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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 02.02.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-188902028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18890202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18890202
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1889
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auf seinem Spaziergang am sog. Streitdamm in der Nähe des hiesigen FischerbadcS an der Pleiße auf Conncwitzer Grund und Boden auf einer dort stehen den Bank den hiesigen städtischen Waldaufseher Schmalz schwerverletzt vor. Schmalz, welcher mit seinem Ge wehre ausgerüstet war, gab an, daß er die betreffende Waldung, östlich vom Streitdamme, in welcher sich namentlich viele wilde Kaninchen aufhaltcn, revidirt und hierbei in einer Schneuße einen Mann betroffen habe, welcher sein Gewehr erhoben, auf ihn abge schossen und ihn mit einer vollen Schrotladung in die Brust getroffen hat. Der schwerverletzte Bcainte, welcher sich von der Schußstelle nach gedachter Bank geschleppt hatte, wurde uach dem hiesigen Krankenhaus überführt und soll sein Befinden kein befriedigendes sein. Sofort am gestrigen Abend, wie heute beim frühen Morgen wurde die ganze betreffende Wald strecke von hiesigen Kriminalbeamten abgesucht und wird eine fieberhafte Thätigkeit entwickelt, um dem ruchlosen Thäter auf die Spur zu kommen. Schmalz ist verheirathct, 38 Jahre alt und Vater von fünf Kindern. — Leipzig. Wenn man alten Nachrichten trauen darf, so müssen die Vorgänger des jetzigen Kellner standes, die Markeurs, zur Zopfzeit in Leipzig sehr ungemüthliche Menschen gewesen sein, wenigstens speit ein altersgrauer Brief aus dem Jahre 1786 gegen sie Feuer und Flamme. „Hat man jemals wohl bru talere und eingebildetere Menschen gesehen als diese Markeurs, heißt es da. Es geht über meinen Ver stand, wie hoch der Stolz dieser Leute sich steigern kann, sobald sie glauben, vor den Augen der Welt eine Rolle spielen zu können. Ans den ärmlichsten Verhältnissen, gewöhnlich Dorfhlltten, hervorgegangcn, sind die Burschen oft so klein, daß sie kaum auf das Billard hinaussehen können, aber trotzdem sind sie schon die durchtriebensten Schlingel. Im Anfang sind sie so dumm und zaghaft, daß man nicht denken sollte, wie bei ihnen solche Ausgefcimtheit entstehen konnte. Haben sie sich nur erst aus der rohen Hülle, in der sie verborgen waren, hcrausgcwickclt, da sieht man auch, was eS für Früchtchen werden. Sie lernen bald die „bon inots" der Herren Studiosen, tragen große Schuhschnallen und lernen Billard spielen. Haben sie dies gelernt, dann glauben sie, die größte Rolle in der Welt mitspielcn zu können. Sie forschen einen Fremden aus, ob er viel Geld hat und danach richten sie ihr Betragen ein. Spielt ein Fremder nicht so gut Billard wie sie, so lächeln sie Hönisch, werfen Maaße und Bälle, wenn sie verlangt werden, verächtlich hin und behandeln den Gast wie Ihres gleichen. Ihre Höflichkeit muß man durch Trinkgelder erkaufen, denn Grobheit haben sie zu ihrem Hand werke gemacht, und dabei schielen sie das geschenkte Geldstück wohl auch noch verächtlich an. Sind sie bei guter Laune, so sprechen sic gern in Alles, haben dabei wohl auch ein gottloses, rechthaberisches Maul und urtheilcn über Welt- und