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Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung : 22.05.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id425384225-194505223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id425384225-19450522
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-425384225-19450522
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungTageszeitung für die deutsche Bevölkerung
- Jahr1945
- Monat1945-05
- Tag1945-05-22
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CJi'cPn o & ettwto \< i. Jahrq. Dienetag, 22. Mal 1945 Nr. 1 Ansprache Marschall Stalins an das Sowjetvolk Nachstehend veröllentlichen wir den Text der Ansprache, die Marschall der Sowjetunion J. W Stalin am 9. Mai anläßlich der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands an das Sowjetvolk richtete. Genossen! Landsleutel Der grolle Tag des Sieges Ober Deutschland ist gekommen. Das fa schistische Deutschland, von der Roten Armee und den Truppen unserer Ver bündeten auf die Knie gezwungen, hat sich für besiegt bekannt und die be dingungslose Kapitulation erklärt Am 7. Mal wurde in der Stadt Reims das vorläufige Protokoll über die Kapitulation unterzeichnet Am 8. Mai haben Vertreter des deutschen Oberkommandos in Anwesenheit von Vertretern des Qberkommandos der Alliierten Truppen und des .Oberkom mandos der Sowjettruppen in Berlin die endgültige Kapitulationsurkunde unterzeichnet deren Erfüllung am 8. Mai um 24 Uhr begann. Da wir die Wolfsnatur der deut- * sehen Machthaber kennen, die Ver träge und Abkommen für leeres Pa pier halten, haben wir keinen Grund ihnen aufs Wort zu glauben. Heute morgen haben jedoch die deutschen Truppen in Erfüllung der Kapitula tionsurkunde in Massen begonnen, die Waffen niederzulegen und sich unse ren Truppen gefangenzugeben. Das ist schon kein leeres Papier. Das ist die wirkliche Kapitulation der Streit kräfte Deutschlands. Allerdings sucht sich eine deutsche Heeresgruppe in der Tschechoslowakei immer noch vor der Kapitulation zu drücken. Aber ich hoffe, daß es der Roten Armee ge lingen wird, sie zur Besinnung zu bringen. .Jetzt haben wir allen .Grund zu er klären, daß der historische Tag der endgültigen Zerschlagung Deutsch lands gekommen ist, der Tag des gro ßen Sieges unseres Volkes über den deutschen Imperialismus. Die großen Opfer, die wir im Namen der Freiheit und Unabhängig keit unserer Heimat gebracht haben, die unzähligen Entbehrungen und Lei den, die unser Volk im Laufe des Krieges ertragen hat, die angespannte Arbeit im Hinterland? und an der Front, die auf den Altar des Vater landes dargebracht wurde, all das war nicht umsonst und wurde mit dem vollen Sieg über $en Feind gekrönt. Der jahrhundertealte Kampf der sla wischen Völker um ihre Existenz und ihre Unabhängigkeit endete mit dem Sieg über die deutschen Eindringlinge und über die deutsche Tyrannei. Von jetzt ab wird über Europa das große Banner der Freiheit der Völker und des Friedens zwischen den Völ kern wehen. Vor 3 Jahren hat Hitler öffentlich erklärt, daß er sich die Aufgabe stellt, die Sowjetunion zu zerstückeln und den Kaukasus, die Ukraine, Weißruß- land, die baltischen Länder und an dere Gebiete yon ihr abzureißen. Er hat geradezu erklärt: „Wir werden Rußland vernichten, daß es sich nie wieder erheben kann." Das war vor 3 Jahren. Aber es war den irrsinnigen Ideen Hitlers nicht beschießen, in Er füllung zu gehen, .der Kriegsverlauf