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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 01.09.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189209015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18920901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18920901
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1892
- Monat1892-09
- Tag1892-09-01
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Zur Feier des diesjährigen Ged««fefte- wird hierorts Do««srftag, den 1. September Abend« 6—7 Uhr Festgeläut», später Zapfenstreich, Areltesg, den 2. September früh Weckruf, Vormittag« 10 Uhr im Gambrinu«. Saale öffentlicher Schulart»« stattfinden, außerdem werden die öffent lichen Gebäude beflaggt werden. Die Einwohnerschaft wird um Theilnahme an dem Schulart»« sowie um Beflaggung der Privathäuser ersucht. Dcr Gemeiliderath zu Schönheide. Bekanntmachung. Freitag, de« S. September 1882, am Sedantage, sind die Rath-, und Kafsenexpeditionen geschloffen. Da« Sta«de-amt bleibt von 8 bi- 1v Uhr Vormittag« geöffnet. Eibenstock, am 29. August 1892. Der Stadtrath. »r Körner. Han«. Schutzmittel und diätetische Winke bei Choleragefahr. Wenn Gebirgsgegenden ihrer reinen Luft und guten Wasserverhiilknisse wegen im allgemeinen auch keinen günstigen Boden für die Ausbreitung der Cho lera bieten, und wir sonach durch da« Auftreten der gefürchteten Krankheit in verschiedenen Städten de« Deutschen Reiche« un« nicht beunruhigt fühlen brauchen, so wird doch Vorsicht zu üben nicmal« schaden können und veröffentlichen wir daher im nachstehenden eine amtliche Belehrung über da« Wesen der Cholera und da« Verhalten während derselben, wie solche vor Kurzem im .Reichsanzeiger" publicirt wurde. E« heißt darin: 1. Der AnsteckungSstcff der Cholera befindet sich in den Ausleerungen der Kranken, kann mit diesen auf und in andere Personen und die mannigfachsten Gegenstände gerathen und mit denselben verschleppt werden. Solche Gegenstände sind beispielsweise Wäsche, Kleider, Speisen, Wasser, Milch und andere Getränke, mit ihnen allen kann, auch wenn an oder in ihnen nur die geringsten, für die natürlichen Sinne nicht wahr nehmbaren Spuren der Ausleerungen vorhanden find, die Seuche weiter verbreitet werden. 2. Die Ausbreitung nach anderen Orten geschieht daher leicht zunächst dadurch, daß Cholerakranke oder krank gewesene Personen oder solche, welche niit denselben in Berührung ge kommen sind, den bisherigen Ausenthaltsort verlassen, um ver meintlich der an ihm herrschenden Gefahr zu entgehen. Hier vor ist um so mehr zu warnen, als inan bei dem Verlassen bereits angesteckt sein kann und man andererseits durch eine geeignete Lebensweise und Befolgung der nachstehenden Vor sichtsmaßregeln besser in der gewohnten Häuslichkeit, als in der Fremde, und zumal auf der Reise, sich zu schützen vermag. g. Jeder, der sich nicht der Gefahr aussetzen will, daß die Krankheit in sein Haus eingeschleppt wird, hüte sich, Men schen, die aus Cholcraorten kommen, bei sich aufzunehmen. Schon nach dem Austreten der ersten Cholerafälle in einem Ort sind die von daher kommenden Personen als solche anzu sehen, welche möglicherweise den Krankheitskcim mit sich führen. 