Menschcnkenntniß, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gegessen. Gewöhn lich haben sie zur Liebsten ein Dienstmädchen, von der sie Etwas zu erhoffen haben, und die sie deshalb ost heiratbcn, um selbst einen Schank anzufangen. Ihr eigentlicher Tummelplatz sind indessen die Kaffee häuser, wo sie sich am besten mausig machen können. Wenn einmal einer von diesen Burschen richtig „ab- gctrampclt" wird, so geschieht es gewiß von einem Fremden. Der Leipziger ist daran gewöhnt und nimmt die Ungezogenheiten der Herren Markeure ruhig hin." — Zwickau, 30. Januar. Gestern früh war eine Fabrikarbeiterin mit dem Omnibusznge von Werdau nach Zwickau gefahren. Unterwegs im Eisen bahnwagen schenkte sic einem Kinde das Leben. Mutter und Kind wurden hier bei der Ankunft mittelst Wagens in die Wohnung der Mutter, nach Schedewitz, gebracht. — Plauen. Vier der hiesigen Saalbesitzcr, näm lich die Herren Heinrich Richter „Zum Bergschlößchen", Richard Grimm „Zur Ceutralhalle", Otto Martin „Zum Felsenschlößchen" und Hermann Matthes „Zum Alten SchützenhanS" erklären im Anzeigentheile des „Vogtländ. Anz.", daß in ihren Sälen von jetzt ab auch Fünfzehntel-Litergläser (wie früher) verabreicht werden. Der „Plauen'sche Bierkrieg", wie auswärtige Blätter das Zusammeustehen der hiesigen Vereine gegen Einführung der Bicrzehntel-Litergläser bezeichneten, kann somit in der Hauptsache als bei gelegt angesehen werden, nmsomehr, als, wie wir erfahren, von Seiten der vorgenannten vier Saalbe sitzer ein Mnsikzwang auf die Vereine nicht ausgeübt werden wird. — Ans Plauen i. V. wird geschrieben: DaS zu einer historischen Bcrühnitheit gewordene große G. F. Schmidt'sche Wohn- und Geschäftshaus in der Königsstraße hier, in welchem am 15. Mai 1812 Napoleon I. beim Durchzug der „großen Armee" durch Plauen auf dem Marsche nach Rußland übernachtete, ist jetzt durch Kauf in die Hände des Hrn. Maurer meisters Richter, hier, übergcgangen, welcher mit der Absicht umgeht, das Haus, in welchem sich ein schöner Saal mit werthvoller stilgerechter Architektur befindet, zu einem Vereinshaus einzurichten und ferner auf dein Grundstück Markthallen zu erbauen, Zwecke, zu welchen sich das Grundstück vorzüglich eignen würde. — Bier Monate Gefängniß wurden vom Schöffen gericht in Hohenstein-Ernstthal dem 19jährigen Dienstknecht K. in Oberlungwitz als Strafe zuertheilt für seine Rohheit, die er an einem 7jährigen Rad fahrer ausübte. Der Knabe fuhr im Auftrage seines Vaters am 26. Octobcr v. I. Mittags auf einem Zweirad von Hohenstein die Goldbachstrabe entlang nach Oberlungwitz. Unterwegs auf der Gold bachstraße überholte er unter genauer Beobachtung der gesetzlichen Vorschriften ein Geschirr nnd wollte dann ein zweites, welches etwa 50 Schritte voraus fuhr, ebenfalls überholen, woran er aber dadurch verhindert wurde, daß der obenerwähnte Dienstknecht K., welcher auf dem vorausfahrenden Wagen saß und den Radfahrer bemerkt hatte, vom Wagen herabstieg, sich dem nichts ahnenden Knaben näherte und ihn im geeigneten Augenblick durch einen kräftigen Stoß an die Lenkstange des Fahrzeuges zum Fallen brachte. Der kleine Radfahrer stürzte kopfüber an einen Straßcnbaum und ersparte sich dadurch glücklicher Weise den noch gefährlicheren Sturz über einen an dieser Stelle sich befindenden ziemlich hohen Abhang. Der