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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1944-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1944
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- Deutsch
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das Fachschrifttum begrüßt wird, ist doch nicht die Tatsache zu ver kennen, daß seitens dieser Sortimentsfirmen fürs Lager Bücher bestellt werden, für die in absehbarer Zeit bei der Kundschaft kein echter Be darf besteht. Es kann also dadurch der Fall eintreten, daß entweder die Bücher längere Zeit ungenutzt' in den Regalen des Sortiments stehen, statt sofort im Interesse der Erzeugungsschlacht eingesetzt zu werden, oder daß wegen der mangelnden Sachkenntnis des Sortimenters auf die sem Gebiete und der fehlenden Kundschaft die Bücher an Kreise ver kauft werden, die keine unmittelbare Verwendung für den Inhalt der Bücher haben. Uin solchen Fehldispositionen vorzubeugen, ist grund sätzlich ein Verbot der Lagerbestellungen ausgesprochen worden. Um aber denjenigen Firmen abgesehen vom Ausland - die sich schon bisher für das landwirtschaftliche Fachschrifttum verwandten, auch wei terhin einen Einsatz für dieses Schrifttum zu ermöglichen, ist eine Aus nahme vom Verbot der Lagerbestellungen für diese Firmen zugelassen worden. Sie müssen aber denjenigen Verlagen, bei denen sie schon bis her Lagerbcstellungen aufgaben, einen Revers einsenden, in dem sie sich ausdrücklich verpflichten, beim Verkauf der fürs Lager bestellten Bücher genau die Bedürfnisfrage zu prüfen. Der Börsenverein hat derartige Reverse herstellen lassen. Sorti mentsfirmen, die sich schon bisher für den Absatz des landwirtschaft lichen Fachschrifttums einsetzten, können Reverse für die Verlage, bei denen sie auch weiterhin Lagerbestellungen aufgeben wollen, kostenlos gegen Einsendung eines freigemachten Umschlages bei der Geschäfts stelle des Börsenvereins anfordern. Zusammen mit der ersten Lagerbestellung ist dann den einzelnen Verlagen je einer dieser Reverse unterzeichnet einzusenden. Es bleiben folgende landwirtschaftliche Verlage bestehen: Deutsche Landbuchhandlung, Berlin. J. Neumann, Neudamm. Paul Parey, Berlin. Fritz Pfenningstorff, Berlin-Lichterfelde. Reichsnährstandsverlag GmbH., Berlin. M. & H. Schaper, Hannover. Trowitzsch & Sohn, Frankfurt/Od. Eugen Uliner, Ludwigsburg (bisher Stuttgart). Hat eine Sortimentsfirma schon bisher mit allen diesen Verlagen zusammengcarbcitet, dann bestellt sie acht Reverse, zuzüglich ein Exemplar für die eigenen Akten. Macht sich eine Neubestellung fürs Lager bei einem der Verlage notwendig, dann wird zusammen mit die ser ersten Lagerbestellung der Revers an den betreffenden Verlag ein- gesandt. Es ist. also nicht notwendig, daß diese Reverse sofort verschickt werden. Bei Eingang des Reverses prüft der Verlag, ob die Firma tat sächlich schon früher Lagerbe6tellungen aufgegeben hat und aus den Gesamtbezügen geschlossen werden kann, daß unter der Kundschaft wirklich echter Bedarf besteht. Eine besondere Benachrichtigung über Eingang des Reverses und die erfolgte Aufnahme der Firma in die Liste der auch weiterhin vom Verlag fürs Lager zu beliefernden Firmen er folgt nicht. Jedem Verlag bleibt es überlassen, ob und wie weit er Lager bestellungen von dem Reverse einschickenden Sortiment ausführen will“. Die Einsendung eines Reverses an einen landwirtschaftlichen Verlag ist auch nicht etwa ei/iem Antrag auf Aufnahme in eine „Zuteilungsliste“ gleichzusetzen; denn die landwirtschaftlichen Verlage liefern grundsätz lich nur im Bestellverfahren. Geht bei einem Sortiment, das vom Verlag fürs Lager beliefert wird, > eine