4. In Cholerazeiten soll man eine möglichst geregelte Lebensweise führen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß alle Störungen der Verdauung die Erkrankung an Cholera vorzugs weise begünstigen. Man hüte sich deswegen vor Allem, was Verdauungsstörungen Hervorrusen kann, wie Uebermaß von Essen und Trinken, Genuß von schwer verdaulichen Speisen. Ganz besonders ist alles zu meiden, was Durchfall verursacht oder den Magen verdirbt. Tritt dennoch Durchfall ein, dann ist so früh wie möglich ärztlicher Rath einzuholen. k. Solche Nahrungsmittel, durch welche di: Krankheit leicht übertragen werden kann, z. B. Obst, Gemüse, Milch, Butter, frischer Käse, sind zu vermeiden oder nur in gekochtem Zustande zu genießen. Insbesondere wird vor dem Gebrauch ungekochter Milch gewarnt. 6. Alles Wasser, welches durch Koth, Urin, Aüchenabgänge oder sonstige Schmutzstoffe verunreinigt fein könnte, ist streng stens zu vermeiden. Verdächtig ist Wasser, welches aus dem Untergründe bewohnter Orte entnommen wird, ferner aus Sümpfeff. Teichen, Wasserläufen. Flüssen, weil sie in der Regel unreine Zuflüsse haben. Als besonders gefährlich gilt Wasser, das durch Auswurfsstoffe von Cholerakranken in irgend einer Weise verunreinigt ist. In Bezug hieraus ist die Aufmerksam keit vorzugsweise dahin zu richten, daß die vom Reinigen der Gefäße und beschmutzter Wäsche herrührenden Spülwässer nicht in die Brunnen und Gewässer, auch nicht einmal in deren Nähe gelangen. Den besten Schutz gegen Verunreinigung des Brunnenwassers gewähren eiserne Röhrenbrunnen, welche dircct in den Erdboden und in nicht zu geringe Tiefe desselben ge trieben sind (abessinische Brunnen). 7. Ist es nicht möglich, sich ein unverdächtiges Wasser zu beschaffen, dann ist es erforderlich, das Wasser zu kochen und nur gekochtes Wasser zu genießen. 8. Was hier vom Wasser gesagt ist, gilt aber nicht allein vom Trinkwasser, sondern auch von allem zum Hausgebrauch dienenden Wasser, weil im Wasser befindliche Krankheitsstoffe auch durch das zum Spülen der Küchengeräthe, zum Reinigen und Kochen der Speisen, zum Waschen, Baden u. s. w. dienende Wasser dem menschlichen Körper zugesührt werden können, lleberhaupt ist dringend vor dem Glauben zu warnen, daß das Trinkwasser allein als der Träger des Krankheitsstosfes anzu sehen sei und daß man schon vollkommen geschützt sei, wenn man nur untadelhaftes Wasser oder nur gekochtes Wasser trinkt. Andere Schutzmittel gegen Cholera, als die hier genannten, kennt man nicht und es wird vom Gebrauch der in Cholera zeiten regelmäßig angepriesenen medicamentösen Schutzmittel tCholeraschnaps -c.) abgerathen. 9. Als Desinfektionsmittel ist vor allem anzuwenden: Kalkmilch. Zur Herstellung derselben wird 1 Liter zerkleiner ten reinen gebrannten Kalks, sogenannten Fettkalks, mit 4 Liter Wasser gemischt, und zwar in folgender Weise: Es wird von dem Wasser etwa »/, Liter in das zum Mischen bestimmte Gesäß gegossen und dann der Kalk hineingelegt. Nachdem der Kalk das Wasser aufgesogen hat und dabei zu Pulver zerfallen ist, wird er mit dem übrigen Wasser zu Kalkmilch verrührt. Dieselbe ist, wenn sie nicht bald Verwendung findet, in einem gut geschlossenen Gesäße auszubewahren und vor dem Gebrauch umzuschütteln. In Abtritte wird täglich in jede Sitzöffnung ein Liter Kalkmilch (I, I) gegossen. Tonnen, Kübel und der gleichen, welche zum Auffangen des Koths in den Abtritten dienen, sind nach dem Entleeren reichlich mit Kalkmilch <1, I) außen und innen zu bestreichen. Nachfolgende diätetische Winke empfehlen wir unfern Lesern gleichfalls zur Beachtung: In erster Linie wäre es verkehrt, sich