Uebelthater freute sich seiner That und ging lachend davon, während einige Augenzeugen dem Verunglückten zu Hilfe eilten. Derselbe war mit einigen leichten Verletzungen am Kopfe davongekommen. — Nach 8 20 des Rcichsmilitärgesetzes vom 2. Mai 1874 ist für den Fall, daß zwei arbeitsfähige Ernährer hilfloser Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geschwister nicht gleichzeitig entbehrt werden können, einer von ihnen zurückznstellen, bis der andere entlassen wird. Spätestens nach Ablauf des zweiten Militärpflichtjahres soll der einstweilen Zurückgcstellte eingestellt und gleichzeitig der zuerst Eingestellte entlassen werden. — Nun ist aber oft wahrgcnommen worden, daß der ältere Sohn ein und derselben Familie bei seiner Gestellung auf ein bez. zwei Jahre zurückgestellt, der jüngere Sohn aber gleichzeitig mit dem ersteren znm Militärdienste ein gezogen worden ist. Dies hat nun wiederholt die Veranlassung gegeben, daß Gesuche um vorzeitige Entlassung des einen oder anderen Bruders bei den Behörden cingercicht worden sind, die den gesetzlichen Vorschriften gemäß keine Berücksichtigung finden konn ten. Um diesem Ucbelstandc vorzubcugen, machen wir darauf aufmerksam, daß derartige Gesuche um Zurückstellung spätestens im Mustcrungstcrmine an- znbringen sind, andernfalls werden sie ohne Weiteres als verspätet zurückgewiesen. Vermischte Nachrichten. — New - Nork. In vergangener Woche hat hier die erste Hinrichtung mittels Elektrizität stattgefunden. Es war ein Deutscher, namens Joseph Reitsch, der eine Frau ermordet hatte, welcher das erste Opfer der neuen Hinrichtungsart wurde. Man hatte zuerst Versuche an einem Kalb und einem Pferde gemacht, welche beide durch elektrische Ströme getödtet wurden. Der Delinquent wurde auf einen hölzerne» Stuhl gesetzt, dessen Lehne in eine schiefe Richtung gebracht und mit starken Klammern an dem Boden befestigt wurde. Er war mittels eines Riemens an den Stuhl festgebunden; das Gesicht wurde ihm mit einem Schleier verhüllt. Hierauf legte man ihm einen me tallenen Ring um den Hals und lehnte seinen Kopf an eine metallene Kugel. Auf das gegebene Signal wurde die Leitung mit dem Halsringe in Verbindung gebracht; der elektrische Funke drang durch diesen und die Kugel in das Gehirn, und der Tod trat auf der Stelle ein, als ob der Verbrecher vom Blitze getrof fen worden wäre. — Konstanz. In einem hiesigen Gasthofe machte ein Reisender in der Nacht beim Betreten seines Zimmers die Entdeckung, daß ein ganz in schwarzes Trikot gekleidetes Individuum unter seinem Bett kauerte. Auf den Alarm des Reisenden wurde der gehcimnißvolle Mensch aus seinem Versteck hervorgc- zogen unv einer herbeigerufeuen Polizeipatrouille über geben. Der Verhaftete, der unter dem Namen Tau ner aus Remscheid schon einige Tage in dem Hotel logirte, aber keinen Pfennig bei sich hatte, will ein Kaufmann aus Düsseldorf sein. Er wird sich Wege» Zechprellerei und Diebstahlsversuch zu verantworten haben. — Einer der ältesten Gesangvereine ist der in Kirchhain (Prov. Brandenburg) bestehende und „die Kantorei" benannte. Er hat Statuten vom Jahre 1648 aufzuwcisen, soll jedoch schon vor dem 30jähr- igen Kriege bestanden haben. Großartig wird das Stiftungsfest alle Jahre gefeiert. Früher dauerte die Feier stets acht Tage. Zu demselben wurde ein so genannter