Kundenbestellung ein, dann ist diese Kundenbestellung zunächst vom Lager auszuführen und nicht etwa von der Möglichkeit des Punk tes 2 der Bekanntmachung des Börsenvereins —- nämlich der Aufgabe einer Kundeubestellung beim Verlag — Gebrauch zu machen. Auch Auf träge von Bibliotheken sind aus den Lagerlieferungen zu decken. Die Verlage werden ganz besonders sorgsam die Kundenbestellung der fürs Lager belieferten Sortimentsfirmen überprüfen. Sollte ein Sortiment versuchen, die bei ihm eingehenden Aufträge als sogenannte Kunden bestellungen an den Verlag weiterzugeben, obgleich eine Belieferung mit dem betreffenden Werk fürs Lager erfolgte, muß es damit rechuen, daß nicht nur diese Bestellungen nicht ausgeführt werden, sondern überhaupt eine Weiterbelieferung fürs Lager unterbleibt. 2. Kundenbestellungen des Sortiments Kundenbestellungen des Sortiments wird der Verlag nach wie vor im Rahmen seiner Vorräte ausführen. Es ist lediglich -- wie das heute schon zumeist geschieht. beim Bestellvermerk der Name des Bestellers (nicht volle Anschrift) anzugeben, um jederzeit eine Nachkontrolle zu ermöglichen, ob es sich auch wirklich um einen festen Kundenauftrag handelt und nicht um eine getarnte Lagerbestellung. Aufträge des Sorti ments mit dem heute üblichen Stempelaufdruck „Kundenbestellung“ bleiben unberücksichtigt, sofern nicht der Name des Bestellers an gegeben ist. 3. Bestellungen von Privatpersonen beim Verlag Die Tatsache,' daß die Abnehmer des landwirtschaftlichen Fach schrifttums vielfach entfernt von Städten mit Buchhandlungen wohnen, hat seit langem dazu geführt, daß ein Teil der Interessenten direkt beim Verlag zu bestellen pflegt. Es ist selbstverständlich, daß der direkt lie fernde Verlag auch die bei ihm eingehenden Aufträge genau so gewissen haft überprüft, wie das von den Firmen des vertreibenden Buchhandels verlangt wird. 4. Zurückstellung eines Teils der Auflage bestimmter Bücher für den Reichsnährstand Die heute noch bewilligten Auflagen selbst wichtiger landwirtschaft licher Fachbücher- genügen nicht, um den Bedarf zu decken. Zu den Maßnahmen, die darauf abzielen, das noch erzeugte landwirtschaftliche Fachschrifttum so einzusetzen, daß es für die Erzeugungsschlacht den größtmöglichen Nutzeffekt bringt, gehört auch die Vorschrift, daß von bestimmten Fachbüchern Teile der Auflage seitens der Verlage für Zwecke des Reichsnährstandes zu reservieren sind. Es ist dabei vor allem an Bücher für die landwirtschaftlichen Beratungskräfte gedacht, da über diese der Inhalt der Bücher einem sehr großen Kreis von Landwirten zugänglich gemacht werden kann. Zusammen mit der Fachgruppe Land- und Hauswirtschaft der Fachschaft Verlag wird der Reichsnährstand die jenigen Bücher auswählen, die für diese Zwecke in Frage kommen. Die Verlage werden dann die Auflage bekommen, einen gewissen Prozent satz ‘1 er hergestelllen Bücher zunächst einmal für Zwecke des Reichsnähr standes zurückzustellen. Den einzelnen Landesbauernschaften wird eine Liste der vom Reichsnährstand ausgewählten Fachbücher zugesandt, in die diese die benötigten Mengen jedes einzelnen Titels eintragen. Die Liste wird dann zusammen mit der Angabe, ob Lieferung direkt vom Verlag oder durch eine bestimmte Buchhandlung erfolgen soll, an den Reichsnährstand gesandt. Der Reichsnährstand stimmt die gewünschte Menge mit der vorhandenen Auflage ab. Über die Fachgruppe Land- und Hauswirtschaft wird dann jedem einzelnen Verlag der Verteilungs- schlü B sel zugesandt. Bei Lichte besehen bedeutet also die Bekanntmachung des Börsen vereins über den Vertrieb landwirtschaftlichen Schrifttums eigentlich keinerlei Änderung gegenüber dem bisherigen