dem Gefühle der Angst vor dem hinzugeben, was eine dunkle Zukunft bringen könnte. Nächstdem heißt es aber mäßig sein in Speise und Trank und vorsichtig und sorgfältig sein in der Auswahl von Nahrungsmitteln. Gerade in so bedrohlichen Zeiten wie di« gegenwärtigen kommt ungemein viel darauf an, daß nur un bedingt gesundes Fleisch, unbedingt unverdorbene Feldfrüchte in di« Küche zur Zubereitung gelangen. Wer von Haus aus gesund ist, braucht sich kein« sonderlichen Beschränkungen in der Wahl seiner Nahrung auszuerlegen, vorausgesetzt, daß er auch sonst mäßig lebt. Wer indessen einen leicht angreifbaren Magen hat, wer an Neigungen zur Diarrhöe leidet, der wird sich den Genuß von gewissen Kohlarten, von frischem Obst, von schwerverdaulichen fetten Mehlspeisen oder sauerer Milch und dergl. versagen müssen und sich aus eine nahrhafte leicht verdauliche Fleischkost, aus Eier, auf Kartoffelpüree, auf Reis, auf kräftige Suppen, aus Spinat, Karotten beschränken. Die Auswahl an zuträglichen, gut nährenden und leicht verdau lichen Nahrungsmitteln ist, wie man sieht, noch immer eine genügend große, da» gut ausgebackene, gesunde Roggen- und Weißbrod nicht zu vergessen! Auch in der Wahl der Getränke lasse man eine weise Vorsicht walten. Ein gut gehopste», abgelagertes Bier, nicht zu kalt genossen, kann und wird Niemandem schaden. Dagegen hüte man sich vorsorglich vor jungen, obergährigen Bieren. Man ist ja in diesen tropischen, heißen Augusttagen nur zu leicht geneigt, diese erfrischenden Getränke zu sich zu nehmen. Allein man verhehle e« sich nicht, daß dies seine großen Be denken hat. Ein Glas guter Cognac auf ein halbes Glas Wasser, langsam und schluckweise getrunken, erfrischt ungleich mehr und löscht den Durst ungleich sicherer, als eine rasch hinuntergestürzte Menge kalten Bieres. Ueberhaupt nehme man sich vor einem zu kalten Trunk in Acht! Gleichviel ob es sich um kaltes Bier oder um Wasser handelt; alle za kalt getrunkenen Flüssigkeiten können unter Umständen sehr nach theilige Wirkungen ausüben, Magen- oder Darmkatarrhe Her vorrufen, die ja an und für sich nicht gleich zu irgendwelchen Bedenken Veranlassung zu geben brauchen, die aber jedenfalls dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit unseres Organismus zu beeinträchtigen. Wie vor Unmäßigkeit in Speise und Trank, wie vor un zweckmäßiger Ernährungsweise im Allgemeinen, so hüte man sich aber vor übertriebener Aengstlichkeit und lasse sich nicht zum Ankauf von allerhand marktschreierisch angepriesenen Heil mitteln gegen Cholera verleiten. Im allerbesten Falle ent halten diese Choleratropfen, Elixire, Schnäpse nichts Schäd liches. Gewöhnlich erhält man für theueres Geld eine zweifel hafte Waare. Will man durchaus ein sogenanntes „Haus mittel" zur Hand haben, dann lasse man sich solch eine Mischung vom Arzte verschreiben und ordnungsgemäß in den Apotheken bereiten. Bei dem leisesten Unwohlsein der Verdauungsorgane zögere man jedoch nicht, sofort den Arzt zu Rathe zu ziehen. Im Uebrigen vertraue man aus Gott! Hagesgeschichte. — Deutschland. Ueber die neue Militär vorlage wird neuerdings berichtet, dieselbe beruhe auf der thatsächlicben Abkürzung der Dienstzeit für die gesammte Infanterie, nur mit geringfügigen Aus nahmen, die einige für besondere Zwecke bestimmte Mannschaften betreffen, so daß cs sich um die that- sächliche Herabsetzung der Dienstzeit für die Fuß truppen auf zwei