hat sie zunichte gemacht In Wirklich keit ergab, sich das genaue Gegenteil dessen, wovon die Hitlerfaschisten phantasiert hatten. Deutschland ist völlig zerschlagen. Die deutschen Truppen kapitulieren. Die Sowjet union feiert den Triumpf des Sieges, obwohl sie nicht die Absicht hat, Deutschland zu zerstückeln oder zu vernichten. GenossenI Der große Vaterländi sche Krieg hat mH unserem vollen Sieg geendet. Die Periode des Krieges in Europa ist zu Ende. Begonnen hat die Periode der friedlichen Entwick lung. • Ich beglückwünsche Euch zum Sieg, meine lieben Landsleutel Ruhm unserer heldenhaften Roten Armee, die die Unabhängigkeit unserer Heimat behauptet und den Sieg über den Feind errungen hatl Ruhm unserem großen siegreichen Volke! Ewiger Ruhm den Helden, die in den Kämpfen gegen den Feind ge fallen sind und ihr Leben für die Freiheit und das Glück unseres Volkes gegeben haben! Telegramm General Ch. de Gaalles an Marschall J. W. Stalin Seiner Exellenz Marschall Stalin! In dem Augenblick, da der langwierige europäische Erleg dem gemeinsamen Sieg endete, biiie ich Sie, Herr Mar schau, ihrem Volke und Ihrer Armee die Begeisterung und die tiefe Liebe Frankreichs zu seinem heroischen und mäch tigen Verbündeten zü übermitteln. Sie schufen aus der UdSSR eines der wichtigsten Elemente des Kampfes gegen die Unter druckerstaaten, dank dessen gerade der Sieg errungen wer den konnte. Das große Rußland und Sie persönlich haben die Anerkennung ganz Europas erworben, das nur dann leben und gedeihen kann, wenn es frei ist. General de Gaulle Rede des Premierministers von Grossbrilannien W. Churchill Am 8. Mat 1945 hielt der Premier minister von Großbritannien, Winston Churchill, anläßlich der Kapitulation Deutschlands folgende Rundfunkrede: „Gestern früh um 2 Uhr 41 Minuten Unterzeichnete der Vertreter des deut schen Oberkommandos und des zum deutschen Staatsoberhaupt ernannten Großadmirals Dönitz, General Jodl, im Hauptquartier des Generals Eisen- hower die bedingungslose Kapitula tion aller deutschen Land-, See- und Luftstreitkräfte in Europa vor den Ex peditionsstreitkräften der Alliierten und gleichzeitig vor dem Sowjetober kommando. . Der Generalstabschef der amerika nischen Armee, General Bedel Smith, und General Francois Sevaise Unter zeichneten dieses Dokument im Namen des Oberkommandos der Alliierten Streitkräfte, und General Susloparow Unterzeichnete es im Namen des russi sch,en Oberkommandos. Dieses Über einkommen wird in Berlin ratifiziert und bestätigt werden, wo der Stell- 'iertielur des Gbei Befehlshabers üer Alliierten Expeditionsstreitkräfte, Hauptmarschall der Luftwaffe Tedder und Generäl Tassigny es im Namen General Eisenhowers und General Shukow - im Namen des Sowjetober kommandos unterzeichnen werden. Die Vertreter Deutschlands werden ' der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Keitel, und die Oberbefehlshaber des deutschen Heeres, der Flotte' und der Luftwaffe sein. Offiziell werden -die Kriegshand lungen heute am Dienstag, den 8. Mai, 1 Minute nach Mitternacht beendet werden. Um aber mehr Menschen leben zu retten, wurde schon gestern an der ganzen Front der Befehl ge geben, das Feuer einzustellen. Unsere teuren Inseln im Kanal werden eben falls heute befreit werden. .Stellenweise leisten die Deutschen immer noch Widerstand gegen die russischen Truppen. Doch wenn sie ihn noch nach Mitternacht fortsetzen werden, so gehen sie natürlich des Schutzes