Kantoreiochse gemästet und geschlachtet und ein eigenes Gebräu Bier verzehrt. Gegenwärtig dauert das Fest nur vier Tage und beginnt am Sonntag nach der Neujahrsmesse. — Nach der Verhcirathung. Junge Frau: Mein Mann ist doch zu gut; täglich überhäuft er mich mit den Beweisen seiner Liebe. Erst gestern hat er mich wieder in die Lebensversicherung eingekauft. Ihren Husten beseitigen Sie am rasch- pNl'N das allerwärts so sehr in Aufnahme gekommene, IqH" von einigen hundert hervorragenden Aerzten und fast sämmtlichen Bühnen - Celebritäten warm empfohlene vr. R. Bock'« Pectoral (Hustenstiller), die Dose (60 Pastillen ent haltend) - M. 1 in den Apotheken. kirchliche Nachrichten aus -er parochie Eibenstock, vom 27. Januar bis 2. Februar I88S. Aufgeboten: .6) Emil Alexander Martin, Schmied in Rade berg, chel. S. des Christian Gottlieb Martin, Handarbeiters hier u. Auguste Pauline Jätzold in Radeberg, ehel. T. des weil. Johann Sigismund Jätzold, Steinbrechers in Kamenz. 6) Ernst Richard Mühlig, Tapezier in Chemnitz, chel. S. des Julius Ernst Mühlig, Dienstmanns ebendaselbst und Auguste Louise Schmidt in Chemnitz, ehel. T. des Karl Friedrich Schmidt, Fa brikschlossers ebendaselbst. Getauft: 25) Marie Elise Oelsncr. 26) Max Curt Reh- nert. 27) Minna Louise Zeitzer. 28) Georg Karl Unger. 29) Anna Helene Georgi. 30) Anna Elise Leistner, unehel. 31) Oscar Erhard Eberwein. Begraben: 14) Elsa Johanne, ehel. T. des Ernst Emil Nötzold, Schuhmachers hier, 13 T. 15) Gustav Anton, ehel. S. des Karl Anton Hutschenreuter, Straßenarbeiters hier, 2 I. 9 Ai. 16) Der Meta Elisabeth Baumann, unehel. todtgeb. S. 17) Johanna Serene Schubart, geb. Gnüchtel, Ehesrau des Ernst Emil Schubart, ans. Bs. u. Kaufms. hier, 54 I. 9 M. 26 T. >8) Karl Oswald Lang, Uhrmacher hier, ein Ehemann, 29 I. 6 M. 5 T. 19) Id- Marie, ehel. T. des Friedrich Emil Beck, Malers hier, 3 M. 7 T. Am 4. Sonntage nach Epiphanias: Vorm. Predigttext: Matth. 8, 23—27. Herr Diac. Fischer. Nachm. Betstunde. Herr Diac. Fischer. Die Beichtrede hält derselbe. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst u. Abendmahl in Wildenthal. Predigttext: Matth. 8, 23—27. Herr Pfarrer Böttrich. üirchennackrichtcn aus Zchincheide. Sonntag, den 3. Februar (Dom. IV p. b!pipl>.), Vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Im Anschluß hieran Beichte und Abendmahl. Nachm. 2 Uhr Betstunde. Die Magdeburger Feuer-Versicherungs-Gesellschaft mit einem Grundcapitale von fünfzehn Millionen Mark übernimmt zu billigen, festen Prämien Versicherungen gegen Feuersgewhr auf bewegliche und unbewegliche Gegenstände durch ihren Vertreter IN Ctbenstock: Kyftikchritzcn jever Art, Jrrieateurs, Inhala tions-Apparate, Luftkissen, Un terlagen, Loofah-ffrottirartikel » Loofah-Einlegesohlen. Leib binden, vorzüglich gearbeitet, Cho lerabinden. Eine große Auswahl Bruchbänder, starke Feder, dauer haft gearbeitet, ü Stück 3 Mk. (Kranken kassen bedeutend billiger). Ürnchblindcr, anatomisch genau den Körperformen sich anschmicgcnd, daher vorzüglich sitzend, empfiehlt »«ndvl. Kein Husten mehr. Ein gutes Genußmittel sind bei allen Husten, kkuckhustrn, Hals-, Kraft- und Llingeniei-en die Held'schen Zwiebel bonbons mit Schutzmarke Lälve. In Packeten ä 50, 30 nnd 10 Pfg. bei «k. Ik i- n i» n. 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