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Tageszeitung für die deutsche Bevölkerung : 26.05.1945
- Erscheinungsdatum
- 1945-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id425384225-194505261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id425384225-19450526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-425384225-19450526
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungTageszeitung für die deutsche Bevölkerung
- Jahr1945
- Monat1945-05
- Tag1945-05-26
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1. Jahra. Sonnabenö, 26. Mat i?45 N« - In den Stadien unseres Verbreitungsgebietes ln Sachsen, Deutsch-Schlesien und in den südlichen Bezirken der Provinz Brandenburg sowie in anderen Tellen Deutschlands, die von der Roten Armee besetzt sind, beginnt das normale Leben wieder in Gang zu kommen. Es wurden Örtliche Verwaltungen ernannt, die Ar beit in den Kommunalbetrieben begonnen and Handel und Industrie wieder in Gang gebracht Die organisatorische Arbeit der Kom mandanten in diesen Städten und die Hilfe, die sie den Lokalbehörden der deutschen Verwaltung leisten, beschleu nigen die Wiederherstellung von Lebens bedingungen, unter denen die Bevöl kerung ln den Städten und DOrfern ihre friedliche Arbeit wieder aufnehmen kann. Besondere Aufmerksamkeit schen ken die sowjetischen Militärbehörden der Unterstützung des Magistrats bei der Organisierung der Versorgung der Bevölkerung, der Wiederherstellung der Heilanstalten und anderen Einrichtungen, die mit dem täglichen Leben der Bevölke rung verbunden sind, die durch den ver brecherischen Hitlerkrieg gelitten haben. In Kalau, Provinz Brandenburg, wurden drei Bäckereien, zwei Fleischereien sowie Schuhmacherwerkstätten, Friseurläden a. a. wieder eröffnet. Es wurde mit der Aufnahme von Kranken in den städ tischen Krankenhäusern begonnen. Die Wasserleitung ist wieder instand ge setzt und die Stadt ist zum Teil mit Strom versorgt. An der Instandsetzung der Kinos, die ihre Vorführungen bald beginnen werden, wird gearbeitet. Um die Lebensmittelversorgung zu vergrößern, hat der Magistrat Vorsorge getroffen, daß die Bevölkerung zusätz lich Kartoffeln für ihre persönlichen Be dürfnisse pflanzt. In der Stadt Klrchhain (Provinz Bran denburg) nahmen zwölf verschiedene Fabriken und Werke die Arbeit wieder auf, darunter die Lederfabrik, die Brauerei und andere Industrieunter nehmungen, die für den Bedarf der Be völkerung arbeiten. Das Brotbacken für die Bevölkerung hat wieder eingesetzt, die Läden für Bedarfsartikel sind geöffnet. Auch ln Görlitz (Schlesien), das vor kurzem noch Schauplatz heftiger Kämpfe war, setzt das friedliche Leben wieder ein. Die Wasserleitung, die Molkerei, die Brotfabrik, die Brauerei und viele andere Unternehmungen wurden wieder ln Betrieb genommen. In der Stadt wurde eine Ortspolizei von 400 Mann auf gestellt. Die Läden sind geöffnet, und am 19. Mai fand der erste Markt statt, zu dem die Bauern aus der Umgebung Ihr frisches Gemüse brachten. In einer Versammlung der Magistrats- mitglieder, an der auch der Ortskomman dant der Stadt teilnahm, erklärte der Oberbürgermeister, Herr Feiler, fol gendes: „Die Zusammensetzung des neuen Magistrats garantiert seine Arbeitsfähig keit. Wir müssen die Arbeit in unserer Stadt, die vor kurzem noch frontnahe War, unter schweren Bedingungen be ginnen. Trotzdem aber erkläre ich im Namen aller, daß wir alle Kräfte ein- Betzen werden, um die uns gestellten Aufgaben ganz zu erfüllen. Ich ver sichere dem Herrn Ortskommandanten, daß