Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189902256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990225
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-25
- Monat1899-02
- Jahr1899
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Obstruktion erfochten Hal und zwar unter Umständen, welche weder ihr Recht, noch ihre Aussicht auf einen solchen Erfolg zu begünstigen schienen, Bon politischen Prinzipienkämpfcn war in diesem ganzen parlamentarischen Feldzuge nicht allzuviel die Rede. Die Opposition verlangte von allem Anfang an einfach die Ent lassung de» ihr verhaßten Minister« Banssh, wobei allerdings aus de» letzteren Seite die Idee der Einheitlichkeit der Habsburg- schen Monarchie, auf Seite der Opposition der Wunsch nach vollständiger Trennung zwischen beiden ReichShälftcn mitwirktc. Banfsy war mit Allem ausgerüstet, war seinen Sieg zu verbürgen schien. Er verfügte über eine große Mehrheit in der Volksver tretung, er durfte sich wiederholt auf das unverminderte Vertrauen der Monarchen berufen, fast alle Kundgebungen au» der Be völkerung de« VandeS lauteten zu seinen Gunsten, die öffentlichen Gewalten standen ihm unbedingt zur Verfügung, was er in der AuSglcichSsrage mit Oesterreich erreichte und dem Reichstage vorschlug, mußte der großen neuen Vortheile wegen ihm in ganz Ungarn Anhängerschaft und Beliebtheit erwerben. Und trotz alledem gelang eS der parlamentarischen Minderheit, den Mann zu stürzen, aber nicht etwa aus dem Wege parlamentarischer Parteiverschiebung, nicht durch Erlangung der Mehrheit, nicht durch die DiSkreditirung des Manne» nach oben hin, nicht durch eine gewaltige Umstimmung der öffentlichen Meinung. Sie ist im Augenblick de« unbedingtesten Siege« immer noch dieselbe kleine Minderheit, die sie früher gewesen, sie hat es eben verstanden, al« Minderheit ihren Willen durchzusctzen und ihn der großen Mehrheit de« Parlament«, einer vom Vertrauen des Monarchen getragenen Regierung, endlich auch dem Monarchen selbst in ganz unbedingter Weise auszuzwingen. Da« Mittel dazu war, wie bekannt, die entschiedenste Obstruktion, die mecha nische Verhinderung de« parlamentarischen Apparate«, die Ver hinderung der Mehrheit, ihren Willen überhaupt durch Fassung von Beschlüssen kund zu thun. Da« ging so weit, daß heute der Reichstag seit drei Monaten ohne Präsidium ist, daß der Staat ohne gesetzliche Grundlage verwaltet wird, daß kein Stcuergulden eingetrieben und kein Rekrut eingestellt wird. Das parlamen tarische MajoritätSprinzip, diese elementarste Grundlage jeder Repräscntativ-Verfassung, wurde in seiner Wirkung aufgehoben und der Wille der Wenigen gegen den hartnäckig gehaltenen Willen der Vielen zur Geltung gebracht. Und zwar unbedingt. Als der Monarch vor etwa vierzehn Tagen sich zu Friedens unterhandlungen mit der unbeugsamen Minderheit herbciließ, stellte er für die Entlassung des von der Mehrheit immer noch gestützten Ministers gewisse Anstandsbedingungen, um die Bitter keit der Niederlage ein wenig zu mildern. Die Opposition ver warf jedoch jede Gegenleistung, sie setzte der von ihr nieder gerungenen staatlichen, parlamentarischen und monarchischen Autorität das Knie auf die Brust und richtig, sie hatte auch hierin Erfolg. Der Monarch, dessen uneingeschränktes Recht, seine Minister zu wählen, verfassungsmäßig festgclegt ist, leistet dem Verlangen einer Minderheit Folge, entläßt den von der Mehrheit des Parlament« und von seinem eigenen Vertrauen getragenen Minister, ohne auch nur die Sicherheit erlangt zu haben, daß wenigstens dem