25 komraeu von fossilen, d. h. trockengelegten, von Yegetation dicht iiber- kleideten Karrenfeldern, die Mischung von sehr tiefen Strudellochern und Schiichten, oft in streng geradliniger Anordnung, mit den mehr oberflach- lichen Rinnen, die Yerbreitung der letzteren und ihre Unabhangigkeit vom Gefalle, der Mangel regelmassiger Abstufungen zvischen hoher und niedrigerliegenden Rinnen, die Falle von Kreuzung einer Rinnen- richtung durch eine andere, endlich die mit der gesetzlichen Yerlegung des Firosionsmaximums in die Tiefe unvereinbare Zuscharfung und Zu- spitzung der hervorragenden Theile, die doch nocli friiher der Auflosung verfallen mussten, ais die tieferliegenden. Wer die Ivarrenformen genau betrachtet, dem vird es bald klar, dass hier durckaus nickt bloss eine Erscheinung der chemischen Erosion vor- liegen konne, sondern dass die Auflosung, verstarkt durch die mechanische Wirkung des Fallens und Eliessens grosserer Wassermassen dieselben allein zu sehaffen vermochte. l)ie Auflosung durch tropfenweise oder ini gunstigsten Falle in kleinen Regenstromchen einwirkendes YV asser ist nicht im Stande, diese an Zahl und Form gleich erstaunlichen Spiil- und Strudel- rinnen und -lociier und vor allem diesen Schwung der Bogenlinien zu erzeugen. Die Dauer der Einwirkung kann durchaus nicht die augenblick- liche Stoss- oder Fallkraft ersetzen. Die Haufung kleiner Eingriffe in den Zusamnienhang eines Kalksteinblockes kann zuletzt eine Hohlung erzeugen, welche aber in ihrer Gestalt das Entstandensein durch viele kleine Eingriffe inimer erkennen lassen wird. Yon dem Grundsatze aus- geliend, dass jede Wasserform der Erde ein Abbild der in ihrer Gestaltung thatigen Wassermasse biete, miissen wir ftir die Ivarren- felder den beliebten Satz der durch Dauer zu grossen W irkungen sicli lniu- fenden kleinen Ursachen ablehnen. Es ist ganz verfehlt, zu glauben, die AYirkung derselben Kiaft zusammengefasst in kurzer Zeit sich aus- sernd, sei stets gleich den iiber einen langen Zeitraum vertheilten Wirk- ungen einer gleichgrossen Summe von Theilkraften. Die Annahme gilt bei den Virkungen des AYassers weder fiir die fortgefuhrten Massen, nocli fiii die dadurch gebildeten Fonnen, weil mit der kurzzeitigen Y irkung einer 4