Organische Sauren werden meist nicht oxydirt, sondern erhohen wegen ihrer sauren Natur die Bestandigkeit. Nur Weinsaure liess etwas Kohlensaure erkennen; Oxalsaure dagegen blieb auch beim Kochen un- zersetzt. Indifferente organische Stoffe, wie Kohlehvdrate, Harze, Fette sind unwirksam; einige geben mit sebr concentrirter Losung auf die Dauer etwas Kohlensaure; die verdiinnte Losung ist unwirksam. Von thierischen Stoffen hat frisches Fibrin aus Blut eine auffallige Fahigkeit, den Sauerstoff zu entbinden; es bewirkt eine ganz vollstandige Zersetzung in kurzer Zeit. Aehnlich, nur schwacher wirken sebr yiele andere thieriscbe Gewebe. Andere, wie Knorpeln, Knocken, Haare, sowie die leimartigen und loslicben animalischen 8toffe sind ohne merkliche Wirkung. Die Ausgiebigkeit der Wirkung auf Wasserstoffhyperoxyd erscheint bei den feinzerteilten Edelmetallen unbegrenzt, ebenso bei den Oxyden des Mangans, Kobalts und Bleis. Dagegen verlieren ihre Wirkung auf die Dauer metallisches Wismuth, Kupfer, Eisen. Fibrin bleibt sebr iange wirksam, die weniger aktiven thierischen Theile verlieren ihre Wirksam- keit bald. Bei der Erorterung der Ursachen dieser Vorgange ist Thcnard ge- neigt, sie der Elektricitat zuzuschreiben, wiewohl er bei der Yerbindung der in Zersetzung begriffenen Massen mit einem Elektrometer keine be- stimmten Ergebnisse erkalten katte. Im tibrigen vergleicht er diese Er- scheinungen mit der Explosion des Knallgoldes und -silbers, der Zerlegung des Ammoniaks durch glubende Metalle, der Umwandlung des Zuckers in Alkohol und Kohlensaure. VI. Contuctwirkungen des metallischen Platins. Die Entdeckungsge- schichte der katalytischen Verbrennungserscheinungen am Platin beginnt mit einigen Versuchen und Beobachtungen, die Humphry Davy gelegent- lich seiner Bemiiliungen um die Erbauung einer Sicherheitslampe fiir Koblenminen machte 1 ). Er hatte sicb iiberzeugt, dass ein kinreichend 1) Philos. Mag. 50, 22. 1817.