Nachfolger ermöglicht sein werde, die Gesetzlichkeit de« Staatslebens zurückzugewinnen und gegen die Wiederholung der Obstruktion Sicherheit zu erlangen. — Rußland. Au« Anlaß des Präsidentschaftswechsels in Pari« wird natürlich da« Verhältniß zu Frankreich wieder mehr erörtert. Politische Persönlichkeiten von Einfluß haben sich, wie dem „Hamb. Korresp." berichtet wird, über die Zukunft der Republik und den Werth ihrer Freundschast für das Kaiserliche Rußland recht wenig aussichtsvoll und hoffnung-freudig ausge sprochen. Verschiedentlich hört man offen die Frage vcntiliren, ob jetzt nicht der gegebene Moment sei, daß ein Bonaparte mit festem Griff den Besen ergreife, um den Augiasstall der dritten Republik zu säubern. Leider scheine Prinz Viktor da» in ihn gesetzte Vertrauen seiner Gönner und Freunde nicht zu recht fertigen. — Al« charakteristisches Zeichen für die heutige Stim mung Rußlands Frankreich gegenüber kann wohl mit Recht an gesehen werden, daß der Zar sein Beileid nicht eigenhändig zum Ausdruck brachte, sondern eS durch den Minister de« Auswärtigen an Len Botschafter Fürsten Urussow auSdrücken ließ, ferner, daß bei dem Eintreffen der 'Nachricht au« Pari«, der russische Bot schafter habe im Auftrage de« Zaren einen prächtigen Kranz niedcrgelcgt mit der Kaiserkrone und den Kaiserlichen Initialen „Nikolaus II." auf der Schleife sowie mit der Widmung „Unserem Freunde und Verbündeten", da« Ministerium den Zeitungen untersagen ließ, diesen Zusatz des Telegramms zu veröffentlichen, da der Herr Botschafter letztere Widmung, ohne Auftrag dazu erhalten zu haben, selbstständig auf der Kranzschleife habe an bringen lassen. — Frankreich. Ueber die Beisetzung Faure« wird aus Pari«, 23. Februar geschrieben: Um 12'/, Uhr Mittags traf der Leichenzug in der Notre Dame-Kirche ein, ohne daß sich ein Zwischenfall ereignet hätte. Die Menge verharrte beim Passiren de« Zuge« in ehrfurchtsvollem Schweigen. Vom herr lichsten Wetter begünstigt, verlief die Bestattung in voller Pracht und machte einen überwältigenden Eindruck aus die dichten Men schenmassen, die von den frühesten Morgenstunden an den Weg vom Elhsee bi» Notre Dame und von dort bi» zum Pere Lachaise besetzt hielten. Obwohl heute Morgen noch Demonstrationen bc- sürchtet wurden, bewahrt doch die Bevölkerung bi« jetzt die größte Ruhe und Würbe. Die prachtvollen Blumenspendcn, die im Leichenzugc vertreten waren, erregten allseitig die größte Bewun derung. Die französischen Truppen zeigten sich von glänzendster Seite, darunter besonder« die Kürassiere, Jäger und die Marine- Infanterie. Im Publikum verursachte die deutsche Abordnung große« Aufsehen. Die Dauer de« Zuge« vom Elhfle bi« Notre Dame erstreckte sich über drei Stunden. — Amerika. Washington, 23. Febr. Eine Depesche de« General« Otis an die Kriegsverwaltung meldet, daß gestern ein energischer Versuch gemacht worden sei, Manila in Brand zu stecken. Da« Feuer war in drei verschiedenen Stadtvierteln angelegt, konnte aber von den Truppen nach großer Anstrengung bewältigt werden. Eine erhebliche Anzahl der Brandstifter wurde erschossen; einige Soldaten seien verwundet. Der durch den Brand angerichtete Schaden dürfte eine halbe Million Dollar« betragen. Heute früh machte eine große Abteilung Insurgenten einen Vor stoß in der Nähe von Caloocan, derselbe wurde jedoch zurückgeschlagcn. