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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 18.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189009185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18900918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18900918
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1890
- Monat1890-09
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Amts- und Anzeigeblatt für den MM- SM des Amtsgerichts LideMck sertion-prei-: die kleinip. ten, sowie bei allen Reichs- «-«- >°« und dessen Wmgevung. Verantwortlicher Redacteur: E. Hannebohn in Eibenstock. S7. Ia-r«»«,. ILO. Donnerstag, den 18. September L8SO. Nach tz 30 des Gesetzes, die Bildung von Zuchtgenossenschaften und die Körung von Zuchtbullen betreffend, vom 19. Mai 1886 haben die Ortsbehörden derjenigen Gemeinden, in denen Zucht- oder Bullenhaltungsgenossenschaften be stehen, beziehend, solcher Orte, in welchen Altgemeinden gemeinschaftlich Bullen halten, alljährlich im Monat September an die Königliche Amtshauptmannschaft Bericht über die von den Genossenschaften bez. Altgemeinden verwendeten Zucht bullen zu erstatten. Die betheiligten Ortsbehörden erhalten Veranlassung, Bericht unter Angabe des Bestandes der vorhandenen Bullen, wie selbiger vom 1. October l. I. ab sich gestaltet, bis längstens zum 1ü. Hcloöer 1890 anher einzureichen. Schwarzenberg, am 15. September 1890. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. W. Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat August 1890 festge setzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirthen im Monat September c. an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: 10 M. 24 Pf. für 50 Ko. Hafer, 3 ,, 08 „ „ 50 ,, Heu und 3 „ 15 „ „ 50 „ Stroh. Schwarzenberg, am 16. September 1890. Königliche Amtshauptmannschast. Frhr. v. Wirsing. St. Die Verluste, von welchen ein großer Theil der Bewohner des ElbthalS durch das kürzlich stattgefundene Hochwasser betroffen worden ist, haben vielseitig die Privatwohlthätigkeit wachgerufen. Die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschast ist gern bereit, Beiträge für die hilfsbedürftigen Geschädigten in Empfang zu nehmen und weiter zu be fördern. Schwarzenberg, am 16. September 1890. Königliche Amtshauptmannschast Frhr. v. Wirsing. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Zimmermanns und Bau unternehmers L rÄIiIltli in Schönheide ist, nachdem der in dem Vcrgleichstermine vom 29. Juli 1890 angcnommeue Zwangsvergleich durch rechts kräftigen Beschluß vom 29. Juli 1890 bestätigt ist, aufgehoben worden. Eibenstock, den 16. September 1890. Der Gerichtsschrcibcr des Königl. Amtsgerichts. Grnhle. Anlagen bete. Am 15. August dss. Js. st der 3. Termin der diesjährigen städtischen Anlagen, zu dessen Bezahlung eine 3 wöchige Frist nachgelassen ist, fällig gewesen. Zu dessen Entrichtung wird mit dem Bemerken hiermit noch mals aufgefordert, daß gegen Restanten ohne vorhergegangene persön liche Erinnerung das Zwangsverfahren nunmehr cingeleitct werden wird. Eibenstock, am 17. September 1890. Der Stadtrath. Löscher, Bürgermeister. Bg. Die Kaiserzusammcnkunft in Schlesien. Am Dienstag ist Kaiser Franz Joseph zum Besuch des Kaisers Wilhelm bei den Manöver» in Schlesien cingetroffen. Er ist von seinem obersten Rathgeber begleitet und auch der Reichskanzler v. Caprivi ist im kaiserlichen Hauptquartier cingetroffen. Diese That- sachen geben der neuen Kaiserzusammenkunft einen politischen Hintergrund. Schon seit mehreren Wochen ist von einer Verlängerung des „Dreibundes" die Rede, welcher allerdings erst 1892 abläuft. Aus London wurde berichtet, daß der Vertrag bereits bis 1897 verlängert worden sei. Diese Nachricht dürfte verfrüht sein, wenngleich nicht daran gezweifelt werden kann, daß die Verlängerung stattfindet. Denn die jenigen Verhältnisse, welche des Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn, dem sich auch Italien anschloß, nothwendig erscheinen ließen, dauern noch unverändert fort. Der Umstand, daß Kaiser Wilhelm erst vor Kurzem Gast des Czaren war, giebt der Kombinationslust reichlichen Stoff. Allerhand Anekdoten, welche das gespannte Verhältniß zwischen Rußland und Oester reich illustriren sollen, machen die Runde durch die Presse. Wird doch sogar behauptet, auch Kaiser Wilhelm sei nur widerwillig nach Rußland gegangen: er wäre nur durch die noch vom Fürsten Bismarck eingcleiteten Verhandlungen dazu gcnöthigt worden. Ma» kann über derartige unbewiesene Schreibereien ruhig zur Tagesordnung übergehen. Deutschlands Kurs bleibt auch nach dem Rücktritt des Fürsten Bismarck der alte und die Pflege guter Beziehungen zu Rußland liegen auf diesem Wege. Man darf auch nicht übersehen, daß der Bestand des Drei bunde» die persönlichen friedlichen Absichten de» Czaren gegenüber den panslawistischen Drängern sehr wirk sam unterstützt. Denn wenn auch der Czar in seinem Reiche das letzte, entscheidende Wort spricht, so sind doch die Strömungen, die sich unter dem Deckmantel der Loyalität und des Patriotismus seinem redlichen Willen