16 — tung des Gefalles sicli abhiingig zeigt, also einer in gleicher Richtung 1 lingere Zeit fortwirkenden. Betrachten wir also die Formen der Ivarren- felder mit Bezng auf ihre Entsteliung, so sagen wir nns: Ivarren konnen nur dnrch steil, oft rechtwinklig auffallendes Wasser entstanden sein, welches in zahlreiche Bache und Bachlein zertheilt, seinen Weg auf die Erde tand, wo es fallend oder fliessend uber eine melir oder weniger grosse Flache hin durch cheniische Aullosung und mechanische Arbeit,aberwenig unterstiitzt von dem inFliissen wirksamen Schleifmaterial, zahlreiche Hohlraume schuf. I)ie Regentropfen konnen dafiir nicht verantwortlich gemaeht werden, weil sie erst nach langerem Fliessen iiber den Grund eine Wassermasse zu concentrieren vermochten, wie die grosseren Ivarren sie voraussetzen lassen; fiir dieses Zusammen- tliessen aber fehlen die verzweigten Rinnen, ohne welche solche Auf- sammlung nicht denkbar ist, und mit ihnen fehlen auch die Zeugnisse fiir ein Wachsen ihrer Wirkungen von oben nach unten. Viele Karren- fehler zeigen vielmehr gleichstarke Auswaschungen auf allen Hohestufen und schneiden nach oben plotzlich ab, wiihrend sie nach unten in den Sammelcanal einer Thalschlucht miinden. Die Quelle dieser zahlreichen Wasserbachlein, deren Spuren ein Karrenfeld aufvveist. muss viel ergiebiger ais Regenwolken gewesen sein und nahergelegen haben, ja sie muss in den meisten Fiillen iiber dem Boden gelegen haben und vom Boden unabhiingiger gewesen sein, ais das iiber ihn tliessende Wasser je werden konnte. Der Ausgangspunkt derartiger Wirkungen kann nach allen Erfah- rungen nur in der concentrierten Wassermasse grosser und zerkliifteter Firn- und Eisansammlungen gesucht werden, deren Bchmelzwasser durch tausend Spalten, KUifte, Schiichte seinen Weg nach unten, und zwar nicht selten senkrecht herabstiirzend, fand. Nur so ist die in jedem Karren feld uns entgegentretende Verbindung der Wirkungen fallenden und flie- senden Wassers, grosser und kleinster Strudel- und Tropfspuren, der Mangel an Zusammenhang im Einzelnen und die beriickende und irre- fiihrende Gleichforniigkeit im Grossen zu erklaren. Wir haben, mit anderen Worten, die Wirkung einer grossen, zeitlich continuirlichen, riiumlich in