die Frontbuchhandlung ist die Beweglichkeit. Wohl liegen unsere Soldaten in den Festungen und Bunkern des Westwalls fest, gewiß haben sie Standquartiere an den anderen, feindlichen Luftangriffen ausgesetzten Grenzen des Reiches, aber gerade die ständige Bereitschaft zum Kampf macht es notwendig, das Buch bis an die vorderste Linie heranzubringen. Stationäre Verkaufs stellen, wie sie der Weltkrieg noch kannte, können diese Aufgabe nicht oder doch nur zu einem kleinen Teil übernehmen. Es war von vornherein klar, daß weder für eine einzelne Sortiments buchhandlung noch für die Berufsorganisation die Möglichkeit des Einsatzes der geforderten gelandegängigen großen Bücher wagen besteht. Darum soll auch dankbar anerkannt werden, daß die Deutsche Arbeitsfront sofort dem Ansuchen, die dafür erforder lichen Mittel bereitzustellen, entsprochen hat. Zunächst wird der Einsatz von zwölf als Buchverkaufsläden ausgestatteten Fahr zeugen erfolgen, in denen Schlafgelegenheit für zwei oder drei Mann Belegschaft vorgesehen ist. Sowohl die Buchhändler (durchweg gelernte Sortimenter) — die Vermittlung von Berufskameraden aus freigemachten Ge bieten erfolgte durch die Kammer — wie auch Fahrer und Be gleiter stehen im Wehrdienst. Sie werden stets wochenlang von Standort zu Standort nach einer befehlsmäßig festgelegten Route unterwegs sein. Ihre Verbindung zum deutschen Verlag wird hergestellt durch die Zentrale der Frontbuchhandlungen in Berlin C 2. Hierher richten sie ihre Bestellungen, von dort wer den ihre Lagerbestände, die stets aus ungefähr 1500 Werken be stehen sollen, ergänzt. Es ist an fast alle Gebiete des deutschen Schrifttums gedacht, obwohl natürlich das schöngeistige Buch im Vordergrund stehen soll. Die Aufgabe als Mittler des kulturpolitischen Schaffens der Heimat soll aber nicht etwa bei dem zunächst festgesetzten Bestand anfhören. Genau so wie es Aufgabe eines Sortimenters ist, jeden Wunsch des Buchkäufers zu erfüllen, wird von der Front buchhandlung verlangt, daß sie das Buch heranschafft, das zur Ausfüllung der Zeit gefordert wird. Es kann also sehr wohl auch z. B. ein Fachbuch irgendeiner wissenschaftlichen Disziplin bestellt und beschafft werden. Ebenso selbstverständlich ist die Mitführung von Schreibpapier und anderen Materialien, für die bestinimt ein Bedarf vorausgesetzt werden kann. Auf jeden Fall wird diese Maßnahme neben den von Partei- und Staatsstellen getroffenen Vorbereitungen mithelfen, dem Soldaten an der Front das Gefühl der Zusammengehörig keit von Front und Heimat zu geben. Sich diesem großen Ziel unterzuordnen und seinetwegen auf Persönliches zu verzichten, ist eine Verpflichtung, die jeder von uns gern übernimmt. Im letzten großen Völkerringen 1914—18 war weder ein solcher Entschluß, noch die unmittelbare Ausführung möglich. Spät, sehr spät erst wurde durch die Initiative einzelner Buch handelsfirmen hinter der Front etwas ausgezogen, was heute für die Berufsgemeinschaft erste und vornehmste Aufgabe ist. Das Alter der deutschen Zeitschriften Zeitschriften — oder genauer -das, was wir heute darunter verstehen — gibt es seit dem Ausgang des 17. Jahrhunderts. Größeren Aufschwung nahm das Zeitschriftenwesen im Auf klärungszeitalter des 18. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit her bestehen heute noch die »Göttingischen Gelehrten Anzeigen«') (gegründet 1738), das »Gesetzblatt der Freien Hansestadt Bre men«') (gegründet 1751), das »Berliner Astronomische Jahr buch«') (gegründet 1775), die »Annalen der Physik«') (gegründet 1799). Weitere 14 von den heute noch erscheinenden Zeitschriften sind im Zeitraum von 1801—1820 gegründet worden, darunter die vom Preußischen Staatsministerium herausgegebene »Preu ßische Gesetzessammlung« (1810), das »Militärwochenblatt» (1815), zwei naturwissenschaftliche Zeitschriften usw. Seit 1811 beziehungsweise 1816 erscheinen auch schon Badeblätter und Kur listen für Baden-Baden, für Warmbrunn, für Bad Eilsen. Weiter findet sich eine Gruppe von 41 Zeitschriften, die in den Jahren 1821—1840 gegründet wurden, mithin ebenfalls über hundert Jahre alt, sind, darunter das »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel« (gegründet 1834). Insgesamt sind also 59 der heute noch erscheinenden Zeit schriften über hundert Jahre alt, das sind knapp 1,3 vom Hun dert der Zeitschriften. Alle hier genannten Zahlen und die folgenden Tabellen sind ermittelt auf Grund der Angaben von »Sperlings Zeit schriften- und Zeitungsadreßbuch«, 61. Ausgabe 1939 und be schränken sich aus die deutschsprachigen und innerhalb des Groß deutschen Reiches erscheinenden Blätter. 132 dort namentlich auf- Neichsschrifttumskamrner, Abt.m, Gr.Buchhandel Anschriften von Arbcits- und Wehrdicnsilcrn (Wiederholung) Die Betriebssichrer werden gebeten, nach Möglichkeit der Reichs- schristtumskaminer — Abt. III — Leipzig C 1, Hospitalstraße 11 I, die Arbeits- und Wehrbienstanschriften der jungen Gehilfen mitzu- teilen, die im Anschluß an ihre buchhändlerische Ausbildung zum Ar beits- oder Wehrdienst einrücken mußten. Die Kammer möchte mit diesen jungen Kräften, die später den Berufsstand in voller Verant wortung zu führen haben, in lausender Verbindung bleiben. Die Be triebssichrer oder deren Stellvertreter werben gleichzeitig gebeten, auch von sich aus Sorge zu tragen, daß diesen jungen Berusskame- radcn von ihren ehemaligen Bcschästigungsfirmen buchhändlerische Fachzeitschriften, Verlagsanzeigen über Neuerscheinungen, darüber hinaus aber auch Lesestoff usw. übermittelt werden. Bei Übermittlung solcher Sendungen sind selbstverständlich auch nicht die Betriebsangehörigen zu vergessen, die schon Uber ihre Jung gehilfenzeit hinaus und gegenwärtig zu den Massen gerusen find.
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