Jahre handelt. Und zwar nicht bloß in der Form der Dispositions-Beurlaubung, so daß die Mannschaften im Laufe des dritten Dienst jahre« auch wieder eingezogen werden könnten; die Regierung sei vielmehr bereit, hiergegen im EtatS- gesetz Garantien zu geben. — In Hamburg heißt cs jetzt: Alles rennet, rettet, flüchtet. Zu Hunderten verlassen die Bewohner die Stadt und suchen von der Seuche noch freie Orte auf. Besonders bevorzugt in dieser Beziehung sind die Seebäder und der Harz. Wie man aus Gern rode schreibt, sind dort schon am vergangenen Mitt woch mehrere Hamburger eingetroffen. Am Donner stag kam eine große Zahl in Ballenstedt an, wurde aber nicht angenommen, da feiten« der Polizei die Ordre ergangen war, Hamburger nicht in die Wohn ung zu nehmen. Von Ballenstedt abgewiesen, wand ten sich die Hamburger nach Suderode, wo sie auch Wohnung fanden. Am Freitag nahmen 150 Ham burger in Thale Quartier. Auch AlexiSbad wollte eine größere Schaar beglücken; sie hatte dort aber kein Glück, fuhr dann nach Hasselfelde weiter. In Zinnowitz auf Schadow sind von einem Hamburger Agenten alle verfügbaren Wohnungen gemiethet, um sie mit flüchtenden Hamburgern zu besetzen. — Rußland. Nach einem Berichte der „Pol. Corr." aus Odessa sind in dcr Provinz JekaterinoS- law neuerliche Unruhen auSgebrochen, welche gleich den früheren ihren Ursprung in der Erregung der Bevölkerung über die durch die Cholera gebotenen Maßnahmen hatten. Der Schauplatz dieser Unruhen war die Arbeiter-Kolonie von Duzoba in der Nähe der großen Fabriken von Duz. Zuerst brach ein Streit zwischen der Bevölkerung und mehreren Polizeiagenten aus, welche eine von der Cholera befallene Frau in's Spital führen wollten und hieran von der Menge gehindert wurden. Eine Kosaken-Sotnie wurde auf gehoben und e« kam zu einem erbitterten Kampfe, wobei die Aufrührer 100 Todte und Verwundete, die Truppen deren 20 verloren. Am folgenden Tage erneute sich der Aufruhr mit gesteigerter Heftigkeit, die nach Tausenden zählende Menge tödtete fast sämmtliche Kosaken, Juden und Aerzte, plünderte da» Spital, die Apotheke, ja selbst die Kirche und zerstörte die Fabriken, deren Besitzer und Beamte durch die Flucht nach Marianpol dem sicheren Tode entrannen. Die Einrichtung, die Wohnungen, Bureaux, Maschinen und Schmelzöfen wurden zerstört und der angerichtete Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Rubel. Ueberdie« zündeten die Tumultuanten fast alle Häuser und Hütten de« Dorfe» an. Die Ordnung tonnte erst nach Eintreffen de« Gouverneur« von JekaterinoS- law mit zwei Regimentern und mehreren Geschützen hergestellt werden. Locale u«d sLchstfche Nachrichten. — Eibenstock, 31. August. Herr Oekonom Karl Eduard Gläß hier feierte heute sein 50- jäbrige« Bürgerjubiläum, au« welchem Anlaß ihn die Herren Bürgermeister l)r. Körner und Stadtv.- Vorsteher Rich. Hertel Namen« der Stadtgemeinde beglückwünschten. — Eibenstock. Se. Majestät der König haben zum Besten der hiesigen Abgebrannten 1000 Mark aus der Civilliste Allergnädigst zu spenden geruht. — Schönheide, 30. August. Heute Vormit tag kam die Trauerkunde hier an, daß der hiesige Pfarrer Herr Strudel in Schmiedederg, wo er Heilung von einem Lungenleiden gesucht hatte, ge storben ist. Bei der großen Beliebtheit, welcher sich unser erster Seelsorger hier unv außerhalb zu er freuen hatte, wird diese Nachricht allgemein mit tiefem Bedauern ausgenommen werden. — JnJohanngeorgenstadl