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. (Eingesandt.» Daß in unseren Vereinen ein frische«, fröhliche« Leben herrscht, hat un« wiederum da» Stiftungsfest de« Pseifcnklub am verflossenen Montag gezeigt. Ließ doch schon da« Programm durchblicken, daß großer Kunst genuß und humoristische Ueberraschungcn zu erwarten waren und so war e« auch. Herr Musikdirektor Oeser hat in seinen Musik einlagen wirklich Große« geleistet, Herr Oeser hat wieder einmal seine alte, bewährte Kraft gezeigt ; schon die herrliche Musik allein hat die Zuhörer in bohem Maße begeistert. Ebenso hielt die Begeisterung an bei Abwickelung der verschiedenen Programm- Nummern. Da« Duett „Die fidelen Chinesen" versetzte un« in da» jetzt so viel umworbene Reich diese« eigenartigen Volke«. Eine Posse: „Der Ehrenpokal, oder: Die Deputation" und ein Duett: „Da« ZukunslSpaar" stellten wirklich enorme Anforder ungen an die LachmuSkeln der Anwesenden. 'Niemand wird die peinliche Verlegenheit der — Deportation — mr Ham un« geerrk — vergessen, wie auch Niemand da« stramme Auftreten der in voller Jugenvsüllc stehenden schneidigen „ZukunftSsrau" vergessen wird. Aber die Ueberraschungen waren damit noch nicht zu Ende, dem Vorstand de« Verein« war e« gelungen, einen aus der Durchreise begriffenen „Thierbändiger" mit seinen dressirten Löwen unv Bären zu einer Vorstellung zu gewinnen. Eine solche« Schau spiel ist allerding« eine Seltenheit, da« muß man selbst sehen, da« läßt sich nicht beschreiben; unerdenkliche Energie gehört dazu, solche wilde Bestien zu zähmen und zu solchen schwierigen Kunst stücken anzulcrncn. Ein starke«, eiserne» Gitter schützte die Zu schauer vor Gefahr. Aber gefahrlos war e« trotzdem nicht im Saal, denn kaum waren die wilden Bestien fort, der Ball mit einer Polonaise eröffnet, so wurden die Balltheilnehmer auch schon wieder in neue Gefahr versetzt, durch da« Heranbrausen eine» Eisenbahnzuges überfahren zu werden. Schneller, al« man e« erwartet hätte, war eine neue Eisenbahnlinie Eibcnstock-Fribuß- Carlsbad erstanden, leider aber wurde die Eröffnung der Bahn durch einen Streit zwischen der Ober- u. der Unterstadt gestört, man hielt den Zug an, trennte ihn in zwei Thcile und vertheilte den Inhalt, welcher in einer Menge von kostbaren Blumen- Bouquet« bestand, an die hocherfreuten Balldamen. Daß nun ein allgemein fröhliche« Leben sich entwickelte, welche« die Ball- Thcilnehmer noch lange in der rosigsten Laune zusammcnhiclt, braucht wohl kaum erwähnt zu werden. — Zwickau, 21. Februar. Dritte Strafkammer. Der Maschinensticker Paul Alban S. aus Eibenstock wurde in der Sitzung de« K. Schöffengerichts daselbst vom I I. Januar d. I«. wegen Körperverletzung zu 2 Monaten Gcfängniß deshalb ver- urtheilt, weil er am Abende de« 20. November 1898 auf der dortigen Wiesenstraßc ohne jede Veranlassung den ihm völlig un bekannten Bäckergesellen S. daselbst 3 Mal mit der Faust in den Rücken gestoßen und dann ihm eine hestigc Ohrfeige gegeben hatte. Dieses Urthcil wurde bestätigt und die hiergegen von dem Angeklagten eingelegte Berufung verworfen. Weiter standen der am 27. Mai l874 geborene, unbestrafte Maschinenstickcr Ernst Wilhelm B., der am 2l). August 1870 geborene, unbestrafte Hand arbeiter Hermann Christian B. und der am 20. April 1865 ge borene, wegen Beleidigung und Ueberlrctung vorbestrafte Han- arbeiter Emil Christian W., sämmtlich au» Eibenstock, unter der Anklage, in der 'Nacht vom 8. zum 9. 