45 mogen damit ungewohnliche Bewegungszustande und Erschiitterungen, gleichsam Verschiebungen bis an oder uber die physiologische Elasticitiits- grenze verursaeht werden, die schliesslich auch einmal eine irreparable Verschiebung der Constellation und damit eine erbliche Variation erreicben. Alie Yeranderungen aber, welche mit den ausseren Yerhaltnissen kommen und gehen, konnen natiirlich nicht den Character erblicher Qualitaten haben. Zur Veranscliaulichung des Gesagten mag man immerhin an eine Feder denken, die auch nur dann eine dauernde Veriinderung erfahrt, wenn sie iiber die elastischen Fahigkeiten hinaus in Anspruch genommen wird, oder an eine Spieldose, deren Harmonie dauernd modificirt ist, wenn ein oder einige Ziihne der Walze verbogen oder zerbrochen wurden. Ein solcher Erfolg kann sich begreiflicherweise plotzlich und unvermittelt einstellen und bei gleicher Aussenwirkung verschieden ausfallen. Doch ist auch leicht zu verstehen, dass durch die fortgesetzte Inanspruchnahme, z. B. durch Abnutzung, mit der Zeit Yeranderungen oder die Bedingungen fiir Yeranderungen in der inneren Constellation gesehaffen werden, die allmahlieh oder plotzlich in den nach aussen erklingenden Tonen bemerk- lich werden. Auch in Organismen treten Yariationen sehr gewohnlicli sprungweise auf und pflegen, bei Gleichheit der Aussenbedingungen, nicht alie Indi- viduen und diese nicht in gleicher Weise zu treffen. Doch bieteu z. B. die Bacterien auch ausgezeiclinete Beispiele fur eine allmiihliche und in allen Individuen gleichsinnige Variation. Denn bei gewissen Einwirkungen wird die Production von Giften oder Farbstoffen u. s. w. in den suc- cessiven Generationen mehr und mehr abgeschwacht und je nach der Behandlung lasst sich die neue Eigenschaft so induciren, dass sie nach Wiederkehr der normalen Culturbedingungen dauernd bleibt oder all- mahlich ausklingt. Die ausseren Eingriffe wirken aber nur durch die Herbeifiihrung innerer Constellationen und in consequenter Verfolgung der friiheren Auseinandersetzung ist es ganz selbstverstandlich, dass auch innere