brach am Mon tag Abend 3/, 11 Uhr im dem neu erbauten Hotel „Wartburg" Feuer aus. In Folge Windstille und der eifrigen Thätigkeit der Löschmannschaften blieb das Feuer auf seinen Herd beschränkt und ist nur der Dachstuhl des Gebäudes den Flammen zum Opfer gefallen. — Plauen. Bei den bevorstehenden HandelS- vcrtragsverhandlungen mit Rußland er scheint es dem Präsidium der Handels- und Ge- wcrbekammer Plauen angemessen, der Regierung eine Uebersicht über diejenigen Artikel zu unterbreiten, an deren Herabsetzung im russischen Zolltarif die Industriellen des Kammerbezirks besonders interessirt sind. Liegt es nun auch selbstverständlich im Inte resse der Industrie des Bezirks, daß ihr eine mög lichst weitgehende Berücksichtigung bei den Handels vertragsverhandlungen zu Theil wird, so wird sich doch voraussichtlich um so eher etwa« erreichen lassen, wenn von den am Export nach Rußland interessirten Industriellen genau die äußerste Grenze angegeben wird, bis zu welchem Zollsätze ihnen ein Export möglich erscheint. Das genannte Präsidium richtet daher an alle betheiligten Industriellen des Kammerbezirks die Bitte, dem Bureau der Kammer unter genauer Bezeichnung derjenigen Artikel, an deren Export nach Rußland sie interessirt sind, die jenigen Zollsätze zu bezeichnen, unter welchen ihnen ein Epxort dorthin möglich erscheint. — Reichenbach, 29. August. Jäger vom 3. Jägerbataillon Nr. 15 (Wurzen) passirten heute Nachmittag in der 3. Stunde, auf dem Zweirad (System Rover) fahrend, die hiesige Stadt. Die munteren Schwarzen, welche auf ihren Maschinen sich sehr sicher bewegten, kamen aus Mosel und Zwickau, woselbst das Bataillon heute im Quartier liegt, und fuhren als Quartiermacher in die Gegend von Treuen. Die Leute fuhren in Mütze. Das Gepäck war an verschiedenen Theilen der Maschine angeschnallt; Tschako und Büchse linksseitig an der Lenkstange, das Gewehr am Rad entlang mit der Mündung abwärts gerichtet. — Das „Vaterland", Organ des konservativen LandesvereinS, bringt in einer der soeben erschienenen Nr. 35 angcschlossenen besonderen Beilage folgende Mittheilungen: „Die „Neue deutsche Zeitung" hat in Ihrer Nummer vom 17. d. M. die unglaubliche Behauptung aufgestellt, daß in der nach Dresden einberufenen Landwehr allgemeine Entrüstung herrsche über die geradezu schamlos schlecht ge arbeiteten Gewehre, die au» der Löwe'schen Fabrik herstammen. In einem Bataillon seien nach 2 Schießübungen bereits 150 schadhaft gewordene Gewehre zurückgestcllt! Einzelne Gewehre gingen über haupt nicht los rc. DaS Blatt hielt auch einem ent schiedenen Dementi der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" gegenüber seine Mittheilungen in vollem Umfange aufrecht. Veranlaßt durch die infolge dieser Sensationsnachricht in weiteren Kreisen hervorgerufene Beunruhigung haben wir un« an die zuständige Be hörde mit der Bitte um Aufklärung de« Sachverhalt gewandt und geben nachfolgend im Auszug den un heute zugegangenen Bescheid. Darnach „beruhen die Angaben der „Neuen Deutschen Zeitung" thatsächlich auf Unwahrheit. In Wirklichkeit sind, wie schon jetzt genau sestgeftellt ist, bei dem in Dresden aufgestellt gewesenen Reserve-Bataillon nur 15 Stück Gewehre wegen meist unerheblicher, im Dienst entstandener Schäden zum Umtausch gelangt, und auf'- Neue ist auch bei diesen Uebungen festgestellt worden, daß
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