die Bevölkerung von Görlitz durch ihre Arbeit zur Wiederherstellung des normalen Lebens ln Görlitz den sowjeti- Begrüßungen an Marsch all Stalin zum Sieg über Hitlerdeutschland An Seine Exzellenz Marschall J. W. Stalin Ich wende mich im Namen der rumänischen Regierung an Sie, um Ihnen die heißesten Glückwünsche aus Anlaß des Sieges über Hitler deutschland auszusprechen. Die rumänische Regierung und das rumänische Volk danken ihrer Befreierin, der Roten Armee, und Ihnen persönlich, dem Organisator des Sieges und der Befreiung der Völker vom faschistischen Joch. Wir ver sichern Sie, daß unsere Regierung alle wirtschaftlichen Quellen und alle ihre schöpferischen Energien zur Festigung des Friedens, der Demo kratie und der ewigen Freundschaft zwischen der Sowjetunion und Rumänien einsetzen wird. Der Vorsitzende des Ministerrates Petre Grosa Bukarest An den Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare der UdSSR Marschall Josef Stalin Anläßlich der siegreichen Beendigung des Krieges gegen Hitler deutschland sowie des glänzenden Sieges, der die Kultur und Zivilisation der Menschheit vor der faschistischen Barberei rettete, senden wir Ihnen und in Ihrer Person dem ganzen Sowjetvolke die heißesten Glück wünsche und Grüße. Wir sind tief davon überzeugt, daß der Sieg, der dank dem Helden- • mut des Sowjetvolkes, der beispiellosen Tapferkeit der Sowjetsoldaten und der Einheit der verbündeten Nationen, die gegen den Hitlerfaschis mus kämpften, errungen wurde, die brüderlichen Bande zwischen den slawischen Völkern — dieses Bollwerk der Unabhängigkeit Polens — noch mehr verstärkt und ein unüberwindliches Hindernis gegen jeg lichen neuen Versuch einer faschistischen Aggression errrichtet. Am freudigen Tage der Siegesfeier ist das polnische Volk in dem Gefühl tiefer, unverbrüchlicher Freundschaft mit den Völkern der Sowjetunion vereint, die ihm die hilfreiche Bruderhand entgegen streckten und die deutschen Eindringlinge vertrieben haben. Wir sind stolz darauf, daß die polnischen Soldaten in dem Kampf um die Unab hängigkeit ihrer Heimat und um die Niederwerfung des faschistischen Deutschlands ihren Teil beigetragen haben- Die Freundschaft zwischen unseren Völkern, die uns geholfen hat, die Freiheit und die Unabhängigkeit zu erkämpfen, wird uns zweifellos auch helfen, einen dauerhaften Frieden zu erringen. Warschau, 9. Mai 1945 Berut — Ossubka-Morawski — Rola-Shimerski sehen Militärbehörden die Antwort für Ihr humanes und großmütiges Verhalten gegenüber der Zivilbevölkerung geben wird." Nossen ln Sachsen erlebt Tage eines neuen Aufschwunges. Der Ortskomman dant und der Magistrat organisieren die reguläre Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln nach den festgelegten Normen. Auf Initiative des Komman danten ging die Bevölkerung an die zu sätzliche Kartoffelsteckung für eigenen Bedarf. Das Elektrizitätswerk, Eisenbahn, Tele phon und Wasserleitung sind im Betrieb. Die Reparatur der zwei Stadtbrücken geht ihrem Ende entgegen. Das städti sche Krankenhaus und die ärztlichen Be ratungsstellen haben ihre Tätigkeit wie der aufgenommen. Es wurden Maß nahmen ergriffen zur Wiedereröffnung der städtischen Betriebe, die ihre Arbeit noch nicht aufgenommen haben. Bautzen (Sachsen). Tag für Tag kehren immer mehr Einwohner zurück, die die Nazis während ihres Rückzuges davon gejagt hatten. Die drei wichtigsten Brücken der Stadt, die von größter Be deutung sind, da ohne sie eine Verbin dung zu den anderen Stadtteilen kaum möglich ist, sind