154 - — ■wie es noch jetzt ist, und nun theillen die Brüder ihre Zeit zwischen den Waffenübungen und Kriegen, und zwischen den Werken der Menschenliebe und Hospila- lität in Bedienung der Kranken, Dürftigen und Pilger, und hierdurch bildete sich das Institut zu einem geist lichen Mililairorden um. Der Neigung und Denkungsart des europäischen Adels entsprach eine solche Einrichtung ganz. Viele strömten nach Palästina, um Theilnehmer davon zu wer den. Der Orden hob sich hierdurch, und besonders durch die ihm vom deutschen Kaiser Friedrich I. ii85 verliehenen Gerechtsame und Freiheiten, welche alle nachfolgenden Kaiser bestätigten und vermehrten. Lange wufste er sich gegen die Saracenen und Türken zu erhalten und den Thron von Jerusalem zu befestigen. Als aber Jerusalem nach 80 Jahren christlicher Herr schaft im Jahre 1187 wieder in die Hände des Sul tans Saladin von Egypten fiel, begaben sich die Ritter mit ihrem Hospital in die Veste Margat, und verlegten 4 Jahre später ihre Residenz nach Ptolomäis oder Acri. Von hier wurden sie jedoch 1291 auch verdrängt, und zogen sich nach Linisso in Cypern. Aber auch hier wurden ihrer Thätigkeit zu viele Hindernisse in den Weg gelegt, so dafs sie sich einen ändern Aufenthaltsort zu verschaffen suchen mufsten. Diefs war die Insel Rhodus, welche sie i3io den saracenischen Seeräubern abnahmen , und sich nun Rhodiserritter nannten. Von dieser Insel blieben sie 210 Jahre lang Besitzer, in welcher Zeit ihre Macht sehr wuchs. Dessen unge achtet konnten sie den häufigen Anfechtungen und Bela-