des Kriegsrechts verlustig und werden von den Alliierten Truppen von allen Seiten angegriffen werden. Es ist bei der großen Ausdeh nung der Fronten und der Desorgani sation. des feindlichen Oberkomman dos nicht verwunderlich, daß dem Be fehl des deutschen Oberkommandos nicht in allen Fällen sofort Folge ge leistet wird. Das ist nach unserer Mei* nung und nach den bestqualifi-harten militärischen Konsultationen, die zu unserer Verfügung stehen, durchaus kein Grund, der Nation die von Gene ral Eisenhower mitgeteilten Tatsachen vorzuenthalten, die auf die bereits in Reims Unterzeichnete bedingungslose Kapitulation Bezug haben. Ebenso soll uns das nicht hindern, den heutigen und morgigen Tag als Tage des Sieges in Europa zu feiern. fT7nrtcot 7lmf j Seite 4) Rede des UsüL-Präsidemen H. Trumen Der Präsident der USA Truman, hielt am 8. Mai folgende Rundfunkrede: „Das ist eine feierliche, ruhmvolle Stunde. Wie hätte ich gewollt, daß Roosevelt diesen Tag erlebteI Eisen hower hat mir mitgeteilt, daß, die Truppen Deutschlands vor den Ver einten Nationen kapituliert haben. Die Fahnen der Freiheit flattern über ganz Europa. Für diesen Sieg danken wir gemeinsam der Vorsehung, die uns geführt und uns in den schweren Tagen des Unglücks geholfen hat. Unsere Freude wird verdunkelt und geschwächt durch das tiefe Bewußt sein des furchtbaren Preises, den wir bezahlen mußten, um die Welt von Hitler und seiner ruchlosen Bande zu befreien. So wollen wir denn, meine lieben Amerikaner, nicht die Trauer und das Herzweh vergessen, das jetzt in den Häusern so vieler unserer Nachbarn wohnt — der Nachbarn, die ihren unschätzbarsten Besitz opferten, um unsere Freiheit wieder aufzu richten. Wir können unsere Pflicht vor Gott, vor den Gefallenen und vor unseren Kindern nur durch Arbeit er füllen, durch unermüdliche Ergeben heit der Sache, deren Durchführung uns bevorsteht. Wenn ich in einem Wort die Losung der bevorstehenden Monate ausdrücken könnte, so hieße dieses Wort — Arbeit, Arbeit, Arbeit. Wir müssen arbeiten, um den Krieg zu beenden. Unser Sieg ist nur zur Hälfte gewonnen. Der Westen ist frei, doch’ der Osten ist immer noch durch die treulose Tyrannei der Japaner vei* sklavt. Erst wenn die letzte japa* nische Division bedingungslos kapi-< tüliert hat, wird unser kämpferisches Werk vollbracht sein. Wir müssen arbeiten, um die Wun den der leidenden Menschheit zu heilen — einen dauerhaften Frieden zu schaffen, der auf Gerechtigkeit und Gesetz beruht. Wir können einen solchen Frieden nur durch schwere und qualvolle Arbeit schaffen, mit Hilfe desselben Einvernehmens und gemeinsamer Arbeit mit unseren Ver« bündeten, im Frieden, wie in der Zeit des Krieges. Das bevorstehende Werk ist nicht minder wichtig, nicht minder dringend und schwer als die Aufgabe, die wir jetzt schon glücklich bewältigt haben. Ich fordere alle Amerikaner auf, auf ihrem Posten auszuharren, bis dia letzte Schlacht gewonnen ist. Bis zui diesem' Tagd soll kein Mensch seinem Posten verlassen oder in seihen Ba* mühungen nachlassen. Jetzt will icS Euch meine offizielle Proklamation anläßlich dieses Ereignisses verlesen« „Die Armeen der Verbündeten haben durch Selbstaufopferung und Treue, mit der Hilfe Gotte? Deutsch* land zur endgültigen und bedingunga* losen Kapitulation gezwungen. Da* Abendland ist von den bösen Kräften befreit, die im Laufe von mehr als (Fortsetzung Seite 4)
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