'November vorigen Jahre« aus der dortigen Mohrenslraße durch laute« Streiten u. Schimpsen ruhestörenden Lärm verübt zu haben. Weiter waren Hermann B. und W. beschuldigt, bei derselben Gelegenheit den Ernst B. gemeinschaftlich körperlich mißhandelt zu haben, indem sie ihn an die Wand und zu Boden warsen, mit den Fäusten heftig über den Kopf schlugen, auch mehrmals mit den Füßen gegen den Kopf traten. Nicht minder wurde Ernst B. beigemessen, kurze Zeit später den W., mit dem er wiederum in Thätlichkciten gc- rathcn war, zu Boden geworsen und mit einem Messer wieder holt absichtlich in bas Gesicht gestochen zu haben. Nach statt gefundener Beweisaufnahme wurde die gegenseitige Schlägerei der Angeklagten niit entsprechenden Freiheitsstrafen gesühnt. ES erhielten Ernst Wilhelm Ä. 2 Monate Gesängniß und 5 Tage Haft, sowie Hermann Christian B. und W. je 2 Wochen Ge- fängniß und 3 Tage Hast zuerkannt. — Auerbach, 22. Febr. Am heutigen Tage waren eS zehn Jahre, seitdem Herr Bürgermeister Krctzschmar, welcher in letzter Zeit mehrmals da» Ziel öffentlicher Angriffe war, unsere Stadtverwaltung leitet. Von feiten der ihm wohlgesinnten Bürgerschaft wird cinmüthig anerkannt, daß unsere Stadt ihre Fortschritte und Entwickelung zum guten Thcile ihm zu verdanken hat; ma>. weiß die« auch zu schätzen und bringt deshalb Herrn Bürgermeister Krctzschmar aufrichtigen Dank dafür dar. — Falken st ein, 22. Februar. In der Nacht vom Mon tag zum Dienstag ist eine hiesige Frauensperson auf dem Wege von Juchhöh nach hier aus freiem Felde von einer Mannsperson überfallen, zu Boden geworfen, am Halse gewürgt und sodann arg mißhandelt worden. Während de« Kampfe« riß die Uebcr- sallene ihrem Angreifer einen Theil seine« Rockfulter« sammt der Tasche heraus, in welcher sich Briefschaften befanden, durch welche die Persönlichkeit de« Wegelagerer« fcstgestellt werden konnte. — Ebmath i. V., 22. Februar. Die beiden hier statio- nirten Grenzausseher Schwatlo und Lehmann haben sowohl am Sonntag, al« auch in der Nacht zum Dienstag unweit Kaiser hammer Biehschmuggler ertappt und denselben im ersten Falle einen, im letzteren Falle aber zwei starke Ochsen abgenommen. Die au« Böhmen stammenden Thicre sollten zum Adorser Vieh markt zum Verkauf kommen. — Rchbach bei Knauthain, 22. Febr. Ein Kirchen raub, der gestern hier entdeckt wurde, erhält die Gemüther sehr in Aufregung. In der Sakristei der hiesigen Kirche steht ein eiserner Geldschrank, in dem das Kirchenvermögen und die Baar bestände der Kirchenkasse verwahrt werden. Al« man gestern den Schrank öffnete, fand man, daß von dem Baargeldc 2000 Mark fehlten. Die Rückwand de« Geldschranke« war angebohrt, Loch war da« Loch so klein, daß eine mittelgroße Hand nicht hin durch ging. Da weder Thllrcn noch Fenster der Kirche verletzt und die Spuren der Anbohrung de» Schranke«, also Eisenabfällc und Asche, vollständig beseitigt waren, so ist c« wohl möglich, daß der Diebstahl schon in voriger Woche auSgesührt worden ist. E» liegt die Vermuthung nahe, daß die Thätcr mit Len Verhält nissen genau bekannt waren, sich vielleicht gelegentlich de« Abend läuten« in die Kirche eingeschlichen, in der Nacht den Geldschrank erbrochen und sich so lange in der Kirche verborgen gehalten ha ben, bis die Kirchthür wegen de« Läuten« wieder geöffnet wurde. Die Gendarmerie ist eifrig thätig, um die Diebe zu entdecken, doch fehlt von ihnen noch jede Spur. Die im Schrank liegen den Sparkassenbücher sind nicht gestohlen worden. — Hartha, 20. Februar. Hier haben infolge de» milden Winter« einige der größten Filzwaarenfabrikcn mindesten« 22,000 Dutzend Paar Filzschuhe am Lager behalten, die in großen Lager schuppen aufgestapelt sind. Eine Firma allein fertigte in der Woche 600 Dutzend Paar. — Moritzburg b. Dresden, 22. Februar. Gestern früh '/,7 Uhr ist der 50 Jahre alte Besenhänbler Trepte au« Radeburg