wiederhergestellt. Bäckereien, Mühlen, Krankenhäuser sind in vollem Betrieb. Der freie Handel wird organisiert. Wenn man die schnelle Wiederher stellung des normalen Lebens in den Städten unseres Verbreitungsgebietes betrachtet, kommt man zu dem Schluß, daß es den Nazis nicht gelungen ist, ihre Absichten zu verwirklichen, es gelang ihnen nicht, Chaos, Hunger und Epide mien hervorzurufen. Daß es nicht dazu kam. Ist vor allem den sowjetischen Militärbehörden zuzuschreiben, die die Hauptrolle bei der Organisierung des normalen Lebens in diesen Orten spielen. Im Namen des deutschen Volke* Wir veröffentlichen heute in unse rer Zeitung Materialien über das Ve nichtungslager, das auf Befehl Hitler und Himmlers in Auschwitz gegrü det wurde. Das Blut erstarrt in der Adern, wenn man all die Schreck« dieses Todeslagers sieht, in dem dR gemeinsten aller Verbrecher, die du. Welt je gesehen hat — die SS vier Millionen unschuldiger Menschen vernichteten. Auschwitz, das ist nur ein klein Teil der kolossalen Organisation, d von den SS-Henkem zur Vemichtui ganzer Völker geschaffen wurd Maidaneck in Polen, Babij Jar in Kiev Dachau, Buchenwald in Deutschla: und viele andere solcher Lager blc ben eine Schmach in der Geschieh des Volkes, das solche Verbreche zugelassen hat. Die entsetzlichen Verhöhnung? der Menschenwürde, die massenwei Ausrottung unschuldiger Mensche Folterungen, die raffinierten Mit* zur Ermordung, die Plünderungen v< Häftlingen und Todeskandidaten, d verbrecherischen Experimente, d von Ärzten an Frauen und Kinde vorgenommen wurden, — das ist d unvollständige Aufzählung der Best) litäten der SS-Gauner in Auschwii ^ Alles, was sich im Lager von Ausc witz und in den anderen Vemic tungslagern abspielte, geschah i: Namen des deutschen Vol k e s. Die Rassent>eorie, die Polit : der Vernichtung anderer Völker, i erster Reihe der slawischen, wurd von Hitler zur Staatsaufgabe erklär An den Verbrechen, die sich in de Lagern und in den von den Hitle leuten besetzten Gebieten abspielte sind die Organisatoren dieser Grai samkeiten schuld — die Hitle ungeheuer, sind schuld diejenigen, d diese Bestialitäten ausführten — d : SS und die'Gestapo, sind alle dit jenigen schuld, in deren Namen die geschah. Die deutsche Bevölkerung in de von der Roten Armee besetzten Ge bieten Deutschlands konnte sich au eigener Erfahrung davon Überzeuger daß die Rote Armee und das Sowjet volk streng unterscheiden zwischer den Naziverbrechem und dem deut sehen Volke. Das Sowjetvolk weiß daß es verschiedene Deutsche gibt Es gibt Deutsche, die friedliche Völ ker ausrotteten, die Hitler bei seiner Verbrechen Hilfe leisteten, und es gibt Deutsche, die gegen Hitler auf traten und gegen sein verbrecheri sches System kämpften. Es gibt auch Deutsche, die selbst nicht in die Verbrechen verwickelt waren, die sich aber gleichgültig dazu verhielten, was d'e Nazis außer halb Deutschlands trieben. Heute, wo vor dem deutschen Volke die entsetzlichen Bestialitäten der Nazis in den ehemals deutsch besetzten Ländern aufgedeckt wer den, ist es Pflicht eines jeden ehr lichen Deutschen, mitzuhelfen, sein Land von den verbrecherischen Ele menten zu säubern, die den Haß der ganzen Menschheit gegen das deut sche Volk hervorgerufen haben. Es ist Pflicht eines ieden ehrlichen Deutschen, bei der Festnahme dieser Verbrecher Hilfe zu leisten, sie zu richten und streng zu bestrafen, die die furchtbarsten Greuel begangen haben und ganze Völker ausrotten wollten. reit itig i
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