entgegensetzen, so stark, daß au» deren Außer achtlassung möglicherweise ernste innere Gesahren für Rußland entstehen können. Die Rücksicht auf die kolossale militärische Macht de» Dreibünde- hält jene Bestrebungen aber in gewissen Schranken. Die Gegensätze zwischen Rußland und Oesterreich- Ungarn sind so tiefe und so natürliche, daß sich nicht hoffen läßt, eS werde ein friedlicher Ausgleich statt finden können. Ein Hinhalten, ein mockus vivemii — das ist das äußerste, was sich erreichen läßt. Höher gehen auch sicher die Ziele der deutschen Po litik nicht und sind sie auch sicher unter Bismarcks Leitung nicht gegangen. Der deutsche Kaiser hatte daher seinem kaiserlichen Vetter in Petersburg keine Ausgleichsvorschläge zu machen und konnte daher auch keinen Mißerfolg erzielen, wie französische und russische Blätter glauben machen wollen. So wenig der Kaiserzusammenkunft in Rußland jede politische Bedeutung abgesprochen werden kann, ebenso verkehrt wäre es, dem Besuch des österreich ischen Kaisers in Schlesien eine allzuhohe Bedeutung beizulegen. Dieser Besuch ist eines der vielen Symp tome von dem allseitigen guten Willen, den Frieden aufrechtzuerhalten und bedeutet als solcher allerdings eine Vertiefung des Friedensgedankens. Denn mau muß berücksichtigen, daß es gerade Schlesien ist, wo dieser Besuch stattfindet. Vor kaum anderthalb Jahrhunderten war diese Provinz noch ein österreich isches Land und man sagt von Maria Theresia, daß ihr immer die Thränen in die Augen getreten seien, so oft sie einen Schlesier erblickt habe. Ma» darf auch nicht vergessen, daß die Politik Metternichs bis zum Jahre 1812 auf die Wiedererwerbung Schlesiens für Oesterreich gerichtet war. Aber wie in loyaler Weise Kaiser Wilhelm Helgoland als das „letzte Stückchen deutscher Erde" bezeichnet hat, das nun an das Mutterland zurückgekommen sei, und wie er da mit aus alle weitergehcnde Aspiraten großdeuischer Patrioten ausdrücklich verzichtete, so bedeutet der Besuch Kaiser Franz Josephs von Oestereich die An erkennung einer längst geschichtlich gewordenen That- sache, der er sich ohne Groll erinnert. Darum begrüßt Deutschland mit seinem Kaiser den hohen Gast und Bundesgenossen mit vollster Sympathie und heißt ihn von Herzen willkommen! Hagesgeschichle. — Deutschland. Große- ».berechtigte- Auf sehen machen die Worte de« Kaiser-, welche der selbe am Sonntag bei dem für die obersten Behör den der Provinz Schlesien gegebenen Diner über jene Momente unserer Zeitgeschichte sprach, die in einem bedeutsamen Werdeprozeß begriffen sind u. mit Recht die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Der bctr. Passus lautet: „Ich knüpfe hieran den Wunsch, daß diese- gute Beispiel, welche- die Provinz gegeben hat, ohne Unterschiev der Parteien unv Kon fessionen von allen Theileu Meines Staates befolgt werde, daß unsere Bürger endlich aus dem Schlummer erwachen mögen, in dem sie sich so lange gewiegt haben, und nicht bloß dem Staat und seinen Organen die Bekämpfung ver umwälzenden Elemente überlassen, sondern selbst mit Hand anlegen." — Die „Times", welche sonst an deutschen Ver hältnissen u. Einrichtungen allerlei zu mäkeln finden, lobe» die deutsche Marine mit ungewöhnlicher Wärme. DaS Blatt schreibt: „Die Schnelligkeit, mit welcher die Schisse des Geschwaders den Signalen des Kaisers gelwrchtcn, die bewunderungswürdige Art, in welcher sic Abstand hielten, erregte das Erstaunen aller auswärtigen Marinekritiker. lieber die Vortreff lichkeit der deutschen Torpedoboote, über den Nerv, die UrthcilSkraft u. die Ausbildung der jungen Leut nants, welche diese Boote befehligten, herrschte unter diesen Kritiker» nur eine Stimme. Die Boote sind besser als die englischen, und die Offiziere haben wenige ihresgleichen, aber keine bessere» in irgend einer Marine der Welt." — DaS zum Empfange der ausgewicsencn Sozialdemokraten bei ihrer Rückkehr am 1. Okto ber in Berlin gebildele Comitce hat beim Berliner Magistrat um Uebcrlassung des FestsaalcS des Rath- hauscS für die Empfangsfeier nachgesucht, bisher aber noch keine Antwort erhalten. — Schweiz. Bellinzona, 15. Septbr. Der Bundeskommissar, Oberst Künzli, hielt heute Nach mittag mit vier Vertrauensmännern der beiden Par teien, zwei Liberalen und zwei Konservativen, eine Bcrathuug ab, welche 1'/? Stunden dauerte. In der selben wurde der Vorschlag de» Kommissars, die Volks abstimmung über die Verfassungsrevision am 5. Okto ber vorzunehmen, einstimmig angenommen. Locale «nd sächsische Nachrichten. — Neid Hardt «tha l, 15. Septbr. Heute Mor gen verirrte sich ein 2jähriges feistes Schmalthier oberhalb de- „Gasthofes zum Eisenhammer" in den Werksgraben. Durch Fabrikpersonen gerettet und wieder freigclassen, ging es aus Freude, dem sicheren Tode entronnen zu sein, in die Fabrik, drang sogar trotz Verbotes ins Kesselhaus, um sich daselbst zu wärmen und von den au-gestandenen Strapazen zu erholen. (Obwohl die Nachricht gewissermaßen be fremdlich klingt, so wird uns doch die Richtigkeit der selben von zuverlässiger Sefte verbürgt. D. Red.1
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