auf der Volker«dorscr Straße bei Bopdors ermordet und seiner Baarschaft an 6 M. 5 Pf. beraubt ausgefunden worden. Al- Thäter wurde der in VolkerSdorf bei seinen Eltern wohnende Arbeiter Franz Oswald Bertram ermittelt und fest genommen. — In weiten Kreisen der Fabrikanten, Kaufleute, Hand werker usw. ist die Thatsachc noch nicht bekannt, daß seit Beginn diese« Jahre- auf den Amtsgerichten eine schwarze Liste der Kretidunwürdigcn geführt wird. In diese Liste sind alle diejenigen einzutragen, die infolge fruchtloser Pfändung den Offenbarung»«» entweder geleistet oder dessen Leistung ohne ge nügende Gründe verweigert haben; ferner diejenigen, bezüglich deren feiten« de- Amtsgericht» ein Antrag auf Eröffnung de« Konkursverfahren» au« Mangel einer den Kosten entsprechenden Konkursmasse abgewiesen ist. Die Namen der Eingetragenen dürfen erst wieder au« der Liste entfernt oder unkenntlich gemacht werden, wenn sie fünf Jahre lang darin gestanden haben. Zu einer Einsichtnahme ist Jeder berechtigt, doch ist bisher von dieser Berechtigung verhältnißmäßig wenig Gebrauch gemacht worden. — Für die Linie Chemnitz-Aue-Adors wird, so viel bekannt, der neue Sommcrfahrplan außer der Aufnahme der üblichen Sonn- und Festtagssonderzüge auch eine nicht unwesent liche Verbesserung insofern bringen, als die beiden Personenzüge: Abends 7 Uhr 40 Min. ab Aue, 9 Uhr 27 Min. in Altchemnitz, 9 Uhr 37 Min. in Chemnitz (Hauptbahnhof) u. Abend« l l Uhr 20 Min. ab Chemnitz (Hauptbahnhos), I I Uhr 33 Min. ab Altchemnitz, Nacht« I Uhr 7 Min. in Aue, welche jetzt nur Sonn- und Festtag», sowie Mittwochs in Verkehr gesetzt werden, vom l. Mai d. I. ab alltäglich abgelassen werden sollen. Während der Abendzug von Chemnitz nach Aue unverändert bleiben wird, soll der Zug in der entgegengesetzten Richtung in Zukunft bereit« Abend« 7 Uhr 35 Min. von Aue abgchen und derart beschleunigt werden, daß er in Altchemnitz schon 9 Uhr 13 Min. und aus dem Chemnitzer Hauptbahnhose 9 Uhr 21 Min. ankomm«. Da durch wird dieser Zug außer dem Anschlüsse nach Borna-Leipzig auch noch den Anschluß in der Richtung nach Mittweida, Wald heim, Döbeln und Riesa erreichen. Die tägliche Durchführung der beiden Züge, durch welche übrigen« der an allen Werktagen Abens 8 Uhr 12 Min. von Theilheiin abfahrende Personenzug in Wegfall kommt, dürfte allseitig mit Freuden begrüßt werden. — Die Bahnsteigsperre in Sachsen hat keinen finan ziellen Erfolg gezeitigt. Innerhalb eine« Jahre« wurden zwar rund 93,000 M. für Bahnsteigkarten vereinnahmt, aber diese Summe steht, wie jetzt amtlicherscit« bekannt gegeben wird, in keinem Verhältniß zu den Aufwendungen für bauliche Anlagen und der Mehreinstcllung von Personal. Oeffentliche Sitzung des Bezirksausschusses der Aiioigkiche« Ämtsliauptmanuschast Schwarzenberg, am 20. Februar 1899. die in der Bezirksanstalt Grünhain geplante König-Albert«Jubiläums- Kapelle wird als zur Ausführung geeignet bezeichnet. Der Anschluß der Bezirksanstalt an die städtische Wasserleitung in Grünhain wird ins Auge 2) vo Ui tsh Pt, sch ft e tworf nen vorläufigen Regul t v 3) Die Nachträge zu den An^lagenregulativen für Bockau, Bernsbach, Schön heide und das Anlagenregulativ für Jugel, sowie das Hundesteuer- regulativ für Oberschlema,undj das Regulativ über ^Erhebung der Um« de^ ortSstatularlschen Beschlusses, die Fesis^etzung des Gehalts des Ge- der Bezirksausschuß nach Einholung sachverständiger Gutachten eventuell die Aufhebung des MarktverbotS für Fische während der Schonzeit. Weiter ermächtigt der Bezirksausschuß^ die