Zustand. Diejenigen Sortimentsfirmen, die sich schon früher für das landwirtschaftlich" Fach schrifttum einsetzten, können auch weiterhin Lagerbestellungen auf geben, sie haben nur einmal den erwähnten Revers einzu6cnden. Die jenigen Sortimentsfirmen, die früher nur Kundenbestellungen aufgaben, können das auch weiterhin tun. Wenn eine Sortimentshuchhandlung schon bisher eng mit einer Landesbauernschaft zusammen arbeitete, so kann sie auch den für Zwecke des Reichsnährstandes reservierten Teil der Auflage bestimmter Fachbücher über sich leiten lassen. Verhindert werden soll durch die Bestimmung nur. daß Sortimentsfirmen aus rein finanziellem Interesse, weil anderes Schrifttum nicht mehr in ausreichen den» Maße erhältlich ist, nunmehr landwirtschaftliches Schrifttum fürs Lager bestellen, für dessen sorgfältige Verteilung an interessierte Ab nehmer ihnen sowohl die entsprechenden Geschäftsbeziehungen zur Landwirtschaft als auch die nötigen Sachkenntnisse für eine richtige Kundenberatung fehlen. Vom Sorli'menler und seiner Kriegsleihbücherei Von Jupp Kühn i. H. August Lax, Hildesheim Als im Frühjahr des vorigen Jahres angeordnet wurde, daß jeder Sortimentsbuchhandlung eine Kriegsleihbüchcrei anzugliedern sei, da hatte wohl schon mancher Buchhändler, der bis dahin eine Leihbücherei nicht betrieben hatte, über die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung angesichts der kriegsbedingten Verhältnisse im Buchhandel und auf dem Büchermarkt nachgedacht und war bald und mit Eifer an den Aufbau einer Leihbücherei auf Kriegszeit gegangen. Manche Berufskameraden hatte.n sicherlich zuerst manchen Vorbehalt zu überwinden, ehe sie an eine Tätigkeit herangingen — an das Ausleihen von Büchern -—, die ihnen nicht nur fremd war, die sie auch bisher vielleicht gar nicht so recht für voll genommen hatten. Inzwischen dürfte sich die Kriegsleih- bücherei in den meisten Sortimenten, gleich, ob sie mit mehr oder weniger Anfangsbegeisterung ins Werk gesetzt wurde, zu einer nicht mehr zu missenden Einrichtung entwickelt haben. Manche nützliche Er fahrung wurde gesammelt, manches positive oder negative Vorurteil be richtigt. So ist cs vielleicht nicht überflüssig, einige aus der Kriegsleih büchereiarbeit herausgewachseiie Eindrücke und Gedanken zusammen zufassen. Rechnet man die vielen, doch zum Teil sehr eindringlichen Kauf- wütische, die Tag für Tag an den Buchhändler herangetragen werden, und die ja leider nur zu einem Bruchteil zu befriedigen sind, auch nur teilweise als echtes Lesebedürfnis, dann drängt sich der Gedanke, sel tene Bücher nicht mehr einem einzelnen zu verkaufen, sondern sie vielen zu verleihen, ganz selbstverständlich auf. Kommt man daraufhin aber zum Plan einer Leihbücherei, so ist wahrscheinlich die Einstellung zu dieser Einrichtung eine andere, als wenn man sich aus "mehr kaufmänni schen Gründen der Leihbücherei widmen will. Ich halte es daher auch für erklärlich und für selbstverständlich, wenn man als Sortimentsbucli- händler etwas andere Auffassungen und Zielsetzungen bei der Inangriff nahme und der Weiterführung der Leihbüchereiarbeit hat. Aus meiner persönlichen Erfahrung ergab sich dann zu meinem Be dauern, daß die Vorstellungen und Wünsche, die sich bei mir an den Gedanken der Kriegsleihbücherei geknüpft hatten, siel», wenigstens zu nächst, nicht alle erfüllten. So hatte mir vor allem vorgeschwebt, den reizvollen geistigen Kontakt mit interessierten Bücherkäufern und Lesern, der infolge der Zeitumstände und Schwierigkeiten der Lager- Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 78, Sonnabend, den 4. November 1944. 195
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