Amtshauptmannschaft, ein- gegen die beabsichtigte Ermäßigung der den Ortsbehörden für Einhebung der Beiträge für die land- und forstwirthschaftliche Berufsgenossenschafr zustchenden Vergütung von 4 auf 3 bez. 2",g. Os Die Gesuche Erdmann Oswald Leistners in Zschorlau um Erlaubniß zur Errichtung einer Schlächterei, Ernst Louis Goldhahns in Beierfeld um Erlaubniß zum Gasthofsbetriebe, der Administration des Blaufarbenwerks Niederpfannenstiel um Uebertragung der Erlaubniß zum Bier- u. Brannt- stadt um Uebertragung der ihm ertheilten Erlaubniß zum Ausschank ^oon Flaschenbier, sowie zum Wein- und Kaffeeschank auf das Hausgrundstück Nr. 182 und Dankgott Friedrich Schuberts in Johanngeorgenstadt um Erlaubniß zum Bierschank und Beherbergen werden bez. bedingungsweise genehmigt, genannten Schuberts Gesuch um Erlaubniß zum Krippensetzen aus straßenpolizeilichen Gründen und die Gesuche Guido Gerbers in Johanngeorgenstadt um Uebertragung der dem Konditor Seidel daselbst ertheilten Erlaubniß zum Ausschank von Kaffee, Wein und Flaschenbier, Karl Hermann Müllers in Lauter um Erlaubniß zum Bier- und Brannt weinschank, der Wilhelmine verw. Punkt in Schönheiderhammer um Er- laubniß zum Branntweinkleinhandel, Ernst Hermann Goldhahns in Bernsbach um Erlaubniß zum Bier und Branntweinschank, Karl Fried rich Bauers in Zschorlau um Erlaubniß zum Branntweinkleinhandel. Oswald Geislers in Johanngeorgenstadt um Erlaubniß zum Betriebe der Schankwirthschaft in seinem Hause in Unterrittersgrün, Hermann Lehnhardts in Johanngeorgenstadt um Erlaubniß zum Bier- und Kaffee schank und Ernst Paul Baumanns in Bockau um Erlaubniß zum Brannt weinkleinhandel dagegen im Mangel örtlichen Bedürfnisses abgelehnt, das Gesuch Hermann Bruno Dedores in Beierfeld um Erlaubniß zum Bier- und Branntweinschank und Krippensetzen soll nach Befinden Be rücksichtigung finden. 7) Während zur Dismembration des Grundstücks Fol. N5 des Grund- und Hypothekenbuchs für Hundshübel die erforderliche Dispensation ertheilt wird, wird wegen des Gesuchs hinsichtlich des Grundstücks Fol. 177 des Grund- und Hypothekenbuchs für Schönheide zunächst das Gehör der Gemeinde beschlossen. 8) Von einem Gesuche um Maßregeln gegen den übermäßigen Genuß von Branntwein wird Kenntniß genommen und weitere Besprechung Vor behalten. Zwischen zwei Welten. (Schluß.) Burger« Antlitz strahlte vor Freude. „Ihr gütiges Aner bieten soll mir nur willkommen sein; wie kann ich je meine Dankbarkeit beweisen für die aufopfernde Liebe und Güte, die Sie und Ihr Fräulein Tochter meinen Angehörigen in so reichem Maße zu theil werden ließen? Mein ganzes Leben dürste nicht genügen, die Gefühle der Hochachtung, die ich für Sie empfinde, zum Ausdruck zu bringen." Günther drückte ihm herzlich die Hand. „Ich biete Ihnen die Stellung al« Korrespondent für meine überseeischen Handel»- verbindungen. Sie bekommen damit eine geschäftliche Uebersicht, die Ihnen später zu großem 'Nutzen gereichen wird." Noch an diesem Tage reisten beide Familien der Heimath zu, die sie nach glücklicher Fahrt wohlbehalten erreichten. Kommerzienrath Günther und Valeska wurden nach ihrer Ankunft in der Heimath vorerst von gesellschaftlichen Verpflicht ungen sehr in Anspruch genommen, während Frau Burger und Ernst sich die lang entbehrte Erholung gönnten. Da» Kontor personal und die Arbeiter der Fabriken bereiteten dem werth geschätzten verehrten Prinzipal einen Empfang, der beredte« Zeug- niß gab von den Gefühlen, die Arbeitgeber und Arbeiter mit einander verbanden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder